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Nachwuchs nötig oder überflüssig?

Themenstarteram 22. Mai 2014 um 20:09

Wer von euch kennt jemand, der noch mit "Lust und Laune" LKW-Fahrer werden möchte?

Was müsste passieren, damit der Beruf des LKW-Fahrers wieder attraktiv für junge Leute wird?

Als ich vor über 20 Jahren mit dem LKW fahren begann, gehörte der Beruf zu den gut bezahlten Tätigkeiten. Die Arbeitsbedingungen waren damals deutlich schlechter als heute, dafür stimmte die Lohntüte.

Heute ist durch die Fahrerkarte alles überwacht, dafür ist die Bezahlung eher schlecht.

Braucht das deutsche Speditionsgewerbe überhaupt Nachwuchs von uns Deutschen? Oder bedienen sie ihre Personalpolitik mit Fahrern aus Osteuropa?

Gern wird davon gesprochen, dass es nur zuwenig gut bezahlte Fahrerstellen gibt. Ansonsten würden viele, die der Fahrerei bereits den Rücken gekehrt haben, wieder LKW fahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei besserer Entlohnung, wirklich jemand bei den heutigen Anforderungen nochmals das Lenkrad in die Hand nimmt.:confused:

Beste Antwort im Thema

Ich weis nicht ob das in D auch ein Thema ist, aber hier in der CH ist es je länger je aktueller:

Stutenbissigkeit von "Altfahrern" gegenüber Neuen.

Kommt man als Neuer an, wird man erst einmal fertig gemacht. Man kann nix, taugt nix, ist nichts wert und kann's auch nie lernen... Als induktiver Beweis ist die erste Handlung jener Altfahrer dann der Gang zum Chef "ich hab heut raues Programm, kann dem Neuen nix zeigen" - dann geht man als Neuer eben nen Tag im Hinterhof Inventur machen, nächsten Tag bei anderem Fahrer das selbe in Grün - da wird man dann befördert, man darf schon das Firmenareal fegen... Usw.

Und wehe man sagt dann etwas dagegen, DA kannst du dann erleben wie Kollegial es unter den Fahrern zu und her geht...

Irgendwann schickt dich der Boss zu einem der neuen nichteinheimischen Fahrern; man einigt sich schnell auf eine gemeinsame Fremdsprache - und lernt. Wird nicht angefeindet, keine Stutenbissigkeit, plötzlich läufts... Man fährt, macht seine Sache plus minus ok, der Nichteinheimische (ebenfalls unter der Stutenbissigkeit leidend) hat ne gute Meinung, aber was hat der "Ausländer" schon zu melden, oder...

Ok, wenn man Glück hat ist das (amtliche) Praktikum dann auch bald zu Ende, man denkt intensiv darüber nach, ob man die amtliche Sanktion schluckt und sagt "never again, dann doch lieber Lebenslänglich im CallCenter"... Das Zeugnis kann man auch vergessen, weil der Boss ja attestieren wird, das man nicht "Teamfähig" sei, denn schliesslich hat die Stammbelegschaft ausgesagt, das der "Neue" ja nichts tauge...

Was muss passieren?

Altfahrer müssen erkennen: in jedem Beruf muss Nachwuchs gebildet werden. "Human Resources". Menschlicher Rohstoff. Rohstoff muss rafiniert werden vorm Einsatz. Wer sich darum nicht kümmert, muss bald "Halbprodukte" importieren...

Und beschränkt man sich auf Jobhalten und Stutenbissigkeit, werden Bosse je länger je mehr - und das ist leider meine Erfahrung, roter Actross, und wenn du gleich den Beweis meines Posts hier antreten wirst - Fahrer aus dem Ausland nehmen. Lohndruck und "Überflüssigmachung" kommen nicht von jenen; sondern von denen, die einheimische Nachwuchskräfte wegeckeln; denn diejenigen die von den Stuten gebissen wurden, werden GANZ schlecht über die "Kollegen" denken. Keinen Nachwuchs, üblen Ruf, resultiert in miesem Lohn (weil AG's ja lieber gleich Ausländer holen, weil die im Grossen und Ganzen "pflegeleichter" sind (Kollegialität ist dort noch in der ursprünglichen Bedeutung gegeben!)); und das nur, weil man sich durch Nachwuchs gefährdet sah?

