Sat Jan 21 23:23:34 CET 2012
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PoloMatthias
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Kommentare (16)
| Stichworte:
III (6N & 6N2), Polo, VW
N' Abend liebe Leser 🙂 Da mich die Geschichte meines Autos, meines ersten Autos sehr interessiert hat, habe ich mich auf die Suche nach Informationen gemacht, mit Erfolg, wie sich jetzt herausgestellt hat 🙂 [bild=1] Wollen wir anfangen. In diesem Blog möchte ich das Leben meines Polos rekonstruieren: [bild=2] Gefahren ist der gute Herr wohl nicht sehr viel, gehegt und gepflegt hat er ihn. Durch irgendwelche Umstände, die der Herr mir nicht nennen wollte kam es zum Verkauf des Polos, schweren Herzen sagte er mir. Eine nette Dame hätte den Polo bei ihm abgeholt und ihn nach Waltrop (Ruhrgebiet) transportiert, er hat nie wieder was von ihm gehört, warum auch? Der Wagen wurde dann 2001 mit ca. 45.000KM verkauft. [bild=4] Eine Frau (*1956) war die zweite Besitzerin des Polos. "Oh, jaa, lange hab ich einen gesucht, ich habe ihn im Urlaub bei Bekannten endeckt, ich musste ihn haben, ich habe ihn geliebt" Der Wagen diente als Auto für eine Frau, fuhr in einer Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern von Geschäft zu Geschäft. "Er hat mir immer treue Dienste geleistet" Auf die Frage, ob sie noch etwas vom Polo besäße, antwortete sie mit einem laaangen Ja! "Natürlich, ich habe alle Rechnungen, alle TÜV-Berichte", soagar den Brief hat sie kopiert. Ich durfte zu ihr fahren, durfte in ihr Haus. Warum? Sie mochte mich, nur weil ich "ihr" Auto jetzt durch die Welt jage. Auf die Frage aber, warum sie ihr "Super Tolles" Auto überhaupt verkauft hat, bekam ich eine recht traurige Antwort. Scheiße dachte ich mir, ihr schossen Tränen in die Augen. "Es war wirklich nicht einfach für mich den Polo zu verkaufen, aber ich kann kein Auto mehr fahren. Durch eine Augenkrankheit habe ich aus Sicherheitsgründen das Fahren sein lassen, es war einfach zu schade ihn hier stehen zu lassen, er wäre nur kaputt gegangen." Nach einem Glas Wasser und Fusseln am Mund verabschiedete ich mich und winkte freundlich aus meinem, bzw. ihrem Polo. Sie freute sich. Was hatte ich? Alle Tüv Berichte und alle Rechnungen. Da ich ihr meine Telefonnummer hinterließ, klingelte am selben Abend mein Telefon. Sie war es. Sie entschuldigte sich für den Anruf und sagte nur:"Ich habe eines vergessen Heute zu sagen. Ich bin froh, dass der Polo in gute Hände gekommen ist. Ich hoffe, sie werden seine Zuverlässigkeit zu schätzen wissen und sich bei ihm revangieren." Ich versicherte ihr, dass der Polo in guten Händen ist, er wird weitergepflegt. [bild=3] Ich fand' die Geschichte ziemlich interessant, so interessant, dass ich mir gedacht habe, ich werd's euch mal erzählen. Ich fands irgendwie schön (fast) alles über mein auto erfahren zu haben. Ich hoffe es hat euch gefallen, bis zum nächsten mal 🙂 |
Sat Jan 21 23:32:30 CET 2012 |
Antriebswelle19813
Schön geschrieben... und eigentlich eine super Idee, sich bei den Vorbesitzern Infos über sein Auto zu holen; Ich befürchte nur, daß du Riesenglück mit den Vorbesitzern hattest- die 0815-Fahrer werden sich kaum auf einen Fremden einlassen, nur weil der jetzt ihr altes Auto fährt...😉
Aber schön, daß du zeigst, wie es auch gehen kann- und gut, daß der Wagen auch zwei liebende Vorbesitzer hatte...🙂
Sun Jan 22 00:13:54 CET 2012 |
Reifenfüller137480
Hallo.
