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Pflanzenoel Jatropha Curcas (Purgiernussoel)

Themenstarteram 10. Oktober 2008 um 7:17

Mali baut in großen Mengen Jatropha Curcas an und will die Abhängigkeit vom Dieselkraftstoffen

zurückfahren und dieses Oel exportieren.

Bei unserer letzten Reise mit unserem auf PÖL umgebauten Feuerwehrauto Mercedes LAF 1113 B

hatten wir in Bamako ein interessantes Gespräch mit einem einheimischen Ingeneur.

Die malische Regierung will bei Timbuktu in der Sahelzone 50.000 ha Jatropha anpflanzen und

in 10 Jahren den überwiegenden Teil der Dieseleinfuhren ersetzen.

Jatropha kann man überall dort anpflanzen wo sonst nichts mehr wächst. Eine Regenzeit reicht aus

das die Pflanze sich entwickelt und bis zu 8 Meter hoch wird. Die Purgiernuss muß von Hand geerntet

werden und ist von der Ausbeute dreimal so hoch im Hektar-Ertrag als zB. Raps.

Das Jatrophaoel ist giftig und nicht zum Verzehr geeignet. Der Flammpunkt liegt bei 140 Grad und ist

also wesentlich günstiger als bei Rapsoel. Ein Nachteil ist der Gerinnungsfaktor, bei 2 Grad+ wird alles zu

Butter.

In der Sahelzone könnte der gesamte Dieselbedarf für Europa angebaut werden ohne die Ackerflächen

für die Ernährung einzubeziehen. Es würde Millionen an Arbeitsstellen für die Ernte schaffen und es

wäre ein Exportartikel für diese armen Entwicklungsländer. Die Entwicklungshilfe könnte eingestellt werden.

Wenn Europa da nicht mitmacht; dann machen auch hier die Chinesen das Geschäft.

Wir fliegen im November wieder nach Bamako und werden in Mopti eine Werkstatt auf unser Zweitank-System

für LKW und PKW einweisen. Die alten LKW, überwiegend Mercedes Kurzhauber aus den 70er und 80er

Jahren lassen sich leicht umrüsten.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 10. Oktober 2008 um 7:17

Mali baut in großen Mengen Jatropha Curcas an und will die Abhängigkeit vom Dieselkraftstoffen

zurückfahren und dieses Oel exportieren.

Bei unserer letzten Reise mit unserem auf PÖL umgebauten Feuerwehrauto Mercedes LAF 1113 B

hatten wir in Bamako ein interessantes Gespräch mit einem einheimischen Ingeneur.

Die malische Regierung will bei Timbuktu in der Sahelzone 50.000 ha Jatropha anpflanzen und

in 10 Jahren den überwiegenden Teil der Dieseleinfuhren ersetzen.

Jatropha kann man überall dort anpflanzen wo sonst nichts mehr wächst. Eine Regenzeit reicht aus

das die Pflanze sich entwickelt und bis zu 8 Meter hoch wird. Die Purgiernuss muß von Hand geerntet

werden und ist von der Ausbeute dreimal so hoch im Hektar-Ertrag als zB. Raps.

Das Jatrophaoel ist giftig und nicht zum Verzehr geeignet. Der Flammpunkt liegt bei 140 Grad und ist

also wesentlich günstiger als bei Rapsoel. Ein Nachteil ist der Gerinnungsfaktor, bei 2 Grad+ wird alles zu

Butter.

In der Sahelzone könnte der gesamte Dieselbedarf für Europa angebaut werden ohne die Ackerflächen

für die Ernährung einzubeziehen. Es würde Millionen an Arbeitsstellen für die Ernte schaffen und es

wäre ein Exportartikel für diese armen Entwicklungsländer. Die Entwicklungshilfe könnte eingestellt werden.

Wenn Europa da nicht mitmacht; dann machen auch hier die Chinesen das Geschäft.

Wir fliegen im November wieder nach Bamako und werden in Mopti eine Werkstatt auf unser Zweitank-System

für LKW und PKW einweisen. Die alten LKW, überwiegend Mercedes Kurzhauber aus den 70er und 80er

Jahren lassen sich leicht umrüsten.

