Physikuntericht....

Mercedes E-Klasse W210

Guten Abend!

Mein täglicher Arbeitsweg ( 4,9km ) führt über eine unterirdisch schlechte Straße. Ich bin jedesmal ein rollendes Verkehrshinderniss, weil ich um meinen Dicken zu "schützen", recht zaghaft fahre. Die Straße kommt einem versteinerten Feldweg nahe....
Meine Überlegung ist nun, wäre es nicht doch besser, relativ zügig über derartig schlechte Straßen zu fahren? Wenn man schnell genug über eine Waschbrettteststrecke fährt, trifft man ja nur die "Spitzen" und aus der Buckelpiste wird annähernd eine Gerade...
Wie sind Eure Erfahrungen? Die Schläge müssten das Fahrzeug doch aber dann härter treffen,oder irre ich?
Mir tut immer jeder Schlag weh und ich verfluche diese besch... Straßen🙁 Ich habe auch das Gefühl, dass der Innenraum lose gerüttelt wird.
Vielleicht ist ein Physiker unter uns....

MfG!

Beste Antwort im Thema

Mein Rat klingt vielleicht etwas komisch, ist aber durchaus ernst gemeint:

Wenn es irgendwie möglich ist, dann fahre die Strecke mit dem Fahrrad. Das hat nur Vorteile:

1) Du tust Dir selbst etwas Gutes.
Bewegung ist gut für das Herz-Lungen-Kreislaufsystem und gut für die Gelenke. 2 mal täglich 20min in der freien Natur stärken das Immunsystem und du wirst (fast) keine Erkältungen mehr haben. Und nicht zuletzt kann man dabei prima abschalten.
2) Du tust Deinem Auto etwas Gutes.
Du sparst täglich zwei Kaltstarts und den übermäßigen Verschleiß auf der Rüttelpiste. Auf 5 km Strecke wird gerade einmal das Kühlwasser warm. Während der Warmlaufphase läuft der Motor mit sehr fettem Gemisch, das kann dazu führen, dass unverbrannter Kraftstoff ins Motoröl gelangt. Auch für den Auspuff sind Kurzstrecken Gift.
3) Du tust Deinem Portemonnaie etwas Gutes.
50 gesparte Kurzstreckenkm in der Woche sind auch 6-7l Benzin. Das ist nicht die Welt, aber übers Jahr gerechnet kommen doch ein paar nette Abendessen im Restaurant dabei raus. Außerdem entfällt vielleicht die eine oder andere sonst nötige Wäsche und auch die nächste Inspektion wird sich ein paar Monate verzögern.
4) Du tust der Umwelt etwas Gutes
Ein Fahrrad macht keinen Lärm, ein Radfahrer stößt praktisch keine Schadstoffe aus, ein Fahrad verursacht keine Staus und kennt keine Parkplatznöte.

Ich weiß, dass es Fälle gibt, wo Radfahren nicht möglich oder nicht praktikabel ist (Körperliche Einschränkungen, große Höhenunterschiede), aber in allen anderen Fällen kann ich nur raten: Probier es aus. Falls Du stark schwitzt, deponiere evtl. vorher Klamotten zum Wechseln am Arbeitsplatz. Starte 1-2 mal pro Woche bei gutem Wetter und steigere Dich, irgendwann macht einem auch schlechtes Wetter nicht mehr viel aus und das Auto wird nur noch benutzt, wenn es wirklich "Katzen und Hunde regnet".

Und wenn Du Dein Sternchen bei längeren Fahrten artgerecht bewegst, dann genieße es umso mehr!

