Drehmomentschlüssel
Hab heute die letzte Woche aufgezogenen Winterräder nachgezogen und hab mir dazu mal einen Drehmomentschlüssel gegönnt, hab das sonst immer mit nem Radkreuz gemacht.
Nur - das Ding löst absolut nicht aus. Ich hab ihn auf 110 Nm eingestellt, die Schrauben saßen bombenfest, aber er müßte doch dann trotzdem klicken? Oder seh ich das falsch?
Beste Antwort im Thema
Kann es sein, daß die Schrauben schon zu fest sitzen, also mit mehr als 110Nm und einem 2m langen Eisenrohr reinge"grobmotorikt"
("Schrauben" kann man das ja schon nicht mehr nennen)
wurden?
Und ist es fettfrei am Gewinde?
Im Zweifel mit dem Anzugsmoment mußt du die Schrauben öffnen und nochmals mit dem Dremo anziehen
110Nm...hast Du den Wert aus der Betriebsanleitung? Selbst meine Borbet-Alus werden mit maximal 100Nm angezogen. Die Stahlräder laut Handbuch sogar nur mit 65 bis 92 Nm. Und man fängt nie mit dem Höchstwert an. Die Höchstwerte sind "Laborwerte", bei 20°C und wenn die Gewinde und Passungen ganz neu und blitzblank sind und alle Teile wohltemperiert und sauber.
Und vor allem sollte es ein Drehmomentschlüssel sein, der eine vertrauenswürdige Eichung hat. Nicht überall, wo 100Nm draufsteht, wenn's "klick" macht, sind auch wirklich und nach der was-weiß-ich-wievielten Schraube 100Nm drin 😁 😁
Immer mit ca. 15% weniger beginnen. Beim zweiten Durchlauf 10% weniger als Maximalmoment einstellen. Du hast bei gebrauchten Gewinden immer schon ein wenig Fett in der Gewindebuchse. Der durch Fett/Öl/Metallgrate verminderte Reibwert verändert auch Dein Drehmoment.
Und "über Kreuz" anziehen bzw. es bei Fünfbolzenausführung so machen, wie man als Kind ein Pentagramm gezeichnet hat.
Den Auslösepunkt eines Drehmomentschlüssels kannst Du ausprobieren, indem Du den Vierkant in einen Schraubstock einspannst und mit ansteigenden Werten ein paar Mal klicken läßt.
Lies auch in der Betriebsanleitung des Drehmomentschlüssels unter dem Punkt "vor der ersten Inbetriebnahme", ob es so eine Art Probelauf (die Sache mit dem Schraubstock) gibt, bis das Öl überall im Schlüssel verteilt ist.
Nach der Arbeit entspannt man einen Drehmomentschlüssel, indem man ihn auf den geringsten Wert zurückdreht. Kühl, frost- und staubfrei lagern.
7 Antworten
Kann es sein, daß die Schrauben schon zu fest sitzen, also mit mehr als 110Nm und einem 2m langen Eisenrohr reinge"grobmotorikt"
("Schrauben" kann man das ja schon nicht mehr nennen)
wurden?
Und ist es fettfrei am Gewinde?
Im Zweifel mit dem Anzugsmoment mußt du die Schrauben öffnen und nochmals mit dem Dremo anziehen
110Nm...hast Du den Wert aus der Betriebsanleitung? Selbst meine Borbet-Alus werden mit maximal 100Nm angezogen. Die Stahlräder laut Handbuch sogar nur mit 65 bis 92 Nm. Und man fängt nie mit dem Höchstwert an. Die Höchstwerte sind "Laborwerte", bei 20°C und wenn die Gewinde und Passungen ganz neu und blitzblank sind und alle Teile wohltemperiert und sauber.
Und vor allem sollte es ein Drehmomentschlüssel sein, der eine vertrauenswürdige Eichung hat. Nicht überall, wo 100Nm draufsteht, wenn's "klick" macht, sind auch wirklich und nach der was-weiß-ich-wievielten Schraube 100Nm drin 😁 😁
Immer mit ca. 15% weniger beginnen. Beim zweiten Durchlauf 10% weniger als Maximalmoment einstellen. Du hast bei gebrauchten Gewinden immer schon ein wenig Fett in der Gewindebuchse. Der durch Fett/Öl/Metallgrate verminderte Reibwert verändert auch Dein Drehmoment.
Und "über Kreuz" anziehen bzw. es bei Fünfbolzenausführung so machen, wie man als Kind ein Pentagramm gezeichnet hat.
Den Auslösepunkt eines Drehmomentschlüssels kannst Du ausprobieren, indem Du den Vierkant in einen Schraubstock einspannst und mit ansteigenden Werten ein paar Mal klicken läßt.
Lies auch in der Betriebsanleitung des Drehmomentschlüssels unter dem Punkt "vor der ersten Inbetriebnahme", ob es so eine Art Probelauf (die Sache mit dem Schraubstock) gibt, bis das Öl überall im Schlüssel verteilt ist.
Nach der Arbeit entspannt man einen Drehmomentschlüssel, indem man ihn auf den geringsten Wert zurückdreht. Kühl, frost- und staubfrei lagern.
