Der Erfahrungsbericht von FlashbackFM hat mich dazu ermutigt, auch meine Erfahrungen mal zu teilen.
Außerdem habe ich versucht, die Textstruktur und die Überschriften vom Erfahrungsbericht von FlashbackFM zu übernehmen, dann kann man unsere Erfahrungen Abschnittsweise vergleichen – es ist mir nicht überall gelungen.
Knapp ein dreiviertel Jahr und knapp 7.000 km haben wir jetzt unseren BMW i4 eDrive40 gefahren. Man könnte doch jetzt schon mal ein Fazit ziehen – eins vorweg: jederzeit wieder!
Warum eAuto?
Während der Energiekriese nach dem Einmarsch in die Ukraine explodierten die Energiepreise.
Hier war dann die Überlegung, wie man Energie einsparen kann und was für den Geldbeutel tun kann. Der Fokus lag auf Strom und Gas.
Beim Strom konnte ich am schnellsten reagieren – hier kam eine Photovoltaikanlage aufs Dach des Hauses. Von der Bestellung bis zur Inbetriebnahme dauerte es auch mehr als 1 Jahr, aber Ende 2023 liefen die ersten Testtage. Hier merkte ich schnell, dass bei Sonnenschein ganz schön produziert wurde, das kann man gar nicht alles verwerten, auch nicht mit Akku – es wurde also massiv ins Netz eingespeist. Im November bei 12 - 20kWh (natürlich nur bei schöner Sonne).
Und was bekomme ich dafür? Zwischen 0,96€ - 1,60€ pro Tag.
Also fiel die Entscheidung, diesen über(fl)schüssigen Strom selber zu nutzen, zugunsten des eAutos sehr leicht.
Warum kein Hybrid?
Der Hybrid hat eine zu geringe E-Reichweite und die Versuchung, gerade auf längeren Strecken, den Verbrenner zu benutzen, ist zu groß. Außerdem schleppt man 2 Antriebssysteme mit sich rum (2 Motorsysteme, Batterie und Kraftstoffsystem, etc.) – irgendwie nicht effektiv.
Und bei meinem Motto: Ganz oder garnicht! Da kommt dann nur ein Vollelektrischer in Frage.
E-Auto und die Lademöglichkeiten
Das zu-Hause-laden hatte ich ja oben schon erwähnt – war nur noch die Frage: wie?
Da ich keine Wallbox hatte – die kam erst später – musste ich also ein Stecker-Ladegerät zusätzlich kaufen.
Nach kurzer Recherche habe ich das „Daolar 3.5KW EV Ladegerät 16A“ mit 5m Kabellänge gekauft – es hatte das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Display ist übersichtlich und bietet ausreichende Infos – bin sehr zufrieden damit. Rein in die normale Steckdose und ins Auto und ab geht der Strom – nur die Ladezeit ist mit 3,5kWh nicht allzu üppig. Hier muss man dann aufpassen, dass man zum richtigen Zeitpunkt abends die Ladung unterbricht (per App), da sonst der Haus-Akku leer gesaugt wird. Am nächsten Tag die Ladung per App wieder starten – und schon geht’s weiter. Natürlich nur, wenn das Ladekabel dranbleibt und die Sonne kräftig scheint. Ist die Sonne nicht so üppig, wird erst der Haus-Akku geleert und dann aus dem Netz gesaugt. Aber mit 25,63ct/kWh bin ich hier gut aufgestellt.
Jetzt habe ich aber eine 22kWh-Wallbox mit intelligentem Lademanagement installieren lassen – damit lade ich dann nur den wirklich überschüssigen Strom.
Aber leider ist sie noch nicht aktiv – somit kann ich noch keine Erfahrungen berichten.
Bei den öffentlichen Ladestellen habe ich eigentlich genügend Auswahl, wobei ich feststellen muss, dass die Innenstädte meist nur läppische 11kWh-Möglichkeiten bieten – warum keine 50/150/300kWh-Säulen?
Hier sind dann dadurch die langen Lade-Park-Zeiten vorprogrammiert – aber Achtung, es gibt meist noch eine „Blockiergebühr“ vom Säulenbetreiber (sehr unterschiedlich - meist bei AC=120min).
Die schnelleren/größeren Ladesäulen finde ich dann im „Industriegebiet“ (300kWh). Da diese Säulen für mich dann nur für den „Notbedarf“ nötig sind, kann ich während der geringen Ladezeit (bei ½ bis 1 Stunde) eben bei DM oder Hagebau einkaufen gehen. Etwas weiter weg ist dann auch noch Kaufland (50kWh) – also Lade-Zeitvertreib genug.
Ladepreise
Bleibt nur noch die Bezahlung an den öffentlichen Ladesäulen.
Hier kann ich nach meinen Recherchen nur „EWE Go“ empfehlen, die bieten die günstigsten Preise bei 0€ Monatsgebühr. Und die Karte funktioniert bisher überall, während meine BMW Karte schon rumzickte und erneuert wurde – sie funktionierte nicht mehr, wir vermuten, hier war die Handy-Lade-Ablage schuld, da sie dort vorerst öfter lag.
