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Die Helmschale - ein "rohes Ei"

Themenstarteram 30. Juli 2010 um 13:14

Diese Mail schickte ich soeben an den Geschäftsführer von SCHUBERTH

 

Sehr geehrter Herr Lejeune,

 

Sie erinnern sich vielleicht an unser Gespräch, in dem Sie mir das Sicherheitskonzept von Motorradhelmen (gegenüber Autorennhelmen) erklärt haben. Sie schrieben mir am 20.07. per E-Mail: "Unsere Helme sind aus Glasfaser hergestellt. Diese hat die Eigenschaft beim Aufprall zu "platzen" , damit die Aufprallenergie nicht in den Kopf eindringt ".

 

Der Grund war, daß der Helm meiner Frau, der vom Motorradsitz auf die Straße gefallen war, einen Riss aufweist und damit als "zerstört" gilt. Ca. 200 € müsse ich aufwenden, um einen neue Schale zu erhalten, so Ihr Mitarbeiter Herr ***** vor ca. drei Stunden am Telefon.

 

Dazu möchte ich etwas anmerken:

 

1. Die ECE-Norm 22-05 sieht vor, dass der Helm mit einem 5,6 kg schweren und 60 cm im Umfang messenden Prüfkopf aus einer Höhe von 3,18 m auf einen flachen Amboss trifft. Erst ein gerade eben geführtes Telefonat ergab, daß der Helm danach zerstört ist. Dieser Hinweis steht nirgendwo, weder in den Magazinen noch im Prüfbericht des so zitierten TÜV-Rheinland. Im Gegenteil, da steht: "Die größten Probleme mit diesem forcierten Kinnschlag hatten der ... Weitgehend unbeeindruckt und im Ergebnis noch vollkommen im Rahmen der Normwerte blieben hingegen Schuberths ...". Wie soll man "Weitgehend unbeeindruckt" interpretieren ? "Zerstört" kam mir dabei nicht in den Sinn !

 

Diese Tests, zum Beispiel in der TOURENFAHRER-Ausgabe 7/2009, beschreiben nur, daß der Fahrerkopf unverletzt geblieben wäre. So ein Prüfverfahren suggeriert damit dem Leser eine "Helm-Stabilität", die nicht im Geringsten der "vermuteten Realität" des normalen Alltagsgebrauchs entspricht. Würden Motorradfahrer Ihre von mir oben zitierte Aussage kennen, würden sie sicher deutlich vorsichtiger mit Helmen umgehen.

 

2. haben wir neben zwei J1-Helmen noch einen LASER, einen IXS und zwei ARAI-Helme. Die anderen Fabrikate sind ebenfalls schon mehrfach versehentlich auf die Straße gefallen, ich glaube das passiert jedermann bisweilen, aber noch keiner ist dabei gerissen.

 

Da es folglich kein Material-Fehler oder ein seltener "Ausrutscher" bei der Herstellung ist, werde ich vielleicht verständlicher Weise weder in diesen Helm, noch künftig in ein anderes Schuberth-Produkt einen Cent stecken; mein Vertrauen in Ihre Helme ist dramatisch gesunken. Etwas mehr Stabilität erwarte ich von einem "schützenden Teil" dann doch, um so mehr wenn es fast 1.000 DM kostet (ja, ich rechne noch um).

 

3. Da auch auf Ihrer Internetseite dem Kunden keinerlei Informationen über die Haltbarkeit der Schale "im Alltag" (nicht bei Stürzen) gegeben werden, sollte zumindest im Internet über Fakten informiert werden, die offenbar nur Fachleuten vorbehalten sind.

 

Ich hatte soeben in dieser Sache ein Telefonat mit dem zuständigen Redakteur einer Fachzeitschrift. Die Problematik des Helmrisses ist durchaus bekannt und wird als Allgemeinwissen betrachtet. Ich dagegen, wie Sie auch dem Briefwechsel entnehmen können, war mir der geringen Belastbarkeit der Helmschale nicht bewußt. Und ich würde wetten, daß auch 98% der Motorradfahrer diese Kenntnis nicht haben. Lassen Sie uns gemeinsam die Biker aufklären !

