Fahrzeughistorie: wie wichtig sind Euch Belege und Serviceheft
Hallo Foristen,
die Frage bezieht sich nicht zwingend auf den Zeitpunkt des Kaufes oder Verkaufes, sondern ganz allgemein: wie wichtig sind für Euch Belege, die die Fahrzeughistorie eindeutig machen. Oder wie sammelt ihr Eure Dokumente vom Fahrzeug hinsichtlich werterhalt und Nachverfolgbarkeit.
Hintergrund meiner Frage ist, ob ein Berg an Papier, den Wert des Wagens bestätigt, steigert oder ob es völlig egal ist, weil der Wert des Wagens eh nur vom Zustand abhängig ist. Ich selbst sammele Informationen zu meinen Fahrzeuge immer wie ein Verrückter. Zur Zeit stellt sich mir die Frage, ob ich mir die Mühe machen soll, die beiden privaten Vorbesitzer anzuschreiben, ob diese vielleicht noch Unterlagen haben und ob sie gewillt wären, mir diese gegen Erstattung ihrer Unkosten zur Verfügung zu stellen.
Darauf lässt sich die Frage ableiten: wie sehr beeinflusst dieser (anzunehmende) Papier-Berg den Wert der E-Klasse. Grundsätzlich gilt als Basis meiner Anstrengungen die Tatsache, das der W210 einen Zustand 2 aufweist (noch unbelegt) und bis auf einen Eintrag im Serviceheft
vom 28.06.2013 alles durchgestempelt ist.
Ich freue mich auf einen rege Diskussion...
Beste Antwort im Thema
Belege, die von Anfang an gesammelt wurden, zeigen eine gewisse Hingabe zum eigenen Auto. Mehr aber auch nicht.
Evtl. vielleicht noch eine Form notorischen Sammelns überflüssiger Informationen... 😉
Will jemand eine "Statistik" machen (so und so viel hat mich mein Wagen bisher gekostet/so viel auf den Monat/Jahr/km umgerechnet/etc.), dann hat das sicher seine Daseinsberechtigung.
Ansonsten erwartet doch kein Autokäufer ernsthaft, dass vor z.B. 10 Jahren durchgeführte Wartungen (und wenn sie scheissteuer waren und den damaligen Restwert schon überschritten hatten) noch irgendeine Relevanz haben.
Die "Neu"teile sind damit ja auch schon 10 Jahre und x km gefahren worden.
M.M.n. machen nur die Belege der letzten 5 Jahre Sinn. Und auch nur die, die dem Auto einen gewissen Wert bescheinigen. Will heißen: Belege über irgendwelche Luftfilter kannst direkt nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung/Garantie kicken. Belege über den Komplettaustausch des ADS-Systems i.H.v. 10.000 EUR würde ich aufbewahren 😉
20 Antworten
Belege, die von Anfang an gesammelt wurden, zeigen eine gewisse Hingabe zum eigenen Auto. Mehr aber auch nicht.
Evtl. vielleicht noch eine Form notorischen Sammelns überflüssiger Informationen... 😉
Will jemand eine "Statistik" machen (so und so viel hat mich mein Wagen bisher gekostet/so viel auf den Monat/Jahr/km umgerechnet/etc.), dann hat das sicher seine Daseinsberechtigung.
Ansonsten erwartet doch kein Autokäufer ernsthaft, dass vor z.B. 10 Jahren durchgeführte Wartungen (und wenn sie scheissteuer waren und den damaligen Restwert schon überschritten hatten) noch irgendeine Relevanz haben.
Die "Neu"teile sind damit ja auch schon 10 Jahre und x km gefahren worden.
