ForumMotorrad Oldtimer
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Motorrad Oldtimer
  5. Meister M45/3 Bj 1956

Meister M45/3 Bj 1956

Meister, Bielefeld Zweirad M 45/III K
Themenstarteram 1. Juni 2020 um 16:27

Hallo zusammen,

erstmal eine kurze Vorstellung: Ich bin 37 Jahre habe 1,5 Kinder und bin verheiratet. Ich finde es super, dass es solche Foren gibt in denen man sich austauschen kann und vom Schwarmwissen profitieren kann. Da ich absoluter Neuling auf dem Gebiet bin, seht mir die eine oder andere dumme Frage nach :-)

ich habe bei meinem Opa aus dem Schuppen meinem Onkel sein altes Mofa raugekramt. Es ist vom Lack und den Chromteilen her in einem recht guten Zustand. Jetzt wollte ich mir bevor ich das Ding anwerfe mal die Technik genauer ansehen.

Gibt es Reparaturhandbücher oder Ähnliches für dieses Modell? Auf was muß ich genau achten bevor ich es anmache? So viel ich sehen kann ist da ein Sachs Motor verbaut, gibt es da im Umkreis von 100km (Zweibrücken) vielleicht Spezialisten die sich das mal ansehen könnten? Wie komme ich an Ersatzteile?

Wo bekomme ich einen Brief her damit ich das Mofa anmelden kann, oder brauch ich keinen?

Was mich natürlich auch interessiert wäre ein bisschen geschichtlicher Hintergrund zu dem Mofa.

Sorry das ich so viel frage, ich bin neu hier bei den Oldtimern. Es war aber schon immer mein Traum so etwas zu besitzen und auch zu fahren :-)

Im Vorraus vielen Dank für eure Hilfe

Typenschild
Ähnliche Themen
12 Antworten

Antrag für ABE kenne ich diese Seite :

https://www.kba.de/.../fomular_abe_mopeds_pdf.html

Zum Versichern benötigst du die eigentlich nicht, aber wenn du mal angehalten wirst.

Habe mal schnell gegoogelt, offensichtlich gibt es kein Markenforum - aber eine Facebookgruppe.

Ich finde markenspezifische Foren für spezielle Fragen besser, denn dort sind mehr Leute die diese Maschinen haben und oft auch echte Profis.

Hallo Hasi,

 

das Meister Mofa ist wahrscheinlich ein Moped, 2 oder 3 Gang?

Eine Rep. Anleitung für den Motor kann ich dir schicken aber Du wirst ohne Fachwissen wenig damit anfangen können. Es werden einige Spezial Werkzeuge wie Polradabzieher, Kupplungswerkzeug, Gegenhalter, Lagerabzieher usw. benötigt

Der Motor sollte in jedem Fall zerlegt werden , die Wellendichtringe sind verhärtet und müssen erneuert werden.

Wenn der Kolben noch brauchbar ist sollten nach Reinigung der Kolbenringnuten die Kolbenringe erneuert werden.

Das Spiel der Kolbenbolzen Buchse und das Höhenspiel des Pleuels prüfen wenn Spiel vorhanden Kurbelwelle erneuern.

Rechtes u. linkes Kurbelwellenlager prüfen evtl. ersetzen und das Lagerspiel beim Einbau ausmessen und mit Passscheiben genau einstellen.

Kupplungsscheiben erneuern.

Gehäusedichtungen aus Dichtungspapier selbstherstellen oder kaufen.

Am Zylinder den Auslasskanal von Ölkohle reinigen.

Den Vergaser zerlegen und reinigen, da die Mopeds die 40 kmh Beschränkung einhalten mußten war die Hauptdüse zu groß, mit einer kleineren Düse kannst Du testen ob Du ein besses Fahrverhalten erreichten kannst.

Zündkontakte reinigen und einstellen, Zündzeitpunkt einstellen, Nocken und Schmierfilz mit Heißlagerfett sparsam einfetten.

Sollte kein Zündfunken vorhanden sein muß evtl. das Polrad aufmagnetisiert werden der Kondensator oder die Zündspule erneuert oder neu gewickelt werden.

