Arglistige Täuschung beim Kauf? Gebrauchtwagen gerade einmal 4 Tage

Hallo,

ich bin noch neu hier und komme direkt mit einem riesigen Brocken.

Mein Partner hat am vergangenen Mittwoch einen gebrauchten Ford Focud C-Max 1.6 TDCI gekauft.
Von 2006 Erstzulassung, 108.000 km gefahren. Kaufpresi 4.300 €

Wir sind gerade eben eine Strecke von 50 km gefahren. Über Autobahn, maximal Tempo 110 km/h.
Am Ende der Autobahn ka kaum noch Leistung vom Wagen. 5. Gang, Gas durchgetreten und er schaffte 100 km/h.
Wir sind runter von der Autobahn, auf einmal stank es sehr. Der Motor find an zu qualmen. Bei erneutem Starten des Autos nach einiger Zeit des Wartens auf dem Standstreifen, sind wir noch 50 Meter weiter gefahren auf einen Parkplatz. Der Auspuff qualmte so extrem, dass man auf den beiden Spuren hinter uns nichts erkennen konnte.
Es kommen komische Geräusche beim Starten und Fahren. Der Turbo pfeifte schon vorher leicht, was aber öfters wohl vorkommt beim C-Max mit dem kleinsten Turbo.
Pannenhilfe vermutet nun Totalschaden des Motors.

Nach maximal 70-80 km Benutzung und gerade einmal 4 Tagen im Besitz kann man meiner Meinung nach nur von arglistiger Täuschung ausgehen und ist ein klarer Gewährleistungsfall(§475 Abs. 2 BGB), oder?
Sollen wir dem Händler dann die Möglichkeit zu Nachbesserung mit 14 Tagen Frist geben?
Erwarten uns dann Kosten? (Eventueller Austauschmotor mit geringerem Kilometerstand?)
Wie oft muss man ihm die Chance zur Nachbesserung geben um vom Kaufvertrag zurücktreten zu können?
Der Händler ist laut meiner Einschätzung ein ziemlich gewitzter, der sich aus allem versucht rauszureden. Wie geht man da am besten vor? Hatte jemand so einen Fall auch schon?
Im Vertrag(ich habe ihn nicht gesehen, hat alles mein Partner gemacht) steht etwas von keine Garantie bei Getriebe oder Motorschaden.
Da es aber ja innerhalb der ersten 6 Monate ist, dürfte da doch die Gewährleistung greifen in dem Fall, oder?

Es ist das erste Auto meines Partners und er braucht eigentlich dringend wieder einen fahrbaren Untersatz(Neue Arbeitsstelle, die 50 km entfernt ist)

Dankeschön schonmal,

XIyang93

Beste Antwort im Thema

Warum muss man hier immer gleich Betrug unterstellen?
Das Auto fuhr ja schließlich die ersten 50km ganz normal. UND dann erst ging der Motor hopps. Das ist nun mal ganz großes Pech. Dafür kann auch der Händler nichts. So etwas kündigt sich nun mal nicht immer vorher an.

So weit ich das hier gelesen habe, wurde bisher überhaupt nicht mit dem Händler geredet nach dem Schaden. Stattdessen werden hier Vermutungen angestellt.... Betrug.... vorsätzlich... erstmal von anderer Werkstatt checken lassen...... Leute, so läuft das nicht ab.

Der erste Kontakt geht immer zuerst an der Händler. Der steht für den Schaden gerade. Ist doch ein glaskarer Gewährleistungsfall. Nur wenn der Händler das anders sehen sollte, dann kann man noch andere Geschütze auffahren. Aber das wissen wir bisher gar nicht, weil bisher überhaupt nicht kommuniziert wurde.

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Zitat:

@Tempomat-Driver schrieb am 14. Juni 2015 um 19:30:25 Uhr:


Seltsam, um 19:03 vermutet man noch einen Motorschaden.
17 Minuten später gibt es bereits eine genaue Diagnose.

Viel komischer finde ich die angebliche arglistige Täuschung. Kann man einen Turboschaden arglistig wegtäuschen ?

Zitat:

@Xiyang93 schrieb am 14. Juni 2015 um 19:03:17 Uhr:


Nach maximal 70-80 km Benutzung und gerade einmal 4 Tagen im Besitz kann man meiner Meinung nach nur von arglistiger Täuschung ausgehen und ist ein klarer Gewährleistungsfall(§475 Abs. 2 BGB), oder?

Was du eigentlich fragen wolltest, ist folgendes: liegt hier ein Betrug gem. §263StGB vor?

Ohne dir den Tatbestand jetzt durchzudeklinieren: kommt darauf an, ob der Verkäufer vor dem Verkauf um den Mangel wusste und durch Handeln, Unterlassen oder konkludentes Handeln eine Täuschung mit dem Ziel der Erregung eines Irrtums hervorrufen wollte bzw hervorgerufen hat. Dies kann hier nicht beurteilt werden, also solltest du den Sachverhalt mit dem Verkäufer und/oder ggf. mit einem Anwalt besprechen.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 15. Juni 2015 um 06:51:03 Uhr:



Zitat:

@Tempomat-Driver schrieb am 14. Juni 2015 um 19:30:25 Uhr:


Seltsam, um 19:03 vermutet man noch einen Motorschaden.
17 Minuten später gibt es bereits eine genaue Diagnose.
Viel komischer finde ich die angebliche arglistige Täuschung. Kann man einen Turboschaden arglistig wegtäuschen ?