 

Daß Ihr Mitarbeiter Herr ***** dies als Erpressungsversuch betrachtet, halte ich für befremdlich. Verbraucher versuchen sich über Produkteigenschaften zu informieren, Presse und Internet sind das Einzige was uns dabei helfen kann.

 

Ich bitte ich Sie, mir den Helm zurückzuschicken.

 

Grüße,

 

(Allsquare)

PS:

1. Der Test

2. Der TÜV-Bericht

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 30. Juli 2010 um 13:14

Diese Mail schickte ich soeben an den Geschäftsführer von SCHUBERTH

 

Sehr geehrter Herr Lejeune,

 

Sie erinnern sich vielleicht an unser Gespräch, in dem Sie mir das Sicherheitskonzept von Motorradhelmen (gegenüber Autorennhelmen) erklärt haben. Sie schrieben mir am 20.07. per E-Mail: "Unsere Helme sind aus Glasfaser hergestellt. Diese hat die Eigenschaft beim Aufprall zu "platzen" , damit die Aufprallenergie nicht in den Kopf eindringt ".

 

Der Grund war, daß der Helm meiner Frau, der vom Motorradsitz auf die Straße gefallen war, einen Riss aufweist und damit als "zerstört" gilt. Ca. 200 € müsse ich aufwenden, um einen neue Schale zu erhalten, so Ihr Mitarbeiter Herr ***** vor ca. drei Stunden am Telefon.

 

Dazu möchte ich etwas anmerken:

 

1. Die ECE-Norm 22-05 sieht vor, dass der Helm mit einem 5,6 kg schweren und 60 cm im Umfang messenden Prüfkopf aus einer Höhe von 3,18 m auf einen flachen Amboss trifft. Erst ein gerade eben geführtes Telefonat ergab, daß der Helm danach zerstört ist. Dieser Hinweis steht nirgendwo, weder in den Magazinen noch im Prüfbericht des so zitierten TÜV-Rheinland. Im Gegenteil, da steht: "Die größten Probleme mit diesem forcierten Kinnschlag hatten der ... Weitgehend unbeeindruckt und im Ergebnis noch vollkommen im Rahmen der Normwerte blieben hingegen Schuberths ...". Wie soll man "Weitgehend unbeeindruckt" interpretieren ? "Zerstört" kam mir dabei nicht in den Sinn !

 

Diese Tests, zum Beispiel in der TOURENFAHRER-Ausgabe 7/2009, beschreiben nur, daß der Fahrerkopf unverletzt geblieben wäre. So ein Prüfverfahren suggeriert damit dem Leser eine "Helm-Stabilität", die nicht im Geringsten der "vermuteten Realität" des normalen Alltagsgebrauchs entspricht. Würden Motorradfahrer Ihre von mir oben zitierte Aussage kennen, würden sie sicher deutlich vorsichtiger mit Helmen umgehen.

 

2. haben wir neben zwei J1-Helmen noch einen LASER, einen IXS und zwei ARAI-Helme. Die anderen Fabrikate sind ebenfalls schon mehrfach versehentlich auf die Straße gefallen, ich glaube das passiert jedermann bisweilen, aber noch keiner ist dabei gerissen.

 

Da es folglich kein Material-Fehler oder ein seltener "Ausrutscher" bei der Herstellung ist, werde ich vielleicht verständlicher Weise weder in diesen Helm, noch künftig in ein anderes Schuberth-Produkt einen Cent stecken; mein Vertrauen in Ihre Helme ist dramatisch gesunken. Etwas mehr Stabilität erwarte ich von einem "schützenden Teil" dann doch, um so mehr wenn es fast 1.000 DM kostet (ja, ich rechne noch um).

 

3. Da auch auf Ihrer Internetseite dem Kunden keinerlei Informationen über die Haltbarkeit der Schale "im Alltag" (nicht bei Stürzen) gegeben werden, sollte zumindest im Internet über Fakten informiert werden, die offenbar nur Fachleuten vorbehalten sind.

