Kauf Gebrauchtwagen - Lackdicke zwischen 93 und über 2000 - Problem?
Hallo liebe Kollegen,
ich habe folgendes Problem und hoffe auf Eure fachkundige Hilfe:
Mein Vater hätte Interesse an einer roten B-Klasse. Das Fahrzeug hat eine gute Ausstattung und würde fü uns soweit passen.
Allerdings gibt es einen Vorschaden an den beiden Türen rechts. Diese wurden wohl mal nachlackiert und aufgrund der gemessenen Lackschichtdicke wohl auch gespachtelt. Der Händler (Mercedes-Autohaus) hat jetzt mal nachgemessen und dabei Lackschichtdicken von 93 bis 2600 Mikrometern gemessen.
Leider war es uns nicht möglich herauszufinden, wo bzw. wer diese Reparatur gemacht hat (also Mercedes-Werkstatt oder freie Werkstatt. Aufgrund der Datenschutzproblematik bekommt man ja keinerlei Auskunft.
Meine Frage wäre jetzt, ob hier aufgrund der großen Unterschiede der Lackschichtdicke mit Problemen an den Türen zu rechnen ist, oder eher weniger.
Ich hänge hier mal ein Bilder an, damit Ihr das auch beurteilen könnt. Farbunterschiede kann ich - jedenfalls anhand der Bilder- als Laie so nicht erkennen.
Freue mich auf hoffentlich hilfreiche Antworten!
VG Oliver
18 Antworten
Hallo TE,
nur so zur Info, musste diese Woche mit meinem Oldi zu einem Wertgutachten für die Versicherung.
Gutachter hat den Lack am ganzen Auto gemessen. Er meinte 120 - 180 seien bei Orig-Lack normal.
Hat dann Stellen gefunden mit 230 - 270. Nach seiner Meinung keine Nachlackierung, aber zusätzliche Schicht Klarlack aufgetragen. Als er dann Speziallampen zu Hilfe nahm, fanden wir auch ein paar Lacknasen - hatte ich in 20 Jahren mit bloßem Auge nicht gesehen.
Weiter, so der Gutachter, seien komplette Nachlackierungen so bei 300 - 500. Prompt fand er auch so ein Stelle. Mit dem Auge war bei normalen Licht nichts zu sehen. Und dann wieder die Speziallampe: Es waren feine Nuancen zu sehen. Der Fingertest an der Stelle zeigte dann einen minimalen Übergang, also wurde wohl mal eine Delle beseitigt.
Der Oldie bekam dennoch Zustandsnote 2.
Also, wenn der Gutachter mir nicht absoluten Mist erzählt hat, würden bei mir bei 2000 und mehr alle Alarmglocken schrillen. Es sei denn das Auto ist entsprechend günstig.
Ich würde dem Händler sagen, anvisierter Kaufpreis minus Kosten für neue Türe, da nicht sachgerecht repariert.
Schließlich musst Du jeder Zeit damit rechnen, dass die vermutlich dick verwendete Spachtelmasse aufplatzt.
gruss
kajakspider
2670 Micrometer sind 2,67mm.
Wahrscheinlich war die Tür etwas eingedrückt.
Spachteldicken unter 3mm sind bei vernünftiger Ausführung eigentlich unkritisch.
Nur so lange unkritisch, wie an gleicher Stelle kein neuer Schaden eintritt. Dann hast eventuell Probleme mit der Schadensregulierung.
Ob nun technisch unkritisch oder nicht: es ist einfach eine nicht-fachgerechte Billigreparatur, die nicht den Herstellervorgaben entspricht. Punkt.