Schön ist vor allem, dass es noch Menschen wie Dich gibt, die eine gewisse Wertschätzung empfinden.
Viel zu sehr wird ein Auto oder auch Mitmenschen wie etwas gesehen, das/die man nur zum Abnutzen hat...
Zum Beispiel ein Leasing-Auto... Leasing... Das heisst ja nix anderes als "Nutzmiete"... So kommt es, dass viele Leute auf nichts mehr aufpassen, auf das eigene Zeug nicht und auf das der anderen nicht...
Man nutzt etwas..., wenn man genug davon hat, weg damit.
Keine Beziehung, kein Gefühl dafür.
Keine Wertschätzung.
Daran krankt sehr viel heutzutage.
Schade.
Und wenn Du Deine "Sentimentalität" nicht übertreibst..., dann hast Du mit dem Erwerb Deines Polo und mit der Beziehung zu Deinem Polo un dessen Vorgeschichte und Werdegang etwas für Dein Leben gelernt.
Wunderbar.🙂
Sun Jan 22 00:16:02 CET 2012 |
Jack GT
Nun, der Artikel zeigt ja, dass Du Dein zu Deinem Auto eine persönliche Beziehung aufgebaut hast. Wenn Du ihn weiterhin so gut pflegst, kannst Du sicher seinen guten Zustand halten, vielleicht ja sogar verbessern. Unser XXL hier hat Dank "Familienhistorie" auch einen gut belegten Lebenslauf.
Ich habe auch just vor kurzem mit dem Ex-Besitzer eines meiner Fahrzeuge telefoniert. Gerade wenn die Historie unklar ist, bringt das prima Licht ins Dunkel.
Sun Jan 22 00:17:24 CET 2012 |
Andi2011
Wow, für mich der beste Blog in dieser Woche!
Super geschrieben,spannend,persönlich....prima, gerne weiter so!Alle Daumen von mir nach oben!
Grüße
Andi
Sun Jan 22 00:24:24 CET 2012 |
Multimeter133691
wirklich sehr gut und detailiert geschrieben. Anscheinend hast du wirklich Glück mit den Vorbesitzern gehabt. So wie sie sich über deine Anrufe gefreut haben, müssen sie den Polo anscheinend echt geliebt und gepflegt haben. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Autos hat nicht nur dir Vorteile gebracht (nämlich dass du jetzt sämtliche TÜV Berichte und Rechnungen hast), sondern auch den Vorbesitzern, welche sich an den alten Erinnerungen erfreut haben und nun froh seien können, dass ihr ehemaliges Auto in guten Händen ist.
Bei Autos mit mehreren Besitzern/Fahrzeughaltern wird es da schon schwieriger. Auch wird nicht jeder Lust dazu haben, dem neuen Besitzer etwas über die Geschichte des Autos zu erzählen, wie auch schon "silverdreammachine" geschrieben hat. Du hast echt Glück gehabt! 😁
Sun Jan 22 00:53:38 CET 2012 |
Luca84
Toller Beitrag! Eine interessante und spannende Aktion, wie ich finde! Nicht jeder Polo hat's so gut gehabt, und auch weiter gut, wie deiner.
Auch ich habe das mal ganz ähnlich versucht. Jedoch aus einem weniger angenehmen Grund. Wegen des inakzeptablen Fahrwerks meines ehemaligen Audi A3 Ambition aus 2003 versuchte ich, den Erstbesitzer dahingehend zu befragen. Er hatte seinen sehr individuell und hochpreisig ausgestatteten A3 nach einem Jahr bereits wieder verkauft. Ich hatte ihn telefonisch erreicht, nur konnte er sich an das Fahrzeug nicht mehr erinnern (!) - weil er schon soooo viele Autos hatte.