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Soso.Wenns so wär wär´s ja mal ne gute Nachricht.Sollte der Bedarf dadurch sinken fallen ja bei uns auch die Preise.Oder auch nicht.

am 27. Oktober 2008 um 15:01

Zitat:

Original geschrieben von taucher1940

 

Das Jatrophaoel ist giftig und nicht zum Verzehr geeignet. Der Flammpunkt liegt bei 140 Grad und ist

also wesentlich günstiger als bei Rapsoel. Ein Nachteil ist der Gerinnungsfaktor, bei 2 Grad+ wird alles zu

Butter.

Man könnte auch Hanf anbauen.

Unverwüstbar, wächst überall und laugt den Boden nicht aus.

In Afghanistan hat das Canadische Militär versucht Hanffelder mit Diesel und Napalm niederzubrennen, und ist daran gescheitert.

Auch die Panzer blieben einfach stecken, da sich die Stengel mit den reisfesten Fasern festwickelten.

Die Pflanzen können unglaublich viel Wasser speichern und wachsen auch unter schlechten Bedingungen.

Ich mein dann hätte man Fasern für Kleidung, Tiefe wurzeln, gegen Erosion, Öl für treibstoffe, farben, lacke, und plastik.

und hanfmehl um daraus brot zu backen.

Dann hätte man noch Papier, wofür man keinen Baum fällen müsste und welches sich nicht nach 20 jahren von selbst zersetzt.

Luther schieb seine Biebel auf hanf, und daher ist diese so gut erhalten.

Die Hanfsamen enthalten ein UNGIFTIGES und sehr gesundes Öl reich an Omega 3 und 5 Fettsäuren.

Selbst wenn 100% des öls in die Treibstoffproduktion gehen, bleiben die härtesten bekannten pflanzenfasern übrig.

 

das wäre sinvoller wie Jatropha. so hätten die Bauern einen mehrfachnutzen.

aber generell finde ich das eine gute idee anspruchlose pflanzen geschickt einzusetzen.

 

so und jetzt ratet mal warum es die Öl&petrochemische industrie hanf illegalisiert haben und gleichzeitig Erdöl unter wert für 1$ pro barrel verhökert haben.

Themenstarteram 27. Oktober 2008 um 16:03

Ja , Hanf ist bestimmt eine sehr vielseitige Pflanze. Aber sie muß doch auf bestimmten Böden gedeihen.

Der Liter ist heute mit 2,38€ jedoch zu hoch und die Verwendung als Kraftstoff unrealistisch.

Hanfoel fördert die Verkokung der Ventile und des Verbrennungsraumes.

Und ob es in der Sahelzone ( überwiegend Sandflächen) überhaupt wächst ist noch fraglich.

Jatropha wird nur auf Flächen angebaut die nicht mit der Lebensmittelerzeugung konkurieren.

Sollte sich herausstellen, daß es wirklich exportiert werden kann;dann ist den Menschen dort sehr geholfen

und uns auch. Jetziger Literpreis liegt bei 0,58 € ( ohne industrieelle Pressung)

taucher1940

am 27. Oktober 2008 um 16:32

Ich sag ja nicht dass es nicht sinvoll ist Jatropha anzubauen, wo nichts anderes mehr wächst.

Im GEGENTEIL, ich finde das Projekt prima.

Und dass Hanföl sehr teuer ist liegt daran, dass es nicht industriell in grossem stil gewonnen.

Aber auch hanf wird in Kargen regionen angebaut und ist dort oft das einzigsrte was wächst.

Jetzt verbiete den bauern mal ihre lebensgrundlage anzubauen.

und Ja Jedes Pflanzenöl fördert die verkokung, wenn man es einfach reinkippt auch sonne, und raps.

und ja im sandigen afghanistan wächst es, mit traditionellen bewässerungsanlagen.

Das Kraut kommt ja hat sich ja anfangs in China/Nepal/Tibet/Afghanistan verbreitet, und wächst fast überall, selbst im norden canadas in manitoba.

ist zwar off topic, aber ganz interessant:

Kanadas Krieger in der Cannabis-Falle

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,443328,00.html

Zitat:

Nun sind kanadische Soldaten tatsächlich in eine Art von Dschungelkrieg verwickelt - und das ausgerechnet in den Wüsten des südlichen Afghanistan. Dort haben die Korankrieger der Taliban die Taktik geändert: Sie haben dichte Wälder mit Cannabispflanzen angelegt, die auf den lockeren Böden und im Sonnenklima der Provinzen Kandahar und Helmand wie wild wuchern und in denen sich die Taliban vor den Truppen der Isaf verstecken.

