Polestar AWD-Campaign
Hallo Forum 🙂
Hat jemand schon etwas von der Polestar AWD-Campaign (Klick) gehört?
Was heisst das konkret? Wie viel bezahlt man, wenn man einen AWD hat im Vergleich zum Normalpreis?
Gruss
Christoph
Beste Antwort im Thema
So, nach nun etwas über einer Woche und ein paar hundert Kilometer ausführlichen Testens kann ich auch etwas mehr dazu schreiben.
Erstes Fazit: das W-O-W-Gefühl bleibt!
Also ich kann inzwischen die von Klaus in seinem Beitrag erwähnten Punkte absout nachempfinden.
Die Getriebeabstimmung ist wirklich grundlegend anders, als das, was man sich bisher so gewohnt war.
Die Gänge werden nun nicht mehr "eingeschliffen", wobei ewig im Wandler gerührt wird, sondern knackig eingelegt. Die WÜK greift bei sehr viel geringeren Drehzahlen und Geschwindigkeiten und ist allgemein sehr viel schneller in der Reaktion. Original hatte ich jeweils das Gefühl, die WÜK würde frühestens bei etwa 40km/h, teilweise sogar erst viel später aktiviert.
Beispiel: es gibt eine Strecke, die ich öfters fahre, die recht steil bergauf geht auf einer langen Geraden.
Vor der Steigung gibt es eine scharfe Abzweigung. Also man kommt mit 50 angefahren, muss dann für die Verzweigung auf Schritttempo runterbremsen, macht einen 90°-Winkel und kann dann wieder auf 50 und ganz kurz darauf auf 80 beschleunigen.
Bisher kannte ich das so: Abzweigung in Schritttempo im 2 Gang mit viel Wandler, dann 3. Gang mit viel Wandler bis knapp über 50, dann 4. Gang und WÜK. Dann Gas geben, 3. Gang mit viel Wandler bis 80, dann 4. (oder 5.?) Gang mit viel Wandler und 3000 U/min den Berg hoch, bis oben die Kuppel kommt. Kurz nach dem Scheitelpunkt der Kuppel sinkt die Drehzahl auf 2400 U/min, ohne dass die Geschwindigkeit ändert (also hat jetzt erst die WÜK eingekuppelt).
Neu läuft das jetzt so: An der Verzweigung anfahren bis Schritttempo und ca. 1200 U/min mit Wandler. Bei 1200 U/min kommt die WÜK. Bei 10km/h 2. Gang ohne Wandler (man spürt einen ganz sanften Ruck). Dann bei 30km/h 3. Gang ohne Wanlder (kleiner Ruck). Bei 50km/h 4. Gang (wieder Ruck). Dann Gas geben. Auf dem ersten 1/3 des Pedalweges sonores Brummen und "Druck von Unten" mit 1400 U/min. Bei mehr Gas in den 3. Gang (recht knackig - fast schon leicht unangenehm), hochdrehen bis 3000 U/min und dann "knack" den nächsten und übernächsten Gang rein. Und schon mitten in der Steigung bei 80km/h steht die Nadel bockstill auf 2400 U/min. Kein Rühren im Wandler! Nur Schub!
Wenn man den Wagen langsam runterbremst (vor einer Kreuzung z.B.), nicht ganz zum stehen kommt ("Rollstopp"😉 und wieder Gas gibt, wird der Wandler gar nicht gebraucht, sondern es geht gleich mit Vollgas weiter. Darauf muss man gefasst sein! Wenn man es sich gewohnt ist, dass jetzt erst Mal der Wandler noch ewig rührt, wird man ein paar Mal ziemlich erschrecken, wie viel Dampf der Motor bei voll eingekuppeltem Getriebe und nur knapp über 1000 U/min hat!
So im Allgemeinen würde ich sagen, das Getriebe verhält sich fast etwas wie ein DSG. Zumindest was das Schalten, die Schaltzeiten und das Wiederanfahren beim Rollstopp anbelangt. Das kann teilweise schon fast unangenehm sein, wenn man etwas stärker beschleunigt, sich das gemähchliche "Einschleifen" der Gänge gewohnt ist und die Gänge plätzlich "zack" reingehauen werden. Nur beim Anfahren aus dem Stopp und am Berg hat man noch das gewohnte "Wandleren" mit viel Drehzahl und wenig Vortrieb. Aber auch nur bis Schritttempo, dann wird vollständig eingekuppelt und ab gehts.
