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Selbstständig werden?

Guten Abend,
sorry erstmal für die falsche Rubrik, aber ich wusste nicht, in welche Rubrik ich das posten sollte. Ich probier mein Glück mal hier !
Erstmal zu meiner Person:
Ich bin ein 15 Jähriger Gymnasiast, der seit der 5.Klasse ein Autofreak ist. Jetzt bin ich der neunten Klasse und im Fach " Wirtschaft " reden wir über Berufe. Das Thema hat mich sehr interessiert und ich habe meinen Lehrer auch wegen der Selbstständigkeit gefragt, doch er konnte mir nicht wirklich helfen. Zur Selbstständigkeits-Beratung wäre ich etwas jung. Deshalb hoffe ich, dass mir jemand hier helfen kann. Wir haben dieses Schuljahr ein Betriebspraktikum gemacht. Da ich ein Autofreak bin, habe ich die klassische Variante genommen :
Ich war für drei Wochen in der Werkstatt von einem Mercedes-Vertragshändler. Einmal kam ein modifizierter C63 AMG in die Werkstatt und seitdem geht er mir nicht aus dem Kopf. Also habe ich mich in das Edel-Tuning verliebt.
Dieser Job hat mir sehr gefallen und seit vier Monaten will ich selbständiger Autotuner werden ( wie z.B : TC-Concepts oder Anderson Germany ). Ich wollte euch fragen, ob die Branche Zukunft hat und was ihr findet . Was ich anbieten will:
-Carbonarbeiten
-Inviduelle Felgen
-Inviduelle Bodykits
-Evtl. Lackiererei
-Invidueller Sportauspuff
-Inviduelle Sattlerarbeiten
Und als Extra : Auf Wunsch soll sich von der Beschaffung, zum Umbau bis hin zur Lieferung bis zum Kunden nach Hause die Firma übernehmen.
Mein Vorhaben:
Ich mach eine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker, studiere Fahrzeugtechnik und dann werde ich selbstständiger Autotuner.
Jedoch hätte ich ein paar Fragen:
-Wieviel kostet die Austattung einer Tuningwerkstatt ( Montagematerial, Hebebühne, Sattlerbank usw. ) ?
-Wieviel Zuschuss kriegen Existenzgründer vom Staat ?
-Was sind die Vorteile der Selbständigkeit und die Nachteile?
mfg
VAIO996

Beste Antwort im Thema

Die Anforderungen für KFZ-Technikermeister sind heut zu Tage bei weitem nicht mehr so hoch wie früher.
Wie in fast allen Bildungsbereichen hat man meiner bescheidenen Meinung nach die Hürden hier so weit abgebaut, dass auch aus heutigen Generationen genug KFZ-Mechatroniker den Meister schaffen.
Man muss für seinen Meister nicht mehr schweißen können, nicht mehr feilen können, nicht mehr sägen können, nicht einmal mehr Berufserfahrung haben.

Mit dem was KFZ-Meister vor 20 oder 25 Jahren leisten mussten, hat das meines Erachtens nicht mehr viel zu tun.

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Ich war ca 30 Jahre selbstständig.Zu Anfang war das was für Freaks ( HiFi-Stereo-Technink ) . Die meisten damaligen Kollegen die alles oder vieles besser wußten und konnten , weil es Ihr Hobby war , sind recht schnell wieder vom Fenster weg gewesen.Die Gefahr ist wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann ist,dass man ganz leicht und schnell die Wirtschaftlichkeit aus den Augen verliert und pleite geht.

Na ganz eifach Beruf erlernen dann mit 24Jahren Kfz Meister machen dann so in der Branche ca 25 Kilo auf der Kante haben besser wären 100 K dann klappt es schon.

Mit 25 oder 100 Kilo bekommst Du nicht mal eine halbwegs eine komplette Werstatt-Ausrüstung.Und wenn Du Meister sein solltest , hast Du vielleicht eine gewisse fachliche Qualifikation , aber noch keinerlei wirtschaftliche Erfahrung.