M.M.n. machen nur die Belege der letzten 5 Jahre Sinn. Und auch nur die, die dem Auto einen gewissen Wert bescheinigen. Will heißen: Belege über irgendwelche Luftfilter kannst direkt nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung/Garantie kicken. Belege über den Komplettaustausch des ADS-Systems i.H.v. 10.000 EUR würde ich aufbewahren 😉
Belege sind wichtig, sie dienen immer zur Dokumentation von Zweierlei: 1. Wie zuverlässig war das Fahrzeug bisher und wo sind seine Schwachstellen? 2. Wie sehr hat sich der Halter bisher um sein Fahrzeug gekümmert? Das ist wichtiger als ein durchgestempeltes Scheckheft, das im Grunde nur Wartungsbanalitäten, aber keine ernsthaften Reparaturen oder sichtbar werdende Mängel bescheinigt. Wirkliches "Kümmern" geht sogar weit über die Wartungsrichtlinien hinaus, wie gerade beim 210er die Beispiele der Getriebeölspülung und des Differentialölwechsels belegen.
Das Wichtigste ist natürlich der allgemeine Zustand des Fahrzeugs selbst, aber den kann man auch als Experte nur ungefähr abschätzen. Hier ist natürlich die Kenntnis spezifischer Schwachstellen besonders hilfreich.
Meine Rechnungen sind alle in einem Leitzordner abgeheftet, zudem führe ich bereichsspezifische Listen (z.B. zu Motor, Karosserie, Betriebsflüssigkeiten usw.), auf denen Art der Reparatur , Datum und Km - Stand aufgeführt sind oder vermerkt wird, wann Wartungen oder geplante Reparaturen fällig sind. So habe ich immer einen Überblick über die gesamte Vorgeschichte meines Autos, weiß, wie lange bestimmte Dinge schon gehalten haben und was auch heute noch - nach 19 Jahren und 410 000 km - noch im Auslieferungszustand ist - und das ist eigentlich eine ganze Menge!🙂
Hallo.
Ich wüsste nicht, was man als Privateigner mit Rechnungen und Belegen eines Autos aus dem vorigen Jahrhundert, anfangen sollte.
OB ein AT-Motor oder ein AT-Getriebe vor z.B. 10 Jahren verbaut wurde, interessiert doch keinen Käufer, das Ding ist mittlerweile schon wieder Alteisen. Ein Beleg beweist nur, das irgendwann mal ein anderes Aggregat eingebaut wurde, aber nicht den aktuellen Zustand desselben.
Das einzig Interessante an so einer Sammlung ist, dass man die geldwerte Summe die man im Lauf der Jahre reingebuttert hat, nachlesen kann. Dazu reicht aber eine gut geführte Liste.
Ob das Geld in den letzten 15 Jahren für 17 Scheibenwischergummis und 50Lt. Scheibenreiniger oder 4 Garn. Bremsklötze und 2 Xenonlampen ausgegeben wurde, ist doch piepegal. Ein Papierl aus 2001 wo draufsteht, dass ein neuer Kotflügel montiert wurde, ist schon seit Jahren ohne Relevanz.
So wie mein Vorposter schon geschrieben hat, Belege die max. ein paar Jahre alt sind, machen Sinn. Alles Andere ist wertloses Altpapier. Oder sammelst du etwa Rechnungen über Türschnallen, Wasserhähne und Glühlampen aus der Jahrhundertwende nur weil du vll. irgendwann das Haus verkaufen wirst?
Einen höheren VK-Preis wirds aufgrund so einer Sammlung aber nicht geben.
Das ist meine pers. Meinung und zum Glück dürfen wir unsere Vita unterschiedlich gestalten.
So schreibt "bonscott1" immer: "Jeder wie er will".
In diesem Sinne 🙂
Also, lieber AB, ich finde es durchaus interessant, wenn ich weiß, ob die Reparatur einer verrosteten Tür durch Daimler auch nach 11 Jahren noch hält (wie bei mir) , oder nicht . Ich will mein Auto aber auch nicht verkaufen, seine Geschichte interessiert vorwiegend mich selbst. Für einen potentiellen Käufer mag es belanglos sein, vor wie viel Jahren bei mir ein Keilrippenriemen gewechselt wurde oder die Klimaanlage überprüft werden musste - mich interessiert das eben und ich kann daher auch aus eigener Erfahrung belegare Aussagen über längere Zeiträume machen.
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Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 6. November 2016 um 13:46:08 Uhr:
....
