Ablauf nach Autodiebstahl, Stillegung mit Brief bei der Bank möglich
Guten Tag.
Ich hoffe hier nicht allzu falsch zu sein mit meiner Anfrage.
Leider wurde mir letztes Wochenende mein schöner I30n vor meiner Haustür geklaut.
Ich habe daraufhin sofort Anzeige bei der Polizei erstattet und meiner Versicherung sowie der Bank, bei der mein Auto finanziert wurde, Bescheid gegeben.
Jetzt habe ich von meiner Versicherung ein Schreiben bekommen, in der ich das Fahrzeug abmelden und den Fahrzeugbrief zuschicken soll.
Der Brief befindet sich aber noch bei der Bank.
Die Zulassungsstelle hier in Berlin hat leider schon geschlossen und am Sonntag geht es mit teurem Mietwagen in den Urlaub...
Wie ist in meinem Fall denn die Vorgehensweise und eure Erfahrungen dazu?
Kann ich mein Auto überhaupt ohne den Brief abmelden, muss die Bank mir erst den Brief zuschicken?
Fragen über Fragen. Mir brummt der Schädel und Urlaubsstimmung will schon gar nicht aufkommen.
21 Antworten
Ja, das Fahrzeug ist bis jetzt nicht aufgetaucht. Die Polizei hat das Verfahren aber noch nicht eingestellt. Werden wohl viel zu tun haben.
Jedenfalls hat die Autoversicherung gestern eine erste Zahlung* an die Bank geleistet.
Die überweist dann nach Abzug der Restschuld den Restbetrag auf mein Konto.
*
Mit dem ersten "Angebot" meiner Versicherung war ich nicht ganz einverstanden, da deren ermittelter Wiederbeschaffungswert ca. 2000€ unter dem aktuellen Marktpreis lag.
Daraufhin hat die Versicherung ein Gutachten beauftragt.
Da deren Gutachter aber dank des Hochwassers viel zu tun haben, hat die Versicherung erstmal den Betrag des ersten Angebotes überwiesen.
Sobald das Gutachten vorliegt, wird dann neu abgerechnet.
Da der Fall für mich mit dem Kauf eines neuen I30n durch ist, folgt hier mal eine Zusammenfassung zum Abschluss.
- Diebstahl ende Juni mit sofortiger Meldung bei der Polizei, KFZ-Versicherung, Hausratversicherung und der Bank.
- Die Schadensmeldung der Hausrat, für alle nicht fest verbauten Gegenstände die mit dem Auto zusammen gestohlen wurden, online ausgefüllt.
- 5 Tage darauf durfte ich nochmals ein Schreiben (Schadensmeldung) für die Hausrat (InterRisk) fertig machen. Diese ging diesmal per Post zusammen mit den kopierten Kaufbelegen der gestohlenen Gegenstände und der Bestätigung der Strafanzeige auf dem Weg.
- 2 Tage später kam ein Schreiben der Schadensmeldung meiner KFZ Versicherung HUK. Da ich das Fahrzeug noch nicht abgemeldet hatte und die Versicherung den Fahrzeugschein gerne im Original hätte, folgte erst später meine Antwort. Wenn die Abmeldung deutlich länger dauern würde, reicht aber auch vorab eine Kopie des Scheins.
- 2 Tage darauf kam das Schreiben für die Strafanzeige der Polizei. Fertig ausgefüllt habe ich die Unterlagen beim zuständigen Abschnitt abgegeben. Beim Punkt mit der Abmeldung des Fahrzeuges habe ich einfach den Termin bei der KFZ Zulassungsstelle angegeben.
- 5 Tage später das Fahrzeug bei der KFZ Zulassungsstelle abgemeldet. Der Vorgang nennt sich: „Kraftfahrzeug außer Betrieb setzen, unvollständige Unterlagen (Kfz abmelden)“. Benötigt wurde nur der Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) und die Bestätigung der Strafanzeige.
- Nun konnte auch das fertig ausgefüllte Schreiben zur HUK per Paket losgeschickt werden. Mit dabei war eine Kopie des Kaufvertrages, die letzten Fotos des Autos, Kopie der Seiten des Scheckheftes mit den Wartungen, letzter HU Bericht im Original, alle Fahrzeugschlüssel, eine Kopie der Bestätigung der Strafanzeige. Der geforderte Fahrzeugbrief hatte zu dem Zeitpunkt noch die Bank. Dies teilte ich der KFZ Versicherung in diesem Schreiben ebenso mit.