100 000 € brauche ich also. Wenn ich all das erwirtschaftete als KFZ-Mechatroniker spare, dann brauche ich 5 Jahre 🙁 Besser wäre, wenn ich gleich starten könnte. Könntet ihr mir sagen, wieviel es kosten würde ? Und nach den ganzen Ausgaben ( Miete, Strom, Steuern Gehälter usw. ) sollen noch min. 2500€ zum Leben übrig bleiben. Hat dieser Bereich Tuning ( evtl. auch noch Oldtimer restaurieren und Replikas produzueren ) Zukunft?

Der Beruf hat meiner Meinung nach schon eine Zukunft. Es wird immer leute geben, die ihr Auto veredeln lassen wollen - egal ob es durch Benzin, Batterien oder Wasserstoff angetrieben wird.
Dein Hauptproblem ist, dass es inzwischen etablierte Tuner gibt, welche über eine entsprechende Ausrüstung, Erfahrung und selbst Beziehungen verfügen.
Du wirst sicherlich nicht jemanden, der ein Luxuscoupe veredelt haben möchte, einen ESD einer billigen Tuningmarke dranbasteln wollen.
Ohne Erfahrung kannst du im gehobenen Segment auf gar keinen Fall Fuß fassen.
Und die 100K sind, wie achimm ja schon gesagt hat, noch nichtmal die hälfte, von dem, was du da so benötigst.
Sofort Starten halte ich also für ausgeschlossen, vielleicht reicht es dir ja erstmal, bei einem Tuner angestellt zu sein?

Auch ja: 100000 Euro als KFZ Mechatroniker in 5 Jahren? Ich möchte deine Vorstellungen nicht in den Dreck ziehen, aber davon kannst du nur Träumen. Wenn man das erste mal eigene Kosten zu decken hat, werden aus den 5 Jahren mal ganz schnell 10 oder noch mehr

Zitat:

Original geschrieben von marcu90


Der Beruf hat meiner Meinung nach schon eine Zukunft. Es wird immer leute geben, die ihr Auto veredeln lassen wollen - egal ob es durch Benzin, Batterien oder Wasserstoff angetrieben wird.
Dein Hauptproblem ist, dass es inzwischen etablierte Tuner gibt, welche über eine entsprechende Ausrüstung, Erfahrung und selbst Beziehungen verfügen.
Du wirst sicherlich nicht jemanden, der ein Luxuscoupe veredelt haben möchte, einen ESD einer billigen Tuningmarke dranbasteln wollen.
Ohne Erfahrung kannst du im gehobenen Segment auf gar keinen Fall Fuß fassen.
Und die 100K sind, wie achimm ja schon gesagt hat, noch nichtmal die hälfte, von dem, was du da so benötigst.
Sofort Starten halte ich also für ausgeschlossen, vielleicht reicht es dir ja erstmal, bei einem Tuner angestellt zu sein?

Auch ja: 100000 Euro als KFZ Mechatroniker in 5 Jahren? Ich möchte deine Vorstellungen nicht in den Dreck ziehen, aber davon kannst du nur Träumen. Wenn man das erste mal eigene Kosten zu decken hat, werden aus den 5 Jahren mal ganz schnell 10 oder noch mehr

Freut mich, dass ich mir keine Gedanken machen muss, ob der Beruf Zukunft hat oder nicht.

Zum Geld :

Monatliches Bruttogehalt 2.225,00 €

Jahresbruttogehalt 26.700,00 €

Lohnsteuer 275,50 €

Steuersatz 15 %

Kirchensteuer 0,00 €

Solidaritätszuschlag 15,15 €

Steuern gesamt 290,65 €

Krankenversicherung 182,45 €

Pflegeversicherung 21,69 €

Rentenversicherung 221,39 €

Arbeitslosenversicherung 33,38 €

Sozialabgaben gesamt 458,91 €

-Nettolohn 1.475,44 € -

Ich werde bei meinen Eltern leben und habe somit keine Abgaben.

100 000 € / 1 475 = 67,77

Also 67,77 Monate sind 5,6 Jahre ( Fünfeinhalb Jahre ). Kommt also hin.