So habe ich immer einen Überblick über die gesamte Vorgeschichte meines Autos, weiß, wie lange bestimmte Dinge schon gehalten haben und was auch heute noch - nach 19 Jahren und 410 000 km - noch im Auslieferungszustand ist - und das ist eigentlich eine ganze Menge!🙂
Hallo DSD.
Gesetzt den Fall, - der zum Glück nicht eingetreten ist -, dein Dicker wäre nach dem Unfall nicht mehr zu reparieren gewesen. Was hätten dir all die Belege gebracht?
Ich behaupte mal, Nix!
Außer dass du nachlesen kannst, dass mal irgendetwas gewesen ist was du bezahlt hast, bringt es keinen monetären Vorteil (aber auch keinen Nachteil 😎) Es gibt ja nichts einzuwenden wenn man Alles und Jedes nachlesen kann, aber außer dass du damit eine pers. Statistik erstellen konntest ist das für mich nur konsequentes Sammeln von Altpapier. (Ok, ich gebe zu, das hat auch etwas mit " in Erinnerungen schwelgen" zu tun 😉)
edit zu deinem letzten Beitrag:
Klar, ich kann dich verstehen und dein Vorgehen in allen Punkten nachvollziehen. Ich wollte nur die Sinnlosigkeit solch einer Sammlung für einen An- oder Verkauf beschreiben. Der pers. Nutzen der Unterlagen ist individuell, wirtschaftlich jedoch ohne Vorteil.
Ich würde aber anders vorgehen, wenn ich einen Wagen in den Oldtimerstatus führen oder ihn zumindest sehr lange behalten wollte. Beides ist für mich nicht aktuell.
Die meisten 210er werden heutzutage in der Schrottpresse oder bei dubiosen rumänischen Gebrauchtwagenhändlern verschwinden. Da interessiert sich die Zielgruppe höchstens für den Fahrzeugbrief!
Meines Erachtens lohnt sich das Sammeln von (aussagekräftigen) Belegen höchstens noch für sehr gut erhaltene und wenig gelaufene Modelle und Exoten wie z. B. AMG Modelle - aber auch da nur bei Fahrzeugen aus max 2. Hand!
Wenn man eine geringe Laufleistung nachweisen möchte, dann sind Tüv Berichte sehr wertvoll, denn die lassen sich nicht so leicht fälschen.
Wartungsheft, Rechnungen und Belege sind für mich kaufentscheident. Wie oft bekommt man den Stempel obwohl Zusatzarbeiten nicht ausgeführt werden? Auf der Rechnung kann man das nachvollziehen. Ohne Wartungsrechnungen kein Kauf, ganz einfach, auch wenn mich viele als Spinner bezeichnen.
Hallo AB, in einer Verkaufssituation sehe ich das wie du. Zudem belege ich ja nur einen Einzelfall und kann keine Statistik ersetzen. Dennoch - gerade weil ich meinen Dicken schon seit Anbeginn kenne , kann ich über die lange Zeit hinweg doch Angaben machen, die auch hier Manchem von Nutzen sein können. Außerdem pflege ich ja auch ein libidinöses Verhältnis zu ihm, wie du weißt!😉😛 Da bietet sich ein solches Vorgehen ja förmlich an!😁 Ansonsten gilt: Alles Teure und alles kürzlich erst Vorgefallene sollte man aufheben!
PS: Werde das vielleicht bei meinem Yeti doch ähnlich machen - den werde ich wahrscheinlich auch nicht verkaufen, aber irgendwann meinem Sohn schenken, wenn das Auto noch nicht so alt ist. Bisher hatte er aber eh noch keinen einzigen Werkstattbesuch nötig - ist - wie mein Dicker - bisher die Zuverlässigkeit in Person, obwohl er's schwer hat: Keine Garage, fast nur Kurzstrecke und viele Fahrten mit meiner Frau!😁
Der neue Nachfolger sieht leider Main -Street - mäßig aus!Nicht so mein Ding.🙁
Ich hebe alle wartungstechnisch interessanten Belege auf: wann wurde was und in welcher Höhe repariert? Das Serviceheft wird auch gepflegt.
