Autobahnverhalten!?!
Hi,
blöde Frage mal.... wie verhält man sich eigentlich auf der Autobahn wenn es Regnet (wie Sau) oder es anfängt zu Gewittern (Unwetter)?!?! Standstreifen ist doch verboten oder nicht???
Was könnt ihr uns für Tips geben auf der Autobahn bzw. was sollte man mitnehmen (Regensachen...taugt das was?)?!
Tina
14 Antworten
Hallo Tina,
anhand der Fragen, die du hier so allgemein im Forum stellst, vermute ich mal, dass du noch nicht so wirklich viel Motorrad-Erfahrung hast, richtig ?
Macht aber nix, du hast ja zum Glück uns.
Grundsätzlich möchte ich dir aber mit auf den Weg geben, dass man, egal wie gut man sich vorbereitet, sich niemals auf alles vorbereiten kann.
Es gibt einfach zu viele unvorhergesehene Situationen.
Ich bin ja auch eher jemand der vorher alles plant und werde trotzdem jedesmal von der Realität eingeholt.
Auf dem Motorrad ist eben vieles anders, aber das macht die Sache auch viel spannender und interessanter.
Schon aus Platzgründen benutze ich allerwettertaugliche Textilkleidung. Falls du diese nicht hast, ist die Mitnahme einer Regenkombi natürlich Pflicht.
Das kann ruhig ein billiger PVC-Ganzkörperkondom sein, es sei denn du weißt vor Fahrtantritt schon, dass es den ganzen Urlaub über nass und/oder kalt ist, dann solltest du dir etwas Komfortableres aussuchen.
Am besten auch vorher beim Händler anprobieren.
Generell würde ich aber die Regensachen bereits anziehen, wenn es schon richtig nach Regen aussieht.
Da kann man dann rechtzeitig einen Parkplatz ansteuern.
Sollte man tatsächlich von einem Gewitter, Platzregen o.ä. überrascht werden, würde ich mich natürlich auch auf einen Standstreifen oder noch besser unter eine Brücke stellen.
Das ist zwar offiziell verboten, aber wenn ich nix mehr sehen kann, darf ich auch offiziell nicht mehr fahren, sprich "Gefahr in Verzug".
Lass die Reise auf dich wirken, handel situationsabhängig.
Wenn in bestimmten Fällen Vorschriften übertreten werden müssen, dann ist das eben so.
Solange man nicht mutwillig handelt oder Schaden anrichtet, was soll´s.
Um deinen nächsten Fragen nach evt. Mitnahme von Werkzeug und Ersatzteilen vorzugreifen, möchte ich dir für deine ersten längeren Touren raten in Westeuropa (natürlich incl. Skandinavien und Italien) zu bleiben.
Selbst wenn ein Pannendienst widererwarten nicht verfügbar sein sollte, können dir hier in den meisten Fällen eine Werkstatt oder nette Leute im nächsten Ort helfen.
Freundlichkeit ist das Zauberwort.
Mach dir vor Fahrtantritt eine Checkliste für die Dinge, die du glaubst mitnehmen zu müssen.
Und dann schau nochmal drüber und überleg dir, was du davon wirklich brauchst.
Und dann schau nochmal drüber
Es gibt auch ein schönes Goethezitat, das da heißt:
"Wer gar zuviel bedenkt, wird wenig leisten !"
Also immer schön locker bleiben, die Dosenfahrer sind schon nervös genug
Gruß, rainman
Hi rainman-1,
wow super Beitrag von Dir! Naja ich fahre seit 5 Jahren jetzt Motorrad (Harley), aber dies ist unsere erste "große Reise". Sonst waren wir mal 700km am Tag gefahren, aber das alles nur Landstraße.
Musst Wissen, Autobahn ist für mich ehrlich eine Qual...warum..naja man muss schon ziemlich aufpassen, anderseits gehts halt schön gerade aus . Wenn dann nur nicht die bösen LKW-Fahrer wären
...
