Eindruck: Volvo V90 CC B5 Ultimate

Volvo V90 P Cross Country

Hallo zusammen,

gestern hatten wir die Möglichkeit einen V90 CC B5 Ultimate MJ 2023 mit den vormals R-Design Sitzen, Luftfahrwerk hinten und 21 Zoll Bereifung mit Pirelli PZero Vol PNCS für eine gute Stunde Probe zu fahren.
Dies sollte bzw. soll mir bei meiner Entscheidung für oder gegen einen neuen Wagen (Wechsel von V90 D5 AWD Inscription MJ 2020) helfen.

Gefahren sind wir eine kurze Strecke auf der Autobahn, recht viel Landstraße und Stadt mit wechselnden Fahrbahnbelägen inkl. Kopfsteinpflaster und welliger Straße.

Rein optisch macht der V90 CC schon was her und der Facelift mit den neuen Rückleuchten und anderen kleinen Änderungen gefällt mir in der Realität noch besser als das was ich bisher auf Bildern oder Videos gesehen habe. Selbst die Tatsache, daß es trotz Verbrenners kein echten Auspuffblenden mehr gibt, stört mich so gar nicht mehr.

Das Volvo leider sehr viele Funktionen im aktuellen Betriebssystem gestrichen hat finde ich sehr bedauerlich. Die Fahrmodi kann ich verschmerzen, wobei ich das Segeln/Coasting im Eco Modus als ein tolles Instrument sehe, um sparsam zu fahren und somit auch in der Summe weniger CO2 auszustoßen.
Mehr fehlt mir jedoch die Möglichkeit zwischen Speed Limiter/ACC/PA direkt am Lenkrad umzuschalten. Was sich die Entwickler dabei gedacht haben ist mir fremd.
An alles Andere kann ich mich sicher gewöhnen. Google Maps und die Sprachsteuerung ist definitiv ein Fortschritt.

Kommen wir zum Motor: Warum auch immer laufen die B4/B5 Diesel der aktuellen Generation doch lauter und rauer als mein V90 D5 oder der V60 D4 meiner Frau. Inwiefern dies ein wenig der Tatsache geschuldet ist, daß wir ausschliesslich V-Power Diesel oder HVO Diesel fahren, kann ich nicht beurteilen.
Was meiner Frau und mir aufgefallen ist: Bei ca. 30km/h und leichtem Druck auf das Gaspedal in der Stadt, um die Geschwindigkeit zu halten klingt der Volvo so als würde in der Nachbarschaft zwei Häuser weiter jemand mit der Schlagbohrmaschine arbeiten.

Der Fahrkomfort mit den großen Rädern und Reifen ist gefühlt einen Ticken besser als mein 20 Zoll 255/35 Bereifung am V90. Sehr souverän werden Unebenheiten weggebügelt und auch Kopfsteinpflaster ist zusammen mit der Akustikverglasung kein Thema.

Interessant finde ich auch die Tatsache, daß bei unseren V60/V90 das Lamellengitter vor dem Kühler nur in wirklich seltenen Fällen offen steht (während der Fahrt können wir nicht sagen wann und wieviele der Lamellen zur Kühlung offen sind). Beim B4/B5 ist das Lamellengitter immer offen und geht wohl nur bei Kälte zu. Auch lief nach dem Abstellen des Fahrzeuges nach der guten Stunde Fahrt bei Außentemperaturen von rund 19°C das Gebläse noch nach. Etwas was unsere Volvos aktuell auch bei großer Hitze nicht machen. Ob das jetzt der Tatsache geschuldet ist, daß das 48V Bordnetz vielleicht nach der Fahrt mehr Kühlung erfordert kann ich nicht sagen.

Der Servicetechniker meinte, daß die B Motoren mit den Motoren der älteren Generation (D) nicht viel gemeinsam haben und komplett neu entwickelt sein. Für die Nebenaggregate kann ich mir das noch vorstellen, beim reinen Motor fällt mir das schwer.
Die Ladeluft wird wohl jetzt wassergekühlt und auch der Ölkühler wird mit Wasser umspült.

Mein Fazit: Ein tolles Auto, mit gemischten Gefühlen und innerlich etwas hin- und hergerissen sind wir nach Hause gefahren. Auch wenn hier meine Beschreibung eher subjektiv negativ für diesen Volvo verstanden werden mag, werde ich vermutlich am Montag meine Bestellung fest machen. Es gibt noch einige andere Gründe warum das für mich aktuell attraktiv ist und Sinn macht.

Gruß,
Peter

PS: Anbei ein Foto des zur Probe gefahrenen V90 - Thunder Grey Metallic was live auch schön ist (ich will dennoch Bright Dusk Metallic).

