Schlepphebel...

Opel Kadett E

Hi,

ich hab' den Verdacht, dass bei meinem C14NZ ein Schlepphebel defekt bzw. locker ist. Hat jemand von euch schon mal selbst erlebt, dass einer locker war oder nur verschlissen?

Ist die Verschraubung der Dinger wartungsfrei?

Wie gehe ich am besten vor?

12 Antworten

an was machst du das denn fest?

Is' ne längere Geschichte... nur soviel:

Das Auslassventil (whs.) Zylinder 2 schlägt in 70% der Betriebszeit, wie bei einem Motor bei dem das Ventilspiel nicht stimmt. Die Hydrolifter sind bei mir ebenso in Ordnung wie die Nockenwelle., kein Schnattern bei Betriebstemperatur, keine Riefen auf den Laufflächen der Nocken,
nur das Schlagen des Ventils und gleichmäßige Vibrationen im Leerlauf wie bei einem Diesel.

Ist ein old-school Kfzler Wagen, als ich ihn bekommen hab' hat man
an der Ampel kaum gefühlt/gehört, dass der Motor überhaupt läuft.
Das Ventilschlagen (schön deng, deng, deng in halber Drehzahlfrequenz) trat zum ersten Mal nach einer AB-testfahrt auf bei der ich den Wagen 30Km warm- und dann langsam ausgefahren habe.

Ich hatte bei meinem alten Ford Escort mit OHV Motor mal lockere Kipphebelmuttern, da wars allerdings noch wesentlich heftiger.

ach ja: den Ventiltrieb hört man schon arbeiten, aber richtig defekte Hydros hört man bei runtergekurbeltem Fenster beim Anfahren an einer Bahnhaltestelle mit Fußgängertrennwand deutlich und davon kann bei meinem Motor keine Rede sein. Da die Nocke, wie gesagt, keinerlei Riefen aufweist bleibt eigentlich nur der Schlepphebel.

Kompression ist i.O., sonst hätte man vielleicht noch ein verbranntes Ventil bzw. einen verbrannten Ventilsitz vermuten können.

Der Motor müsste kipphebel haben aber egal. Guck mal durch den Öleinfüllstutzen ob die Nockenwelle sich leicht axial hin und her bewegt.

Mit axial meinst du....

- von vorne draufgeschaut "links-recht-Bewegung" oder
- " " " "hoch-runter-Bewegung"?

Also Öldruck ist bestens, Druckschalter arbeitet einwandfrei
oder willst du nicht auf zu großes NW-Lagerspiel hinaus?

Das hab ich nur geschrieben weil du gesagt hast dass die Lifter und die Nocke in ordnung sind.

Axial bedeutet link/rechts. Radial also hoch/runter wegen lagerspiel wäre auch eine alternative. Die nockenwelle wird allerdings durch die federn immer an die oberen Lager gedrückt.

Mit Nockenwelle meinte ich die Laufflächen der Nocken, da ist nix eingelaufen oder so.

Also bei laufendem Motor ist durch die Einfüllöffnung bissl schwer zu erkennen, der Motor vibriert eben auch gleichmäßig etwas mehr. Nicht ganz wie ein Diesel aber schon deutlich vorhanden.

Ich will morgen mal den Ventildeckel runterbauen und dann mal
sehen ob da was defekt oder locker ist, von daher nochmal meine
Frage: Hatte jmd schonmal einen lockeren Kipp-/Schlepphebel bzw. sind
die Dinger wartungsfrei?

Wenn nicht, gibt's Werte/Vorgehensweisen wie man die Dinger bei
eingebautem ZK dann so anzieht, dass man sich da kurz- und mittelfristig nix schrottet?

(Zum Beispiel nach Austausch Hydros 30min warten bis sich der Druck abgebaut hat, bevor man startet, wieviel NM bei bestimmter Ventilstellung soll die Verschraubung kriegen usw.)

Moin
Richtige Schlepphebel die angeschraubt sind hat er nicht, das sind nur so Gleitstücke die zwischen Hydrostössel und Ventil wie eine Brücke drüberliegen.
Eventuell ist eine Nocke abgelaufen, dann stimmt die Zylinderfüllung nicht mehr und er läuft unschön.
Ich würde da nicht alluzu viel experimentieren, andern Kopf drauf, neuen Zahnriemensatz und weiter gehts.
Gruss Willy

Den Kopf zu tauschen halte ich materialseitig für das größere "Experiment", zumindest aber die wesentlich aufwändigere und teuere Option, denn wie schon geschrieben: Die Laufflächen der Nocken sind 1a, der Motor hat 109tkm runter und ist ansonsten in einem top Zustand.

