Anhänger als Motorradanhänger umbauen + grünes Kennzeichen

Könnt ihr mir da mal eine Übersicht der rechtlichen Seite geben.

Ich will einen HP350 ggf. einen HP400 (ablasten auf 350kg wegen Zufahrzeug) aufs Grundgestell strippen und mit 1er Schiene ausstatten. Das ganze soll dann als Freizeitanhänger steuer- und Versicherungsbefreit mit grünem Kennzeichen laufen.

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Umbau+ablastung sollten nicht das Thema sein.

Wie siehts mit dem grünen Kennzeichen aus? Bekomme ich das so einfach?

Was sagt das Sonntagsfahrverbot dazu? Habe zu viele verschiedene Sachen gelesen im Zusammenhang mit dem grünen Kennzeichen.

100kg zulassung mit einem ungefedertem Anhänger nur mit XX Bruchteil von der Leermasse des zugfahrzeugs???

Wie siehts aus, wenn die Schiene hinten mit dem Motorrad übersteht? Längenänderung des Anhängers möglich?

35 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower


Ist die Stützlast von 50kg ein maximum? Also sollten 20kg etwa doch reichen?

Schau mal in das Handbuch des Zugfahrzeugs. Ich glaub im Handbuch von meinem Corolla hab ich irgendwo "min 2% der Anhängelast, aber maximal 50 kg" gelesen.

Notfalls musst Du halt ne Waschbetonplatte aus der Terasse rausreißen und vorn in den Hänger legen. 😁

Mehr als 10kg darf ich nicht extra packen. Dann ist schon der Hänger überladen... 😛

Ein Bekannter von mir hat gerade für 600 € einen Hänger geschossen, der groß genug für 2 Harleys ist. Vielleicht suchst Du einfach noch ein wenig in der Bucht? Ich glaub mich erinnern zu können daß da auch schon kleine Hänger für 1 Mopped für rund 350 € über den Tisch gegangen sind, dann lohnt die Arbeit doch nicht. Einfach mal suchen und etwas Geduld.

Das Problem ist die zulässige Gesamtmasse von 350kg und das Gewicht der Goldelse von knappen 250kg. Da kann ich nicht alles nehmen. Also wird auch Ablasten ein Thema sein, wenn der Hänger ein zu hohes Eigengewicht hat...

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Meine Tips zu der Geschichte:

- KEIN grünes Kennzeichen! Wenn sich einer auskennt, dann gibt es ganz schnell Ärger! Richtig ist nämlich folgendes: Es dürfen NUR echte Sportgeräte transportiert werden, KEINE vom Grundsatz her zulassungsfähige Fahrzeuge. Selbst eine Enduro ohne Lampen etc. die nur noch zum Crossen benutzt werden soll darf da nicht drauf. Es kennt sich zwar kaum einer aus, wenn aber doch mal einer Bescheid weiß stehst Du dumm da, denn sobald Du da das falsche Moped draufstellst, hast Du einen normalen zulassungspflichtigen Anhänger, der nicht zugelassen ist!

- Die billigste und einfachste Lösung für diesen Fall ist ein handelsüblicher Anhänger mit 550 bis 750 kg ZGG. Das ZGG des Anhängers ist im Grunde völlig wurscht, denn die Anhängelast des Zugfahrzeugs bezieht sich auf das tatsächlich gezogene Gewicht. So ein Anhänger wiegt leer zwischen 80 und 100 kg, ein z. B. 200 kg schweres Moped drauf macht maximal 300 kg - das darf man selbst mit einer Ente oder einem Trabbi noch ziehen. Du brauchst lediglich eine ausreichende Länge der Ladefläche. Faustregel: Radstand plus 40 cm, also meist so mindestens 1,8 m. Dann müssen vier Ösen oder andere Zurrmöglichkeiten in den vier Ecken vorhanden sein, damit man ein Moped ordentlich verzurren kann. Eine Auffahrrampe (z. B. ein Brett o. ä.) erleichtert die Verladung, ist aber verzichtbar, wenn man einen Helfer hat: Zunächst hebt man gemeinsam das Vorderrad auf den Anhänger, dann wuchtet man das Heck hoch. Bis um die 250 kg geht das gut. So ein Anhänger ist mit ein bißchen Glück und ein oder zwei Wochen regelmäßiger Suche auf eBay für unter 200 € zu haben, er kostet pro Jahr so 30 bis 40 € für Steuer und Versicherung und er darf mit allem beladen werden, was Dir so einfällt - incl. Kühlschrank oder Sofa.

Ich hatte auch ewig den Traum des echten Motorradanhängers - und habe ihn mir erfüllt. Ist ja viel bequemer und einfach schicker als die offene Pritsche ohne Heckklappe... Pfff... - einen echten Vorteil hatte ich dadurch nicht. Nur noch ein Teil mehr auf dem Grundstück herumstehen! Nach zweimaliger Benutzung habe ich meinen echten Motorradanhänger wieder verkauft und verwende seitdem wieder meinen 08/15-Allround-Baumarktanhänger. Normal hat er Plane und Spriegel; muß ein Moped transportiert werden, kommt der Krempel runter (das dauert maximal 5 Minuten) und fertig. Dafür taugt das Ding aber auch zum Kaminholztransport oder für die Einkäufe im Baumarkt oder was auch immer.

