Mit den Juke über die schönsten Alpenpässe!
[bild=1] Da steht er nun der Nissan Juke n-tec
Als eingefleischter Renault Fan mal was anderes, aber besser ein halber Renault statt gar keiner!
[bild=2] Von Aussen erstmal ein hübsches Autolein in weiss. Dank der speziellen Form des Juke in jedem Fall ein Hingucker. Den einen gefällts, den anderen weniger... Mir persönlich gefällt er sehr gut, und man muss schon zweimal hinschauen, damit man entdeckt, das die hinteren Sitze eben doch eine eigene Türe haben!
Innen sieht er etwas spartanisch aus. Aber eigentlich ist auch hier alles dabei was das Leben leichter macht: Navi, Tempomat, Radiofernbedienung am Lenkrad usw.
Natürlich hatte ich gehofft einen Juke mit 190 PS zu bekommen und damit die Berge rauf und runter zu heizen. Hmm naja ich bin halt nicht von Top Gear und so wurden es halt 110 Diesel Pferdchen. Mein Scenic schafft deren 160 und es macht schon Spass damit rum zu kurven. Ich bin gespannt, wie der Juke sich da so macht!
Da wir morgen früh los wollen, gehts heute früh ins Bett. Noch das sehr gute Polnische Bier (Okocim) fertig trinken und dann ab ins Bett.
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05:30 Tagwacht. Frühstücken und packen. Wir starten ab Brig im Wallis. Die Tour ist ja eine Rundstrecke, und so kann man an jedem beliebigen Ort der Strecke die Tour beginnen und beenden!
06:20 Abfahrt, Simplon wir kommen! Wir gewöhnen uns noch an die Bedienung des Juke, probieren die Knöpfe aus und suchen den Radiosender. Ab Ried-Brig die erste von 3 Baustellen. Gebaut wird am Simplon immer. Jedenfalls seit einigen Jahren und ein Ende ist noch nicht in Sicht..
07:00 Der erste Pass ist schon geschafft. Wir stehen mit dem Juke auf 2006 m.ü.M. So früh am Morgen ist es noch etwas frisch hier oben, aber die klare Luft weckt die Geister.
[bild=4] 08:00 Meine Route führt uns weiter nach Gondo. Dort passieren wir die Schweiz/Italienische Grenze. Niemand da - auch gut. Die Strada del Sempione verlassen wir bei Domodossola und fahren dann Richtung Druogno ins Valle Vigezzo welches auf Schweizer Seite besser bekannt ist als Centovalli. Da es noch immer früh am Tag ist, haben wir kaum Verkehr auf der Strasse. Drum kommt sie uns auch nicht wirklich schmal vor, die Strasse durch dieses Tal. Soll sich aber ändern, sobald sich die Wohnmobile und Lastwagen durch das Tal schieben...
08:20 In Re (ja ja die Gemeinde heisst wirklich so!) finden wir die imposante Wahlfahrtskirche Madonna del Sangue. Wirklich eindrucksvoll und passt irgendwie so gar nicht in diese Gegend. Ein Hauch von Mailand liegt in der Luft!
Kurz danach passieren wir bereits wieder die Landesgrenze und sind wieder zurück in der Schweiz.
Das malerische Centovalli spuckt uns bei Locarno wieder aus und wir steuern spontan Ascona an, in der Hoffnung irgendwo ein Restaurant am See zu finden.
[bild=5]09:00 Wir fahren durch Ascona, suchen den See und fahren dabei etwas willkürlich durch die Gegend. Prompt finden dann schliesslich das "Bagno Pubblico" von Ascona. Da es dort auch ein Ristorante gibt, geniessen wir Kaffee und Gipfeli.
10:00 Nachdem wir uns noch eine Weile den Strand, den See und die wunderbaren Berge drumherum zu Gemüte geführt haben verlassen wir den Palmenstrand und damit die tiefstsgelegene Ortschaft der Schweiz.
[bild=6] 11:15 Das Verkehrsaufkommen welches in Locarno schon fast bedrohliche Ausmasse angenommen hat, verliert sich in der Magadinoebene schon bald wieder. Ab Belinzona gehts Richtung Gotthard, den wir uns aber für morgen aufheben.
Ab Biasca steuern wir deshalb den Lukmanier an. Da der Lukmanier neben dem Gotthard einer der Pässe ist, die ich vorher noch nie befahren habe, geniessen wir die vorbeifahrende Kulisse und so kommt es wie es kommen muss:
[bild=7]11:30 Beinahe den Lukmanierpass verpasst! Eigentlich auch kein Wunder, den der höchste Punkt befindet sich mitten in einem Tunnel!
Gleich auf der anderen Seite des Tunnels halten wir also an und schauen auf den Stausee "Lai da Sontga Maria". Hier oben auf bloss 1915 m.ü.M. verläuft auch die Europäische Wasserscheide. Alles Wasser das in Richtung Staumauer fliesst via Rhein irgendwann in die Nordsee. Alles Wasser was den Pass südlich verlässt, fliesst via Po ins Mittelmeer.
