ForumKTM
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. KTM
  5. Protektorenhemd, wer hat Erfahrung?

Protektorenhemd, wer hat Erfahrung?

Themenstarteram 25. April 2009 um 16:29

Hallöle,

da es jetzt mal wieder in die warme Seite des Jahres zu geht, hab ich mir überlegt ein Protektorenhemd oder Brustpanzer zuzulegen.Hat jemand erfahrung mit sowas im Supermotobereich?

Bis jetzt fahre ich mit nem zweiteiligen lederkombi.

Werd über den Panzer oder Hemd ein MX Shirt anziehen.

Könnt ihr das empfehlen, oder eher nicht.

Danke, schon im vorraus.

gruß

patrick

Beste Antwort im Thema
am 26. April 2009 um 8:03

Ich fahr zwar selbst kein Protektorenhemd, aber Ich versuch dir trotzdem mal bei deiner Frage zu helfen...

Ich geh mal davon aus dass du

1. Supermoto fährst, damit vorwiegend Straße und im Vergleich zu MX doch vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten...

2. Mit Protektorenhemd die MX-Panzer meinst, über denen in der Regel tatsächlich nur MX-Hemden getragen werden...

Zu allererst, wenn man sich Schutzkleidung zulegen will, sollte man sich das potenziele Verletzungsbild mal anschauen, und die Risiken abschätzen und dann die Schutzkleidung darauf abstimmen.

Auf der Straße liegt das Größte Risiko in der hohen Geschwindigkeit. Typische Verletzungen sind

- Brüche durch den Aufschlag auf hartem Asphalt

- Brüche, Gelenkkapselrisse, Sehnenrisse und Ausgekugelte Gelenke durch das "abrollen" bei hohen Geschwindigkeiten

- Schürfwunden und Verbrennungen durch das rutschen auf Asphalt

Im Gelände steckt das höchste Risiko in der unebenheit des Geländes bzw in Steinen die genau da liegen wo man sie im Falle eines Sturzes nicht Brauchen kann... Typische verletzungen sind

- Knochenbrüche durch zu punktuelle Belastung

- eher seltener Knochenbrüche, Gelenkkapselrisse, Sehnenrisse und ausgekugelte Gelenke durch überdehnung beim "Abflug"

Die Schutzkleidung in beiden Bereichen fält damit unterschiedlich aus.

Das Risiko von Überdehnungen kann in beiden Fällen nur durch bewegungseinschrenkende, feste Kleidung reduziert werden. Oft werden Orthesen oder Schienen eingesetzt, damit die Gelenke mechanisch an einer Überdehnung gehindert werden. Einige Rückenprotektoren bieten diese Eigenschaft sowohl für straße als auch fürs Gelände.

Im Gelände Ist vor allem die Punktbelastung problematisch. Alle Rippen können einen Sturz evtl. unbeschadet abfangen, eine einzelne kann dies zum Beispiel beim Sturz auf einen "kleinen" Stein nicht und bricht. Deshalb sind die Protektoren in der Regel praktisch echte harte "Panzer", die den Einschlag auf eine möglichst große Fläche verteilen sollen. Da die Geschwindigkeiten vergleichsweise gering ausfallen ist die Stoßdämpfung bei dieser Schutzkleidung eher zweitrangig.

Auf der Straße ist der Aufschlag auf dem ebenen, harten Asphalt neben der Reibung darauf der größte Feind des Fahrers. Man benötigt also schutzkleidung die in erster Linie den Stoß dämpft und dann die Energie auf eine möglichst große fläche ableitet. Hier werden in der Regel "Viscoelastische" oder "zähverformende" schaumstoffe eingesetzt, die bei langsamer verformung (z.B. drücken oder biegen von Hand) relativ weich, bei einer schnellen Verformung aber fast (!) so hart wie ein Panzer wirken. Der Reibung rückt man mit extrem abriebfestem Gewebe (nix ist derzeit besser als Leder...) das auch die Temperatur nicht so schnell abgibt (auch hier ist Leder noch immer das non-plus-ultra) zu leibe.

Unter Anbetracht dieser Konzeptionen würd ich dir von dem Tragen eines MX-Panzers auf der Straße abraten. Es gibt sehr gute "Panzer" (Protektorenvesten) die man unter der Lederkombi trägt und die die Wirkung des MX-Panzers auf die Straße bringen. Schau mal in den einschlägigen Motorradzeitschriften, die testen sowas eigentlich in regelmäßigen abständen.