Auch das Schalten bei tieferen Drehzahlen kann ich bestätigen. Wenn ich mit Halbgas beschleunige, dreht er nie weiter als 3000 U/min, bevor er schaltet. Bei Vollgas hingegen dreht er schön bis 6000 U/min hoch und knallt dann den nächsten Gang ein, wobei keine Zeit mit dem Wandler vergeudet wird. Kurzer Ruck im Rücken und weiter gehts. Und auf der anderen Seite wird nicht gleich der Leerlauf eingeschmissen wenn man vom Gas geht. Der Gang wird noch länger gehalten, insb. bergab, so dass man endlich eine ordentliche Motorbremse hat.
Alles in allem bin ich nach wie vor sehr begeistert von der neuen Software.
Gruss
Christoph
21 Antworten
Zitat:
@rchr schrieb am 28. August 2015 um 13:31:49 Uhr:
So, inspiriert von diesem Thread habe ich vor 3 Tagen im Rahmend es Jahresservice die Polestar-Software laden lassen.
Hallo Christoph,
freut mich, daß ich Dir mit meiner Einschätzung helfen konnte und daß diese auch Deinem Empfinden entspricht.
Zitat:
Was mich aber noch etwas stutzig macht:
Polestar wirbt mit 330 PS und 480 Nm. In der Konformitätsbeglaubigung steht aber 330 PS und 519 Nm! Original hat der Wagen ja 440 Nm.
Interessant.
In Deutschland steht in den Unterlagen nämlich nur die neue Leistung drin, das Drehmoment wird dagegen nicht genannt.
Allerdings war ich mit dem Wagen schon auf dem Prüfstand, und da hatte er über 530 Nm!
Ich muß die Messung aber noch mal wiederholen lassen, da es ein Problem mit dem Kühlgebläse gab; dann werde ich die Daten hier auch posten.
So, nach nun etwas über einer Woche und ein paar hundert Kilometer ausführlichen Testens kann ich auch etwas mehr dazu schreiben.
Erstes Fazit: das W-O-W-Gefühl bleibt!
Also ich kann inzwischen die von Klaus in seinem Beitrag erwähnten Punkte absout nachempfinden.
Die Getriebeabstimmung ist wirklich grundlegend anders, als das, was man sich bisher so gewohnt war.
Die Gänge werden nun nicht mehr "eingeschliffen", wobei ewig im Wandler gerührt wird, sondern knackig eingelegt. Die WÜK greift bei sehr viel geringeren Drehzahlen und Geschwindigkeiten und ist allgemein sehr viel schneller in der Reaktion. Original hatte ich jeweils das Gefühl, die WÜK würde frühestens bei etwa 40km/h, teilweise sogar erst viel später aktiviert.
Beispiel: es gibt eine Strecke, die ich öfters fahre, die recht steil bergauf geht auf einer langen Geraden.
Vor der Steigung gibt es eine scharfe Abzweigung. Also man kommt mit 50 angefahren, muss dann für die Verzweigung auf Schritttempo runterbremsen, macht einen 90°-Winkel und kann dann wieder auf 50 und ganz kurz darauf auf 80 beschleunigen.
Bisher kannte ich das so: Abzweigung in Schritttempo im 2 Gang mit viel Wandler, dann 3. Gang mit viel Wandler bis knapp über 50, dann 4. Gang und WÜK. Dann Gas geben, 3. Gang mit viel Wandler bis 80, dann 4. (oder 5.?) Gang mit viel Wandler und 3000 U/min den Berg hoch, bis oben die Kuppel kommt. Kurz nach dem Scheitelpunkt der Kuppel sinkt die Drehzahl auf 2400 U/min, ohne dass die Geschwindigkeit ändert (also hat jetzt erst die WÜK eingekuppelt).
Neu läuft das jetzt so: An der Verzweigung anfahren bis Schritttempo und ca. 1200 U/min mit Wandler. Bei 1200 U/min kommt die WÜK. Bei 10km/h 2. Gang ohne Wandler (man spürt einen ganz sanften Ruck). Dann bei 30km/h 3. Gang ohne Wanlder (kleiner Ruck). Bei 50km/h 4. Gang (wieder Ruck). Dann Gas geben. Auf dem ersten 1/3 des Pedalweges sonores Brummen und "Druck von Unten" mit 1400 U/min. Bei mehr Gas in den 3. Gang (recht knackig - fast schon leicht unangenehm), hochdrehen bis 3000 U/min und dann "knack" den nächsten und übernächsten Gang rein. Und schon mitten in der Steigung bei 80km/h steht die Nadel bockstill auf 2400 U/min. Kein Rühren im Wandler! Nur Schub!