Dank Dir für den super Beitrag!
Tina
Hallo Touringtina,
ja der Rainman hat schon Ahnung.
Nochn Tipp von mir:
Auf der Autobahn solltet ihr immer so versetzt fahrn wie auch auf der Landstrasse. Da hat man bessere Sicht noch vorn und auch den Vorteil, dass die Autofahrer euch nicht so schneiden.
Die drängen einen da schon mal gerne nach rechts. Aber ihr könnt die ganze Spur benutzen.
Und bei störenden oder auch gefährlichen LKWfahrern hilft nur
am Hahn ziehen und Distanz dazwischen bringen. Da ist man schon ziemlich gefährdet.
Und macht genug Pausen: Autobahnfahren mit dem Moped
( Harley! ) ist ziemlich ermüdent.
Viel Spass
Schmino
Hi Tina,
freut mich, dass dir mein Beitrag gefallen hat.
Ne Harley is ja auch eher was zum Cruisen.
Ich fahre ne alte Q, das is ja so ähnlich
Ich mag Autobahnen überhaupt nicht.
Nicht nur wegen der LKW sondern ganz allgemein.
Ist mir alles viel zu hektisch und bei schlechtem Wetter kriegt man die Krise, weil doppelt gefährlich.
Die Rastplätze sind meistens überfüllt und dreckig und die Gaststätten zusätzlich noch überteuert.
Am besten generell auf Autobahnfahrten verzichten und den Weg als das Ziel definieren.
Gruß, rainman
Na nun man nich immer auf "die" bösen LKW-Fahrer schimpfen... 1. sind nicht alle so, wie mancher den einen oder anderen LKW´ler erlebt hat, und 2. sollte man gerade als sehr beweglicher Kradfahrer bedenken, dass die Brummi-Jungs auf agile Aktionen wie unvermutetes Einscheren etc. nicht so arg schnell reagieren können, weil ihnen da in Form von Ladung eine Masse im Nacken sitzt, die mitunter eine gewisse Eigendynamik entwickelt... Und da bremst es sich nicht "mal eben" so runter. Ebenso nutzen viele LKW-Fahrer z. B. beim Befahren von Steigungen den Schwung der Anfahrt, und da kommt´s dann immer super gut, wenn einen in der Steigung so ein flotter Kradler (klar, auch PKW-Fahrer) beim Überholen im Zickzackkurs zur Vollbremsung zwingt.
Sowas könnte man beim Autobahnfahren auch bedenken.
Dass sich rainman im Regen auskennt ist ja wohl klar.
Bei meiner letzten Regenfahrt (Starkregen und Gewitter) auf der A 9 zwischen Hof und München bin ich zwischen zwei LKW geblieben. Gerade soweit vom vorderen LKW weg, dass ich nicht in der Gischt fahre und doch so dicht dran, dass der LKW hinter mir nicht zu dicht kam - zum Glück hat er Abstand gehalten. Die fahren so um die 90 km/h und das ist bei Starkregen allermeist. Häufig kann man die Fahrspur des rechten oder des linken Reifens benutzen, weil der vorausfahrende LKW das Wasser aus der Spurrinne gedrückt hat. Dadurch hast Du kein Aquaplaning.
So eine Fahrt ist aber anstrengend und macht keinen Spaß. Nach 2 Stunden oder 200 km ist man fix und fertig. Zum Glück war meine Regenkombi absolut dicht. Kauf Dir keine billige, sondern hol Dir was richtig Gutes. Eine Kombi für 4,95 Eu kannst Du vergessen. Was Brauchbares ist nicht unter 25 Eu zu haben. - - und vor allem sollte sie nicht schwarz sein - zur eigenen Sicherheit!!