Weil hier der Hanf drei bis vier Meter und manchmal noch höher wächst, bilden die dicht an dicht stehenden Pflanzen regelrechte Staketenzäune, die mit Fahrzeugen nicht zu durchdringen sind. Und da ihre Stauden gute Wärmespeicher sind, ist den Taliban auch mit Wärmebildkameras und nachts mit Infrarot kaum beizukommen. Die Hightech-Geräte bilden die Umrisse der Kuttenkrieger nur selten und dann nur als Schemen ab.

[...]

Die Kanadier versuchten, die Pflanzen mit Diesel anzuzünden - ohne Erfolg, da die Flammen erstickten. "Dann probierten wir es mit weißem Phosphor," berichtet die Nachrichtenagentur Reuters über einen Vortrag des Generals, "aber auch das funktionierte nicht. Die Pflanzen waren derart voll mit Wasser, dass nichts sie verbrennen konnte."

Von dem eigentlichen Artikel abgesehen.

Würde man den Bauern geld bezahlen, dass sie in Afghanistan hanf anbauen und ihnen das kraut zur treibstoff produktion zu fairen preisen abkaufen würde man viel mehr profitieren wie die panzer rollen zu lassen.

Und statt desÖLs nimmt man die GANZE Pflanze umd macht daraus SUN fuel. hanf produziert sehr viel biomasse.

Wenn der Bauer jetzt ein einkommen hat, was zum essen, und seine familie durchbringen kann, dann ist das ein zufriedener und glücklicher bauer.

wenn jetzt die UN meint man müsse das feld des Bauern verwüsten, dann hilft man dfem bauern ungemein, der greift dann zur AK-47.

 

 

Hallo Gandalf,

Immer wenn ich Sunfuel höre, dann muß ich an Wasserstoff denken. Das pfeifen seit was weiß ich wie vielen Jahren die Spatzen von den Dächern aber es kommt nichts. Wie das mit Sunfuel aussieht in ein paar Jahren muß man noch abwarten. Heutzutage wird ja viele von dem synthetischen Kraftstoffen immer noch aus Erdgas hergestellt und überhaupt nicht aus Biomasse (Wasserstoff auch).

Was aber vor allem bei diesen sogennanten "Biotreibstoffen der zweiten Generation" vergessen wird: Da der Acker komplett abgeerntet wird, wird die dortige Biomasse extrem abgebaut. Das ist dann im Prinzip genauso wie bei den fossilen Brennstoffen. Da wird nur gespeichertes CO2 freigesetzt. Der Boden aber verarmt und muß viel mehr gedüngt werden.

Kann schon sein, daß Biotreibstoffe nicht die Lösung für alle Probleme sind, aber sie sind wenigstens eine Teillösung und kein neues Problem.

Gruß Horst

am 7. Januar 2009 um 12:52

Sunfuel ist kein Wasserstoff. Sunfuel ist der Marketingname von Shell und VW für Biokraftgstoff der 2. Generation.

Aber die wollen nicht zu potte kommen (Warum wohl).

Für Sunfuel wird die Ganze Pflanze zu Öl umgesetzt. Ein älteres Verfahren, mit dem schon die Nazis aus Kohle Öl machten.

Diese Nazis befeuerten auch ihre V2s mit Kartoffelschnapps, als der normale Treibstoff knapp wurde.

Kaufen und Tanken darf man es aber nicht. Es wird noch getestet und getestet und getestet und getestet, seit Jahren und das noch Jahre lang.

Hanf als Treibstoff gab es mal in den USA, da baute Henry Ford ein Hanfauto.

Karosserie aus Kunstoff mit Hanffasern, Der Treibstoff war auch aus Hanf. Zur Demonstration Hackte Ford auf sein Auto mit der Spitzhacke ein.

Macht das mal mit Stahl ;)

Der Stahl und Ölindustrie war dieses Auto ein Dorn im Auge => Ein weiterer Grund für die Illegalisierung von Hanf...

Dabei wären leichte und robuste Verkleidungen aus Hanf über einem Stahlrahmen eine ideale Methode um Gewicht und somit Kraftstoff zu sparen.