Wenn man den Wagen langsam runterbremst (vor einer Kreuzung z.B.), nicht ganz zum stehen kommt ("Rollstopp"😉 und wieder Gas gibt, wird der Wandler gar nicht gebraucht, sondern es geht gleich mit Vollgas weiter. Darauf muss man gefasst sein! Wenn man es sich gewohnt ist, dass jetzt erst Mal der Wandler noch ewig rührt, wird man ein paar Mal ziemlich erschrecken, wie viel Dampf der Motor bei voll eingekuppeltem Getriebe und nur knapp über 1000 U/min hat!
So im Allgemeinen würde ich sagen, das Getriebe verhält sich fast etwas wie ein DSG. Zumindest was das Schalten, die Schaltzeiten und das Wiederanfahren beim Rollstopp anbelangt. Das kann teilweise schon fast unangenehm sein, wenn man etwas stärker beschleunigt, sich das gemähchliche "Einschleifen" der Gänge gewohnt ist und die Gänge plätzlich "zack" reingehauen werden. Nur beim Anfahren aus dem Stopp und am Berg hat man noch das gewohnte "Wandleren" mit viel Drehzahl und wenig Vortrieb. Aber auch nur bis Schritttempo, dann wird vollständig eingekuppelt und ab gehts.
Auch das Schalten bei tieferen Drehzahlen kann ich bestätigen. Wenn ich mit Halbgas beschleunige, dreht er nie weiter als 3000 U/min, bevor er schaltet. Bei Vollgas hingegen dreht er schön bis 6000 U/min hoch und knallt dann den nächsten Gang ein, wobei keine Zeit mit dem Wandler vergeudet wird. Kurzer Ruck im Rücken und weiter gehts. Und auf der anderen Seite wird nicht gleich der Leerlauf eingeschmissen wenn man vom Gas geht. Der Gang wird noch länger gehalten, insb. bergab, so dass man endlich eine ordentliche Motorbremse hat.
Alles in allem bin ich nach wie vor sehr begeistert von der neuen Software.
Gruss
Christoph
Da fragt man sich doch warum Volvo den T6 nicht gleich vom Werk aus so abgestimmt hat.
Dann wäre vielleicht der ein oder andere S4 und 355i Kunde bei Volvo gelandet 😉
Na ja, das was er da beschreibt, ist bei mir der Wechsel in die Sportgasse..., da schaltet er genau so. Allerdings wäre mir das für den Alltag und gerade für die Stadt einfach zu heftig....und ganz nebenbei finde ich beim normalen Fahren jeglichen Ruck eher unangenehm.....
Na was soll`s.....wenn es Spaß macht...
KUM
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Zitat:
@KUMXC schrieb am 4. September 2015 um 12:06:09 Uhr:
Na ja, das was er da beschreibt, ist bei mir der Wechsel in die Sportgasse..., ....
KUM
jep, so empfinde ich es bei meinem (MY 2016, 220 PS) ebenfalls.
In der Stadt ist der "Wildsau-Modus" meist unangenehm.
Zitat:
@KUMXC schrieb am 4. September 2015 um 12:06:09 Uhr:
Na ja, das was er da beschreibt, ist bei mir der Wechsel in die Sportgasse..., da schaltet er genau so. Allerdings wäre mir das für den Alltag und gerade für die Stadt einfach zu heftig....und ganz nebenbei finde ich beim normalen Fahren jeglichen Ruck eher unangenehm.....
Na was soll`s.....wenn es Spaß macht...
KUM
Dieser "Ruck" tritt nur bei Vollgas auf, im normal Betrieb merkt man nur sehr wenig von den Schaltvorgängen.
So ist es zu mindestens bei meinem T6 mit Polestar SW.
Für mich ist das Verhalten ein völlig anderes als im Sportmodus.
Im Sportmodus fährt er viel zu ruckartig an, das macht er mit Polestar nicht! Mit Polestar kann man genau so seidenweich und sanft anfahren wie eh und jeh!
Ausserdem schaltet er im Sportmodus früher runter. Auch das macht Polestar nicht - im Gegenteil hält PS die Gänge noch viel länger, ehe runtergeschaltet wird zum beschleunigen.
Und wie über mir schon geschrieben wurde - es ist kein Rucken im Sinn von "Schlag in den Rücken".
Man merkt halt, dass die Gänge gewechselt werden - mehr nicht.
Ab Werk werden die Gänge auf 500m reingeschliffen und man weiss gar nicht so recht, in welchem Gang man gerade fährt, resp. ob ein Gang gewechselt wurde, oder ob er nur wieder im Wandler rumrührt.
Mit Polestar sind die Gänge klar definiert. Im normalen Verkehr erfolgt er Wechsel genau so seidenweich wie gewohnt - nur ohne ewiges Rühren im Wandler.
Gruss
Christoph