Verzinnen

Hallo zusammen

Bei Karosseriearbeiten möchte ich gern die bearbeiteten
Stellen verzinnen statt zu spachteln. Soweit so gut, habs
auch schon probiert und klappt auch für den Anfang. Dabei
stellst ich fest, dass der Zinn wirklich nur an A....blanken Stellen
haftet. Das heißt, dass ich nach Arbeiten alles bis aufs Blech
runter schleifen muß. Nun hab ich ja ab und zu auch leichte
Verwerfungen, Stellen, wo man nicht 100% ran kommt
und Flächen, wo vielleicht doch leichte Rostporen vorhanden
sind. Habt ihr nen Tip wie ich dieses Problem umgehen kann?
Vielleicht Rostumwandler auf dem der Zinn dann haftet oder so?

Vielleicht kann der eine oder andere ja auch mal von seinen
Erfahrungen berichten wie der neue Lack auf dem Zinn hält.
Einfach anschleifen und Lacken wie gehabt? Haftvermittler?

Laßt uns an euren Erfahrungen teilhaben.

Beste Antwort im Thema

Naja, verzinnen braucht nicht nur sehr gute Vorarbeit sondern auch ettliches an Erfahrung und Übung. Vor allem muss es flächig verlötet sein, sonst bildet sich zwischen Zinn und Blech Rost.

Für einen Anfänger der solche Fragen stellt, würde ich Spachtel empfehlen 😁
Ich zinne viel, wenn es ausdrücklich gewünscht ist, meine eigenen Brocken würde ich nie zinnen, das Spachtel ich und fertig. Zinn ist bei den heutigen Produkt und Verarbeitungsqualitäten eigentlich nicht mehr Zeitgemäß, nur manche Leute die keine Ahnung haben und von Stammtisch und Höhrensagen leben, die bestehen halt dumme Weise drauf.

Zitat:

Naja- bei Spachtel, grad bei 5mm siehst du dann einige Monate später was das für Nachteile hat...

Jo, das fällt bei, ist aber kein Problem, wenn der Grundierfüller drauf ist lässt du es einfach 2 Monate trocken und warm stehen und in Ruhe beifallen, danach schleifst du es glatt und machst Farbe drauf, dann ändert sich da die nächsten 20 Jahre nix mehr, wenn ordentlich gearbeitet wurde.

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Es gibt nur 3 Dinge die man beim Spachteln beachten muss und dann hält das ewig ...
a) Untergrund richtig sauber machen (Sandstrahlen oder auf 80er Körnung anschleifen, je nach dem ob glattes Blech oder mit Rostporen)
b) Richtig durchtrocknen lassen, wenns vorm lackieren schon beigefallen ist, fällt auch nichts mehr bei
c) Richtige Grundierung drunter oder im Zweifelsfalle einfach gar keine. Die meisten Korosionsschutzgrundierungen sind nicht dafür zugelassen, darauf zu spachteln !

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 2. Juni 2015 um 20:51:24 Uhr:


Es gibt nur 3 Dinge die man beim Spachteln beachten muss und dann hält das ewig ...
a) Untergrund richtig sauber machen (Sandstrahlen oder auf 80er Körnung anschleifen, je nach dem ob glattes Blech oder mit Rostporen)
b) Richtig durchtrocknen lassen, wenns vorm lackieren schon beigefallen ist, fällt auch nichts mehr bei
c) Richtige Grundierung drunter oder im Zweifelsfalle einfach gar keine. Die meisten Korosionsschutzgrundierungen sind nicht dafür zugelassen, darauf zu spachteln !

Genau so ist es. Früher habe ich auch grundiert, falls der Spachtel'mal hoch geht gibt's keinen Rost🙂 - alles pillepalle. Der haftet am besten auf fettfreien rauen Blech. Auch schleife ich den Spachtel nie nass; der saugt sich voll. Trocken schleifen, gundieren und dann nass schleifen.

