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Soziale Aspekte des Schraubens

Wenn ihr Autos reparieren könnt, weiss das euer Umfeld und ihr werdet entsprechend um Hilfe gebeten, wenn etwas zu reparieren oder warten ist. Bei Familie sagt ihr nicht nein, aber wie bei anderen verfahren?

Konkret habe ich folgenden Fall.

Ein Freund hat einen 15 Jahre alten Volvo, an dem immer mal wieder was zu tun ist. Das habe ich auch immer freundschaftlich erledigt, weil er mir bei ganz anderen Themen half, die ich nicht so drauf habe.

Jetzt hat er sich aber auf Kredit einen gebrauchte AMG für 40k Euro zugelegt. Diesen fährt er selten und lässt ihn nur bei Mercedes warten und reparieren.

Wenn was am alten Volvo ist, dann fragt er aber immer noch mich zu erst. Wenn ich mal nicht kann, geht er aber ohne zu murren in eine Werkstatt. Es ist also so, dass man mich einfach fragt, und wenn ich es "gratis" mache (Arbeit zumindest), dann profitiert er gerne davon, wenn das nicht klappt, dann eben nicht.

Irgendwie war das für mich immer halbwegs stimmig, aber seit er die dicke Karre nebenher abstottert finde ich irgendwie, dass das etwas verändert.

Ich finde es irgendwie komisch, dass er diesen grossen Betrag freiwillig für ein Luxusobjekt ausgibt, aber ich ihm gleichzeitig helfe ein paar Hundert Euro einzusparen, wenn ich ihm an einem Samstag einen neuen Kühler einbaue. Früher habe ich das gerne gemacht, weil ich dann dachte, er hat jetzt Geld gespart und das hilft demjenigen jetzt. Ich helfe grundsätzlich gerne.

Aber wenn ich sehe, dass er eine dicke Karre abbezahlt, dann heisst das, dass meine Hilfe, um eine Reparatur günstiger zu erledigen, im Grunde gar nicht gebraucht wird.

Ablehnen möchte ich ihn nicht, weil ich glaube, dass das unsere Balance stören würde. Im Grunde will ich, dass er mich gar nicht mehr fragt. Jedes Mal, wenn er fragt, kommt dieses innere Thema auf. Es fühlt sich dann so an, also wolle er von mir profitieren, obwohl er es sich eigentlich locker leisten könnte anderweitig zu erledigen.

Vielleicht ist es im Grunde auch so, dass ich von morgens bis Abends arbeite, nicht so viel Geld habe und beruflich nicht da bin, dass ich mir "mal eben" für 40k einen AMG spendiere, aber dann trotzdem noch meine Zeit rausnehmen "soll" um jemandem, der schon "hat", "noch mehr" zu helfen.

Eigentlich will ich, dass er erkennt, dass ich das jetzt unangemessen finde, und ich nicht zu einer Konfrontation gedrängt werde.

Kennt ihr sowas?

18 Antworten

Zitat:

@Klappstuhl5000 schrieb am 17. Januar 2025 um 09:32:07 Uhr:


Bei Familie sagt ihr nicht nein, aber wie bei anderen verfahren?

Nur im engsten Freundeskreis. Mein Nachbar wollte auch mal die Bremse gemacht haben, habe ich aber abgelehnt. Ich habe keine Lust auf Ärger, falls mal etwas kaputt geht oder mehr gemacht werden muss.

Finde das klingt nach ausnutzen ... Auch unter guten Freunden sollte ein Ausgleich stattfinden, wenn es überhaupt nicht mit Gegenleistungen passt, was der andere kann und als ausgleich anbieten kann ... dann regelt man das wirklich einfach mit Geld, ich finde das überhaupt nicht verwerflich .und man ist im grunde nach jeder Aktion ausgeglichen und es gibt überhaupt keinen Grund in böse Gedanken zu verfallen .😉.Bezahlung oder Gegenleistung sollte angemessen zur Reparatur/Zeit u.s.w. sein, immerhin wirst du auch Kosten haben .. strom, Verschleiß (Werkzeug, Geräte ) Kleinteile&KFZChemie, Örtlichkeit ...

Zum Beispiel sehr gute freund von mir einer kommt aus dem baubereich, hat super konditionen für Profizeug welche er mir 1:1 durchreicht, dazu handwerklich spass dran hat zu fliesen, Sillefugen in der Dusche zu erneuern, ich hasse es😁 da gleich sich das gut aus...ich mache mal was an seinem Wagen, er dafür in der Wohnung ... perfekt..

Ein anderer Kumpel... da gibt es sowas nicht ... da machen wir einen Preis aus und alle sind glücklich...

Hatte ein WoMo an dem öfters Schweißarbeiten nötig waren.
Habe es immer einen Bekannten ( gelernter Schweißer) machen lassen.
Danach habe ich Geld auf den Werkzeugkasten gelegt und
nimm weg was du meinst zu ihm gesagt.
Das war immer ok für mich.

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