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Wenn du so schnell fährst, dass die Stoßdämpfer nicht einfedern...
Langsam fahren ist auf jeden Fall die sicherste Variante.
Um so schneller du fährst, umso stärker sind die Schläge, ist logisch oder?
Aber kaputt gehen wird auf deiner schlechten Straße eher nichts, oder hast du dort 10cm tiefe Löcher?
Wenn es aber mal rabiat klingt und diese Schäge hört man definitiv raus, dann fahr besser langsam. 😉
Überlege mal, wie heftig so ein Schlag auf der Autobahn ist, wenn du mit 200km/h ständig über die Platten fährst, das wirst du bei Tempo 50 kaum erreichen.

Ich habe bis jetzt auch immer die Schleichervariante bevorzugt. Aber dass nix kaputt geht, kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke, bei dem W210 sind die Fahrwerkskomponenten so anfällig? Ist ja ein recht schweres Fahrzeug. Löcher sind da keine, aber die Straße ist extrem ruppig...massig kleine, kurz aufeinanderfolgende Buckel und Flicken🙁 Ich fahre den Benz seit 2 Jahren und durch "Rücksicht" war beim Gutachten nix ausgeschlagen, worüber ich sehr erstaunt war und es sollte auch so bleiben😉

Hi,

das mit dem "Wellblech" in der Sahara funktioniert dann, wenn sich die Eigenfrequenz des Fahrwerks (also der Federung plus der Dämpfer) mit der Frequenz treffen mit der die Räder die Buckel treffen - das ist natürlich von der Geschwindigkeit abhängig.
Voraussetzung dabei ist, daß die Buckel in annähernd gleichem Abstand aufeinanderfolgen, ansonsten müßte man ja andauernd von Buckel zu Buckel die Geschwindigkeit ändern, was natürlich gar nicht schnell genug erfolgen könnte.

Die Frage ist nun, ob dieBuckel auf deiner Straße auch so gleichmäßig verteilt sind? Bei den üblichen Feldwegen sind die Schlaglöcher ja eher zufällig angeordnet. Falls bei dir eine gewisse Gleichmäßigkeit gegeben ist, fragt sich natürlich noch, was die geeignete Geschwindigkeit wäre. Je weiter die Buckel auseinander sind, desto schneller müßtest du fahren.

Ich würd´s dann doch eher auch mitlangsam probieren 😉

gruß
ghm
dipl.-phys.

Dachte ich mir´s doch..ein Fachmann ist immer da😉 Mein Fahrwerk leidet aber auch wenn ich langsam fahre? Oder ist es für derartige Belastungen ausgelegt? Ich fahre ja immerhin 22 Tage im Monat diese Buckelpiste entlang...
Ich überlege mir ernsthaft einen Umweg zu fahren. Der führt über aalglatte Straßen, ist aber nahezu 10km länger🙁

Also ich glaube die 10 Km mehr sind der bessere Weg. 4,9 Km sind ja nur Kurzstrecke die ist wiederum nicht sehr vorteilhaft für Batterie, Motor usw. 14,9 Km sind dagegen ausreichend um den Motor auf Temperatur zu bringen und die Batterie wieder voll zu laden.
Wenn ich durch Löcher fahre, fahre ich eigentlich immer langsam denn jede unangenehme Bodenwelle tut nicht nur dem Dämper, Traggelenk usw. weh sondern auch mir.
Und was die Ersatzteile beim Freundlichen kosten wissen wir doch alle nur zu gut.
MfG merci26

na also ganz unberechtigt ist die frage des kollegen nicht......das gesetz der massenträgheit bietet schon die möglichkeit, gerade kurze und kurzzeitge belastungen einfach zu "ignorieren". dämpfer federn gelenke haben sozusagen gar nicht die möglichkeit auf diese hochschnellende belastung zu reagieren. vorneweg ich würde ebenfalls langsam darüber fahren, aber nehmt euch einfach ein unangenehmen bodenunebenheit in eurem umkreis, die ich sowohl schnell als auch langsam befahren könnt. man bemerkt beim schnellen überfahren, dass unsere dickschiffe kaum aus der ruhe gebracht werden, bei langsamer überfahrt jedoch deutlich nachgeben.
der treibenden faktoren hier sind ZEIT und GESCHWINDIGKEIT, was aber im umkehrschluss nicht bedeuten soll, dass man über jede grube drüberpfeffern kann ;-)

man darf bei solchen überlegungen natürlich auch nicht vergessen, dass unsere fahrwerksteile ja nicht frei schwebend sind, sondern an den karossen befestigt, somit jeden stoss, den diese nicht verkraften, an die karosse weitergeben.....daher vorsicht ist in diesem fall besser....