[bild=8]Wir fahren weiter und geniessen die Fahrt durch das Val Medel, so der Name dieses Tal's welches uns zum heutigen Tagesziel führt.
12:00 Ankunft in Disentis. Alle haben Hunger und wir suchen uns ein Restaurant, lassen es uns bei Speiss und Trank in der Bündner Sonne gut gehen.
Da wir noch was vorhaben gehts schon bald auf der Strasse zurück zum Camping Platz Fontanivas an dem wir vorhin noch vorbei gefahren sind. Hier wollen für die Nacht bleiben.
[bild=9] Wir laden den kleinen Nissan aus und staunen, was alles in dies kleine Wägelchen passt: Zelt, Schlafsäcke, Taschen voller Kleider, Decken, Jacken und sogar eine komplette Goldwaschausrüstung!
Nein ein Raumwunder ist der Juke deshalb leider nicht, aber für unseren kleinen Ausflug knapp ausreichend.
[bild=10]Gleich nach dem Zeltaufbau ziehen wir uns Stiefel über und dann ab in den Bach. Dieser liegt praktischerweise gleich neben dem Campingplatz. Wir suchen uns eine freie Stelle, den hier wird schon überall fleissig gebuddelt, gegraben, gekratzt und gewaschen!
Zahlreiche Goldwäscher tummeln sich schon entlang des Vorderrheins und es dauert nicht lange und schon bald finden auch wir in unserer Goldwaschpfanne das erste winzige Goldstück. Echt und 100% Ökologisch abgebaut!
[bild=11] Nicht Goldwäscher können sich praktischer weise gleich vor Ort beim Camping einen Schnupperkurs buchen. Durchaus empfehlenswert aber Achtung: Den einen oder anderen soll danach das Goldfieber gepackt haben, welches nur in seltenen Fällen noch heilbar ist!
Mit dem Goldwaschen sind wir dann beschäftigt bis zum Abend, geniessen dann noch die letzten Sonnenstrahlen, kochen eine Büchse Ravioli und für die Erwachsenen von uns gibt es das eine oder andere Glas Cornalin dazu.
[bild=12]07:00 Wir quälen uns aus dem Schlafsack. In der Nacht hat es auf etwa 5° abgekühlt und mein uralter Militärschlafsack sollte wohl auch langsam in die Pension... Das ganze Zelt ist feucht. Nein feucht ist das falsche Wort, eher nass, oder besser bachnass. Berührt man innen die Zelthülle, beginnt es gar zu regnen... Also gehen wir raus, suchen uns Holz und versuchen mit dem ebenso feuchten Holz ein kleines Feuer zu machen. Eine WC Rolle später gelingt uns dies sogar...
Auf dem Gaskocher machen wir Kaffee für die einen und für die anderen gibts ne kalte Tasse Ovomaltine.
08:00 Wir machen uns daran das nun innen und aussen nasse Zelt zusammen zu packen und mit packen das ganze Zeug wieder in den kleinen Kofferraum des Juke und staunen erneut, das wieder alles rein passt. Die grossen Goldnuggets lassen wir da, kein Platz mehr übrig im Juke ;-)
09:15 Endlich ist alles aufgeräumt, wir verlassen den Zeltplatz von Disentis in Richtung Andermatt und wollen auch bestimmt wieder kommen.
[bild=13]09:45 Die Fahrt ist kurz und der Oberalp schon bald geschafft. Die Italienischen Töfffahrer sind anscheinend auch noch müde... Zumindest müssen wir den einen Fahrer dieser Gruppe regelrecht nach oben auf den Pass schieben. Auf 2046 m finden wir auch einen kleinen Leuchtturm, der offensichtlich die Verbundenheit zur Nordsee dokumentieren soll.
Weiter geht es dann runter nach Andermatt und zuerst Richtung Furka. Kurz nach Hospental biegen wir aber links ab zum Gotthard. Die Strecke rauf zum Pass ist kurz und wenig kurvenreich.
[bild=14]10:15 Deshalb ist auch der Gotthard schnell geschafft. Ist nicht viel los auf der Sonntag morgendlichen Strecke. Übrigens gibt es ein paar hundert Meter vor dem Pass eine kleine Abzweigung. Hier kann man über die alte Passstrasse durch schönes Gelände fahren. Töffs fahren anscheinend gerne dieses kurze Stück, aber auch Autofahrer können hier kreuzen.
Oben angekommen, kann man sich an einen der vielen kleinen Seen setzten und ganz einfach die Zeit geniessen!
[bild=15] Wir fahren weiter Richtung Airolo. Gleich nach dem Pass folgt ein Tunnel und schon in der ersten Haarnadelkurve danach ist schon der nächste Aussichtspunkt zu finden. Ein grosser Parkplatz lockt Touristen in Scharen an und man überblickt von hier die halbe Leventina.
Hier gibts auch eine kleine Kristallgrotte zur freien Besichtigung und einen Shop natürlich auch...
Weiter gehts in Richtung Airolo. Rechts nehmen wir die Abzweigung ins Bedrettotal Richtung Nufenen und folgen dem Lauf des Ticino.
