ForumBiker-Treff
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. Supersportler mit 2-jähriger Fahrpraxiserfahrung?

Supersportler mit 2-jähriger Fahrpraxiserfahrung?

Themenstarteram 23. April 2019 um 10:36

Hallo Leute,

ich bin 22 Jahre alt und habe vor ca. 1 3/4 Jahren den "A2" Führerschein gemacht. Nun ist es im Juni soweit und ich mache den Aufstieg zum unbeschränkten "A". Zurzeit fahre ich eine Kawasaki Ninja 400 (belächelt meine 400cc nur :D ). Diese wird dann natürlich verkauft und durch etwas Größeres ersetzt.

Nun zu meiner Frage: Ist es sinnvoll sich mit 2-jähriger Praxiserfahrung eine Supersportler mit >180PS zuzulegen? Ich halte mich selbst für verantwortungsbewusst, auch wenn es mich teilweise schon in der rechten Hand "kitzelt". Im Raum stehen bei mir Modelle wie die CBR1000RR, R1 oder ZX10R. Ich möchte ungern nochmal einen Zwischenschritt (ca. 100 - 120 PS) einlegen, da, mir das vermutlich einfach nur "unnötig" Geld kosten würde auf meinem Weg zum Traumbike.

Danke schon mal für eure Einschätzung! :)

Gruß Yannic

Beste Antwort im Thema

Meine 12er ST hat 110PS und 115Nm im Bereich so um die 6000U/min. Für mich ist das die ideale Leistung, weil ich die tatsächlich auch mal (natürlich nur auf bestimmten Strecken) ausreizen kann. Aus der Kehre im Zweiten Vollgas, wenn der Zustand des Asphalts das zu läßt. Auf der kurzen Geraden mal das Gas stehen lassen bis der Bremspunkt oder der Begrenzer kommt (Je nach Länge der Geraden).

Da kommt tatsächlich ab- und zu mal der Gedanke "Och, jetzt könnt noch watt kommen...", der ist aber rein subjektiv aus der Situation heraus. Rein Objektiv ist das mehr als schnell genug.

Und für den Normalbetrieb ist souveränes Fahren möglich oder Expresskilometerfressen auf der Autobahn.

Dazu gibts passend den wunderbaren Text "Altes Geraffel" von Ulf Penner, den ich alle paar Jahre bei solchen Threads hier rauskrame.

Der Ulf kann das viel besser formulieren als ich:

"Ihrem Meister dient sie, ...

... den Knecht tritt sie in den Staub."

So ähnlich hat sich Klacks mal geäußert. Das ist schon lange her und es ging - selbstverständlich - um Motorräder und einen Grundgedanken, der immer noch aktuell ist, wenn auch mit anderen Vorzeichen. Damals war es schwer, eine starke Maschine zu beherrschen. Die Fahrwerke und die Bremsen waren von der Motorleistung hoffnungslos abgehängt worden.

Heute sind auf den Straßen 180 PS starke Rennmotorräder unterwegs, die fast schon überirdisch gut funktionieren. Ich hatte mein Aha-Erlebnis 1994 oder 95 am Bremer Kreuz, als ich auf einer Vorführer-Fireblade die langgezogene Auffahrt Richtung Osnabrück mit gut 200 Km/h in heldenhafter Schräglage runterbretterte und das Motorrad wie auf Schienen lief. Dabei gab es keine Sekunde, in der das Fahrwerk nicht zurückmeldete, daß es immer noch völlig unterfordert war.

Ein tolles Gefühl, wenn du vorher an der gleichen Stelle auf deiner 1979er XS 400 schon mit 150 Km/h allen Mut und nach jeder Querfuge zwanzig Meter gebraucht hast, die schlingernde Karre wieder in den Griff zu bekommen. Oder die Kurven, in denen die alte 450er Honda bei nur mäßig sportlicher Schräglage laut, und bis in die Lenkerenden spürbar, mit den Auslegern der Fußrasten weiße Schrammen in den Asphalt kratzte. Bei gleicher Geschwindigkeit signalisierte mir die Fireblade, ohne sich groß um Diskretion zu bemühen, bestenfalls Langeweile. Und schlimmstenfalls Mitleid. Also habe ich nochmal alles gegeben, eine persönliche Bestzeit nach der nächsten aufgestellt und es ist mir trotzdem nie gelungen, sie in Bedrängnis zu bringen.