- Da ich von meiner Bank, der Santander, immer noch nichts gehört hatte, habe ich mir mal für eine halbe Stunde die schöne Musik in der Warteschleife angetan. Die wenig motiviert klingende Dame, teilte mir mit, dass sie mir ein Schreiben zukommen lässt…Fortsetzung folgt.
- 1 Woche später kam dann das Schreiben der Bank. Ein Dreizeiler, mit der Bitte ihnen die Kontaktdaten meiner KFZ Versicherung mitzuteilen. Hätte man das nicht auch gleich am Telefon erledigen können…
- 4 Wochen nach dem Diebstahl meldet sich die HUK mit einer Gebrauchtwagenbewertung nach DAT, welche 1500€ unter dem aktuellen Marktwert liegt. Nach meinem schriftlichen Einwand wurde ein Gutachter mit der Bewertung beauftragt.
- 2 Wochen später lag wieder ein Schreiben meiner Bank im Briefkasten, mit dem exakt gleichen Inhalt wie im letzten Brief… um mal vorwegzunehmen, hier zeichnet sich bereits ein Muster ab. Dieses Schreiben war die Antwort auf meine telefonische Anfrage, der erste Brief auf meine Meldung vom Diebstahltag. Grundsätzlich benötigte meine EX-Bank immer 3 Wochen für eine schriftliche Antwort. So auch bei zwei weiteren Schreiben. Antworten per E-Mail gab es nie, Qualität des Telefonpartners war scheinbar reine Glückssache.
- Da sich die Hausratversicherung auch noch nicht zurückgemeldet hatte, habe ich diese auch nochmals angeschrieben. 4 Tage später kam ein Schreiben, dass mir 380€ von gemeldeten 480€ anerkannt wurden. Die Begründung für die Differenz lautete sinngemäß, dass ich schließlich nicht nachweisen konnte, dass sich die Gegenstände wirklich im Fahrzeug befanden. Na wie denn auch wenn das Fahrzeug mitsamt Inhalt auf Nimmerwiedersehen verschwindet.
- Bei der Gelegenheit schrieb ich auch die HUK per E-Mail an, wie lange die Begutachtung noch dauern könnte. Meine Sachbearbeiterin gab daraufhin einen Tag später die Zahlung in Höhe der ersten Bewertung frei, da die Sachverständigen zu der Zeit mit der Hochwassersituation vollauf beschäftigt waren. Nach Vorlage des Gutachtens soll dann alles neu berechnet werden. Der Betrag wurde der Santander überwiesen.
- 8 Tage später war der Differenzbetrag zwischen Versicherungsleistung und ausstehender Finanzierungssumme auf meinem Bankkonto. Ich hätte ja eher mit 3 Wochen gerechnet. Die Suche nach einem passenden Auto konnte endlich losgehen.
- eine weitere Woche später war dann das Gutachten vom Sachverständigen da mit der erwarteten Summe. Leider hat die HUK den Restbetrag an die Santander überwiesen… Mir schwant übles.
- 7 Tage später bei der Santander angerufen, wo denn das Geld bliebe. Nachdem ich der, diesmal recht freundlichen Dame mein Anliegen mehrmals erklären musste – „Finanzierung ist doch schon längst abgeschlossen, das Geld wurde ihnen bereits überwiesen, der Brief ist Ihrer Versicherung zugeschickt worden… ach sie meinen die 1500€ die hier noch am xx.xx überwiesen wurde, die kann ich ihnen überweisen wenn sie wollen, dauert aber ein bisschen.“
Haben die gedacht das sei Trinkgeld.
-Weitere 8 Tage später bekam ich ein Schreiben von der HUK, dass die Santander das Geld wieder an sie zurück überwiesen habe und ich jetzt das Geld direkt von ihnen bekomme.
- Kurz darauf kam dann das Einstellungsschreiben der Staatsanwaltschaft.
Fahrzeugkauf:
Grundsätzlich interessant ist, wie manche Autohändler „Sofort verfügbar“ bei Neufahrzeugen definieren. 4-6 Wochen weitere Wartezeit waren die Regel.