Sun Jan 22 09:38:42 CET 2012 |
VolkerIZ
Wirklich schöne Geschichte. Da hast Du aber auch Glück gehabt, daß Du so interessierte Vorbesitzer hast.
Ich war mal mit den Papieren und ein paar Fotos von meinem ersten Käfer bei der Erstbesitzerin, pünktlich zu seinem 25. Geburtstag. Den Käfer hatte ich leider nicht dabei, der war da schon nicht mehr angemeldet. Die Dame war zwar nicht direkt unfreundlich, aber wußte wohl nicht so genau, was ich eigentlich von ihr wollte. Ich wollte sie natürlich am Sonntagmorgen nicht unter Druck setzen, gleich ihre komplette Lebensgeschichte aus den Akten zu wühlen und habe mal meine Adresse da gelassen, falls sie noch alte Dokumente, Fotos usw. hat, die sie mir mal leihweise zum Kopieren überlassen könnte. Aber ich habe nie wieder was von ihr gehört. Weiß auch nicht, ob sie noch lebt.
Angenehmer war da der Vorbesitzer von meinem Bus. Den hatte ich bei einem Händler in Hamburg besichtigt und auch mal in die Papiere gekuckt. Nur 1 Vorbesitzer, Jahrgang 1939, das war natürlich ein Argument. Hab mir dann den Namen gemerkt und da angerufen. Das wurde dann ein fast 2stündiges Gespräch. Das einzige Negative war, daß der Tacho schon 2x statt 1x rum war, wie der Händler geschätzt hatte. Sonst nur gute Nachrichten: Familienbesitz von Anfang an, ein Haufen Neuteile und nur schweren Herzens verkauft, weil seine Frau ein Auto mit Automatic haben wollte.
Am nächsten Morgen habe ich gleich den Händler angerufen und zugesagt. Der Vorbesitzer hat mir später noch zum Freundschaftspreis Alufelgen und Vorhänge verkauft, reichlich Kaffee ausgegeben und sogar Kontakt zu dem anderen Händler vermittelt, wo er den Bus in Zahlung gegeben hatte. Da haben sich dann auch die Kopfstützen wieder angefunden, die auf dem Weg über 2 Zwischenhändler verlorengegangen waren.
Wenn der Bus wieder angemeldet ist, werde ich mich mal wieder beim Vorbesitzer zum Kaffeetrinken einladen. Der freut sich bestimmt, ihn mal wiederzusehen.
Von Passat und vom Golf habe ich leider nur die neuen Papiere. Unsere Zulassungsstelle gibt die alten Papiere wieder mit. Wird leider nicht überall gemacht und so endet die Geschichte bei beiden bei den letzten Vorbesitzern.
Sun Jan 22 09:41:10 CET 2012 |
mondeofan2008
wow...ein echt toller bericht!
Sun Jan 22 09:47:12 CET 2012 |
PoloMatthias
Wow, vielen Dank für die echt positiven Kommentare 🙂
Das motiviert doch weiter zu schreiben.
Danke 😎
Sun Jan 22 10:28:46 CET 2012 |
Schattenparker50835
Mein Polo hat nicht wie Deiner sein Leben als glücklicher Neuwagen begonnen, sondern wurde wohl auf Halde produziert (1997). Danke an denjenigen der die Farbe ausgewählt hat 🙂.
Vermutlich stand das Auto dann ein ganzes Jahr. Erst Ende 1998 zeigt ein Stempel im Serviceheft das mein Polo in den Dienst von Interrent (heute EuropCar) gestellt wurde.
Ein halbes Jahr später wurde der Kleine auf eine ältere Dame im Erzegebirge zugelassen. Ein Google-Check der Adresse zeigte ein Haus mitten im Wald. Kein Wunder das Ich später überall am Auto Tannennadeln fand. Der Wasserkasten war komplett voll.
Die Rentnerein fuhr den Polo lange, es wurde brav das Servicebuch geführt (freie Werke). Von Zeit zu Zeit sind wahrscheinlich die Beulen an den Seiten des Autos entstanden.