Das soll natürlich nicht heißen, daß es nicht eine Menge großartiger Jungs gäbe, die es schaffen, einen aktuellen Supersportler am Limit zu fahren und mit allem Recht der Welt darüber diskutieren, ob die Zugstufe am Federbein sieben oder acht Klicks zugedreht werden muß, damit das Hinterrad beim Rausbeschleunigen ein bißchen weniger pumpt. Diese Burschen holen sich ihren Kick, indem sie im Kurvenscheitel mit dem Ellenbogen über die Curbs rattern, am Kurvenausgang lange schwarze Striche malen und dabei das Vorderrad konstante zehn Zentimeter über der Straße halten. Respekt. Obwohl eine solche Fahrweise wahrscheinlich vollkommen bescheuert ist - die sind auf dem richtigen Motorrad unterwegs.

Mir persönlich wird bei so etwas Angst und Bange. Und ich bin offensichtlich nicht der einzige. Im Sommer erlebe ich es fast täglich, daß Fahrer mit modernem Sportgerät die Kurven zuparken. Wenn ich meinen fiesen Tag habe, gönne ich mir den Spaß und ziehe mit meinem alten Geraffel innen vorbei. Auf der folgenden Geraden teilen sich die Überholten dann in zwei Gruppen. Die einen geben jetzt richtig Gas und zeigen dem dreisten Sack, was ne Harke ist.. Die nächste Kurve durchfahren sie dann mit zwei Grad mehr Schräglage und knallhart zusammengekniffenen Arschbacken. Wenn sie Pech haben, ist die Gerade aber nicht lang genug. Die anderen bleiben zurück und halten konzentriert Ausschau nach dem nächsten Parkplatz.

Natürlich könnte ich nach solchen Erlebnissen testosterongeflutet zum nächsten Stammtisch fahren und von meinen Heldentaten berichten. Und es wäre nicht besonders ehrlich und würde nach dem eben Geschriebenen wohl auch kaum glaubhaft klingen, wenn ich bestreiten würde, so etwas jemals getan zu haben. Trotzdem schwingt inzwischen auch immer etwas altersbedingtes Mitgefühl mit, wenn ich mich frage, warum Menschen sich auf Maschinen setzen, die von ihnen etwas verlangen, was sie garnicht geben können oder wollen. OK, diese Motorräder liegen perfekt, haben perfekte Bremsen, verfügen über unglaublich starke Motoren, sehen schon im Stand wahnsinnig schnell aus und sind Testsieger.

Also Image? Na klar, Image ist schon wichtig. Aber ist es auch das richtige? Und was ist ein geborgtes wert? Was nützt es, die Rennstrecke zu besitzen, wenn du dort nie auftauchst und wenn doch, dann keine Sonne siehst und, vor allem, keine Sekunde wirklich Spaß hast? Ist es befriedigend, einen mattschwarzen Chopper zu kaufen, offene Tüten dranzuschrauben, das Halstuch über die Nase zu ziehen und alte Leute zu erschrecken, obwohl du doch eigentlich ein ganz netter Kerl bist? Naja, vielleicht ab und zu mal.

Aber wie befriedigend ist es, ein Motorrad zu fahren, vor dem du Angst hast? Das dich ständig herausfordert und nie gewinnen läßt? Und wie schön wäre es zur Abwechslung mal anders herum? Wie wärs mit einer Maschine, die du fordern kannst, deren Grenzen du nicht nur aus Zeitungsberichten kennst, auf der du bequem sitzt? Die alles kann, was du brauchst. Die du aber, wenn du möchtest, rannehmen kannst, bis sie nicht mehr weiterweiß?

Wenn auf einmal nicht mehr du der Knecht bist? Eine Menge Fragezeichen. Und keine Antwort.

http://www.tuning-fibel.de/kolumne/altes-geraffel.php

212 weitere Antworten
Ähnliche Themen
212 Antworten

Ist einfach eine Sache der Physik. Je länger der Radstand desto besser gehts. Daher brauch ich offiziell auch eher 4 Sekunden mit dem kompakten Teil weil die Front dauernd zum Himmel will. Dafür halt dann nochmal 4 Sekunden auf 200. Mach das mal mit der alten Z 900 nach ;).

Interessant find ich eh nur die Werte von 60-140 für flottes überholen (und danach wieder schön vom Gas und grummeln lassen) und da gehts bei mir dann halt im dritten Gang (minimal gelupft) auf einem Rad vorbei wenn der Hafer mal sticht. Und ja, alles elektronisch kontrolliert aber das ist mir wurscht. Im Endeffekt kontrollier ich es trotzdem selbst und zwar rechts an diesem komischen Griff. ;)

Die Erinnerung hat mir einen Streich gespielt: Z 900 war eher 5 sekunden, die Z1R brauchte "offiziel" nur 3,9, 1978.