Und ja, ich hoffe die Betriebe die ich da erleben musste, sind Ausnahmen. Da man sich aber unter Betroffenen ja auch unterhällt, muss ich leider sagen: es waren eher die Regelbetriebe...

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am 22. Mai 2014 um 20:44

Ok dann bin ich einfach mal ehrlich :D Ich habe einen guten Realschulabschluss gemacht

Nun bin ich Lehrling und joar eigtl. auch gut in der Berufsschule letztens habe ich meinen ADR-Schein gemacht ( Gabelstapler und Ladekran habe ich auch schon ) und der Lkw Führerschein ist auch fast fertig. Warum erzähl ich das eigtl. :D Naja ich bin echt schon am überlegen ob sich der Scheiß überhaupt lohnt und ich nix anderes lieber machen soll

Letzte Woche hat z.b ein Junger Kerl bei uns in der Firma angefangen und macht einfach mal so eine Beschleunigte grundqualifikation mit IHK abschluss :D:D:D Da frag ich mich echt wtf lol.....und ich muss für den kack 3 Jahre opfern meiner Meinung nach nicht fair

Dazu kommt noch:

- Die meisten unserer Fahrer sind Alte die das nur noch bis zur Rente machen

- Junge sieht man kaum bei uns in der Firma,es sei denn sie kommen vom Arbeitsamt :rolleyes:

- Aber es gibt auch viele Ausländer in unserer Frima ok eventuell sind das ja auch Deutsche nur mit Migrationshintergrund ?

@Mobi Dick

Braucht das deutsche Speditionsgewerbe überhaupt Nachwuchs von uns Deutschen?

- Nein :p

Themenstarteram 22. Mai 2014 um 20:58

Genau darum habe ich gefragt. Gesucht wird doch nur der billige "Jacob", der bereit ist für geringe Bezahlung quer durch Europa zu fahren und am Wochenende fern der Heimat irgendwo Wochenendruhe zu machen. In nationalen Verkehr mag es noch etwas besser sein.

Da alteingesessene deutsche und österreichische Transportunternehmen (aus dem Güter- und dem Personentranport) zunehmend ausflaggen und der traditionsreiche Firmenname einem plötzlich auf Fahrzeugen mit im günstigsten Falle noch "H"-, "CZ-", "SK-" oder "PL"-Nationalitätskennzeichen, oft genug aber mit "UK", "RUS", "BY", "LT", "LV" usw. begegnet .... wozu brauchen D- und A-Transportfirmen dann noch Nachwuchs aus dem eigenen Land?

am 23. Mai 2014 um 13:48

Zitat:

Original geschrieben von ConvoyBuddy

...und der traditionsreiche Firmenname einem plötzlich auf Fahrzeugen mit im günstigsten Falle noch "H"-, "CZ-", "SK-" oder "PL"-Nationalitätskennzeichen, oft genug aber mit "UK", "RUS", "BY", "LT", "LV" usw. begegnet ....

einer unserer lokalen großspeditionen fährt jetzt mit kennzeichen aus CY (zypern) durch die gegend...

...die fahrer kommen aber weiterhin aus bg.

am 23. Mai 2014 um 19:46

Im Fernverkehr wird man sich die landeseigenen gutausgebildeten Fahrer nicht mehr leisten können... Da haben aber nicht die Spediteure und Transportunternehmer Schuld - das ist politisch so gewollt und gesteuert!!!

Gute Fahrer werden im Nahverkehr, im Inland, oder in Regional-, Nischen-bzw. Sondertransportern ihren Platz finden. Aber zuerst muss es sie einmal geben, die guten und ausgebildeten...

Aber ich mache mir auch um die Firmen die sie einstellen und zahlen können sorgen...

