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surversilver II

Wed Sep 16 20:18:15 CEST 2009    |    Turboschlumpf51945    |    Kommentare (4)

Unregelmäßigkeiten, Ermittlungen, Geständnis: Die Formel 1 steht vor dem größten Skandal ihrer Geschichte - und es dauerte fast genau ein Jahr, bis die Wahrheit ans Licht kam. Lesen Sie bei SPIEGEL ONLINE, wie der Motorsport in die Krise geriet und Flavio Briatore seinen Job verlor.

28. September 2008: Beim Singapur-Grand-Prix fährt Renault-Pilot Nelson Piquet junior in Runde 15 in Kurve 17 unmittelbar nach der Abfahrt seines am Ende siegreichen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso von einem Tankstopp in die Mauer und löst damit eine Safety-Car-Phase aus.

3. August 2009: Piquet junior gibt seine Entlassung durch das Team des Italieners Flavio Briatore wegen Erfolglosigkeit auf seiner Homepage bekannt und wirft seinem bisherigen Chef dabei die Ausübung massiven Drucks vor.

30. August 2009: Nach dem Großen Preis von Belgien in Spa gibt die Fia bekannt, wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei einem früheren Grand Prix zu ermitteln. In Brasilien kommen erste Gerüchte über Andeutungen von Piquet junior über die Inszenierung seines Unfalls beim Singapur-Grand-Prix 2008 zugunsten seines damaligen Renault-Teamkollegen Alonso auf.

31. August 2009: In Brasilien berichtet der TV-Sender Rede Globo unter Berufung auf ein Gespräch mit Piquets brasilianischem Ferrari-Kollegen Felipe Massa, dass Piquets Unfall 2008 in Singapur vorsätzlich herbeigeführt worden sei.

1. September 2009: Formel-1-Boss Bernie Ecclestone fordert zur Abwendung von Milliardenverlusten für die Königsklasse und zur Verhinderung des Ausstiegs weiterer Teams eine lückenlose Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe gegen Renault.

4. September 2009: Die Fia lädt das Renault-Team für den 21. September im Zusammenhang mit dem Unfall-Skandal zu einer Anhörung vor ihren World Motor Sport Council. Der Vorwurf lautet, das Team habe mit seinem Fahrer Nelson Piquet junior den Plan geschmiedet, einen absichtlichen Unfall herbeizuführen. Ziel sei es gewesen, das Safety Car zum Vorteil des zweiten Fahrers Fernando Alonso auf die Strecke zu holen.

10. September 2009: Das englische Fachmagazin "Autosport" berichtet über einen Brief Piquets vom Tag seines letzten Rennens für Renault am 26. Juli an die Fia. Darin präzisiere er seine Manipulationsvorwürfe gegen Briatore und Renault-Chefingenieur Pat Symonds zur Planung des späteren Unfalls. Briatore und Symonds bestätigen lediglich ein Treffen mit Piquet vor dem Singapur-Rennen und bezichtigen vielmehr ihrerseits den Sohn des dreimaligen Weltmeisters Nelson Piquet senior als Urheber des Unfallplans.

11. September 2009: Renault und Briatore geben die Einleitung rechtlicher Schritte gegen Sohn und Vater Piquet in Frankreich wegen falscher Behauptungen und versuchter Erpressung bekannt. Fia-Präsident Max Mosley sichert Nelson Piquet jr. am Rande des Großen Preises von Italien in Monza Straffreiheit für eine Kooperation mit dem Weltverband in Form von Aussagen mit der "vollen Wahrheit" in der Auseinandersetzung zu.

13. September 2009: In Monza wird bekannt, dass Symonds bei seiner ersten Vernehmung durch Fia-Ermittler die Aussage mit dem Hinweis verweigert haben soll, "nicht lügen" zu wollen.

15. September: Die Londoner Zeitung "The Times" berichtet über ein Fia-Angebot für Symonds über Straffreiheit für eine Kooperation mit dem Verband. Aus Piquets Brief an die Fia werden Details mit Hinweisen auf die Planung der Unfall-Inszenierung bekannt.

16. September: Renault teilt mit, dass der Rennstall die erhobenen Manipulationsvorwürfe bei der bevorstehenden Fia-Anhörung "nicht bestreiten" wird und Teamchef Briatore sowie Symonds das Team verlassen haben.

Quelle: Spiegel-Online


Wed Sep 16 20:23:25 CEST 2009    |    Turboschlumpf51945

Meiner Meinung nach der größte Skandal den die Formel1 seit Gründung hatte!!

Da waren die Auftritte von Max Mosley nichts dagegen😉

surversilver

Thu Sep 17 19:38:23 CEST 2009    |    Turboschlumpf51945

Unterdessen kommen immer mehr Einzelheiten des Skandals ans Licht.

Im Vorgespräch mit Piquet wurde geklärt, wo und vor allem wann der Unfall zu erfolgen habe: Unmittelbar nachdem Alonso seinen extrem frühen Boxenstopp (Runde 12) absolviert, muss der Unfall erfolgen. Kurve 17 wird gewählt.

Grund: Dort steht kein Kran, um das Wrack von der Strecke zu heben.

Folge: Das Safetycar muss raus, um die sichere Bergung zu gewährleisten. Weil aber die gesamte Konkurrenz noch tanken muss, kommt Alonso nach vorn, erbt in Runde 34 die Führung. Weil er "zufällig“ so früh (und viel) getankt hat, kann er länger draußen bleiben als die Konkurrenz.

Der Boxenfunk belegt, dass Piquet grundlos nachfragte, in welcher Runde er gerade sei. Grund: Der Brasilianer will unbedingt vermeiden, in der "falschen“ Runde zu crashen.

Außerdem zeigen die Telemetrie-Daten, dass Piquet bei drehenden Reifen zusätzlich Vollgas gab. Das macht nicht einmal ein Fahrschüler.

Ergebnis: Piquet verliert die Kontrolle, crasht in die Mauer.

Sat Sep 19 00:13:59 CEST 2009    |    Drahkke

Es wird Jahre dauern, bis sich die Formel 1 von diesen Skandalen erholt hat.

Sat Sep 19 00:18:28 CEST 2009    |    Turboschlumpf51945

na mal sehen, vieleicht muß ja der Schumi wieder kommen und der F1 wieder zu alten Glanz verhelfen🙂
Wenn man so zwischen den Zeilen von Interviews mit Michael ließt, könnte man zu diesem Schluß kommen😁

Deine Antwort auf "Nach Skandal: Teamchef Briatore sowie Symonds verlassen Renault!!"