Kraftstoffhahn zerlegen, reinigen und Korkdicht erneuern oder neuen Kraftstoffhahn.

Tank evtl. entrosten und versiegeln, usw.

Wenn Du mit der Materie noch keine Berührung hattest wirst Du viel zerstören, lass dir von einem geübten Schrauber helfen!

Fragen kann ich Dir gern beantworten.

 

Beste Grüße

Peter

Themenstarteram 2. Juni 2020 um 6:30

Hallo,

danke für die Antworten. Das ist wohl doch mehr Arbeit als ich mir erhofft habe :-) Aber ich denke wenn man das alles gewissenhaft macht dann hat man mehr Spaß daran.

@ Tompuschel: Das Mofa oder Moped hat eine 2 Gang Handschaltung. An der Reparaturanleitung wäre ich interessiert. Ich bin zwar kein Zweiradmechaniker aber habe mal vor langer Zeit eine Schlosser Lehre gemacht. Also etwas technisches Verständnis und Zeichnungslesen ist vorhanden. Kannst du mir vielleicht auch sagen wo ich die ganzen Ersatzteile herbekomme? Direkt von Sachs?

@takaratak: das Forum werde ich mir mal genauer ansehen, Dankeschön!

Zitat:

@Hasi1982x schrieb am 2. Juni 2020 um 08:30:41 Uhr:

Hallo,

danke für die Antworten. Das ist wohl doch mehr Arbeit als ich mir erhofft habe :-) Aber ich denke wenn man das alles gewissenhaft macht dann hat man mehr Spaß daran.

@ Tompuschel: Das Mofa oder Moped hat eine 2 Gang Handschaltung. An der Reparaturanleitung wäre ich interessiert. Ich bin zwar kein Zweiradmechaniker aber habe mal vor langer Zeit eine Schlosser Lehre gemacht. Also etwas technisches Verständnis und Zeichnungslesen ist vorhanden. Kannst du mir vielleicht auch sagen wo ich die ganzen Ersatzteile herbekomme? Direkt von Sachs?

@takaratak: das Forum werde ich mir mal genauer ansehen, Dankeschön!

Hallo,

Eine Schlosserlehre ist da ja schon hilfreich!

Wenn Du mir deine Adresse nennst werde ich dir die Rep.-Anleit. zuschicken.

Ersatzteile gibts z.B.bei DISA-Mopedstore, mopedparts.de, Moped Garage und andere bei EBAY.

<petersiede@hotmail.com>

 

Da du ja neu bist in der Fraktion der Schrauber an historischen Fahrzeugen :

Bevor du anfängst einzukaufen, viele der verbauten Teile sind Normteile. Wenn man z.B. ein Kugellager in einem Oldtimershop kauft, dann bekommt man es beim Kugellagerhändler für 1/3 bis 1/4 des Preises !

Ebenso Kolbenringe, Wedis (nimm braune aus Viton!) Zündkabel/Stecker, Stopfen usw.

Nur weil es für ein historisches Fahrzeug ist gibt es einen Aufschlag. Schwiriger wird es natürlich mit spezifischen Teilen wie Papierdichtungen, Kolben uä. Dichtungen kann man zwar selber ausschneiden, aber das macht oft keinen Sinn.

Und erwarte nicht die beste Qualität bei Gummiteilen. Was früher 40 Jahre hielt benötigst du heute nach 4 Jahren neu. Irgendwie wollen die Weichmacher wohl nicht im Gummi bleiben.

Und warum es nicht immer möglich ist passgenaue Ersatzteile herzustellen wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben. Mitlerweile schicke ich solchen Mist umgehend zurück, nur so lernen die Händler was sie da verkaufen und sollen ihren Großhändlern und oder den Herstellern auf die Füße treten.

Bowdenzüge am besten selber herstellen. Dann passen sie auch und können an das Fahrzeug angepasst werden. Und wenn er nicht hält, dann ist die Schuldfrage auch geklärt :)

Zitat:

@takaratak schrieb am 2. Juni 2020 um 21:25:41 Uhr:

Da du ja neu bist in der Fraktion der Schrauber an historischen Fahrzeugen :

Bevor du anfängst einzukaufen, viele der verbauten Teile sind Normteile. Wenn man z.B. ein Kugellager in einem Oldtimershop kauft, dann bekommt man es beim Kugellagerhändler für 1/3 bis 1/4 des Preises !