Zitat:

Original geschrieben von Mr. Diesel

Aber zuerst muss es sie einmal geben, die guten und ausgebildeten...

Dafür wurde ja die BKF-Ausbildung eingeführt. Daß die erst einmal einen gewissen Vorlauf benötigt, bis sie die benötigten ausgebildeten Fahrer dem Markt zur Verfügung stellen kann, dürfte auf der Hand liegen.

Themenstarteram 23. Mai 2014 um 20:44

Bisher ist noch kein guter Fahrer aus der Theorie hervor gegangen. LKW fahren ist einer der wenigen Berufe, bei dem es nicht auf die Theorie ankommt sondern auf die praktische Erfahrung. Darum sind auch die meisten älteren Fahrer in Lohn und Brot. Beim LKW fahren kommt es eben nicht nur darauf an, geradeaus zu fahren, sondern man muss sein Fahrzeug beherrschen, sich mit Geographie, Mathematik und Physik auskennen. Man braucht Menschenkenntnis, Sprachkenntnisse und muss zig verschiedene Vorschriften beachten. Außerdem sollte man noch ohne Schaden und möglichst ökonomisch sein Ziel erreichen. Die Zwangsschulungen können vielleicht in Theorie Sinn machen, praktisch wird man davon nicht besser, nur etwas klüger.:)

Ich weis nicht ob das in D auch ein Thema ist, aber hier in der CH ist es je länger je aktueller:

Stutenbissigkeit von "Altfahrern" gegenüber Neuen.

Kommt man als Neuer an, wird man erst einmal fertig gemacht. Man kann nix, taugt nix, ist nichts wert und kann's auch nie lernen... Als induktiver Beweis ist die erste Handlung jener Altfahrer dann der Gang zum Chef "ich hab heut raues Programm, kann dem Neuen nix zeigen" - dann geht man als Neuer eben nen Tag im Hinterhof Inventur machen, nächsten Tag bei anderem Fahrer das selbe in Grün - da wird man dann befördert, man darf schon das Firmenareal fegen... Usw.

Und wehe man sagt dann etwas dagegen, DA kannst du dann erleben wie Kollegial es unter den Fahrern zu und her geht...

Irgendwann schickt dich der Boss zu einem der neuen nichteinheimischen Fahrern; man einigt sich schnell auf eine gemeinsame Fremdsprache - und lernt. Wird nicht angefeindet, keine Stutenbissigkeit, plötzlich läufts... Man fährt, macht seine Sache plus minus ok, der Nichteinheimische (ebenfalls unter der Stutenbissigkeit leidend) hat ne gute Meinung, aber was hat der "Ausländer" schon zu melden, oder...

Ok, wenn man Glück hat ist das (amtliche) Praktikum dann auch bald zu Ende, man denkt intensiv darüber nach, ob man die amtliche Sanktion schluckt und sagt "never again, dann doch lieber Lebenslänglich im CallCenter"... Das Zeugnis kann man auch vergessen, weil der Boss ja attestieren wird, das man nicht "Teamfähig" sei, denn schliesslich hat die Stammbelegschaft ausgesagt, das der "Neue" ja nichts tauge...

Was muss passieren?

Altfahrer müssen erkennen: in jedem Beruf muss Nachwuchs gebildet werden. "Human Resources". Menschlicher Rohstoff. Rohstoff muss rafiniert werden vorm Einsatz. Wer sich darum nicht kümmert, muss bald "Halbprodukte" importieren...

Und beschränkt man sich auf Jobhalten und Stutenbissigkeit, werden Bosse je länger je mehr - und das ist leider meine Erfahrung, roter Actross, und wenn du gleich den Beweis meines Posts hier antreten wirst - Fahrer aus dem Ausland nehmen. Lohndruck und "Überflüssigmachung" kommen nicht von jenen; sondern von denen, die einheimische Nachwuchskräfte wegeckeln; denn diejenigen die von den Stuten gebissen wurden, werden GANZ schlecht über die "Kollegen" denken. Keinen Nachwuchs, üblen Ruf, resultiert in miesem Lohn (weil AG's ja lieber gleich Ausländer holen, weil die im Grossen und Ganzen "pflegeleichter" sind (Kollegialität ist dort noch in der ursprünglichen Bedeutung gegeben!)); und das nur, weil man sich durch Nachwuchs gefährdet sah?