Ich würde einfach mal behaupten der Drehmont schlüssel ist defekt .110 Nm sind durch aus ein gängiger wert bei meinen Opel sind auch 110Nm angegeben und der Vw polo meiner freundin brauch so viel ich jetzt aus dem kopf weiss auch 110Nm . Ich bin selber Maschinenbaumechaniker und auf der arbeit haben wir teure drehmonent schlüssel (Stahlwille,Gerdore etc) sicher sind die sehr genau. Aber für zwei mal im Räder zuwechseln reicht ein preis günstiger vollkommen aus ( so lang es keiner für 8 euro ist) das das gewinde sauber und fett frei sein soll versteht sich von selber.Die angegeben Drehomente mögen wohl aus berechung etc stammen, aber wenn man die werte einhält kann nichs schief gehen die sind vom Hersteller so ausgelegt das es passt ob nun bei 20 C grad plus oder minuns 5grad . Auch beim hallen bau maschinebau werd immer mit dem angegeben drehoment angezogen egal welche temperaturen es sein denn es geht um extreme Nordpol oder wüste.Frührer war es übriges üblich das die räder nach gefühl ( nur Radkreuz nicht noch ein 3 meter rohr draufschieben!!) angezogen wurden das hat mein vater bisher immer so gemacht und es war kein problem , ich hab mir im letzten jahr ein drehoment schlüssel zugelegt weil mein neues auto alu felgen hat und die sind ja bekanntlich doch empfindlicher.Aber überrascht wenn man nicht ein gerade ein grob ei ist kommt man mit dem nach gefühl anziehen fast genau an den wert ran (drehmonet schlüssel ist natürlich besser).Wie schon geschrieben nach der arbeit ganz wichtig dem Drehomentschlüssel ganz runter drehen.Und noch viel wichtiger die schrauben nach ca 50 km nachziehen werd gerne vergessen!!
mfg Paddy
Zitat:
Original geschrieben von fudder83
Frührer war es übriges üblich das die räder nach gefühl ( nur Radkreuz nicht noch ein 3 meter rohr draufschieben!!) angezogen wurden das hat mein vater bisher immer so gemacht und es war kein problem
So mache ich das heut noch, egal ob Alu oder Stahl....... Und etwas Fett kommt auch an die Schrauben.....
So, und jetzt steinigt mich🙂
Es lag wohl wirklich daran, dass der Schlüssel sich erst "einarbeiten" mußte, nach Herumprobieren mit verschiedenen Werten hat's auf einmal so funktioniert wie's sollte.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Opel-Freak´78
So mache ich das heut noch, egal ob Alu oder Stahl....... Und etwas Fett kommt auch an die Schrauben.....Zitat:
Original geschrieben von fudder83
Frührer war es übriges üblich das die räder nach gefühl ( nur Radkreuz nicht noch ein 3 meter rohr draufschieben!!) angezogen wurden das hat mein vater bisher immer so gemacht und es war kein problemSo, und jetzt steinigt mich🙂
Mit Fett wäre ich vorsichtig nimmt lieber kupferpaste
Zitat:
Original geschrieben von Opel-Freak´78
So mache ich das heut noch, egal ob Alu oder Stahl....... Und etwas Fett kommt auch an die Schrauben.....So, und jetzt steinigt mich🙂
Nee, gesteinigt wird hier keiner 😉
Als Maschinenbauingenieur kann ich allerdings von Fett auf den Gewindegängen nur dringend abraten (dieses gilt aus meiner Sicht in etwas abgeschwächter Form auch für die beliebte Kupferpaste). Die Reibwerte der Verbindung können damit deutlich verändert werden, was in letzter Konsequenz zu einer nicht ordnungsgemäß angezogenen Schraube führt. Auch das Anziehen der Schrauben "nach Gefühl" ist nicht optimal. Grundsätzlich neigt man fast immer dazu, kleine Schrauben deutlich zu fest (teilweise über die Streckgrenze) anzuziehen und so zu längen bzw. im ungünstigsten Fall den Kopf abzureißen. Große Schrauben werden dagegen meist zu wenig verspannt...
Aus meiner Erfahrung am besten: Schrauben immer mit dem vorgegebenen Drehmoment anziehen. Hier reicht für Radschrauben zur Kontrolle sicher auch ein preisgünstiger Drehmomentschlüssel aus. Dann gibt es in der Regel auch ohne Fett o. ä. keine Probleme beim Lösen der Schrauben. Sofern die Räder beim Reifendienst montiert wurden, löse ich persönlich die Schrauben im Anschluss einmal an und ziehe sie wieder korrekt fest. Habe hierbei oft festgestellt, dass die Schrauben mit dem Druckluftschrauber ohne korrekte Drehmomentbegrenzung "festgeknallt" wurden. Insbesondere bei Stahlfelgen kann man dann im Frühjahr große Probleme haben, die festsitzenden Schrauben wieder ohne Schäden zu lösen...
Beste Grüße und gute Fahrt 🙂
Fabian
das gefühl hatte ich bei meinem letzten reifenwechsel vor ein paar wochen auch! scheinen "bombenfest" montiert worden zu sein... nur ich hab auch keine lust jetzt 20 schrauben wieder loszuschrauben, weil ich eh nur sommerreifen fahre und die die njächsten jahre drauf bleiben werden (ps, keine diskussion über sommerreifen 😉 das geht hier im flachland)