S40 aus der ehemaligen Ford Zeit?

Volvo S40 2 (M)

Guten Tag Jungs,
Habe eine Frage, da ich leider zwar seit Jahren den Markt verfolge und neben meinen Informatiker Job, bei Autos auch fast alles außer Lackierarbeiten selbst machen, aber Volvo ist bei uns so eine extreme Seltenheit, dass wahrscheinlich in unserer Provinz nur eine handvoll Volvos zugelassen sind. Nun gut um auf den Punkt zu kommen, meine Stiefmutter will nach unserem neu Zugang den Lada Vesta des Vaters und meiner X Klasse, anscheinend auch etwas Neues. Sie möchte unbedingt einen Volvo S40 oder S60, wovon ich ihr eigentlich abrate, aber Frauen hören halt nicht immer auf die Männer im Haushalt. Habe zwar noch nie an einem Volvo geschraubt, aber die Leitungsverlegung ist eher ungünstig, noch schlimmere sehe ich aber die günstigen Volvos mit etwa 100.000 km, haben fast alle bereits 2 Vorbesitzer und in den Wagen vor 2009 ist viel Ford drin. Habe mir auch von einem befreundeten Mechaniker aus Tirol sagen lassen, dass bei den S40 Baujahr vor 2010, meist Hitzeschutz kaputt geht, Korrosion finde man auch überall am Auspuff und an der Versiegelung der Karosserie sei auch gepfuscht worden.

Nun gut Hitzeschilder austauschen, Versiegelung abtragen und eine neue drauf oder fast alles am Unterboden mit Keramiklack erneuern, wäre keine Sache für mich, zumindest den Keramiklack, wenn nur unter dem Auto sichtbar ist bekomme ich auch hin. Größte Angst ist aber wie es mit Motor, Getriebe und Kupplung bei normaler Handhabe ausschaut. Persönlich habe ich ihr zu einem Lexus 250h geraten, weil ich selbst nur Mercedes und Lexus fahre und beide Autos, die ich bis jetzt gebrauchter hatte, beide 200k ohne ein einiges Teil neben den Luftmassenmesser hinbekommen haben, bei den neuen Volvo wie der V40 würde ich daran glauben, dafür genügt ihr Budget nicht und für den Lexus würde ich die Differenz drauflegen, aber sie will ein Volvo.

Was würdet ihr machen ist es überhaupt sinnvoll für 7000-10000€ einen gebrauchten S40 mit circa 100k auf dem Tacho zu kaufen, bei einem Baujahr vor 2010? Läuft der wie ein CLK seine 200k oder muss ich mich auf Einiges, bereits schon einstellen und ein halbes Ersatzteillager zusammen kaufen?

Beste Antwort im Thema

@ Metalcrisis

Kurz und knapp - man sollte nur über Autos urteilen, die man auch kennt. 😉

Korrekt ist, dass die Plattform des "alten" S40/V50 auch beim Ford Focus und Mazda 5 (nicht 3!) zum Einsatz kam.
Ebenfalls korrekt ist, dass neben den Volvo-Fünfzylindern auch Vierzylinder von Ford im S40/V50 verbaut wurden.

Nun zu den "Urban Legends" - S40/V50 haben weder ein Rostproblem, noch kämpfen sie mit einer zickenden Elektronik. Und wenn man zu den Fünfzylindern greift, sind die Motoren mit 250tkm gerade mal eingefahren. Da können die Downsizing-Motoren von MB nur von träumen!

Was kaufen? Den Reihenfünfer (Benziner) gibt es prinzipiell in 3 Ausführungen - als Sauger mit 140 oder 170 PS, den Turbo im T5 ab 220 PS.
Meine Frau fährt den V50 2.4 mit 140 PS - dürfte für die Mutti reichen, sofern sie nicht mit 250 km/h über die BAB knallen möchte (dann muss einer der T5 her).

Einen Kritikpunkt gibt es tatsächlich am S40/V50 - das Fahrwerk ist, speziell in Kombination mit der 17"-Bereifung, etwas zu hart abgestimmt. Mein V70 ist da deutlich komfortabler abgestimmt.
Achso...und meine Frau flucht immer über die kalten Ledersitze im Winter (dauert ca. 1min, bis die Sitzheizung für richtig Wärme sorgt). 😉

Gruß
Frank

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@ Metalcrisis

Wenn Du Dir die Kaufberatung oder die diversen Markenforen anschaust, wirst Du feststellen, dass die Meinungen zu Hersteller, Modell, Zuverlässigkeit und Wertverlust extrem auseinander klaffen.

Jeder von uns kann immer nur ein individuelles und sehr subjektives Urteil über ein Fahrzeug abgeben. Was ich für gut befinde und zu meinem Fahrstil oder Fahrprofil passt, kann der nächste Leser für schlecht befinden. Und wir können beide mit unserer Einschätzung richtig liegen, obwohl sich die Ergebnisse widersprechen.

Wertverlust ist z.B. ein Kriterium, welches ich völlig ignoriere. Mal habe ich Glück und ein Fahrzeug bleibt im Preis stabil, das andere mal zahle ich Lehrgeld und muss unter Wunschpreis verkaufen. Wollte ich das ausschließen, müsste ich immer nur Autos für 500€ kaufen, die ein oder zwei Jahre durchhalten und dann entsorgt werden.
Sieht man ja aktuell ganz gut an der Dieselproblematik - die Händler aller Marken bleiben auf ihren Fahrzeugen mit Euro 4 und 5 sitzen bzw. müssen diese zu extrem geringen Preisen in den Markt drücken. War das vor 5 Jahren so absehbar? Das nenne ich jetzt mal richtigen Wertverlust!

Motoren? Da mag ein Langstreckentest noch so gut ausfallen - passt das Fahrprofil nicht zum Motor, dann ist der Verschleiß hoch und die Zuverlässigkeit dahin. Kann man das dem Hersteller ankreiden? Wohl eher nicht.

Von daher würde ich mir bei der Suche nicht soviel Gedanken machen und einfach das nehmen, was mir gefällt. Wenn es passt, dann sind alle glücklich. Wenn es nicht passt, kann man ein Auto auch wieder verkaufen. Die Welt geht davon nicht unter. 😉

Gruß
Frank

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