V90 CC B5 Ultimate MJ2023
142 Antworten

Auch wenn nach 7 Jahren Volvo im September zu BMW (i5 touring) zurückkehre, gebe gerne meine Erfahrungen mit dem V90CC (2017-2021) wieder. Wäre auch gerne beim CC geblieben, aber Volvo bot den nicht mit dem T8-Hybrid-Antrieb an, den ich dann als V90 im Moment fahre.
Der CC war ein tolles Reise- und Familienauto. Der bessere Federungskomfort ist dem längeren Federweg geschuldet.
Die Erfahrungen zum neuen Android Automtive Betriebssystem im facegelifteten V90 (2021) kann ich nur zustimmen. Insgesamt viel zuverlässiger und insbesondere die Google-Navigtion ist nach meinem Dafürhalten die beste auf dem Markt.
Das Verlegen verschiedener Funktionen vom Lenkrad in die 3. Menüebene ist in der Tat nicht nachvollziehbar und im Alltag mindestens lästig, wenn nicht sogar unfallträchtig. Jedoch wurde die Aktivierung des Pilot Assist-Systems im Zuge eines OTA-Uptdates wieder ins Lenkrad zurückverlegt, auf die rechte der beiden Pfeiltasten in der linken Lenkradspeiche. Die linke ist weiter ohne Funktion…
Dass man die Drive Modes nicht mehr mit dem Chromrädchen beeinflussen kann ist ebenfalls schade. Das konnten sie wohl nicht alles in das neue Betriebssystem integrieren.
Der 21er Jahrgang federt besser, ist besser gegen Roll- und Windgeräusche gedämmt, wirkt insgesamt geschliffener. Auch ohne Einsatz des E-Motors liegt der Verbrauch bei gemischter Fahrweise ca 1 - 1,5 Liter unter dem T6 im CC. Hybridisch verbrauche ich bei häufiger Nutzung des häuslichen PV-Stroms 5 - 6 l/100 km.
Noch ein paar Kleinigkeiten, die mir beim Wechsel zum 21er-V90 aufgefallen sind: die Fernentrieglung der Rücksitzlehnen vom Kofferraum aus ist entfallen, die „Ambiente-Beleuchtung“ ist nur noch einfarbig (weiß) und die Fernbedienung trägt jetzt auch in der Inscription-Linie eine Hartplastikhülle statt vormals Leder in der Farbe der Innenaustattung. Alles zu verschmerzen, aber man erkennt die Regentschaft der Chinesen auf der Kostenseite.
Entscheinde Frage: warum der Wechsel zurück zu BMW? Volvo hat entegegen früherer Ankündigungen keinen vollelektrischen Nachfolger für den V90 präsentieren können (also anders beim EX90) und hat dies auch nicht mehr vor. Das heißt, Volvo möchte seine Kombi-Kunden, die eben keinen SUV fahren möchten, nicht mehr bedienen. Das und die Tatsache, dass der neue 5er in Sachen Assistenzsystemen und Fahrkomfort inzwischen eine Klasse weiter ist, haben mich zu der Entscheidung geführt.
Das ändert nichts daran, dass ich den Volvo sehr gerne gefahren habe und ihn insbesondere wegen der Innenraumgestaltung und -qualität mit einem weinenden Auge abgeben werde. Ihre Entscheidung für einen V90 CC ist auf jeden Fall eine gute. Viel Spaß mit dem schönen Auto!
Die Bilder zeigen den V90 CC T6 (2017-21, „live“) und den V90 T8 (21-24) aus dem damaligen Konfigurator.

V90 T8 Innenraum (Konfi-Bild)
V90 T8 (Konfi-Bild)
V90 T6

Danke für den Bericht. Ich teile die Einschätzung, dass Volvo keinen Wert mehr auf Kombis legt, und das wird wohl oder übel dazu führen, dass auch ich der Marke den Rücken kehre. ID7, i5 und der neue A6 zeigen, dass andere Hersteller sehr wohl einen Markt für E-Kombis sehen, und ich bin mir auch sicher dass es den gibt. Einen Kombi nach dem anderen durch SUV ersetzen und dann behaupten, die Kunden wollen nur noch SUV, ist nichts anderes als selbsterfüllende Prophezeiung. Gerade Volvo musste in UK kürzlich erfahren, dass die bisherigen Kombi-Kunden eben nicht zu den SUV greifen, sondern nach Einstellung von V60 und V90 zur Konkurrenz rannten. Dass sie beide Kombis nun wieder anbieten, ist zwar eine positiv zu wertende Einsicht, aber dass absolut nichts angekündigt wird, was auf einen vollelektrischen Kombi hindeutet, ist sehr schade.

Nach nunmehr sieben Kombi und einem XC60 fahre ich jetzt einen XC90T8, und ich muss sagen, der Schmerz hält sich in Grenzen 😉

Auch bei mir werden sich Volvos und mein Weg nach 2x V90CC D5 zum Ende des Jahres trennen. Ich hätte gerne wieder einen CC genommen, aber da ist nichts mehr und kommt auch nichts mehr. Zudem waren die Alternativen XC90 T8 und XC 60 T8 schlussendlich in der Leasingrate höher als der nun zum Jahresende eintreffende Range Rover Velar als D300. Ich bedaure diesen Weg, aber er am Ende nicht vermeidbar. Das Leasingangebot für den Velar lag im Februar zwischen 125 und 175€ unter dem der beiden Volvos. Gewerbe und Rahmenabkommen berücksichtigt. Ein finalen Fazit wird kommen. Es gibt bereits eines aus 2021. Das Fazit wird sich nicht viel unterscheiden. Es waren Klone. Der zweite CC war einer der Letzten unbegrenzten D5.