Generell bleibt jetzt eigentlich nur noch zu sagen, dass Keine Schutzkleidung für alle eventualitäten gerüstet ist. Ich hab zum beispiel noch keine Schutzkleidung gesehen, die den Einschlag an nem Leitplankenträger mitmacht. Zudem beeinträchtigt die Aktive Sicherheit der Kleidung automatisch die passive Sicherheit und umgekehrt, d.H. wenn du dich für alle Sturzeventualitäten mit entsprechender Kleidung absicherst kannst dich nicht mehr bewegen und fällst fast automatisch auf die Schnauze... wenn du dich uneingeschränkt bewegen kannst fährst du mit sicherheit sicherer, bist aber im Fall eines Sturzes nicht so gut geschützt. Hier gilt es für jeden, sein persönliches optimales Gleichgewicht aus Schutz und Beweglichkeit bzw Wohlbefinden zu finden.

Den besten Schutz hat übrigens derjenige der keinen braucht...

In diesem Sinne, fahrt vorsichtig, auch wenn eure Schutzkleidung gut ist...

...

Gruß

Marc

5 weitere Antworten
Ähnliche Themen
5 Antworten
am 26. April 2009 um 8:03

Ich fahr zwar selbst kein Protektorenhemd, aber Ich versuch dir trotzdem mal bei deiner Frage zu helfen...

Ich geh mal davon aus dass du

1. Supermoto fährst, damit vorwiegend Straße und im Vergleich zu MX doch vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten...

2. Mit Protektorenhemd die MX-Panzer meinst, über denen in der Regel tatsächlich nur MX-Hemden getragen werden...

Zu allererst, wenn man sich Schutzkleidung zulegen will, sollte man sich das potenziele Verletzungsbild mal anschauen, und die Risiken abschätzen und dann die Schutzkleidung darauf abstimmen.

Auf der Straße liegt das Größte Risiko in der hohen Geschwindigkeit. Typische Verletzungen sind

- Brüche durch den Aufschlag auf hartem Asphalt

- Brüche, Gelenkkapselrisse, Sehnenrisse und Ausgekugelte Gelenke durch das "abrollen" bei hohen Geschwindigkeiten

- Schürfwunden und Verbrennungen durch das rutschen auf Asphalt

Im Gelände steckt das höchste Risiko in der unebenheit des Geländes bzw in Steinen die genau da liegen wo man sie im Falle eines Sturzes nicht Brauchen kann... Typische verletzungen sind

- Knochenbrüche durch zu punktuelle Belastung

- eher seltener Knochenbrüche, Gelenkkapselrisse, Sehnenrisse und ausgekugelte Gelenke durch überdehnung beim "Abflug"

Die Schutzkleidung in beiden Bereichen fält damit unterschiedlich aus.

Das Risiko von Überdehnungen kann in beiden Fällen nur durch bewegungseinschrenkende, feste Kleidung reduziert werden. Oft werden Orthesen oder Schienen eingesetzt, damit die Gelenke mechanisch an einer Überdehnung gehindert werden. Einige Rückenprotektoren bieten diese Eigenschaft sowohl für straße als auch fürs Gelände.

Im Gelände Ist vor allem die Punktbelastung problematisch. Alle Rippen können einen Sturz evtl. unbeschadet abfangen, eine einzelne kann dies zum Beispiel beim Sturz auf einen "kleinen" Stein nicht und bricht. Deshalb sind die Protektoren in der Regel praktisch echte harte "Panzer", die den Einschlag auf eine möglichst große Fläche verteilen sollen. Da die Geschwindigkeiten vergleichsweise gering ausfallen ist die Stoßdämpfung bei dieser Schutzkleidung eher zweitrangig.

Auf der Straße ist der Aufschlag auf dem ebenen, harten Asphalt neben der Reibung darauf der größte Feind des Fahrers. Man benötigt also schutzkleidung die in erster Linie den Stoß dämpft und dann die Energie auf eine möglichst große fläche ableitet. Hier werden in der Regel "Viscoelastische" oder "zähverformende" schaumstoffe eingesetzt, die bei langsamer verformung (z.B. drücken oder biegen von Hand) relativ weich, bei einer schnellen Verformung aber fast (!) so hart wie ein Panzer wirken. Der Reibung rückt man mit extrem abriebfestem Gewebe (nix ist derzeit besser als Leder...) das auch die Temperatur nicht so schnell abgibt (auch hier ist Leder noch immer das non-plus-ultra) zu leibe.

Unter Anbetracht dieser Konzeptionen würd ich dir von dem Tragen eines MX-Panzers auf der Straße abraten. Es gibt sehr gute "Panzer" (Protektorenvesten) die man unter der Lederkombi trägt und die die Wirkung des MX-Panzers auf die Straße bringen. Schau mal in den einschlägigen Motorradzeitschriften, die testen sowas eigentlich in regelmäßigen abständen.