 

Einen Hanfacker muss man nicht Düngen, ausser einer Initaldünung vielleicht

Hanf verbessert nachweislich den Boden. Raps, Mais laugen ihn aus.

Das ist bekannt, aber nicht erwünscht, weil wenn man Hanf nicht Düngen muss ist das weniger Geld für die Petrochemische Industrie.

Die Tiefen Pfahlwurzeln, schützen den Boden vor erosion und bessern ihn auf.

Unkrautverseuchte, schlechte Äcker kann man mit 2 Generationen Hanf wieder Sauber bekommen.

Zitat:

Die Wurzeln des Hanfs können bei entsprechenden Bodenverhältnissen (auf Braunerde, deren Humushorizont jedoch durch einen feinerdereichen Horizont unterlagert ist) bis zu 140 cm in den Boden eindringen – das ist wesentlich tiefer als bei vergleichbaren Nutzpflanzen. Aus diesem Grund wurde Hanf früher häufig auf ausgelaugten, verhärteten Böden gepflanzt, um den Boden zu lockern und gegebenenfalls für den späteren Anbau anspruchsvollerer Pflanzen wie etwa Getreide vorzubereiten. Hanf wurde ebenfalls in versteppten Gebieten verwendet, um den Boden nicht nur zu lockern, sondern zugleich zu beschatten. Erst wenn der Boden gebessert war, wurden andere Nutzpflanzen gesät.

Q: Wikipedia

Neben Treibstoff könnte man noch Verkleidungen, Klamotten, Farben, Lacke, Kunststoffe, Treibstoff, Papier Dämmstoffe, Mehl, Brot und viele weitere Produkte gewinnen.

Wenns fast gratis wächst wäre das energetisch viel sinvoller wie Raps.

Aber wie wir ja alle wissen ist das hierzulande und auch sonst nicht so einfach.

Hallo Gandalf,

Ich weiß was Wasserstoff ist und was Sunfuel ist und den Unterschied zwischen den beiden kenne ich auch.

Ich weiß auch was die gemeinsam haben: Die werden seit Jahren als die Lösung angeboten und kommen doch nicht in die Hufe.

Daß es Sunfuel nicht zu kaufen gibt, kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht bremst jemand, wahrscheinlich funktioniert es einfach nicht oder es ist einfach zu teuer.

Es lohnt sich aber nicht über Sunfuel zu diskutieren, solange keiner weiß wann und zu welchen Konditionen das Zeug zu kaufen sein wird, falls es jemals so weit kommt. Mit Thermoselect war's das gleiche, dann hat's einfach nicht funktioniert

Es ist auch Blödsinn zu glauben, daß man jahrzehntelang immer nur die Biomasse vom Acker karren kann ohne zu düngen. Düngen muß man immer, es kommt allerdings darauf an wieviel und was man düngt. Und Dünger hat ja nicht immer was mit Petrochemie zu tun, es gibt zum Beispiel auch die Gründüngung, bei Sunfuel bleibt aber nichts übrig.

Ganz abgesehen davon, daß es wohl wenig Sinn macht Biomasse erstmal quer durch Deutschland oder Europa in eine riesige Raffinerie zu karren und das Endprodukt dann wieder auf dem gleichen Weg zurück. Ob da der Mehrertrag den zusätzlichen Energieaufwand ausgleicht wage ich mal zu bezweifeln.

Für Hanf als Faser gibt es sowieso bessere Verwendung als daraus Treibstoff zu machen. Man kann aber nicht gleichzeitig Sunfuel und anderes draus machen sondern nur entweder oder. Genauso ist es mit Raps. Ich war im Dezember in einer Ölmühle. Für die ist Rapsöl das Nebenprodukt, der Preßkuchen ist ständig ausverkauft.

Hier gibts übrigens auch noch ein paar interessante Ausführungen zu dem Thema.

http://www.wbgu.de/wbgu_jg2008.html

Gruß Horst

 

Das gute an dem Thema im allgemeinen ist aber, dass es eine fahrbare Alternative zu dem Herkömmlichen Krafstoff gibt. Auch wenn es nur eine Ergänzung ist.

am 9. Januar 2009 um 5:59

(weitgehend) ideologiefreie Fakten gibt es hier:

http://www.nachwachsende-rohstoffe.de

http://www.bio-energie.de/

Gruß SRAM

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