 

Ich hatte soeben in dieser Sache ein Telefonat mit dem zuständigen Redakteur einer Fachzeitschrift. Die Problematik des Helmrisses ist durchaus bekannt und wird als Allgemeinwissen betrachtet. Ich dagegen, wie Sie auch dem Briefwechsel entnehmen können, war mir der geringen Belastbarkeit der Helmschale nicht bewußt. Und ich würde wetten, daß auch 98% der Motorradfahrer diese Kenntnis nicht haben. Lassen Sie uns gemeinsam die Biker aufklären !

 

Daß Ihr Mitarbeiter Herr ***** dies als Erpressungsversuch betrachtet, halte ich für befremdlich. Verbraucher versuchen sich über Produkteigenschaften zu informieren, Presse und Internet sind das Einzige was uns dabei helfen kann.

 

Ich bitte ich Sie, mir den Helm zurückzuschicken.

 

Grüße,

 

(Allsquare)

PS:

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Oh allsquare, olle Schrulle ( ;) )... das wirkt jetzt echt trotzig ;)

 

Das ist bei jedem Helm so, das Risk identisch nur ggf. das Ergebnis nicht immer sichtbar, jeder Hersteller sagts und irgendwie... ja irgendwie würds mir zwar auch stinken, wenn mir ein Kristallglas auf den Boden deppert (kann ja mal passieren) und futsch ist.. aber so ganz verwunderlich wär es ja dann doch nicht bzw. kaum dem Hersteller anzulasten. Oder? :)

Bleiben dir zwei Lösungswege: Ohne Helm fahren... oder es als gegeben hinnehmen und zukünftig besser aufpassen :D ;)

 

Allerdings - wenn ich das im Grunde berechtigte "Selber schuld" von jedem Hersteller höre... kann ich mir in der Tat den teils absurden Mehrpreis für ein Premiumprodukt auch getrost sparen. :)

 

 

EDIT

Übrigens kann das bei einem Helm wie z.B. bei einem Auto laufen - erwischt man unglücklich die richtige Stelle, ergibt das schon bei geringen Kräften erstaunliche Schäden.

Ich bin zwar erst 48 aber auch ich lese keine Gebrauchsanleitung für einen Helm. Wie z.B. das Visier gewechselt wird lasse ich mir im Geschäft erklären. Desweiteren bekommt man dort auch erklärt wie der Helm zu pflegen ist und wie man bei Bedarf das Innenleben entfernt. Das ist ja der hier bereits mehrfach geforderte Service am Kunden.

 

Im Moment bin ich eher damit beschäftigt mir zu überlegen aus welchem Material den nun der nächste Helm sein soll. Was ist den nun das Vernünftigste und was muss man dafür zahlen. Desweiteren von welchem Hersteller der einen dann auch nicht im Regen stehen lässt.

 

Gruß Michi

 

 

 

 

Nachdem der Fred immer wieder an erster Stelle auftaucht, hab ich ihn auch mal überflogen. Wenn ich mir das Bild der Helmoberfläche im ersten Beitrag anschaue, fällt mit sofort eine unregelmäßige, helle Verfärbung im Bereich der Bruchstelle und darunter auf. Sieht aus wie eine durch falsche Lagerung:confused: hervorgerufene chemische Beeinträchtigung (mindestens des Lackes und) der Helmschale. Den relativ spröden Harzen des Schalenlaminates werden sog. Flexibilisatoren zugefügt, um ihnen (den Harzen) mehr Flexibilität zu verleihen. Je nach Art des verwendeten Flexibilisators diffundiert dieser mehr o. minder schnell aus der Schale heraus (die "natürliche" Alterung), bei Einfluss von Lösemitteln kann dieser Prozess aber auch deutlich schneller vonstatten gehen:(. Das gilt grundsätzlich so für alle Schalenmaterialien, unabhängig davon ob GFK/CFK (Duroplaste) o. ABS, Polycarbobat (Thermoplaste) etc., auch wenn die zugesetzten Materialien unterschiedliche sind. Kein Helm sollte mit lösemittelhaltigen Lappen abgewischt o. gelagert werden (o. überhaupt in einer lösemittelgeschwängerten Atmospäre, und die Garage, selbst nur mit Benzindunst, gehört explizit dazu).