Wenn einem so kurz nach Kauf eines Gebrauchtwagens der Motor verreckt, flüstert einem die Enttäuschung natürlich sofort ein dass der Verkäufer ein mieser Betrüger ist der einem absichtlich Schrott verkauft hat. Bei einem alten Auto kann man aber einfach auch nur Pech haben...

In diesem Fall ist aber wirklich verdächtigt, dass der Verkäufer versucht hat, seine Gewährleistungspflicht bei Motorschäden auszuschließen. Daher hat er vermutlich zumindest gewusst dass mit einem Motorschaden in absehbarer Zeit zu rechnen ist - auch wenn er gehofft hat dass es noch etwas länger bis dahin dauert.

Natürlich wurde alles überprüft ob nun Kühlwasserstand oder Öl.

@Bloedbaer: genau das ist es. Er scheint davon gewusst zz haben. Hat gemeint er macht das bei allen Verträgen so.
Hat auch andere Verträge gezeigt.

Dass nicht nur der turbolader sondern auch undichtigkeit/ zylinderkopf und so kaputt zusein scheint.... Es kommt ja so einiges zusammen.

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Mich fasziniert der Ablauf, bevor man überhaupt genau weiß was kaputt ist, wird hier ein Beitrag erstellt.
Und der Händler weiß zu diesem Zeitpunkt noch gar nix von dem Schaden.

Das sind halt die Nachteile der dot.com-Gesellschaft.

Zitat:

@Tempomat-Driver schrieb am 15. Juni 2015 um 11:46:39 Uhr:


Mich fasziniert der Ablauf, bevor man überhaupt genau weiß was kaputt ist, wird hier ein Beitrag erstellt.
Und der Händler weiß zu diesem Zeitpunkt noch gar nix von dem Schaden.

Naja, ich kann das verstehen, dass sich ein Laie schlau macht, was man wie vom Händler verlangen kann, bevor man dann zum Händler geht...

Zitat:

@FiestaST_P schrieb am 15. Juni 2015 um 13:28:53 Uhr:



Zitat:

@Tempomat-Driver schrieb am 15. Juni 2015 um 11:46:39 Uhr:


Mich fasziniert der Ablauf, bevor man überhaupt genau weiß was kaputt ist, wird hier ein Beitrag erstellt.
Und der Händler weiß zu diesem Zeitpunkt noch gar nix von dem Schaden.
Naja, ich kann das verstehen, dass sich ein Laie schlau macht, was man wie vom Händler verlangen kann, bevor man dann zum Händler geht...

Danke, genau das war meine Idee. Vorallem weil es das erste Auto ist.

Wir sind sicher nicht die einzigen mit so einem Fall.

Da darf man doch wohl fragen dürfen was man am besten macht.

Warum muss man hier immer gleich Betrug unterstellen?
Das Auto fuhr ja schließlich die ersten 50km ganz normal. UND dann erst ging der Motor hopps. Das ist nun mal ganz großes Pech. Dafür kann auch der Händler nichts. So etwas kündigt sich nun mal nicht immer vorher an.

So weit ich das hier gelesen habe, wurde bisher überhaupt nicht mit dem Händler geredet nach dem Schaden. Stattdessen werden hier Vermutungen angestellt.... Betrug.... vorsätzlich... erstmal von anderer Werkstatt checken lassen...... Leute, so läuft das nicht ab.

Der erste Kontakt geht immer zuerst an der Händler. Der steht für den Schaden gerade. Ist doch ein glaskarer Gewährleistungsfall. Nur wenn der Händler das anders sehen sollte, dann kann man noch andere Geschütze auffahren. Aber das wissen wir bisher gar nicht, weil bisher überhaupt nicht kommuniziert wurde.

Oh ja der arme Händler dann vergessen wir doch das die Karre grad nach Kauf abgekratzt ist, zum glück hat er Motorschäden ausgeschlossen .. soll er doch sich was schickes mit meinem Geld kaufen, der gute Mann.

Zur Gewährleistung muß eine Frist von 14 Tagen gesetzt werden, nicht weniger. Lehnt der Händler die ab, könnt ihr rechtlich vom Kauf zurücktreten. Also Geld zurück gegen Auto. Lehnt er nicht ab, hat er zwei Nachbesserungsversuche. Schlagen die fehl, kann auch dann zurückgetreten werden.

Du solltest nicht direkt von Betrug sprechen. Ein Händler kauft und verkauft Autos, meinst du der macht bei jedem Kauf eine Probefahrt von mehreren Tagen und ein paar tausend km, bis er das Auto auf sein Hof stellt.

Ich habe ein Bekannten, der auf der Urlaubsfahrt in die Türkei einen Motorschaden bekommen hat. Nichts ungewöhnliches, aber wir mussten alle schmunzeln, weil es eine neue E-Klasse war (W211). Er hatte also keine 4000€ wie ihr bezahlt sondern ein bissel mehr :-) und ist trotzdem liegen geblieben.

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