Bei Gewitter musst Du unter die Brücke !!! Du hast keinen Faraydschen Käfig wie die Autofahrer, denen ein Blitz nichts anhaben kann. Fährst Du mit einem Motorrad über eine (Autobahn-)brücke ist Dein Schädel der höchste Punkt !!! Also - kühlen Kopf bewahren.
Nicht vergessen solltest Du auch Stulpen für die Hände und für die Stiefel - je nachdem, was Du bei Trockenheit trägst.
Gute Fahrt
Der kandidatnr2 hat in einem Punkt absolut Recht; ich kenne mich im Regen (leider) sehr gut aus und das ist tatsächlich der Grund für meinen nickname
Ich habe auf dem Motorrad mehr km in Unwettern verbracht, als mit irgend einem anderen Fahrzeug.
Das mit dem Aquaplaning stimmt zwar, ist in den meisten Fällen aufgrund mangelnder Sicht aber nur selten realisierbar.
Übrigens fährt dein Hinterrad auch in der Spur deines Vorderrades, weshalb das Profil vorne auch wichtiger als das hintere ist.
Ich bin früher jedenfalls nur mit billigen PVC-Regenkombis unterwegs gewesen und die waren 100% wasserdicht.
Keine von den beiden war teurer als 20,-DM.
Ob es heutzutage was vergleichbares für 4,95€ gibt weiß ich zwar nicht, wichtig ist aber, dass es eine einteilige Kombi ist und keine offenliegenden Reißverschlüsse hat und das die Nähte versiegelt sind.
Helle Farben sind logischerweise sicherer als dunkle.
Es muss aber kein teurer HighTech-Werkstoff sein, PVC reicht aus.
Oder stell gleich ganz auf vernünftige Textilklamotten um, dann kannst du dir den ganzen anderen Quatsch sparen.
Auch das mit dem Faradayschen Käfig stimmt soweit (nach dem Naturwissenschaftler Michael Faraday 1791-1867 benannt).
Es ist allerdings für die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden völlig unerheblich, ob du über eine Brücke fährst, darunter stehst oder dich sonstwo im Freihen aufhälst.
Um einen Stromschlag zu bekommen reicht es sogar aus, wenn der Blitz nur in der Nähe einschlägt.
In den seltensten Fällen wurden Menschen direkt vom Blitz getroffen, sondern erhielten meistens "nur" Sekundärschläge.
Warum ist das so ?
Bevor eine Blitzentladung stattfinden kann, muss ein entsprechendes Potentialgefälle (also Spannungsunterschied) zwischen Gewitterzelle und Erde vorhanden sein.
Dieses Gebiet hat meistens einige hundert Meter Durchmesser.
Innerhalb dieses Gebietes bildet sich ein ionisierter Blitzkanal.
Und erst innerhalb dieses Kanals findet die eigentliche Blitzentladung statt.
Hitze, Druck und verästelte Entladungen können sich aber über ein größeres Gebiet auswirken und ebenfalls lebensgefährlich sein.
Es wäre schon ein riesiger Zufall, wenn du gerade Bestandteil des Blitzkanals würdest.
Viel wahrscheinlicher ist es deshalb, dass du von den Begleitserscheinungen getroffen wirst.
Beipspiel:
An einem Baum, der von einem Blitz getroffen wird, verdampft das Wasser zwischen Stamm und Rinde explosionsartig.
Dabei erzeugt ein Liter Wasser tausend Liter Wasserdampf.
Man kann sich leicht vorstellen, mit welcher Gewalt dann die Bruchstücke umherfliegen.
Mit deiner Körperflüssigkeit oder deiner nassen Kleidung würde übrigens dasselbe passieren
Also, bei Gewitter möglichst immer einen geschlossenen Raum aufsuchen.
Und der gefährliche, blödsinnige Spruch: "Buchen sollst du suchen, Eichen sollst du weichen" muss natürlich heißen:
"Buchen sollst du suchen, Eicheln sollst du ******** !"
Gruß vom Regenmann
Weitere prügeleien bitte im Saloon......
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Schraubär 42