Bietet der Staat keine Zuschüsse für Existenzgründer an ?

mfg und Danke nochmals !

Wieso? 2083€ netto im Monat auf die Seite zu legen ist doch ein Klax.
Dann wird halt nix gegessen, Partys fallen eh flach und die Fortbewegung findet zu Fuß, allenfalls mit dem Radl statt.....😁

Oder waren Mechatroniker die mit den 25k-€/month? Achne, das waren Zahnärzte🙁

Hallo,

sorry von was träumst Du?

Für 100.000€ ist schon das Minimum.

Hebebühne: 5000 €
Achsmesssystem: 20.000 €
Bremsenprüfstand: 15.000€
Diagnosse-System: 10.000€ + monatliche Kosten
Lackierkabine: min. 25.000€
Werkzeug: min 10.000€

Und schon sind 85t€ weg...

Dann solltest Du mindestens drei bis vier Wagen in deiner Zielgruppe als "Demo" Fahrzeuge vorweisen können.Würde dann in der Klasse "C63" nochmal kurz min. 500.000€ + Umbaukosten machen...

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von anschiii


Wieso? 2083€ netto im Monat auf die Seite zu legen ist doch ein Klax.
Dann wird halt nix gegessen, Partys fallen eh flach und die Fortbewegung findet zu Fuß, allenfalls mit dem Radl statt.....😁

Oder waren Mechatroniker die mit den 25k-€/month? Achne, das waren Zahnärzte🙁

1. Nettogehalt liegt bei knapp unter 1500 €

2. Der Betrieb ist von unserem Haus nur 300 Meter entfernt

3. Gegessen wird zu Hause bei den Eltern

4. Auf Partys wird meist nicht gegangen

Zitat:

Original geschrieben von VAIO996


[...]
Freut mich, dass ich mir keine Gedanken machen muss, ob der Beruf Zukunft hat oder nicht.
Zum Geld :
[...]
Ich werde bei meinen Eltern leben und habe somit keine Abgaben.

Bist du da ganz sicher? Also meine Eltern wollten Geld sehen, also ich Geld verdient habe und noch keine eigene Wohnung hatte (vor allem für Essen usw.), obwohl ich so gut es ging mitgeholfen habe.

Zitat:

100 000 € / 1 475 = 67,77
Also 67,77 Monate sind 5,6 Jahre ( Fünfeinhalb Jahre ). Kommt also hin.
Bietet der Staat keine Zuschüsse für Existenzgründer an ?

Bei Alg1-Empfängern, die monatelang keinen Job bekommen, obwohl sie sich so angestrengt haben wie von der AA verlangt, gibt's das IIRC schon. Bei Alg2 weiß ich nicht. Da müsstest du mal in entspr. Foren suchen.

notting

Glaub mir, vor 6 Jahren habe ich auch noch gedacht, dass es kein problem ist, alles Geld, was man verdient, zur Seite zu legen.
Das es nicht so ist, weiß ich heute. Ab und zu gönnt man sich auch mal was, geht mit Freunden ins Kino (Ich bin auch nicht so der Partymensch) leistet sich vielleicht ab und mal auch mal ein Essen außwärts. Selbst Klamotten muss man kaufen.
Bei mir ist der mit abstand größte Posten mein Auto - ich lebe noch zu haus, zahle keine Miete, muss mich nicht mit Essen versorgen.
Dennoch gehen schon für meine Mobilität 200€ drauf - wenn du keinen Wagen benötigst, um so besser. Aber die ganzen Kleinigkeiten summieren sich halt 😉
Ich möchte dir die Sache nicht Madig machen oder so - ich möchte bloß, dass du nicht irgendwann desshalb auf die Fresse fliegst!