Gruß Michael

Im Anhang sind noch zwei Praxisbilder zur Beladung:

Kleinwagen-gespann
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Zitat:

Original geschrieben von Papstpower


Das Problem ist die zulässige Gesamtmasse von 350kg und das Gewicht der Goldelse von knappen 250kg. Da kann ich nicht alles nehmen. Also wird auch Ablasten ein Thema sein, wenn der Hänger ein zu hohes Eigengewicht hat...

Kurze Direktantwort: NEIN, FALSCH! 350 kg darf Dein Auto ungebremst ziehen? Dann geht jeder handelsübliche 750 kg Baumarktanhänger! Ohne Plane und Spriegel haben die ein zweistelliges Leergewicht, d. h. Du darfst die 250 kg laden!

Gruß Michael

Ich habe nur B, KEIN BE...

Egal?

Ja, denn mit B darfst Du generell Anhänger bis 750 kg ziehen (unter bestimmten Bedingungen auch schwerere, aber das ist hier nicht relevant).

Zitat:

Original geschrieben von cng-lpg


Meine Tips zu der Geschichte:

Es dürfen NUR echte Sportgeräte transportiert werden, KEINE vom Grundsatz her zulassungsfähige Fahrzeuge. Selbst eine Enduro ohne Lampen etc. die nur noch zum Crossen benutzt werden soll darf da nicht drauf...

Faustregel: Radstand plus 40 cm, also meist so mindestens 1,8 m.
Gruß Michael

Also das mit den Enduros werden meine Bekannten von der Crosser-Fraktion nicht gerne hören... aber die letzten 8 Jahre ists ja gut gegangen. Anscheinend weiß das die Rennleitung auch nicht so genau.

Ansonsten: Das mit dem Radstand plus 40 cm (also Radstand des Moppeds) ist eine perfekte Faustformel. Wenn man das ein Mal erlebt hat, wie brutal sich ein Anhänger (der noch lange nicht an seiner Zuladungsgrenze war) aufschaukelt und das Auto außer Kontrolle bringt, der stellt bei so Sätzen wie:

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower


In der Praxis ist es aber so, das die Kiste vorn durch den Motor schwerer ist.

alle Nackenhaare. Ich wiederhole: Der Schwerpunkt muß stimmen. Und bei einem Motorrad ist - Gabel mitgerechnet - der Schwerpunkt wohl eher ziemlich mittig.

Die Lösung von cng-lpg halt ich ehrlich gesagt auch für die Beste. Wenn Du dann unbedingt eine Rampe willst, für die ist auch noch Platz.

Anhänger richtig beladen ist ein wichtiges Thema. Meine Anhänger sind alle Frankreichfest. D.h., vollbeladen laufen sie auch mit GPS 130km/h stabil hinterher.
Die Anhänger wiegen allerdings auch leer bis zu 585kg. Da verwindet sich nix. Mit so einem Leichtanhänger würde ich die 80 gewissenhaft einhalten. Wahrscheinlich aber würde ich dann doch lieber mit dem Mopped fahren.

Ich verkaufe die übrigens gerade. 😉

Zitat:

Original geschrieben von Softail-88


Also das mit den Enduros werden meine Bekannten von der Crosser-Fraktion nicht gerne hören... aber die letzten 8 Jahre ists ja gut gegangen. Anscheinend weiß das die Rennleitung auch nicht so genau.

Sagen wir mal so: Ich hatte viel gegoogelt und habe mich u. a. bei Polizei, TÜV und DEKRA erkundigt(*). Es soll wohl so sein: Nur Teile abzubauen reicht halt nicht. Da man für Crosser (auch auf Basis ehemaliger straßenzugelassener Fahrzeuge) oft nicht zulassungsfähige Teile einsetzt (geänderte Rahmen, Vollcrossreifen etc.), sind umgebaute Enduros in der Praxis zweifelsfrei Sportgeräte. Ich wette aber, daß man mit einer nur um ein paar Bauteile wie Beleuchtung reduzierten Enduro auch keinen Stress haben dürfte, wenn die die für ein Sportgerät typische Optik hat. Daß es da Ärger geben könnte ist sicher nur Theorie. Nur sieht man nicht selten den Cruiser, den Tourer oder was auch immer - nicht selten sogar noch mit Nummernschild - auf Anhängern mit grüner Nummer. Und das ist definitiv nicht erlaubt.