Die meisten Korosionsschutzgrundierungen und vor allem so ziemlich alles was in der Sprühdose daher kommt haben aktive Korosionsschutzteile welche dazu führen, dass der Spachtel sich anlösen kann. Das hält immer, die Frage ist wie lange, und oft wenn der Spachtel sprichwörtlich reißt / abfällt findet man darunter altes Rot-Braunes Zeug.

Verzinnen machte man früher weil die damaligen Spachtelmassen noch nicht so weit entwickelt waren wie heute.
Grade bei Türen, Hauben und grösseren Blechflächen, die zum Schwingen neigen, gab es vor 30-40 Jahren kaum Spachtelmasse, die dauerhaft bei Verarbeitungsstärken von über 2-3 mm hielt.
Ich hab das Aufzinnen mit Karosseriezinn und Hartholzkeil noch lernen dürfen wärend meiner Ausbildung,
der Karosseriehobel war anschliessend mein bester Freund.
Aber auch dann musste im Endgang noch dünn gespachtelt werden.

Wie bereits erwähnt wurde, hält sich heute noch an Stammtischen die urbane Mär,
dass man Auf- / Verzinnen muss, wenn man´s fachgerecht machen will.

Eines sollte man dazu aber wissen, denn es ist nicht so gaaanz unwichtig dabei:
Zinn ist edler als Eisen / Stahl.
Somit wird der Stahl wegoxydieren und die aufgezinnte Schicht bleibt stehen.
Der Stahl fungiert ergo also "Opfermetall",
genauso wie der Zink bei verzinkten Stahlblechen, denn Stahl ist edler als Zink.

Grade dann, wenn Bleche eingeschweisst werden
-wobei schon durch´s Schweissen Korrosion entsteht-
wird das Blech durch die Zinnschicht nicht geschützt, sondern der Rost u. U. regelrecht vorangetrieben,
da man dort die Flussmittel nicht immer restlos wieder entfernt bekommt.

Sofern man sich die Zeit nimmt,
den Spachtel und die Füllerschicht in Ruhe bei vernünftigen Temperaturen durchtrocknen zu lassen und es bei den Schichtstärken nicht übertreibt, gibt´s nicht´s Besseres!
Allerdings sollte man nicht grade Spachtelmasse aus dem Baumarkt verwenden und den Härter auch wirklich nach Anleitung dosieren!

Also mein Baumarkt verkauft Prestolith . Sind andere Spachtelmassen besser ?
Gruß : Rostklopfer

Sprich doch mal mit einem Karosseriebauer, oder einem Lackierbetrieb.
Aber nicht mit einem "schnell & günstig"-Betrieb, sondern einem alteingesessenem Laden.
Die werden Dir schon sagen, welche Produkte empfehlenswert sind und wie der Untergrund beschaffen sein sollte.
Mark-86 hat ja bereits ausführlich geschrieben, worauf es bei solchen Arbeiten ankommt,
ich kann mich da seinen Worten nur anschliessen, besonders was das Schleifen des Spachtels angeht!
Als anschliessende Grundierung verwende ich auch keine Allzweckgrundierung,
sondern ausschliesslich 2-K Füllgrund,
der wird in Autoshops und teilweise auch schon im Netz in Spraydosen verkauft.
In den herkömmlichen Grundierungen und Füllern ist mir zu viel Lösungsmittel.

Zitat:

@flatfour schrieb am 2. Juni 2015 um 21:36:22 Uhr:



Früher habe ich auch grundiert, falls der Spachtel'mal hoch geht gibt's keinen Rost🙂 - alles pillepalle. Der haftet am besten auf fettfreien rauen Blech. Auch schleife ich den Spachtel nie nass; der saugt sich voll. Trocken schleifen, gundieren und dann nass schleifen.

Auch Grundierungen und Füller ziehen Wasser, wie Löschpapier!

Ich schleife solange trocken, bis wirklich nur noch minimalste Schleifspuren beseitigt werden müssen.

Dann spritze ich immer erst eine Lage Klarlack vor´m Naßschliff,

ob´s hilft, weiss der Geier, aber es beruhigt mein Gewissen.😁

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