Und dann sind da noch (auf dem Bild), außer den punktförmigen Eindrücken wahrscheinl. des Absturzes, Kratzer in div. Richtungen. Nur ein "Impact"?

 

Das berührt nat. nicht die Diskussion bzgl. des Verhaltens seitens der Schuberth-Mitarbeiter, wobei ich mit tec-doc da nicht ganz übereinstimme. Es am Fehlverhalten der "niederen Chargen" festzumachen ist ganz sicher nicht immer ganz korrekt. Ich bin selbst im Servicebereich tätig und neige eher dazu, dem Kunden entgegenzukommen, selbst wenn er es selber verbockt hat. Oft genug geht das aber gar nicht, weil ich mir bei solchen Dingen auch immer den Rücken freihalten und solche Aktionen gegenüber meinen Chefs irgendwie vertreten können muss. Wenn man ohnehin unter Beobachtung steht (zu wenig abgerechnete, durch Kunden bezahlbare Stunden, zuviel Garantie- u. Kulanzleistungen usf.), ist man -nicht zuletzt im eigenen Interesse- stark eingeschränkt bzgl. der Möglichkeiten, auch wenn man ggfs. anders darüber denkt. Und dann sind da noch (ich habe den Eindruck: zunehmend) die Leute, die irgendwas nach min. 10 Jahren des Besitzes kostenlos repariert o. ersetzt haben wollen, weil es ja sowieso noch nie funktioniert hat:rolleyes:. Sorry, aber da sind mir (u. anderen) die Hände gebunden (relativ kurz nach Ablauf der zugesicherten Gewährleistungszeit geht noch fast alles, weil ich ja den Fehler bereits während dieser Zeit kannte und nur noch nicht zur Beseitigung kam;), aber mehrere Jahre später:rolleyes:...), dann kann ich nur bedauernd mit der Schulter zucken und den weiteren Ablauf vertrauensvoll in die Hände meiner Vorgesetzten legen (und jegliche Verantwortung für die Verärgerung des Kunden von mir weisen).

Das eine Menge Innendienstmitarbeiter existieren, denen offensichtlich nicht klar ist, daß auch ihr Gehalt durch (zufriedene) Kunden bezahlt wird, ist mit durchaus bewusst.

 

Irgendwo las ich (sinngemäß), daß diese ganze Testerei mit genormten Schlägen/Fallhöhen etc. sowieso Blödsinn sei. Nunja, wer dieser Ansicht ist, kann sich ja als lebendes Testobjekt zur Ermittlung der Festigkeit von Helmschalen u. des Beschleunigskräfte absorbierenden Schaumes der Helminnenschale zur Verfügung stellen. Spätestens nach einem missglückten Helm ist er ein Idiot, wenn nämlich sein Hirn heftig Kontakt mit dem Schädelknochen gehabt hat und Einblutungen zwischen Hirn und Hirnhaut, o. letzterer und dem Schädel, das Hirn quetschen, oder es einfach wg.  der erlittenen Aufpralle anschwillt u., mangels Ausdehnungsmöglichkeiten in der Hirnschale, auf's Rückenmark u. sich selbst drückt und unwesentliche Teile genannten Hirns wg. unzureichender (selbst abgewürgter Durchblutung) absterben.... Vielleicht bleibt ja kein Idiot über, aber ein "Schlauer"? Mit unzulänglicher Kontrolle seines Bewegungsapparates, der sich seiner neuerworbenen Unzulänglichleiten -und seiner vorherigen Idiotie- bewusst ist, aber trotzdem nie wieder ein Motorrad fahren kann?