Sicherlich sparst Du einen Haufen Geld solange Du noch bei Deinen Eltern wohnst. Aber möchtest Du wirklich 5-6 Jahre ohne Auto auskommen und Dir auch sonst nicht viel gönnen?
Den, der das schafft, den möchte ich mal kennen lernen. (oder auch nicht😁)
Und während des Studiums wird es auch schwierig Geld an die Seite zu legen - oder planst Du es als Teilzeitstudium neben der Arbeit als Mechatroniker?
Dann solltest Du aber wirklich wissen, auf was Du dich da einläßt.

Du mußt doch nix übereilen. Mach erst mal Ausbildung oder Studium (ich rate zum Studium). Vieleicht kannst Du während dessen schon mal Teilzeit bei einem Tuner oder in einer Werkstatt arbeiten.
Und dann sieht man weiter.

Trotzdem finde ich es gut, daß du Ziele hast. Also viel Erfolg und vielleicht klappt es ja irgendwann mit Deinem Unternehmen.

Zumal man bedenken muss, es muss nicht nur die Einrichtung gekauft werde, Reserven für schlechte Zeiten oder unerwartete ausgaben sollte man auch haben.

Ich denke auch nicht das du es schaffst, nur bei deinen Eltern zu leben und sonst nichts anderweitig auszugeben. Mach erst mal deine Ausbildung oder dein Studium oder gar beides und schau dann weiter.

Moin,
so leid es mir tut, das zu sagen: deine (derzeitigen) Vorstellungen werden leider gewaltig an der Realität scheitern... mit "nur" 2500 Euro Brutto dauert es eine kleine Ewigkeit, bis du 100.000 Euro zusammengespart hast - selbst wenn deine Eltern dir Kost und Logis finanzieren.
(Sonst würde man doch eine Menge mehr 22jähriger sehen, die mit nem neuen AMG durch die Gegend heizen, findest du nicht? 😉)

In deiner Rechnung fehlen meiner Meinung nach noch ein paar essentielle Punkte:
* Unterhaltung und Sozialleben (und das kostet... selbst wenn's nur mal 'ne DVD ausleihen hier und ein Eis Essen mit der Freundin da ist)
* Weiterbildung (wenn du auf eine Selbständigkeit hinarbeitest, bleibt dir gar nichts anderes übrig. Und ich bin mir fast sicher, dass du keinen Arbeitgeber finden wirst, der dir alle gewünschten Tätigkeitsfelder wie Sattlerei, Carbonbearbeitung, etc. im Rahmen der Ausbildung beibringen kann)
* Klamotten - okay, da kann man sparen, aber hin und wieder braucht man halt mal was.
* Auto (und wenn du dich in dem Bereich selbständig machen willst, dann willst du doch auch ein eigenes Auto haben und dran rumbasteln und üben - sozusagen als Hobby. Und selbst wenn du nur mit dem Auto deiner Eltern unterwegs bist, darfst du da sicher auch mal von deinem Geld auftanken)
* Versicherungen (wenigstens mal 'ne Haftpflicht, Berufsunfähigkeit, private Altersvorsorge etc.)
* Handyvertrag, evtl. Zeitungsabo, Mitgliedschaft im Sportverein, etc. pp.

Mal ganz abgesehen davon, dass du ja auch nicht ewig bei deinen Eltern wohnen willst - glaub' mir: irgendwann willst du raus. Und mit 30 als letzter deiner Freunde noch bei den Alten wohnen ist ja auch nicht das gelbe vom Ei 🙂

Noch mal: ich will dir nix zerreden - es gibt ja genügend Beispiele von Leuten, die es geschafft haben. Worauf du dich aber auf alle Fälle schon mal einrichten kannst, sind extrem sparsame, arbeitsintensive erste Jahre ohne viel Freizeit. Man sagt nicht umsonst: "selbständig heißt 'selbst und ständig'".

So oder so denke ich, dass es sinnvoll ist, erst mal eine Menge praktischer Erfahrung zu sammeln, bevor man sich mit so was selbständig macht. Gerade auch, weil hier eben auch erst einmal größere Investitionen getätigt werden müssen, und man nicht einfach wie z.B. beim Programmieren einfach mit "nix außer ner guten Idee" anfangen kann.

Gruß und viel Erfolg trotzdem!
Ralf

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