Projekt Audi 90

Meine Imkerei - ein schwieriges Hobby

[DJ_Grony]

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ich bei der Durchsicht einer Wabe

Mit 18 Jahren, also vor ca 6 Jahren, kam ich aus irgendwelchen Gründen, die mir heute nicht mehr bekannt sind, auf die Idee, mal dem zuständigen Imkerverein beizutreten.

Ich hörte mir diverse Kurse an und nach einem halben Jahr hatte ich meine ersten 2 Völker.

Diese bekam ich von meinem Onkel geschenkt, mit dem ich bis dahin fast keinen Kontakt hatte... Die Bienen halfen also, den Kontakt wieder aufzubauen...

Mit dabei waren 2 Beuten (Bienenkästen) im Dadant-Maß....

Dazu ist zu erwähnen: Viele (alte) Imker streiten herum, welches Maß das Beste sei...

Imker: man befragt 10 Imker und man bekommt 11 Meinungen....

Was dann alles zu erlernen war und immer noch ist und mit was man versuchen muss umzugehen:

- Bienen machen was sie wollen

- andere Imker machen Probleme

- die Varroamilben (aus Asien eingeschleppt) töten ohne nötige Behandlung ganze Völker

- Viren, die durch die Schwächung durch die Varroamilbe große Schäden anrichten können

- Futtermangel (Monokulturen, z.B. für Ethanol-Produktion und Biogasanlagen sorgen dafür, dass die Bienen zu wenig Futter finden)

- Natureinflüsse

- Gifte, wie z.B. Nervengifte von Spritzmitteln

- Grüne Gentechnik (in Lebensmitteln, also auch Honig, darf kein gentechnisch veränderter Bestandteil vorhanden sein... Wenn allerdings Bienen Pollen und Honig von einem Feld mit GV-Pflanzen  eintragen, ist mein Honig dem Gesetz nach Sondermüll und darf nicht mehr in den Umlauf geraten  - er muss verbrannt werden....

- für die Freundin will/muss man auch noch Zeit finden, sowie für den Hauptberuf und den Nebenberuf....

- Platzprobleme: alles muss irgendwo gelagert werden, man benötigt einen Schleuderraum oder man verwendet die eigene Küche....

Positive Merkmale der Imkerei:

- die Biene ist nach Schwein und Rind das drittwichtigste Nutztier Deutschlands...

der Bestäubungswert (für Obst und Gemüse und die allgemeine Flora und Fauna) ist ein unschätzbarer Wert....

- Es ist eine beruhigende Arbeit, bei der man viel in der Natur und an der frischen Luft ist

- körperlich anstrengend (ich spar mir das Fitnessstudio)

- Bienengift (man wird ja doch ab und zu gestochen) hilft gegen Rheuma

- Nebeneinkommen

- man lernt auch sonst viel über die Natur

Für meine Imkerei habe ich das passende Fahrzeug:

einen VW Caddy, Baujahr 2009...

Darin haben 4 Beuten im Dadant-Maß Platz (Dadant ist das größte Beutenmaß).

Mittlerweile habe ich 20 Bienenvölker, jedoch muss ich mich im Frühjahr von 12 Völkern trennen, da es einfach zu viel Arbeit ist und es finanziell sehr schwierig ist, so eine Materialschlacht zu führen....

(Eine Beute kostet ca 160 Euro)

Seit diesem Jahr züchte ich auch Reinzuchtköniginen selbst.

Eine sehr schwierige Aufgabe...

Ich hoffe, ich konnte ein Wenig Einblick in die Arbeit des Imkers (oder mittelalterlich: Zeidler) geben.

Bei Fragen rund um die Imkerei kann jeder gerne hier im Blog Fragen stellen....

Gruß

Hannes

[sluggygmx]

Super Sache, würde mich auch noch interessieren....

[DJ_Grony]

wo kommst denn her? wenn aus der Nähe von München, könntest mal vorbeikommen...

[Goify]

Ich finde es toll von dir, dass du Bienen hältst. Was machst du mit der großen Menge Honig, die ja bei 20 und jetzt 8 Völkern bei dir anfällt? Und wenn du ihn verkaufst, welche Art von Vertrieb?

Ach ja, kam es bei dir am Anfang vor, dass die Bienen eher unkoordiniert und wild im Brutraum das Bauen begannen? Bei mir bauen sie eher vom Deckel nach unten, anstatt gleich auf den vorgeprägten Mittelwänden zu beginnen. Mittlerweile haben sie es gerafft und bauen nach "Norm".