Es wird doch wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, daß die genormten Tests sinnlos sind. Im Automobilbereich haben diese genormten! Tests zu einem unerhörten Maß an passiver Sicherheit geführt, im Helmbereich genauso (u. bei Protektoren aller Art). Daß man damit nicht alle denkbaren Möglichkeiten abdecken kann, ist jedermann, der sich ernsthaft mit den Testvorschriften beschäftigt, ganz sicher bewusst.

Zu den verschiedenen (relevanten) Testnormen:

D.O.T.<ECE<SNELL, d.h. die härtesten Tests müssen Helme bei der privaten (Stiftung) SNELL bestehen. Die britische BSI spielt praktisch keine Rolle mehr, wird weitgehend durch ECE ersetzt.

Zur Aufgabe der Einzelteile des Helmes:

 

die Schale hat weitestgehend nur die Aufgaben

1. bei Aufprall auf scharfkantige Hindernisse den Kopf vor durchdringenden Dingen zu schützen (Autodachkanten, Bürgersteige ....), dabei darf sie u. wird sie unwiederbringlich zerstört

2. den Schädel vor dem Abschmirgeln auf dem rauhen Asphalt zu schützen. Auch das ist für sie das "AUS" (besser als für den dummen Schädel:confused:? Natürliche Auslese funktioniert so nicht!).

 

Die Innenschale nimmt die "Bremskräfte" = "negative Beschleunigungen" auf, wird dabei zerstört, sie verformt sich unter der Energieaufnahme irreversibel. Täte sie das nicht, würde sie wie eine Feder agieren, würde der dumme Schädel innerhalb des Helmes solange rumdaddeln, bis die Energie des Aufpralles durch innere Reibung abgebaut ist (vorhandenes Hirn an Schädelknochen ...9. Ergebnis wäre mindest ein zeitweilig komplett Verwirrter, eher ein permanenter Idiot.

D.h., sie sorgt dafür. daß aus der abrupten Bremsung der Helmschale, beim Aufprall auf ein Hindernis, eine relativ sanfte Bremsung (eine dem Hirn möglichst zuträgliche) wird. Das wirkt nicht anders als die Knautschzone am Auto (offensichtlich zerstört und zu ersetzen), der elastisch nachgebende Sicherheitsgurt (auszutauschen, weil Aufgabe genau einmal erfüllt, danach zerstört!, auch wenn man's nicht sieht), usf.

 

Bzgl. der Preise für Schalen ist einfach zu sagen (tec-doc tat dies auch schon, nun nur zur Vertiefung), daß sich in Formen gespritzte Helmschalen deutlich billiger herstellen lassen, als solche aus Glasfaser o. Kevlar-/Kohlefaserlaminaten. Dazu kommt, daß gespritzte Helmschalen in praktisch allen Belastungsrichtungen etwa gleiche Eigenschaften aufweisen, aus Harz/Faserlaminaten hergestellte Schalen aber  auf Festigkeit bzgl. bestimmter Belastungen optimiert werden können (vgl.e Monocoques von F1-Fahrzeugen. Monocoques aus ABS/Polycarbonat wären ungleich schwerer u. kaum in bestimmten Belastungsrichtungen (nämlich belastungsabhängig ähnlich stabil zu konstruieren. An Lenker aus ABS o. Polycarbonat mag ich gar nicht denken:rolleyes:).

 

That's it, quite simple, isn't it?:D

 

Grüße

Uli

Zitat:

Bruchstelle und darunter...

Ich sagte ja schon, dass ich gewisse Interpretationen insofern seitens des Herstellers ahne... möchte mich aber nicht daran beteiligen. Wenn Murphy zuschlägt sind die Ergebnise oft unglaublich und wenn mein gegenüber sagt es war so und so... dann war es auch so. :)

 

 

Zitat:

Verhaltens seitens der Schuberth-Mitarbeiter...

Ich verstehe durchaus was Du sagst - aber das ist eine Frage der Firmenphilosophie und wenn diese entweder nicht bei den Mitarbeitern ankommt oder intern dem externen Bild zuwiderläuft... dann läuft eben was untragbar verkehrt.

