Begriffe der Allradtechnik, wer steigt da durch?
Hallo,
ich lese immer mehr Begriffe aus der Allradantriebswelt. Einfach mal runtergeschrieben, was mir gerade so einfällt:
permanter Allrad
zuschaltbarer Allrad
Viskokupplung
Lamellenkupplung
Haldexgetriebe
Untersetzungsgetriebe
Sperrdifferential
Mittendifferential
Torsendifferential
Traktionskontrolle
ESP/DSC/VSC etc
Mechanische Sperren
Freilaufnabe
Für mich sind das böhmische Dörfer aber mich interessiert es um was es da geht. Kennt einer eine Seite, die die exemplarischen Begriffe verständlich sortiert und die Allradtechnik erklärt ?
Ich lese sonst immer nur marketingreife Sätze wie: „ Der neue Idau quattro ist mit einem Torsendifferential ausgestattet welches ein gutes Vorankommen bei rutschigem Untergrund garantiert“ oder „Auch in extremen Situationen ermöglicht die Haldexkupplung des neuen Atoyot selbst schwierige Bergpassagen meisterhaft zu überwinden“! Da ist Luft mehr Wert.
Danke und Grüße
Beste Antwort im Thema
Fangen wir mit dem einfachen an:
Zuschaltantrieb ist in der Regel ein Hinterradantrieb mit der Möglichkeit manuell die Vorderachse dazuzuschalten. Vorder und Hinterachse sind dann gleigeschaltet. Das sollte man nur auf schlüpfrigen Untergrund machen (nicht auf Asphalt).
Verteilergetriebe ist ein kleines Getriebe mit dem man 2 FWD, 4 FWD High und 4 FWD low schalten kann.
Die Differentiale in den Achsen gleichen bei Kurvenfahrt die unterschiedlichen Wege des Kurveninneren und äußeren Rad aus. Dafür gibt es auch Sperren die das verhindern.
Freilaufnaben haben die Einstellung Free und Lock, in Free sind die Antriebswellen von den Rädern getrennt und so soll der Verbrauch minimiert werden.
In Lock sind die Räder mit den Antriebswellen verbunden (braucht man bei zuschaltung der Vorderachse).
Bei Permamentallrad gibt es ein Mittendifferential das die unterschiedlichen Drehzahlen von Hinter und Vorderachse ausgleicht, diese läßt sich für fahrten im Gelände sperren.
Verteilergetriebe ist ein kleines Getriebe mit dem man 4 FWD High und 4 FWD low schalten kann.
Mechanische sperren werden von Hand (elektrisch, Unterdruck usw) geschaltet.
Automatische Sperren machen es von selber sind aber meistens nicht verschleißfrei.
Der Rest damit kann sich jemand anders beschäftigen das hat in einem richtigen Geländewagen nichts zu suchen.
15 Antworten
Mal aus der Praxis nach meiner Zeit beim Bund wo ich Klasse 2 gemacht hatte durfte ich gelegentlich im Baustellenverkehr fahren.
Da stellte sich sehr schnell heraus da wo man leer hinkam war bei voller Beladung sehr viel früher Feierabend.
Da nutze es auch nichts die hintere Sperre zu benutzen, voll beladen war da nix zu reißen.
Bei dem Bau einer Bahnstrecke hatten unsere 3 Achser Hochbord Erhöhungen, 30 to Nutzlast und auf 12 bar aufgepumpte Reifen, da war es uns strikt untersagt von den Wegen runterzufahren.
Man saß sofort fest und es geschah auch das die Reifen platzten wie Luftballons.
Beim Bergen von unserem MAN Sattelzug hatten wir die vordere Quertraverse mit dem Zugmaul soweit rausgezogen das wir eine neue einschweißen mussten.
Beim Bund hatte ein Zweiachser 5 to, Dreiachser 7,5 to und Vierachser 10 to Nutzlast. um Geländegängig zu bleiben.