Gruß Michael

(*) Übrigens war mir eigentlich grün oder schwarz egal; ich wollte auch nicht die 30 bis 40 € pro Jahr für Steuer und Versicherung sparen, ich hatte schlicht zufällig mal sehr billig einen Anhänger mit grüner Nummer bekommen (vormals für einen Jet-Ski benutzt) und wollte die Kosten für die reguläre Zulassung, also Gutachten etc. sparen. Nachdem ich aber erfuhr, daß ich den mit grüner Nummer nicht gebrauchen konnte und die Kosten für die Geschichte mit der Zulassung viel zu hoch gewesen wären, habe ich den Hänger damals einfach wieder verkauft. Später fand ich dann auf der Suche nach einem alten Anhänger als Basis für den Selbstbau eines reinen Mopedanhägers zufällig günstig einen fertigen Motorradtransportanhänger, den ich kaufte und wie ich schon schrieb ebenfalls schnell wieder abgab. Nun habe ich hier noch die für den Aufbau vorgesehenen Schienen und Rampe liegen... Wer sich also doch einen Anhänger bauen will: Die Teile wären zu verkaufen... 😉

Ach ja, noch ein bißchen was zum Lauf der Anhänger mit und ohne Beladung:

Wichtig sind eigentlich nur zwei Punkte: Der Anhänger muß ausgewogen, also mit der richtigen Stützlast beladen sein und die Achsen müssen in gutem Zustand sein. Die Federung und Dämpfung der typischen Baumarktanhänger besteht meist nur aus dicken Gummis, in denen sich die Achse leicht verdrehen kann. Sind diese Gummis fest und nicht porös, haben die Achsen also kein Spiel, geht das ohne Probleme und in jedem Beladungszustand. Es ist wirklich egal, ob man nun 100 kg oder 500 kg geladen hat. Nur ganz leer neigen die Anhänger aus nachvollziehbaren Gründen zum Springen. Wegen des geringen Gewichts ist das aber für das Fahrverhalten des Zuges auch nicht tragisch. Also alles halb so wild! Bei Einhaltung der zulässigen Anhängelasten des Zugfahrzeugs kann man in der Regel selbst in schon recht engen Kurven gefahrlos voll auf die Bremse latschen - auch das geht besser als man so denkt.

Nun zur Stützlast, die beim leeren Anhänger praktisch immer stimmt (sonst hat der Hersteller Mist gebaut...): Da der Schwerpunkt beim Moped schon recht mittig liegt, stimmt der meist auch, wenn man bei den typischen 750 kg Anhängern mit meist 2 m Ladelänge ein Moped mit dem Vorderrad an der Stirnwand verzurrt. Der Schwerpunkt des Mopeds liegt dann nämlich über oder leicht vor der Achse - perfekt! Ob die Stützlast in etwa stimmt, kann man ganz leicht testen: Am Griff der Kupplung hebt man den Anhänger an. Als Faustregel gelten 25 bis 50 kg Stützlast, d. h. man muß eben diese 25 bis 50 kg heben. Das sollte man im Gefühl haben und falls nicht, kann man es auch mit einer Personenwaage testen. Dazu stellt man ein Stück Holz o. ä. senkrecht zwischen Waage und Kupplung, so daß diese etwa so hoch steht wie in angekuppeltem Zustand. Die Waage sollte dann irgendwas zwischen 25 und 50 kg anzeigen.

Ach ja, und noch etwas zum Verzurren: Man braucht keine Schienen, es geht sehr wohl auch ohne. Wenn das Moped mittig gerade verzurrt wird und alle Gurte etwa die gleiche Spannung haben, dann kann man 25 cm tiefe Schlaglöcher mit beliebigem Tempo erwischen und 1000 km am Stück fahren - da passiert nichts. Auf vielen Abschleppwagen gibt es auch keine Schienen und auch dort klappt es, sogar auf den meist öligen Plateaus. Vernünftig verzurrt (siehe Skizze oben) ist der Transport absolut sicher. Ich habe das schon so oft gemacht, daß ich es nicht mehr zählen kann und es gab nie Probleme. Außerdem war ich ja zu Studienzeiten mehrere Jahre in einem Abschleppdienst tätig und kann Euch versichern, daß das auch bei den Profis so gemacht wird. Was (meist) genutzt wird ist ein Anschlag für das Vorderrad, aber den hat man beim Baumarktanhänger auch: Die Stirnwand.

Gruß Michael

Und ein P.S.: DAs Moped NIE NIE NIE NIE NIEMALS auf den Ständer stellen! So verzurrt kann beim fiesen Schlagloch der Ständer wegklappen und das Moped ist schlagartig lose! SCHEPPER!!! Das Moped muß frei stehen und leicht (Faustregel 5 bis 10 cm pro Achse) in die Federn gezogen werden. Das Fahrwerk des Mopeds hält so die Gurte stramm.

Meiner Erfahrung nach ist es am Besten, wenn man die vorderen Spanngurte durch die Gabelbrücke fädelt und das Mopped dann richtig fest in die Federung zurrt.

Ich habe täglich mit dem Thema Ladungssicherung zu tun. Das stellt hier nicht das Problem dar. Weiterhin hat mein papa einen Anhänger, also ist nicht zwingen die Flexibilität von Nöten.

OK, ich darf bis alles an Anhänger bis 750KG ziehen, wenn der Anhänger inkl. Zuladung meine vom Zugfahrzeug vorgeschriebenen 350kg nicht überschreitet... Erweitert auf jeden Fall schonmal die Suche.

Also schau ich mich nach einem normalen Anhänger um, der möglichst einen Holzrahmen hat (um ihn leichter umarbeiten zu können).

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