Und mei... wenn ich rein fiktiv an einer Sache durch 25 Euro mehr Invest evtl. 500 Euro mehr Gewinn als andere ohne die 25 Euro Zusatzinvest haben will... muss ich mir schon auch etwas einfallen lassen, warum Menschen das kaufen sollen - nur wegen der 25 Euro Zusatznutzen und der ansonsten identischen Haltung sicher nicht?

Verkäufer/Servicemensch hat Recht, Kunde geht wo anders hin - kennst den? ;)

 

 

Zitat:

Irgendwo las ich (sinngemäß), daß diese ganze Testerei mit genormten Schlägen/Fallhöhen etc. sowieso Blödsinn sei.

Ich schrieb, dass ich die Tests/Vorgaben nach ECE für weltfremd halte - nicht dass jede Norm/Test Blödsinn ist :)

Würde ich z.B. bzgl. SNELL nie sagen ;)

 

 

Zitat:

Was ist den nun das Vernünftigste und was muss man dafür zahlen. Desweiteren von welchem Hersteller der einen dann auch nicht im Regen stehen lässt.

Gute Fragen :)

Sag mir wie Du fliegst... und ich sag dir welcher Helm ideal gewesen wäre. Es ist auch ein kleiner Glaubenskrieg und mancher legt ja auch andere Kriterien in den Vordergrund (Lärm, Blinklicht, Klima... :D ).

Themenstarteram 1. August 2010 um 17:15

Uli G., das war ein exzellenter, informativer Beitrag, danke !

Aber gehen wir mal weg vom optimalen Helm, der eine vorbestimmte Situation lebensrettend meistert (ohne dabei dem Träger den Kopf abzureißen), weg.

Eine ebenso simpler wie sich zwangsläufig aufdrängener Einwand: wie oft, im Gebrauchsleben des Helm, schützt er Leben und Gesundheit, wie oft fällt er unabsichtlich zu Boden ... Verhältnis 1 : 500.000 ?

Man stelle sich vor, ein Airbag müßte nach jedem Parkrempler ausgetauscht werden ... ein Gurtstraffersystem nach jedem harte Türenschlagen ... eine Windschutzscheibe nach jedem kleinen Steinschlag ... (was davon kommt nicht häufig vor).

Offenbar wird hier am täglichen Gebrauch, und dessen Wahrscheinlichkeiten, vorbei konstruiert. Ich rede weder von Kulanz, noch von Schuberth, noch von Sicherheit, noch von Konkurrenzprodukten. Wir brauchen eine Konstruktion, die ihre Fähigkeiten im Alltag ausspielt ... Windschutzscheiben, die nicht schon bei Sandkörnern platzen, Airbags, die nicht hochgehen, wenn vorne ein Opa seinen Gehstock an die Stoßstange (ob heute noch 30jährige wissen was eine Stoßstange war ?) haut.

Letztlich nützt es uns wenig zu wissen, daß in Ayrton Sennas Helm ein Gegenstand eingedrungen ist, und daß der Motorrad Helm beim Fall vom Motorrad-Sitz seine vorbestimmte Aufgabe erledigt hat. Wir sind nicht alle Millionäre, die sich 500 Euro aus der Portokasse ziehen, weil die Kugel auf den Boden gedotzt ist ...

Vielleicht, liebe Hersteller, denkt Ihr mal daran ... !

Allsquare

Allsquare was wirst Du denn nun noch in dieser Angelegenheit unternehmen oder lässt Du es auf sich beruhen?

 

Gruß Michi 

Themenstarteram 1. August 2010 um 18:07

Zitat:

Original geschrieben von camion-rebel

Allsquare, was wirst Du denn nun noch in dieser Angelegenheit unternehmen oder lässt Du es auf sich beruhen?

Michi, ich kann nichts tun ... der Hersteller hat sich durch seine Formulierung in der Betriebsanleitung von jeglicher Haftung befreit ... !