Und ja, ich hoffe die Betriebe die ich da erleben musste, sind Ausnahmen. Da man sich aber unter Betroffenen ja auch unterhällt, muss ich leider sagen: es waren eher die Regelbetriebe...

Themenstarteram 23. Mai 2014 um 21:16

@78ermike, warum sollte ein "Altfahrer" etwas gegen Nachwuchs haben? Bis der einen den Job streitig machen kann, vergehen Jahre. Da sind die anspruchslosen Fahrer aus dem Ostblock, die für die Hälfte fahren schon gefährlicher.

Ich hatte einen guten Freund, der fuhr beim Holländer und verdiente ca 4.000 €/ Monat netto. Plötzlich kamen immer mehr Bulgaren. Mein Freund hat nur gelacht. Er ist Profi, die können ihm nichts. Ratet mal wer noch da ist?

Zitat:

Original geschrieben von Mobi Dick

@78ermike, warum sollte ein "Altfahrer" etwas gegen Nachwuchs haben?

Ausgezeichnete Frage - ich hab keine Antwort darauf... Ich war der Neue...

..?

am 24. Mai 2014 um 6:47

Ein "Altfahrer" der ein absoluter Profi in seinem Beruf ist, mit allem, wirklich allem was dazu gehört, wird sicher keinen willigen "brauchbaren" Neuanfänger das Leben und den Einstieg in den Beruf versauen. Er mag zwar streng sein, aber er wird ihm etwas weitergeben können.

Vermutlich wird es sich bei den "Altfahrern" um eine Spezies handeln, die zwar gut fahren können und mehr auch nicht, deshalb wird auf dem Neuankömmling herumgehackt, der von Haus aus aber schon mehr mitbringt, nur beim eigentlichen Fahren noch nicht so versiert ist.

Ist wahrscheinlich auch eine Charakterfrage...

Hm warten wir doch mal das ganze ab September ist es ja bald, wir werden sehen wohin das ganze hinaus läuft.

Spätestens wenn die ersten großen Schäden bei den Ausländischen Fahrern aufkommen ,oder die Kunden sich beschweren das LKW Fahrer nicht der Sprache mächtig war ,wird sich das ganze wieder normalisieren aber es sind ja noch ein Paar Monate bis dahin.

Zu den Schulungen sind sollten etwas Praktischer sein die Theorie schlaucht schon sehr, hatten bei uns beim Modul Ladungssicherung nen Polizisten dabei der extra ne Schulung hatte und seit 20 Jahren LKW darauf hin Kontrolliert .

Da wurden kleine Gruppen gebildet 5 Mann und dann sollten diese Ladung sichern, da gab es ein Paar mal ahh und Ohhhs.

Bei Modul Lenk und ruhe Zeiten wurde auch nochmals massiv mit einem Tachographen geübt fand ich so klasse.

Zitat:

Original geschrieben von jmlif

...oder die Kunden sich beschweren das LKW Fahrer nicht der Sprache mächtig war ...

Mir sind bereits Firmen bekannt, die bei Verladungen solche Fahrer nicht mehr akzeptieren, weil es in der Vergangenheit auf Grund von Mißverständnissen zu erheblichen Problemen gekommen ist.

So ist es Richtig ich hoffe für alle Deutschen Fahrer das sich das auch mehr durch setzt ohne jetzt rassistisch zu werden hier geht es um einen Berufsstand der leider immer noch sehr verkannt wird.

Wie schon geschrieben warten wir den September ab und was die Zeit bringt ,den die Firmen die bis jetzt schlecht bezahlen und Fahrer ausbeuten werden ein Personal Problem bekommen.

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