[bild=16]11:30 Bis zum Nufenenpass ist es ein gutes Stück weiter. Kein Wunder, ist er mit 2478 m ja auch der höchste Pass der Tour und gar der zweithöchste Pass der Schweiz. Nur der Umbrail ist noch 23 m höher...
Überall liegt hier auch noch Schnee und das Mitte August! Auch hier liegt gleich neben dem Restaurant ein kleiner See. Wir verlassen den Pass in Richtung Ulrichen. Da die Mägen knurren wollen wir nun ein Restaurant ansteuern um etwas zu essen. Sehr empfehlenswert ist scheins das Restaurant Baschi in Geschinen. Das liegt zwar nicht auf dem Weg den wir fahren wollen, aber für was gutes zu Essen wollen wir einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Leider ist das Restaurant aber im Sommer jeweils am Sonntag geschlossen! Deshalb kehren wir auf unsere Route zurück und fahren Richtung Oberwald / Gletsch.
[bild=17]12:00-13:00 Noch vor Gletsch liegt das Restaurant Rhonequelle. Hier geniessen wir auf der Gartenterasse eine durchaus empfehlenswerte Käseschnitte. Auch wenn es hier auf 1600 m gefühlte 30° heiss ist. Jedenfalls ist unser Juke auch hier nicht allein.
[bild=18] Auf der Fahrt nach Gletsch kann man schön die Serpentinen zum Grimselpass (links) und zum Furkapass (rechts) bestaunen. Bei soviel asphaltierten Kurven vor den Augen ein wahrlich königliches Gefühl!
[bild=19]13:20 Auf dem Furkapass angelangt. Hier gibt es immer viel Verkehr. Da quälen sich die Wohnmobile und die Busse auf enger Strasse durch die Serpentinen. Wie gut, das der Juke trotz allem genug Leistungsreserven hat um nicht hinter den Flachlandindianern zu vergammeln 😁 Übrigens ist auch hier auf dem Furkapass wieder die Europäische Wasserscheide anzutreffen, wie schon auf dem Lukmanier.
Vom Furkapass fahren wieder zurück nach Andermatt, wo wir dann via Wassen (mit 2 ss sonst findest dann Navi nicht!) zum Sustenpass fahren.
[bild=20]14:30 Der Pass führt durch eine wirklich schöne alpine Gegend und auch hier liegt der Scheitelpunkt des Passes in einem Tunnel.
Weiter geht die Route nach Innertkirchen und via Guttannen auf den letzten Pass dieser Reise.
[bild=21]15:30 Da wir doch langsam etwas müde sind, machen wir auf dem Weg zum Grimsel kurze Rast. Sehr empfehlenswert ist es deshalb, kurz vor dem Pass rechts auf die Staumauerstrasse abzuzweigen zu einer Halbinsel. Über einen kurzen aber recht steilen Anstieg kommt man zum Hotel Grimsel Hospiz.
Hier kann man eine kleine Bunkeranlage besichtigen, einfach ein bisschen spazieren oder im Restaurant einen Kaffee geniessen.
[bild=22]16:20 Grimselpass! Es ist vollbracht, die Crazy Eight liegen hinter uns und alle sind noch wohlauf! Auch hier nochmal... Europäische Wasserscheide und so...
Der See hier oben heisst übrigens Totensee. 1211, so sagt die Geschichte, wollte der Gründer der Stadt Bern, Herzog Berthold von Zähringen, das Wallis erobern. Bei der Schlacht von Ulrichen wurden seine Truppen jedoch vernichtend geschlagen. Ein Trupp Überlebender wurde schliesslich auf dem Grimselpass gestellt und dort von den Wallisers in den See getrieben...
Ab hier erfolgt dann die Rückfahrt zurück nach Oberwald durchs Goms bis nach Brig.
Die ultimative Tour für jeden Serpentinensüchtigen! Wir haben die Fahrt im Juke auf jeden Fall genossen!
Ich hoffe doch, das ich den einen oder anderen mit dieser Beschreibung für einen Besuch im Wallis oder in einem der angrenzenden Kantone begeistern konnte und... fahrt weise und bleibt gesund! Flachlandindianer hin oder her 😁
Liebe Grüsse aus dem Alpen!
Holzwurm
3 Antworten
Hallo Holzwurm, ihr schlängelt euch ja wunderbar durch die Pässe wie ein Wurm.
Der Bericht ist präzise wie eine Schweizer Uhr beschrieben und es fügt sich jedes Bild wie eine Intarsie
an das nächste. Die Wallfahrtskirche scheint ihr wohl vor der Wahl besucht zuhaben,
Ich dachte ihr seid mal eben am Bosporus vorbeigehuscht.
Drücke die Daumen für die Wahl.
Josef
Consuldelsol
Dies ist bisher mit Abstand der schönste Bericht über den Produkttest.
Man wünschte Dabei zu sein. Es wird schwer sein, diesen Testbericht
zu überbieten...................
Viel Glück für Euch, Gruss aus B...........
Kommentiert auf: Stimmt jetzt ab: Wer bekommt den Nissan Juke n-tec für ein halbes Jahr? : Nissan auf MOTOR-TALK