In USA wäre das ganz anders, da würde ich mir einen psychischen Schock wegen des Risses attestieren lassen, schon wäre ich um Millionen reicher ;-)

Allsquare

Zitat:

Original geschrieben von allsquare

Zitat:

Original geschrieben von camion-rebel

Allsquare, was wirst Du denn nun noch in dieser Angelegenheit unternehmen oder lässt Du es auf sich beruhen?

Michi, ich kann nichts tun ... der Hersteller hat sich durch seine Formulierung in der Betriebsanleitung von jeglicher Haftung befreit ... !

In USA wäre das ganz anders, da würde ich mir einen psychischen Schock wegen des Risses attestieren lassen, schon wäre ich um Millionen reicher ;-)

Allsquare

Das ist dann zwar traurig aber wahr:confused:.

Aber von SCHUBERTH wirst Du ja bestimmt nie wieder einen Helm kaufen was ich verstehen kann. Ich habe bis dato immer gesagt das wenn ich es mir einmal leisten kann mir einen Helm von denen kaufe. Das hat sich aber somit auch erledigt.

So verliert man als Hersteller schon Kunden bevor man die überhaupt hat. Das ein solcher Fall, wie der von Dir geschilderte in einem solchem Forum landet, damit müssen die doch in der heutigen Zeit eigentlich rechnen.

Gruß Michi

am 1. August 2010 um 19:05

Welchen Nutzen habe ich als Kunde beim Kauf eines Premium-Helms, der das nicht tut, was ein Helm tun sollte... möglichst gut schützen?

Die Zweifel sind hier berechtigt und auch angebracht, wenn es um den Schutz der Gesundheit geht und der Kunde dafür auch noch tief in die Tasche greifen muss.

Insofern muss ich Allsquare aus seiner Sicht völlig Recht geben.

Der Vergleich mit den Samsonite-Koffern wurde ja schon gebracht. Vielleicht würde eine Zusammenarbeit im Bereich Schutzfunktion mit einer Firma wie Samsonite tatsächlich hilfreich sein.

Ein Hartschalen-Reisekoffer, der vom Gepäckband auf die Rollbahn fällt, hat zwar auch Kratzer und Macken, aber keine Risse...und wie oft fällt ein solcher Koffer hin, wird gestoßen und geworfen?

Sollte es nicht möglich sein, einen Helm auf den Markt zu bringen, der da ähnlich unempfindlich ist?

 

Themenstarteram 1. August 2010 um 20:08

Zitat:

Original geschrieben von camion-rebel

Ich habe bis dato immer gesagt das wenn ich es mir einmal leisten kann mir einen Helm von denen kaufe. Das hat sich aber somit auch erledigt.

So verliert man als Hersteller schon Kunden bevor man die überhaupt hat.

Michi, ich verstehe durchaus was Du sagen willst aber: die Lösung liegt nicht darin SCHUBERTH zu negieren, das Problem ist systemimmanent ! Wir (!) können nur Umdenken bewirken, wenn wir beim Händler (für alle im Laden hörbar) sagen "Glasfaserschale ? Nä ... die geht schon vor dem Start der Tour kaputt !"

Wir (Kunden) können unsere Macht nur ausspielen, indem wir beim Händler laut und deutlich sagen "Glasfaser, nein danke !". Und Scheiss auf alle Ingenieure, die jetzt schreien "das ist der letzte Schrei, das Ei des Columbus !" Das Bessere war immer schon der Tod des Guten !!! "Wir" brauchen Helme für abseits der Rennstrecke ... für Helme auf dem Rastplatz !!!

Allsquare

Bei der Helmschale hast was vergessen Uli - die Aufnahme von Energie durch elastische oder plastische Verformung (naja... die Verteilung der Energie auf eine größere Fläche der Innenschale ist auch noch nützlich) ;)

Bei Laminaten ist es halt so, dass die Verformung plastisch ist, das Brechen der Harze baut Energie ab, die Restschale bleibt stabil... durch die Faserstruktur wird aber trotzdem ein Eindringen verhindert. Thermoplaste können das bis zu einem gewissen Grad elastisch.. wie eine Stoßstange am Auto - sind sie aber an der Grenze, so erfolgt ein dynamischer Durchschlag oder Splitterbruch ggf. sogar der ganzen Schale. Im elastischen Bereich mag zwar eine Rückformung erfolgen, das bedeutet aber nicht, dass die Struktur nicht geschwächt wäre.