Warum erinnere ich mich? Da war so'ne Werbung mit einem Rennfahrer. Das war also unsere Benchmark, damals.

Edith: Habe gerade die Werbung gefunden. Ist anscheinend zu lange her, die Zahlen und Modelle gehen in der Erinnerung etwas durcheinander...

Z 1000

Zitat:

@TDIBIKER schrieb am 25. April 2019 um 09:06:16 Uhr:

Zitat:

@It is Naoanto schrieb am 25. April 2019 um 08:28:28 Uhr:

Moin ,

habe als Führerscheinneuling direkt mit ner 128 PS SSP angefangen und nach 2 Saisons auf ne 150 PS SSP umgestiegen . Alles Kopfsache mit der Leistung.

Braucht man es für die Landstraße. Definitiv Nein . Ist es geil ? Oh ja ! :D

DLzG

Was Beschleunigung angeht, dazu möchte ich Folgendes sagen: Die alte Z 1 R aus den 70ern mit ihren 94 PS war von 0 auf hundert in 3,9 Sekunden. 200 PS SSP schafft 3,0? Wow...0,9 Sekunden....

Durchzug ist hier das Zauberwort :)

Gruss

Moin,

laut technischer Angaben braucht meine CB1000R von 0-100km/h 3,2 Sekunden (125PS). Genau den selben Wert schaffte auch meine 600er Hornet mit 95PS.

Auch die Höchstgeschwindigkeit ist bei beiden mit 230km/h angegeben. Also eigentlich kein Fortschritt bei den Leistungsdaten. Der große Vorteil aber ist: Mit der 1000er beschleunige ich von 2000-3000 UPM sehr angenehm ohne Herunterzuschalten während ich die Hornet immer runter schalten musste.

Das Fahren ist so viel angenehmer. Früher liebte ich das Kreischen und die Drehzahl. Heute fahre ich lieber niedrigtourig im Alltag.

Mit beiden fährt man grundsätzlich im verbotenen Bereich wenn man die Nennleistung abruft und sich dabei nicht im ersten Gang befindet. Also lieber unten raus etwas mehr.

Wobei der Wechsel in der Sitzposition (sowie Optik & Technik) begründet lag und die Leistung keine Rolle spielte.

ABS Glaubenskrieg in 3...2...1..

CBS ist ne coole Sache zum faulen Cruisen , aber auf der fireblade meiner Meinung nach fehl am Platz.

Wen interessieren eigentlich in der Klasse Beschleunigungswerte? Ob man mit 110 oder 170ps von 80 auf 120 beschleunigt ist doch fast identisch. Da macht die Übersetzung schon deutlich mehr aus bzw der Fakt wo und wann man schalten Muss und wo nicht.

Im Quartettspiel würde ich hier wohl ständig verlieren :(

Bei Reifenleben und Wirtschaftlichkeit könntest Du punkten...

Ich versuche mal sachlich zu bleiben..

Nach 2 Jahren 9000 km, im Auto. Renault Clio oder so. würdest du dann behaupten einen 1000+PS Bugatti zu beherrschen?

So ist's mit der BMW auch. Was willst du mit dem Motorrad machen?

Anscheinend spielt Geld ja nicht so die Rolle, also duke 790 oder so was?

Triumph street tripple..

Glaub mir die fahren sich einfacher und du hast trotz der Hälfte der Leistung mehr Spaß.

Deine Ninja 400 geht auch als sportler durch aber die Sitzposition ist eher die eines naked Bikes.

Themenstarteram 25. April 2019 um 11:54

Zitat:

@madin20VT schrieb am 25. April 2019 um 13:48:42 Uhr:

Ich versuche mal sachlich zu bleiben..

Nach 2 Jahren 9000 km, im Auto. Renault Clio oder so. würdest du dann behaupten einen 1000+PS Bugatti zu beherrschen?

So ist's mit der BMW auch. Was willst du mit dem Motorrad machen?

Anscheinend spielt Geld ja nicht so die Rolle, also duke 790 oder so was?

Triumph street tripple..

Glaub mir die fahren sich einfacher und du hast trotz der Hälfte der Leistung mehr Spaß.

Deine Ninja 400 geht auch als sportler durch aber die Sitzposition ist eher die eines naked Bikes.

Ich finde der Autovergleich hinkt ein wenig, aber gut. Von der BMW war von mir auch nie die Rede, obwohl auch keine Rolle spielt ob BMW oder Kawa oder was auch immer.

Naked bikes gefallen mir optisch einfach überhaupt nicht. Und bei mir isst das Auge leider immer mit :(

Zitat:

@madin20VT schrieb am 25. April 2019 um 13:48:42 Uhr:

Ich versuche mal sachlich zu bleiben..