Wie schon an anderer Stelle geschrieben, habe ich seit vier Wochen zwei Buckfast-Völker in meinen Dadant-Kästen, welche ich hier erwarb, auch inkl. den ganzen Utensilien, die man eben so braucht. Ich dachte mir, dass der Start etwas preiswerter sein könnte, aber am Ende war ich wohl so 700 € los. Und so manches (Absperrgitter, Schleuder,...) fehlen mir trotzdem noch.

Ich bin mal gespannt, wie es sich entwickelt.

[DJ_Grony]

Was hast du alles für 700 Euro bekommen?

Wie stark waren die Völker beim Kauf?

Also das wilde Bauen ausserhalb der Waben könnte auf schlechtes Wachs der Mittelwände hindeuten.

Gerade Anfänger werden manchmal übers Ohr gehauen..

Da bekommt man Wachs aus Afrika.. das ist dann nur rückstandsarm...

Ich verwende nur Biowachs, bzw nachweislich rückstandsfreie Mittelwände.

Normalerweise kostet ein Vollvolk mit 12 Waben so 150 Euro... Eine Beute mit allem drum und dran ca 200 Euro.. da sollte dann aber schon ein Absperrgitter dabei sein... Also Boden, Flugbrett, Brutraum, Honigraum, Absperrgitter, Innendeckel, Aussendeckel, Rähmchen....

wenn du willst, kann ich dir ein paar Tipps geben...

Also ich habe letztes Jahr ca 280 KG Honig aus 8 Völkern bekommen..

Ich verkaufs privat und im Edeka im Dorf...

geht da weg wie warme Semmeln...

hier die Seite von meinem Verein, in dem ich seit Anfang an Mitglied bin:

http://www.imker-ottilien.de/

wo bist du zuhause??

[Goify]

Ich wohne in Regensburg, aber die Bienen stehen bei meinen Eltern in Passau.

Es waren zwei Buckfast-Völker (Zahl schwer schätzbar, vielleicht jeweils 2,5 kg mit Königin), zwei komplette Dadant-Beuten mit je einem Brutraum, Boden, zwei Hohnigräume, Deckel und Dach. Dazu alle Mittelwände aus zertifiziertem Biowachs, alle Rähmchen, zwei Futtertröge (funktionieren bescheiden). Dazu dann eben Jacke mit Haube, Stockmeisel, Drahtspanner, Smoker. Teuer machte es, dass die Zargen und Rähmchen von einer Behindertenwerkstatt kommen, aus deutschem Holz bestehen und noch in heißem (150 °C) Bienenwachs getränkt wurden.

Ich möchte, alles was ich an Honig nicht benötige, bei uns im Büro verkaufen. Der Absatz ist sehr hoch, wie ich erfahren konnte, da bis vor zwei Jahren ein verstorbener Imker bei uns verkaufte.

[DJ_Grony]

Also dann ist der Preis absolut gerechtfertigt. Wenn das so qualitative Beuten sind, ist das prima!!!

Ich kann nur empfehlen, nix bei der Firma Wagner zu bestellen.

Ich kaufe die Beuten (sind zwar teurer aber besser) nur noch bei einer kleinen Schreinerei im Allgäu.

Hast du die Völker als Kunstschwärme bekommen? Waren die nicht auf Rähmchen?

Arbeitsplätze sind sehr gut zur Vermarktung von Honig geeignet.. Bin momentan wieder/noch auf der BOS und mach das Fachabi, da verkauf ich auch an Lehrer und Schüler...

Das mit den Futtertrögen ist so ne Sache.. da muss man rumtricksen, dass das klappt. im Frühjahr würde ich aber den Futterteig empfehlen. Flüssigfutter nur im Herbst nach der Varroabehandlung....

Ich hab mal Biowachs aus Afrika bekommen.. das haben die Bienen auch nicht ausbauen wollen..

Manchmal sind die Wachse so unterschiedlich, allein schon von Farbe und Geruch, da wunderts nicht, wenn die Bienen mal nicht so drauf stehen... 

[Goify]

Es war Wachs, welches mein Verkäufer, der selbst Imker ist, selbst herstellt. Also daran kann es kaum gelegen haben. Und ja, es sind Kunstschwärme. So ganz weiß ich nur nicht, was daran anders ist, als an normalen Ablegern. Aber sie lernen ja, wie der Hase läuft. ;

Welche Bienenrasse hast du?

[DJ_Grony]

ja, dann darfs daran nicht liegen...

ein Ableger ist mit Brut und Futter aus dem Volk entnommen.. entweder mit Weißelzelle, oder mit Königin...

So ein Kunstschwarm ist aus Bienen aus verschiedenen Völkern künstlich zusammengesetzt.. Da dauerts ein bischen bis eine Einheit entsteht...

Ich habe Carnica.. ich züchte auch Reinzuchtköniginen...

Aber die Rasse ist nicht so entscheidend...