Bei mir in Berlin und Umgebung war die Suche nicht sehr erfolgreich. „Sofort verfügbar“ waren nur Vorführer mit 4-stelliger Laufleistung und Preisen deutlich über denen der Bestellfahrzeuge. Dies lag wohl an der schlechten Verfügbarkeit in meiner Region.
Letztendlich fand ich ein Fahrzeug in Dinslaken NRW bei Darmas, dies entsprach meiner Wunschausstattung und war wirklich sofort verfügbar.
Alles mit dem sehr freundlichen Verkäufer per Telefon abgeklärt, Geld überwiesen, wenige Tage später den Fahrzeugbrief per Einschreiben erhalten, versucht online anzumelden – hat leider nicht funktioniert, mit wirklich sehr viel Glück einen Tag später bereits einen Termin bei der Zulassungsstelle Kreuzberg bekommen (sehr freundliche Mitarbeiter dort).
Fertig zugelassen die ZB I taggleich dem Händler wegen Garantieanmeldung bei Hyundai per E-Mail zugeschickt.
Bahnticket gekauft (die Sitze in der ersten Klasse im ICE waren sehr unbequem).
Nun konnte ich, leider krankheitsbedingt erst 10 Tage nach Kauf, endlich hinter dem Lenkrad Platz nehmen.
In Berlin wieder angekommen, war mein erster Weg zu einem Händler für Alarmanlagen, die heute eingebaut wird. Den ganzen Mist will ich nicht nochmal durchmachen.
Danke für Deine ausführliche Rückmeldung. Viel Spaß mit dem neuen Kfz!
...es ist normal, dass die Versicherung, die einen Diebstahl- oder Vollkaskoschaden begleicht, das Geld an die Bank überweist, wenn die Bank den Wagen finanziert hat und Du den ausstehenden Darlehensbetrag noch nicht selber beglichen hast. Denn der Bank gehört der Wagen und die bekommen halt das Geld.
Wenn die Versicherung mehr Geld rausgerückt hat, dann ist es DEIN Geld. Die Bank hat nur Anspruch auf Erfüllung des Darlehenvertrags.
Beim Darlehen gilt übrigens, dass Du die bis zum Ende der Vertragslaufzeit anfallenden Zinsen natürlich NICHT mehr bezahlen muss, sondern statt dessen eine Entschädigung zu zahlen hast. Die beläuft sich bei Verbraucherkreditverträgen aber auf schmale 100,- Euro. Das macht bei Kreditsummen von über 20000,- schnell mal 2000-3000 Euro weniger aus!
Da ich in Deiner Schilderung darüber nichts gelesen habe, solltest Du mal prüfen, wie viel Geld die Bank am Ende tatsächlich von Dir bzw. von der Versicherung erhalten hat. Die müssten das eigentlich neu berechnet haben und sowas wie eine Kostenaufstellung zur vorzeitigen Kreditablösung geschickt haben.
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Moin.
Eine Kostenaufstellung hat mir die Santander zur Erledigung der Finanzierung zugeschickt.
Dort wurde zwar nur die Restschuld ohne Aufschlüsselung der Zinsen aufgeführt aber dank Taschenrechner und einem Online-Darlehensrechner ging das schnell selber zu berechnen.
Die berechneten Summen sind plausibel, es wurde sogar auf eine Vorfälligkeitsentschädigung verzichtet.
Soweit war ich mit der Santander auch zufrieden, was aber gar nicht ging, war der miese und lahme Kundensupport.
Dafür ist die Santander bekannt.
Einfach der Masse an Kundschaft geschuldet.
Andere Banken rufe ich bzgl Rücksprachen gelegentlich mal an, bei der Santander fehlt mir die Zeit dazu.
Ich hatte mal einen Toyota bei der Toyota-Bank finanziert. Die Kommunikation mit denen ging relativ flott. Bei Anrufen landete man gleich bei den passenden BearbeiterInnen und per Mail oder Webformular hatte man innerhalb eines Tages eine Antwort. Die waren ca. einen Prozentpunkt teurer in den Zinsen, dafür gibt's beim Autokauf direkt vor Ort vom Händler das "OK". Hat alles seine Vor- und Nachteile.
Bei mieser Kommunikation wäre allerdings auch ich ein künftiger Ex-Kunde einer Bank 😉