Ebenso Kolbenringe, Wedis (nimm braune aus Viton!) Zündkabel/Stecker, Stopfen usw.

Nur weil es für ein historisches Fahrzeug ist gibt es einen Aufschlag. Schwiriger wird es natürlich mit spezifischen Teilen wie Papierdichtungen, Kolben uä. Dichtungen kann man zwar selber ausschneiden, aber das macht oft keinen Sinn.

Und erwarte nicht die beste Qualität bei Gummiteilen. Was früher 40 Jahre hielt benötigst du heute nach 4 Jahren neu. Irgendwie wollen die Weichmacher wohl nicht im Gummi bleiben.

Und warum es nicht immer möglich ist passgenaue Ersatzteile herzustellen wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben. Mitlerweile schicke ich solchen Mist umgehend zurück, nur so lernen die Händler was sie da verkaufen und sollen ihren Großhändlern und oder den Herstellern auf die Füße treten.

Bowdenzüge am besten selber herstellen. Dann passen sie auch und können an das Fahrzeug angepasst werden. Und wenn er nicht hält, dann ist die Schuldfrage auch geklärt :)

Genau, Bowdenzüge lassen sich relativ leicht herstellen, Als Nippel dienen Messing-Speichennippel die etwas angesenkt werden müssen und Messing-Rundmaterial evtl. von Schrauben, Bowdenzugseelen an der Nippelaufname vor dem Löten mit Aceton enfetten und gut aufspleißen.

Zitat:

@Tompuschel schrieb am 04. Juni 2020 um 10:57:32 Uhr:

Genau, Bowdenzüge lassen sich relativ leicht herstellen, Als Nippel dienen Messing-Speichennippel die etwas angesenkt werden müssen und Messing-Rundmaterial evtl. von Schrauben, Bowdenzugseelen an der Nippelaufname vor dem Löten mit Aceton enfetten und gut aufspleißen.

Servus! Lötnippel gibt es auch fertig zu kaufen! Wenn mal mitten in der Nacht nix passendes da ist, drehe ich auch gerne mal einen Lötnippel aus Messing selbst.

Zum Löten verwende ich, zusatzlich zum ganz normalen Lötzinn, das gute alte Lötfett, welches ich zusammen mit meinem ersten Lötkolben zur Erstkommunion bekommen habe.

Zum Löten verwende ich einen großen Elektrolötkolben, ERSA 150W. Kleinere Sachen gehen auch mit kleineren Lötkolben, aber "viel hilft viel" :-)

 

Zum Thema gekaufte Bowdenzüge: Ich hab mal eine DKW Hummel restauriert. Der neu gekaufte Schaltzug war so schlecht, dass die Schaltung damit so gut wie garnicht funktioniert hat. Hab dann den alten Zug wieder eingebaut, schon war alles gut!

 

EDIT: Selbstgedrehter Lötnippel für Gaszug Rückentragespritze Solo 423 hinzu.

 

Mfg

20200225_203835.jpg

Zum löten verwende ich mittlerweile am liebsten meinen Creme-Brulee-Brenner, Lötfett und einfaches Bastellot. Mit Fittingpaste habe ich auch gute Erfahrungen gemacht.

Nippel kaufe ich auch fertig. Ich finde Hüllen mit Innenrohr toll. Das geht dann sooo geschmeidig. Wenn die Hülle mal beschädigt wird und der Spiraldraht anfängt zu rosten -> egal, das hält noch bis zum Wechsel im Winter. Es muss nix geschmiert werden und somit auch keine extra Bowdenzugöler.

Zitat:

@takaratak schrieb am 04. Juni 2020 um 19:51:41 Uhr:

Mit Fittingpaste habe ich auch gute Erfahrungen gemacht.

Das kann ich mir gut vorstellen, hab schon einige Meter Kupferrohr damit verlegt.

 

Mfg

Deine Antwort
Ähnliche Themen