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Guten Abend aus der Nähe von Inari wo uns aktuell milde Temperaturen und eher grauer Himmel die Hoffnung auf Polarlichter und Fahrten bei -20°C oder noch kälter verwehrt bleiben.
Dennoch zwei Dinge, die sich für mich absolut gelohnt haben und ich nicht missen möchte, will ich nochmal hervorbringen:
1. Der elektrische Motorvorwärmer ist einfach Klasse, nach einer Nacht im Hotel war heute früh das Öl immer noch bei knapp 40°C und das Kühlwasser bei rund 30°C. Bei den milden Temperaturen knapp unter -2°C sicher nicht notwendig, aber wenn der Strom im Hotelpreis eingeschlossen ist, bleibt der Elch die ganze Nacht am Wärmekissen.

2. Die LED Zusatzleuchte von Lazer Lamps. Einfach mehr Sicherheit bei Fahrten auf kleinen Nebenstraßen in tiefster Dunkelheit.

Vielleicht noch drittens: Die Continental Winter Contact TS870P in seiner dritten Saison macht immer noch einen sehr guten Job und hat uns heute auch sehr souverän über teilweise blank vereiste Straßen gebracht. Ein klein wenig hat er vielleicht schon an Weichheit verloren, aber auch bei gut 10cm Neuschnee zu Beginn hatte ich niemals das Gefühl im Stich gelassen zu werden.
Sollte es dennoch nochmal in den Norden gehen, würde ich vermutlich mit frischen Reifen losfahren oder mir einen zweiten Satz Winterräder organisieren.

Anbei noch ein Foto aus Ylläsjärvi unser ersten Station nach 30h Fähre und 14 Stunden Zugfahrt. Für Datenschutzbesorgte habe ich dann mal zur Abwechslung mein Kennzeichen verunstaltet.

20250206-yllaesjaervi-0005-kopie

@VolvoV90LU , danke für dein Bericht, ich muss immer schmunzeln wenn ich deinen Elch mit Mütze sehe aber was tut man nicht alles für seine Hobbyausrüstung 🙂.
Wünsche noch eine schöne Zeit im verschneiten Norden 🙂.

MfG C

Moin @chalcedon_ ,

es ist aktuell eher vereist als verschneit (zumindest auf den Straßen und Wege). Die Mütze ist gut gefüllt mit Schneeschuhen und weiterem Winterzubehör für und mit dem Elch.

Gruß,
Peter

Moin zusammen,

es ist nun Ende Juli, der wundervolle Skandinavien Urlaub liegt schon ewig zurück und der große Elch wurde in den vergangenen Wochen und Monaten nicht wirklich artgerecht bewegt. Der aktuelle Kilometerstand ist bei knapp über 45.300 überwiegend zufriedenen Kilometern. Der Motor und das Getriebe ist für mich immer noch eine absolute Traumkombination.
Auch das von mir verwendetete und regelmäßige Öl von Ravenol ist für uns und unser Fahrprofil einfach perfekt.

Auch über AAOS und die aktuelle Software kann ich mich nicht beschweren. Navigation und Navigationseingaben über Google funktionieren überwiegend harmonisch, immer noch sehr angenehm finde ich die automatische Einschaltung der Kamera oder die Möglichkeit die Kamera bei langsamer Fahrt mit einem simplen Druck auf die Kamera im Centerdisplay einzuschalten.
Ein deutlicher Komfortgewinn im Vergleich zum V60 D4 Sensus meiner Frau.

Auch ist die Verkehrszeichenerkennung für mich auf einem guten Niveau und vergleichbar mit dem oben genannten V60. Ja, es gibt ab und zu Ausreißer, aber in der Summe bin ich sehr zufrieden.

In den nächsten Tagen stehen wieder ein paar längere Etappen an. Erstmal zur Getriebespülung nach Niedersachsen (ja ich lasse das Getriebe bereits spülen, weil es mir das wert ist), dann wieder für ein fotografisches Wochenende nach Mecklenburg-Vorpommern.

Wermutstropfen? Ein paar Kleinere, aber da kann Volvo nichts dafür. Irgendjemand, der keine Rücksicht nimmt hat mir ingesamt 3 kleine Dellen in die Beifahrertür gezimmert und auch den Lack wohl minimal beschädigt. Das muß der Dellendoktor mal auf einen Blick darauf werfen.

Ansonsten bleibe ich hier zwar weiterhin vertreten, werde mich aber etwas zurückhalten. Das hat verschiedene Gründe, die ich gerne per PN beantworte.

In dem Sinn: Bleibt friedlich und freundlich.

Gruß,

Peter

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