Hintergrund ist der, dass ich befürchte, mein schön erhaltener Wagen wird nicht von etwa von selbst den Geist aufgeben, sondern mir rauscht irgendwann einer rein, und das war's dann.
Für diesen Fall möchte ich wenigstens was in der Hand haben, wenn ich mit meiner Versicherung über völlig unterirdische Restwerte für einen durchaus gepflegten Wagen streite 😉
Alles andere wie Prospektmaterial, Preislisten oder Ersatzteile auf Vorrat ist mir herzlich egal. Spätestens wenn die Ersatzteilversorgung schwierig wird und man eigentlich noch zwei Schlachtwagen inkl. dazugehörigem Bauernhof mit reichlich Stellplatz bräuchte, ist's bei mir Zeit für ein anderes Auto.
Zitat:
@timmi74 schrieb am 6. November 2016 um 16:38:22 Uhr:
...
Hintergrund ist der, dass ich befürchte, mein schön erhaltener Wagen wird nicht von etwa von selbst den Geist aufgeben, sondern mir rauscht irgendwann einer rein, und das war's dann.
Für diesen Fall möchte ich wenigstens was in der Hand haben, wenn ich mit meiner Versicherung über völlig unterirdische Restwerte für einen durchaus gepflegten Wagen streite 😉
...
Ich glaube für jede Versicherung ist alles, außer einem Gutachten einer anerkannten Sachverständigen-Organisation, keine Grundlage für eine Debattier-Runde mit einem Beitragszahler.
Zitat:
@keksemann schrieb am 6. November 2016 um 18:52:23 Uhr:
Ich glaube für jede Versicherung ist alles, außer einem Gutachten einer anerkannten Sachverständigen-Organisation, keine Grundlage für eine Debattier-Runde mit einem Beitragszahler.
Das ist wohl grundsätzlich richtig, allerdings ist das hier in der Schweiz auch nicht der exakt identische Prozess wie in Deutschland. Mein Rechtsbeistand rät jedenfalls zur fleissigen Rechnungs-Sammelei 😉
Ich bin durchaus bereit für eine saubere Dokumentation der Fahrzeughistorie einiges mehr hinzublättern denn es weist einen gewissen Pflege und Wartungszustand aus der sich locker mit einigen Hundertern mehr beziffern lässt.
Das steigert den Wert eines Fahrzeuges durchaus und wenn sich das auch meist noch im Zustand erkennen lässt so ist das durchaus legitim.. Leider interessiert das offensichtlich viele Käufer weniger denn die sind nicht bereit dafür mehr auszugeben.
Ich habe wenn es den Käufer nicht intressierte noch so einiges an Unterlagen von verkauften Fahrzeugen noch im Archiv und war schon froh darüber den bei einem dähmlichen Vesuch mir mit Gericht zu drohen weil die eine oder andere Reparatur ( zahnriemenwechsel ) angeblich nicht ausgeführt wurde wie der Käufer fast ein Jahr nach Verkauf wegen eines Motorschadens versuchte mir einen reinzudrücken ging das ganze ins Leere.
Mit einem Rechnungsbeleg in Kopyform an den gegnerischen Anwalt konnte ich den Wechsel nachweisen und die ganze Geschichte war vom Tisch.. Troz den geringen Chancen damit durchzukommen weil Privatverkauf und Gewährleistungsausschluß aber er hats zumindest versucht..
Ich lass mir da nix nachsagen den sowas schädigt sehr schnell das Ansehen als Schrauber und man hat eine saubere Weste..
Jol.
Rechnungen, TÜV-Berichte, vollständiges Serviceheft, etc. sind für mich bei einem Fahrzeugkauf extrem wichtig. Sie spiegeln den Lebenslauf des Fahrzeuges und den Umgang des oder der Besitzer mit dem Fahrzeug wieder.
Genauso gehören alle drei Schlüssel zum Fahrzeug, sowie die Code-Karte vom Radio - alles andere ist unordentlich.