Nach 2 Jahren 9000 km, im Auto. Renault Clio oder so. würdest du dann behaupten einen 1000+PS Bugatti zu beherrschen?

.

Diesen punkt würde ich generell auf die umgebungsparameter erweitern. Clio im strassenverkehr, kein thema. Bugatti, SSPler auf der strasse, auch kein problem... Es heisst ja auch nicht, dass ich auf der BAB immer alles geben muss...

Wenn ich jetzt jedes fahrzeug im extremen bewegen muss, wette ich, dass selbst beim clio die meisten nicht alles "rausholen" können. Das sieht man bei den fahrsicherheitstrainings, bei den nordschleifenvideos...

Zitat:

@BlackMarlin12 schrieb am 25. April 2019 um 13:54:57 Uhr:

xxxxxxxxxxxxx

Naked bikes gefallen mir optisch einfach überhaupt nicht. Und bei mir isst das Auge leider immer mit :(

Wenn Dir der Sinn nach einem SBK steht, dann hol es Dir - DU musst damit glücklich werden. Jeder Einzelne hier hat für sich DAS Bike geholt, das IHM momentan gerade am besten passt und verteidigt/rechtfertigt dieses Teil nach SEINEN Erfahrungen. Davon hast DU aber nix - ist wie mit Ehefrauen/Freundinnen. Da behauptet auch jeder, ER hätte die beste/tollste/geilste Schnalle ----- und schielt insgeheim nach den noch besseren/tolleren/geileren Schnitten am Nebentisch :D. Zugeben wird er es aber nie - immerhin ist er ja selber auch der beste/tollste/geilste Hecht im teich und darum hat ER die beste/tollste/geilste Schnalle ----- und schielt insgeheim nach den noch bess....... usw. usf :D

mein Vergleich hinkt nicht.

Mitm Clio kannst locker bei erlaubten 100 auch 100 fahren mitm Bugatti reizt der Fuß schon arg wenn an gleicher stelle ein Clio mit 100 voraus fährt.

Genauso ist es mit der 1000er SSP egal was da für ein Sticker drauf ist.

Wo du mit 48 PS gemütlich fährst fährst du mit der 1000er raus, reißt auf und schaltest einen Gang hoch, dann wundert man sich warum da auf einmal 180 aufm Tacho stehen.

Eine bekannte sagt auch immer, sie fährt vorsichtig und ruhig und sie versteht die Raser auf der BAB nicht.

Als sie dann im 400 PS BMW saß hat sie genauso gasgegeben wie alle anderen.

Und die fährt wirklich vorausschauend, ruhig und gelassen. Auch immer im Erlaubten.

Aber warum probierst du´s nicht einfach aus?

Geh zum nächsten Mopedhändler und sag du willst die 1000er für einen Tag ausleihen.

Die Findest du dann super geil, aber du fährst bitte auch noch ein Nakedbike mit ~100- 120 Ps probe.

Selbst wenn du es nicht toll findest bist du um die Erfahrung reicher, und weißt dass es dir nicht gefällt.

Aber bitte nicht die MT09, sie ist viel gehyped aber ich find die fährt überhaupt ned toll, die Streety fährt viel besser.

Zitat:

@twindance schrieb am 25. April 2019 um 16:00:31 Uhr:

Zitat:

@BlackMarlin12 schrieb am 25. April 2019 um 13:54:57 Uhr:

xxxxxxxxxxxxx

Naked bikes gefallen mir optisch einfach überhaupt nicht. Und bei mir isst das Auge leider immer mit :(

Wenn Dir der Sinn nach einem SBK steht, dann hol es Dir - DU musst damit glücklich werden. Jeder Einzelne hier hat für sich DAS Bike geholt, das IHM momentan gerade am besten passt und verteidigt/rechtfertigt dieses Teil nach SEINEN Erfahrungen. Davon hast DU aber nix - ist wie mit Ehefrauen/Freundinnen. Da behauptet auch jeder, ER hätte die beste/tollste/geilste Schnalle ----- und schielt insgeheim nach den noch besseren/tolleren/geileren Schnitten am Nebentisch :D. Zugeben wird er es aber nie - immerhin ist er ja selber auch der beste/tollste/geilste Hecht im teich und darum hat ER die beste/tollste/geilste Schnalle ----- und schielt insgeheim nach den noch bess....... usw. usf :D

Erste Regel für Forendiskussionen:

Das eigene Motorrad ist immer das beste!

Und vor allem dessen Fahrer...

madin20VT was meinst Du e Streety?

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. Supersportler mit 2-jähriger Fahrpraxiserfahrung?