Also, das was wir von einem Hindernis spüren, ist nicht gleichzusetzen mit der Belastung, die die Fahrwerksteile aufnehmen müssen.
Auch wenn der Stoß bei einem schnell überfahrenen Hindernis nicht bis zu unserem Popo durchkommt... die Gelenke, Dämpfer, Stabis und Federn kriegen den Stoß trotzdem voll ab. Dieser Kraftstoß ist umso größer je höher die Geschwindigkeit. Daß der Dämpfer und die Federn, das bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterschiedlich gut herausfiltern ändert daran nichts.

Also wenn es um di reine Materielschonung geht ist langsam immer besser, auch wenn es im Auto mehr schaukelt als bei schneller Fahrt.

Gruß
ghm

Also ich vergleichs mal mit der Sache mit den 30 er Hügeln. Seitdem mir ein Fahrlehrer mal gesagt hatt, das man dort besser und sanfter mit etwas schneller Fahrt drüber kommt, mache ich das immer. Soll heißen vor dem Hügel gebe ich Gas und fahre quasi unter zug über die Erhebung. Ergebnis das Auto Federt lange nicht so Tief ein und es geht viel gemütlicher über den Hügel. Darf aber auch nicht zu schnell sein dann wirds wieder ungemütlich.

mein Schrauber hat mir mal gesagt, die Traggelenke und Dämpfer sind in der Regel auf der rechten Seite zu erst defekt.

Er meinte, dies liegt an den Gullydeckeln und anderen "Hindernissen" die an der rechten Seite eher anzutreffen sind.

Daher denke ich, dass die langsame Durchfahrt deiner Bukelstrecke besser ist, als da schnell drüber zukacheln.
Ich würde aber auch einen Umweg machen. 10 KM sind noch erträglich.

Grüße

Vielen Dank für die netten Antworten. War interessant zu lesen🙂 Meine Umgehungsstrecke wird nur noch von zwei Baustellen behindert.
Die eine soll nä. Woche weg sein ( = aalglatte neue Straße...jipie! ) und die andere ( Brückenneubau )wird in den nä. 2 Monaten verschwunden sein.
Ich denke auch, dass die 15 km über top Straßen besser sind, als knapp 5km "versteinerter" Feldweg😉

Super finde ich Eure Reaktion, im Bezug auf´s Langsamfahren. Meine Kollegen und Kumpels lachen alle über mich ( 26 ) als "Schleicher"...
"Nen Benz fahren und dann mit 45km/h dahinzuckeln"....tsss🙁 Ich schätze meinen Wagen und hänge an ihm. Wenn die Straße gut ist, darf er auch rennen😉

In diesem Sinne,

Euch allen eine geschmeidige Fahrt.

Mein Rat klingt vielleicht etwas komisch, ist aber durchaus ernst gemeint:

Wenn es irgendwie möglich ist, dann fahre die Strecke mit dem Fahrrad. Das hat nur Vorteile:

1) Du tust Dir selbst etwas Gutes.
Bewegung ist gut für das Herz-Lungen-Kreislaufsystem und gut für die Gelenke. 2 mal täglich 20min in der freien Natur stärken das Immunsystem und du wirst (fast) keine Erkältungen mehr haben. Und nicht zuletzt kann man dabei prima abschalten.
2) Du tust Deinem Auto etwas Gutes.
Du sparst täglich zwei Kaltstarts und den übermäßigen Verschleiß auf der Rüttelpiste. Auf 5 km Strecke wird gerade einmal das Kühlwasser warm. Während der Warmlaufphase läuft der Motor mit sehr fettem Gemisch, das kann dazu führen, dass unverbrannter Kraftstoff ins Motoröl gelangt. Auch für den Auspuff sind Kurzstrecken Gift.
3) Du tust Deinem Portemonnaie etwas Gutes.
50 gesparte Kurzstreckenkm in der Woche sind auch 6-7l Benzin. Das ist nicht die Welt, aber übers Jahr gerechnet kommen doch ein paar nette Abendessen im Restaurant dabei raus. Außerdem entfällt vielleicht die eine oder andere sonst nötige Wäsche und auch die nächste Inspektion wird sich ein paar Monate verzögern.
4) Du tust der Umwelt etwas Gutes
Ein Fahrrad macht keinen Lärm, ein Radfahrer stößt praktisch keine Schadstoffe aus, ein Fahrad verursacht keine Staus und kennt keine Parkplatznöte.

Ich weiß, dass es Fälle gibt, wo Radfahren nicht möglich oder nicht praktikabel ist (Körperliche Einschränkungen, große Höhenunterschiede), aber in allen anderen Fällen kann ich nur raten: Probier es aus. Falls Du stark schwitzt, deponiere evtl. vorher Klamotten zum Wechseln am Arbeitsplatz. Starte 1-2 mal pro Woche bei gutem Wetter und steigere Dich, irgendwann macht einem auch schlechtes Wetter nicht mehr viel aus und das Auto wird nur noch benutzt, wenn es wirklich "Katzen und Hunde regnet".

Und wenn Du Dein Sternchen bei längeren Fahrten artgerecht bewegst, dann genieße es umso mehr!

Ich radel in meiner Freizeit sehr viel. Aber nicht wie normale Leute: siehe Anhang. Das Rad ist für den Arbeitsweg ungeeignet. Ich arbeite als Industriemeister zum großen Teil im Büro...also keine körperliche Anstrengung. Ich trage keine Arbeitskleidung, sondern erscheine oft in Hemden oder Poloshirts. Desweiteren beginne ich die Arbeit 5:30Uhr, damit ich meine Nachtschichtjungs sehe. Bei der sehr bergigen Strecke würde ich auch als trainierter Biker etwas schwitzen ( ganz normale Körperreaktion 🙂 )... ich müsste mich demnach umziehen. Die Zeit habe ich einfach nicht und es wäre mir zu umständlich.
Ich fahre unter der Woche dafür kaum mit dem Benz. Alle Einkäufe und sonstige Wege erledige ich einfach zu Fuss😉
Mich verärgert nur täglich der Umstand, dass ich massig Steuern bezahle ( zB.beim Sprit ) und aber nix für den Straßenbau getan wird!

Ist das nur ein "Ostproblem" oder gibts im "Westen" auch so viele schlechte Rüttelpisten? Die Straßen die ich außerhalb Sachsens befuhr, zeigten sich im Bestzustand...Zufall?

Wenn es nicht geht, dann geht es nicht, sollte auch nur ein Denkanstoss sein.

Schickes Foto hast Du da! Ich würde mich sowas nie trauen, hab viel zu viel
Angst um meine Knochen.

Zitat:

Original geschrieben von Straßenkreuzer


Ist das nur ein "Ostproblem" oder gibts im "Westen" auch so viele schlechte Rüttelpisten? Die Straßen die ich außerhalb Sachsens befuhr, zeigten sich im Bestzustand...Zufall?

Definitiv nicht,in Ganz Deutschland werden die Straßen eher schlechter als besser,radelnde Grüße MV12

BTW: gerade mit meiner Fahrradgattung findet man sehr leicht heraus,wie der Fahrbahnzustand wirklich ist.

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