Wenn man bei eingebautem Kopf per Ventilniederhalter ein paar eingelaufene Schlepphebel und prophylaktisch gleich die Hydros wechseln kann, warum sich den Risiken des Austauschkaufs und evtl. Folgekosten und -Instandsetzungsarbeiten aussetzen?

Zurück zum thema:

Hat jemand Erfahrung mit Stößeln und Schlepphebeln bei ebay gemacht?
Ich denke mir ein teil des Preisverfalls (8 Hydros für 30€) hat viell. auch damit zu tun, dass kaum noch Kadetten mit kleineren Maschinen rumfahren bzw. solche Reparaturen kaum noch durchgeführt werden und die Händler das Zeug loswerden wollen. Was meint ihr?

Moin
Motoren werden mit 30-50eur gehandelt(real erzielbarer Marktwert), das Kopfumschrauben mit Nebenarbeiten dauert 2Stunden dazu kommen Zahnriemensatz und Dichtsatz.
Den Block nimmt der Schrotti, eventuell ist der sogar noch besser als deiner dann würde man kurzehand den ganzen Motor umsetzen, erspart u.U sogar noch den Dicht-und Zahnriemensatz.
Meiner Ansicht nach lohnt es nicht da an den Innereien herumzufummeln.
Gruss Willy

Nachdem ich den Deckel nochmal unten hatte und die Nocken wirklich alle glatt und von Rand zu Rand eben sind, kehr ich nochmal zu meiner spontan allerersten Idee zurück:

Vielleicht ist trotz fehlendem Geräusch bei richtig betriebswarmem Motor doch ein Hydro kaputt und zwar richtig kaputt, nicht bloß ein wenig undicht. Das würde jedenfalls genau passen bzw. alles erklären:

Der Ventilfeder fehlt der nötige Gegendruck beim Schließvorgang und das Ventil schlägt leicht gegen den Sitz. Das Problem trat nach einer AB-testfahrt (nach Ölwechsel und 30km warmfahren) mit Höchstgeschwindigkeit auf. Wann sollte ein Hydro wohl von jetzt auf nachher ganz den Geist aufgeben wenn nicht bei Höchstbelastung?

Gefährlich wirds jetzt dann, wenn man zu lange damit fährt, den Motor zu stark belastet, vor allem aber wenn die Ventilführung Spiel hat.
In dem Fall wäre es durchaus möglich, dass der Ventilfuß dann ab und an nicht 100%ig genau auf den Ventilsitz schlägt. Hoffen wir mal, dass die Schaftdichtungen bei 110tkm Laufleistung das Ventil noch eng genug führen, Ölverlust tritt an denen jedenfalls bisher 0 auf.

Ich werde jetzt so vorgehen: .

Ich bestell mir einen Satz Hydrostössel und Schlepphebel/Druckstücke und nehme die Nockenwelle bei eingebautem Kopf raus. Dazu muss der Deckel runter, das NW-Rad und der Verteiler und ich benötige Ventilniederhalter. Ein Bekannter hat ein Opel-Autohaus, die dürften das Werkzeug da haben.

Das Blöde ist halt, dass der Etzold Stößeltausch nur am ausgebauten Kopf erläutert. Gerade für den Einbau sollte ich also nochmal mit nem Opelmeister reden, der das schonmal genau so gemacht hat.

Sobald alles fertig ist poste ich nochmal, wird aber whs. erst in ca. 3 Wochen über die Bühne gehen können. Bis dahin heißts "Pianissimo" mit dem Gaspedal.

Mal noch ne Frage zur Qualität der teile im Zubehör:

Hab' in einem E30 Forum zum typischen M40 Problem mit eingelaufenen Nockenwellen gelesen, dass Austauschhebel und Nocke von Febi bei einem nach 10tkm fertig waren. Hintergrund sei, dass Febi die Sachen von Drittherstellern bezieht und Qualitätskontrollen bei teilen für so alte Autos nicht wirklich stattfinden. Bei meinem teile-dealer sind diese Schleppehebel auch die günstigsten. Alternativ gibt's noch welche von topran und Ruville, preislich aufsteigend in der Reihenfolge. Wer kann zur Quali was sagen?

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