Generell bleibt jetzt eigentlich nur noch zu sagen, dass Keine Schutzkleidung für alle eventualitäten gerüstet ist. Ich hab zum beispiel noch keine Schutzkleidung gesehen, die den Einschlag an nem Leitplankenträger mitmacht. Zudem beeinträchtigt die Aktive Sicherheit der Kleidung automatisch die passive Sicherheit und umgekehrt, d.H. wenn du dich für alle Sturzeventualitäten mit entsprechender Kleidung absicherst kannst dich nicht mehr bewegen und fällst fast automatisch auf die Schnauze... wenn du dich uneingeschränkt bewegen kannst fährst du mit sicherheit sicherer, bist aber im Fall eines Sturzes nicht so gut geschützt. Hier gilt es für jeden, sein persönliches optimales Gleichgewicht aus Schutz und Beweglichkeit bzw Wohlbefinden zu finden.

Den besten Schutz hat übrigens derjenige der keinen braucht...

In diesem Sinne, fahrt vorsichtig, auch wenn eure Schutzkleidung gut ist...

...

Gruß

Marc

Themenstarteram 26. April 2009 um 10:48

Hi,

Danke für deine ausfürliche Hilfe.

Es stimmt was du sagst. So hab ich das noch gar nicht gesehen. Bin auf den Gedanken gekommen, weil bei uns sehr viele Supermotofahrer im Sommer mit so nen Panzer rumfahren. Aber nach dem ich deinen Text gelesen habe, bin ihr ma da nicht mehr so sicher ob ich mir sowas zulegen soll. Meine Gesundheit ist mir dann doch lieber.

Gruß

Patrick

am 28. April 2009 um 7:45

Ich sags mal so, Du musst nicht immer das optimum tragen, um "sicher" zu sein. Ich selber trag beim "durch die Gegend Ballern" auch nicht die "optimale" Schutzkleidung. Ich bin oft nur in Jeans und Textil-Jacke unterwegs. Die Jacke hat zwar weitestgehend alle Protektoren die man braucht (Pharao Night Camo von Polo), ist aber bei weitem nicht so Abrieb- und Reißfest wie Leder.

Das Wichtigste dabei ist dass du dich damit soweit Sicher Fühlst dass du nicht wirklich Angst vor nem Sturz hast.

tach zusammen...

also ich fahr im sommer wenns richtig heiss ist mit protektoren hemd...

hab eins von troy lee, des ist zwischendrin mit leder verstärkt und is speziell für sumo gedacht.

als hose hab ich eine sumo hose von troy lee, die sieht aus wie eine motocross hose, ist aber aus leder.

und dann noch ein jersey von fox..

ich finds im sommer viiiel angenehmer als ne lederkombi..und sieht besser aus. (find ich)

wegen der sicherheit...naja..wie schon gesagt wurde, 100% geht nie.

ich hab ja auch net vor mich andauernd auf die straße zu legen...und in den kurven hat man ja eh meistens den fuß draussen, der dann einen gut abfangen kann..

aber für die kart-strecke hab ich ne lederkombi, weils halt doch sicherer ist..

greetz

am 17. August 2009 um 15:53

Und zu welchem Ergebni bist du nun gekommen @ Lord83

Was hast du dir zugelegt, oder überlegst du noch?

Wer Supermoto mit starrem Motocrosspanzer fährt, hat mit großer Wahrscheinlichkeit vorher Cross gefahren.

Die Gefahr beim Supermoto zu Stürzen sehe ich als aktiver Fahrer

hauptsächlich in der "Kurvenhatz".Die dort gefahrenen Geschwindigkeiten sind deutlich niedriger als auf der Geraden.

Die Aussage von "Racmar" stimmt daher soweit.

Wähle eine dir am besten tragbare Kombination ( Jacke oder Protectorenhemd ) und achte etwas auf die Kombinationsmöglichkeit dieser Hemden.

Luftig für den Sommer und teilweise abtrennbare Unterarme.

Empfehlenswert sind die, wo die hand durch eine Schlaufe getragen wird, damit die Ärmel nicht hin und herrutschen.

Ein Freund trägt so ein Netzhemd von Axo und ist damit bestens zufrieden.Wir fuhren beide am jetzigen Sonntag und es war schön warm ( über 27 Grad )

Ein anderes :

http://cgi.ebay.de/...280379883519QQcmdZViewItemQQptZProtektoren_1?...

Es gibt mittlerweile auch spezielle Unterziehhosen mit Schutz Protektoren.So etwas solltest du eventuell in Erwägung ziehen.

http://www.melahn.de/.../p11916_O-NEAL-Hose--Combat.html

Hier gibt es auch die anderen Netzhemden oder Jacken.

Selbst Louis oder Polo beitet so etwas für kleines Geld an.

Allzeit gutes Sliden ohne Sturz.

 

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. KTM
  5. Protektorenhemd, wer hat Erfahrung?