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Woody1962

Eine kurze Geschichte über die bisherigen 8 Jahre mit einem Rover 75 2.5.

Sat Jul 30 14:29:23 CEST 2016    |    Woody1962    |    Kommentare (0)

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Nachdem der 75 bei mir eingezogen war geschah erstmal eine Zeit lang nichts. Zuerst wollte ich natürlich sicher gehen das mit dem Fahrzeug alles in Ordnung war bevor ich mich an die ersten Modifikationen gemacht habe.

Die erste Investition betraf die Audioanlage. Das eingebaute Blaupunkt Radio mit separater Navigation wurde entsorgt und durch ein Kenwood DNX Doppel DIN mit Navigation ersetzt. Ausserdem kam ein Verstärker von ISOTec mit separatem Subwoofer in der Reserveradmulde zum Einsatz. Ein Reserverad wird eh überschätzt :D

Kurz danach wurden die Crown Felgen durch passendere Alufelgen in 17" mit 225er Bereifung ersetzt.

Der Lack wurde wieder auf Hochglanz gebracht und der ganze Wagen erstmal einer Komplettreinigung unterzogen. Das war es dann auch erstmal in den ersten 3 Jahren. Ausser Inspektionskosten von im Schnittt EUR 300,- und dem Ersatz eines Querlenkers für EUR 180,- fielen keine Kosten für Wartung und Instandsetzung an.

 

Mittlerweile hatte ich mich an den Komfort und das angenehme Reisen gewöhnt, selbst lange Strecken auf der Autobahn wurden klaglos weggesteckt, und ich wollte den Wagen um keinen Preis mehr missen.

 

2010 machte sich dann die Auspuffanlage etwas lautstarker bemerkbar und ich begann mich nach einer Alternative um zu schauen. Da ich ungern halbe Sachen mache, und die Rücklagen es zu liessen, habe ich micht für die Anfertigung einer individuellen Duplex Anlage aus Edelstahl entschieden. Diese Investition schlug zwar mit EUR 1.400,- zu Buche war allerdings die beste Entscheidung um dem Wagen ein wenig Individualität zu verleihen. Nach einem Tag Arbeit konnte ich den Wagen wieder abholen. Der Klang ist genau so geworden wie ich es mir gewünscht habe. Bis 100 markant, ab 100 leiser als die Serienanlage mit leichtem Blubbern bei Lastwechsel. Alles in allem perfekt auf das Fahrzeug abgestimmt. Allerdings habe ich auch eine Variante mit 2 Endschalldämpfern gewählt um auch der Optik von hinten gerecht zu werden.

Zwischenzeitlich wurden dann noch die hinteren Scheiben verdunkelt und ein Tempomat nachgerüstet. Auch hier keine "DIY" Methode aus dem Baumarkt sondern professionelle Arbeit. Wie gesagt : keine halben Sachen.

 

Die letzten "Massnahmen" betrafen dann noch den Wechsel der Alufelgen und die Tieferlegung des Fahrzeugs mit H&R Federn um die Optik noch ein wenig an zu passen.

 

Kommen wir nun einmal zu den Kosten & Defekten.

 

An "echten Defekten" sind in den letzten 8 Jahren aufgetreten :

 

Rückfahrschalter EUR 15,-

2 Stossdämpfer plus Lager EUR 241,-

2 Ölleitungen EUR 150,-

Thermostat, Kennzeichenleuchte EUR 292,-

2 x Querlenker links vorne EUR 300,-

Motorentlüftung EUR 40,-

Antriebswelle links EUR 110,-

Anschlagpuffer Vorderachse EUR 50,-

 

An Inspektions- und Wartungsarbeiten sind angefallen :

 

Jährliche Inspektionskosten ca. EUR 250,- bis 400,-.

Kupplung erneuert EUR 1.086,-

Bremsen vorne EUR 137,- (

Zahnriemen, Bremsleitungen, Nachlauflager, Wasserpumpe incl. Inspektion EUR 1.898,-

diverse neue Reifen ca. EUR 1.000,-.

 

Alle TÜV Prüfungen wurden ohne Mängel absolviert.

 

Was steht an ?

 

Das Thema "Rost" beschäftigt mich aktuell. Die Querlenker an der Hinterachse müssen vor dem nächsten TÜV erneuert werden. Teile sind bereits besorgt und werden bei der nächsten Inspektion verbaut. Gleichzeitig wird der Unterboden komplett neu versiegelt und die Hohlräume ebenfalls.

Ansonsten ist die Karosserie in einem einwandfreien Zustand. Hier wurde seitens Rover, zumindest was die ersten Modelle des 75 betrifft, noch gute Arbeit geleistet. Die Modelle ab 2002/2003 haben hier schon deutliche Defizite was die Lackqualität und Verarbeitung betrifft. Weiterhin werden nach und nach diverse Lackschäden an der Front in Angriff genommen um Folgeschäden vorzubeugen.

 

Mittlerweile hat mein 75 207.000 km auf der Uhr. Das Fahrzeug wird als Alltagsfahrzeug genutzt. Das heisst egal ob Kurz- oder Langstrecke, Stadt oder Autobahn, Sommer oder Winter. Der 75 muss ran. Und er verrichtet klaglos seine Arbeit, ist für sein Gewicht und die Motorisierung recht genügsam mit knapp 9 L/100 und hat mich in den ganzen Jahren nicht einmal im Stich gelassen. Und ich hoffe es bleibt noch für geraume Zeit so.

 

Es mag für viele unverständlich sein warum man sich mit einer ausgestorbenen, englischen Automarke so identifiziert. Aber ich habe mittlerweile so viele Kontakte geknüpft und nette Leute kennengelernt, nicht zuletzt durch jährliche Teilnahme am "Pride of Longbridge" in England, das ich dies nicht mehr missen möchte.

Auch in Deutschland gibt es noch genügend andere verrückte wie mich die nach wie vor ihre Fahrzeuge hegen und pflegen wie man auf den regelmässigen Treffen festellen kann. Auch wenn es nach und nach weniger werden.

 

Ich hoffe ich konnte ein wenig mit dem Vorurteil vom "englischen Patienten" aufräumen oder ich habe einfach nur Glück gehabt und den "richtigen" 75 erwischt.

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