Sun May 10 18:47:54 CEST 2009 | Turboschlumpf15610 | Kommentare (1) | Stichworte: Auto, Etappe, Etappensieg, Grenze, Orient, Ralleyteam, Rallye, Stempel, Team, Zoll, Zollhäuschen
Schlafplätze strategisch klug auswählen, das können wir! So sind wir heute das erste Team an der Grenze zu Syrien, quasi ein kleiner Etappensieg. Wir wundern uns, wie ruhig es ist – noch ahnungslos, was gleich auf uns zukommen wird. Der erste Fehler ist schnell getan, voreilig fahren wir am ersten Zollhäuschen vorbei – hier macht der Zoll eben erst um acht auf, p.Tp. persönliches Teampech.
Nach mehreren syrisch-türkisch subventionierten Knetrunden auf den aufgestellten Massagesesseln, merken wir, dass wir zurück müssen zu Zollhäuschen Nr.01, um den türkischen Ausreisestempel zu beantragen. Offiziell türkisch ausgestempelt geht es nun kurzerhand heimatlos weiter zu Zollgebäude Nr.02.
Große Halle, mehrere Rallyeteams nun ärgerlicherweise bereits vor uns, Etappensieg leichtfertig, aber durchgeknetet vertan. Dort setzt gerade bereits das totale Chaos ein – denn keiner weiß, was getan werden muss, vergebliche Suche einer Ausreise/Einreise-Anleitung.
Unsere Autohalter-Jungs werden von Zollschalter Nr.03, zu Zollschalter Nr.04 geschickt, zahlen 100 Euronen ein, um eigentlich die gleiche Summe in syrischen Dollars wiederzubekommen. Der bereits leicht angespannte syrische Zollvertreter macht heute das Geschäft seines Lebens. Jeder bekommt einige Dollars weniger und muss bei Re-Einzahlung des syrischen Austauschgeldes wieder etwas aus eigener Tasche dazusteuern. „The arabian Style of making money“ ist schnell begriffen.
Kurze Zeit später geht nichts mehr, der Zollmensch in Häuschen Nr.03 bekommt einen Tobsuchtsanfall, die willigen Einreisenden müssen warten bis er zehn Minuten später mit breitem Grinsen und sichtlich beruhigt wieder erscheint, als wäre nie etwas gewesen. Sicherlich brauchte er nur etwas Zeit, um das Geld sicher in der Umkleidekabine zu verstauen.
Zwischendurch liegen Frank und ich draußen bereits auf der Lauer, ein weiterer Stempelmann vom Zoll muss gefunden werden. Gut getarnt versteckt sich dieser in Zollhäuschen Nr.27-30, lässt sich aber zu unseren Autos ködern und verteilt bereitwillig die nötigen Stempel. Andere Teams haben es da schwerer: Exportkennzeichen kommen hier nicht weiter, sie beschließen durch Camping am syrischen Zoll "Beduinen-like" den Aufstand zu proben. Wahrscheinlich wären sie mit ‘ner Hand voller Dollarscheine besser bedient.
Einige Formulare und Gänge von Zollhäuschen Nr.03 zu Zollhäuschen Nr.04 später, dürfen wir schlussendlich sogar doch noch freundlich einreisen. Denis trifft hier seinen lang verschollenen „Halbbruder“ Fritz-Adolf. Beide sind glücklich über die Reunion.
Das ganze Zollprozedere dauerte bei uns mehrere Stunden. Später erfahren wir, dass einige Teams bis in die Nacht brauchten um durchzukommen. Jaja, der frühe Vogel fängt eben auch im Orient den Wurm! |
Mon May 11 16:37:19 CEST 2009 | XC70D5
Nett geschrieben, aber Obacht vor den Oberlehrern, die hier wieder nur das Breittreten herrschender Vorurteile sehen werden.
Fritz-Adolf for President
Gruß
Martin
Deine Antwort auf "Kilometer 5318 Teil1: Kirikhan-Türkisch/Syrische Grenze"