Vermutlich 2006-2007 hat der Kleine vorne einen Bums abbekommen. Vielleicht hat die Rentnerein mal kurz nicht aufgepasst? Hier hören die Serviceeinträge auf, der Wagen wurde mit 50tKm dem Sohn übergeben. Dieser riss in 9 Monaten über 30tkm runter, meist bei Fahrten nach Berlin (Strafzettel "Straße unter den Linden", Berliner Werkstattrechnungen).
Die Abwrackprämie hätte fast das Aus für den Polo bedeutet. Der Exporthändler, bei dem Ich den Polo kaufte, sagte der Sohn hätte sich einen Skoda gekauft. Wer weiß vielleicht findet eines Tages jemand heraus das der Polo schon längst in Würfelform gepresst werden soll 🙂.
Der Exporthändler machte noch notwendige Arbeiten und Ich kaufte das gute Stück dann für 2000 Euro.
Sun Jan 22 10:46:18 CET 2012 |
PoloMatthias
Aber auch eine schöne Historie, und ich finde es echt gut, dass man so viel über die Vergangenheit seiner Fahrzeuge weiß. Ich muss auch sagen, dass mir das "grau" an deinem Polo sehr gut gefällt, hätte ich denjenigen gar nicht zugetraut. Schön ist aber, das der Polo jetzt gepflegt wird, was vor 12 oder 14 Jahren passiert ist, interessiert den Polo jetzt auch nicht mehr 😉
Sun Jan 22 12:12:42 CET 2012 |
Standspurpirat36749
..... super Blog...... Danke dafür
Ich hatte auch einen 6N Baujahr 1999 XXL in schwarz, ich habe ihn bekommen mit 16.000 km und bis 250.000 km gefahren, hat mich nie im Stich gelassen.
Und was soll ich sagen es war auch ein Waltroper.......🙂
Sun Jan 22 12:35:17 CET 2012 |
PoloMatthias
Echt? Sau cool, meine Schwester hat ihren 6n mit 80.000Km auch aus Waltrop😁
Waltrop, die Stadt der 6n Fahrer/innen 😁
Sun Jan 22 21:06:46 CET 2012 |
7406
Es vereinfacht die Suche nach der Historie eines Gebrauchten ungemein, wenn man den beim ersten Besitzer kauft. Wenn das Fahrzeug dann über ein Jahrzehnt beim Erstbesitzer verbringt wird die Sache umso interessanter. Hatte für meine Schwester 2009 einen Renault Twingo gekauft, BJ1993, 178Tkm, aus 1. Hand und bis zum letzten Tag bei Renault zur Inspektion.
Übergeben wurde der 600€ teure Wagen dann auch mit einem Leitz-Ordner voll Rechnungen und drei Fahrzeugbriefen (ständige berufsbedingte Ümzüge). Super Historie für so ein günstiges Fahrzeug, aber die 200Tkm hat er nie gesehen.
Tue Feb 21 02:04:03 CET 2012 |
Rocketarena
Bitte nicht falsch verstehen, aber ich wäre wenig begeistert, wenn ich Jahre nach dem Verkauf Von irgendwelchen dritt, viert ect. Besitzern belästigt werde. Alles was ich an Zubehör abgeben möchte, gibts beim Verkauf gleich mit und wenn das Fzg. Weg ist, gehts mich nichts mehr an.
Glücklicherweise ist der neue EU Brief nicht nur unnötige Abzocke, sondern schützt auch Vorbesitzer vor lästigen Nachfragen.
Nichts gegen euch, die das anders sehen. Ich selbst liebe es auch, lückenlos alle Dokumente zu meinem Fahrzeug zu haben, würde jedoch nie auf die Idee kommen, den Vorbesitzer zu kontaktieren und auszufragen, sofern er nicht der direkte Verkäufer ist.
Tue Jun 19 21:25:09 CEST 2012 |
viks132
Ich sage nur danke danke danke!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Deine Antwort auf "16 Jahre Autoleben"