 

Weitere Vorteile von Laminaten sind, dass man eben deutlich leichtere Schalen bei gleichen oder besseren Eigenschaften bauen kann, diese wesentlich unempfindlicher gegen schädliche, materialverändernde Einflüße sind und auch insgesamt wesentlich länger haltbar. Nur.. ist halt Laminieren eine Kunst für sich.

Preislich sind es Welten - der Eigner von Nolan z.B. produzierte ursprpünglich Koffer und Topcases, im Grunde ist es egal ob aus einer handvoll Granulat ein Koffer, ein Helm oder ein Putzeimer gespritzt wird... na, was kostet ein Putzeimer? :)

 

Wie auch immer - eierlegende Wollmilchsäue wären natürlich immer toll. Bzgl. des Donzens eines Helms gibt es aber - vor allem um die Problematik wissend - eine ähnlich simple Lösung wie bei Weizengläsern, Motorradeln oder Brillen: Besser aufpassen :)

 

Bisserl Lektüre....

http://www.winni-scheibe.de/hr_lexikon/helme.htm

http://www.motorradonline.de/.../292789

http://www.araihelmet-europe.com/2009/ger/index.php?page=technology

http://www.araihelmet-europe.com/.../intro_02.html (ECE vs SNELL)

 

Themenstarteram 2. August 2010 um 6:25

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc

... was kostet ein Putzeimer?

... eierlegende Wollmilchsäue wären natürlich immer toll ... eine ähnlich simple Lösung wie bei Weizengläsern, Motorradeln oder Brillen: Besser aufpassen !

Warum keine zusätzliche z.B. 1 mm weiche Deck-Schicht Thermoplast, die das "spitze Steinchen" abfängt ? Auf Hochglanz kann ich verzichten !

Allsquare

Wenn man das so liest, könnte man direkt auf den Gedanken kommen, statt eines "Premiumhelms" lieber den möglichst günstigsten und gleichzeitig am besten passenden Helm zu kaufen.

Damit im Falle des Falles der Geldbeutel nicht so strapaziert wird...

 

Oder man kauft gleich 2 Helme zum Preis eines Premiumhelms und hat direkt Ersatz daheim, wenn's mal dotzen sollte...

 

Wenn man bzgl. Remplern (fallen von Sitzbank; vom Tisch, gegen die Wand bei der Kellertreppe, oder bei großen Leuten mit aufgesetzten Helm von unten gegen den Tührrahmen usw.) so sehr aufpassen muss, dann braucht man sich um die "natürliche Alterung der Außenschale durch Umwelteinflüsse" ja schon fast keine Gedanken mehr zu machen.

Zitat:

Original geschrieben von allsquare

Warum keine zusätzliche z.B. 1 mm weiche Deck-Schicht Thermoplast, die das "spitze Steinchen" abfängt ? Auf Hochglanz kann ich verzichten !

Da fallen mir spontan 3 Vorschläge ein.

 

1. Armaflex (gibbed beim Klempner)

Vorteil: Zusätzlicher Schallschutz, falls dir jemand eine Flasche Schneider über die Rübe zieht.

 

2. Gummibeschichtung mit Flummieffekt

Vorteil: Fällt er runter, kommt er wieder von alleine hoch.

 

3. Immer über einem Teppich parken wenn deine Holde mitfährt

Vorteil: Kommt sau gut an. Die Aufmerksamkeit aller ist dir sicher, vor allem bei der Farbe rot. Fähnchen an den Koffern erhöhen die Wirkung.

:D;)

 

Sowas: http://www.helmetdress.com/

 

Und dann Schaumstoff drunterstopfen. :D

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