An die „Intransparenz“ der Lade-Preise muss man sich erst gewöhnen. Es gibt ja keine großen Preisschilder an den Säulen. Entweder man kennt die Preise seiner Ladekarte, oder man kann sie vor dem Laden per App abfragen – aber wer macht das schon.
Wenn man größere Fahrten macht, sagt einem das Navi, wann ungefähr eine Ladung am effektivsten ist – da muss das System nicht schon leer sein – man hat also Zeit für Alternativen. Aber wenn man dann an der Ladesäule steht, wird angesteckt, egal wie teuer.
Wenn ich meine Ladepreise betrachte, komme ich zu dem Schluss, dass die Preise pro 100km beim zu-Hause-Laden (preiswerter Netzanbieter) nur halb so hoch sind, als bei meinem letzten kleineren Diesel – bei PVA-Nutzung ist es ja fast bei 0€. Beim öffentlichen Laden sind die Kosten/100km etwa gleich hoch.
Autokauf
Als ehemaliger BMWler kommt ja nur eines in Frage, aber welcher? Natürlich nur einer mit der größten Reichweite und Neu, wegen der Prämie. Da ich gerne Coupés fahre und natürlich die Preise beachte, war letztendlich der i4 das richtige Angebot im Oktober 2023. Dafür musste ich aber nach Ansbach fahren, da mein Händler in Pfaffenhofen uns nur immer Treppchen-Weise entgegenkam, aber den Ansbacher Preis nie erreichte.
Es wurde dann der i4 eDrive 40, denn hier stimmten die technischen Werte und die Reichweite.
Mit allen erforderlichen Extras, aber ohne Schiebedach und AHK, blieben wir aber knapp unter 60.000€.
Den 220d GranCoupé noch gut verkauft, brauchten wir nur noch etwas weniger als die Hälfte dazu legen.
Die Fahrzeugübergabe für Dezember 23 war dann auch noch ein Problem, denn erst stand das Auto wochenlang in der Endkontrolle, weil eine Zierleiste nicht lieferbar war. Also mit Ansbach die Abmachung getroffen, dass er im Dezember noch zugelassen wird – wegen der Prämie – wir ihn aber erst im Januar – nach dem Kenia-Urlaub – abholen.
Dann hat Herr Habeck die Prämienstreichung vorgenommen und wir mussten noch einiges schnell in Kenia unterschreiben – dank Mail und Unterstützung der Hotelchefin kein Problem.
Dann klappte die Zulassung erst am Montag – das war dann 1 Tag zu spät.
Im Januar stand er dann noch wegen Schneechaos im Auslieferungslager und kam nicht raus, aber am 23. Januar hatten wir ihn dann doch – und die Prämie gabs später dann von BMW.
Der i4 im Alltag
Auch wir sind zufrieden mit dem i4.
Nachteile:
- Er ist eigentlich zu groß für uns – ein i2 GranCoupé (mit großer Heckklappe) wäre genau richtig.
- Das DC-Ladekabel ist ganz schön unhandlich und steif – aber auch daran gewöhnt man sich.
- Ladepausen – tanken brauchten wir nur 1x, laden 2x-3x (Strecke: Bayern – Magdeburg – Bremen)
- Die Reichweite - aber die ist nur auf seltener Langstrecke entscheidend, Kurzstrecken sind alltäglich
Vorteile:
- die Beschleunigung ist immer wieder beeindruckend. Mit ihm komme ich öfter und schneller an den LKWs vorbei – bis der Verbrenner überlegt, ob er jetzt noch einen Zahn zulegen soll, ist der i4 schon weg.
- gerade auf langen Fahrten wirkt der i4 „entschleunigend“ durch die Ladepausen – man kommt entspannter an
- sehr leise Geräuschkulisse
- das ruhige Gewissen bei Extra-Fahrten
- Pieselpausen kann man mit Laden sinnvoll nutzen - geht beim Verbrenner mit dem Tanken irgendwie nicht
- Ausgaben/100km – gerade beim Heimladen (0€ - 4,87€/5,79€ zu 8,91€/11,33€)
- Wenn man es richtig managt, hat man immer ein „getanktes“ Auto vor der Tür stehen
Die Ladepausen liegen zwischen angenehmen 10 und 30 Minuten lt. Navi – nur halten wir uns selten daran, meist sind sie doch länger.
Schnellladefähigkeit
Erstmal generell AC (3,5/11/22kWh – zu Haus und ab 11kWh eher öffentlich innerstädtisch) wird als langsam – ab 50kwh (öffentlich Industriegebiete / Autobahn) wird als schnell bezeichnet.
Das Schnellladen ist wieder eher Theorie als Wirklichkeit.
Durch die Begrenzung auf 205kWh beim i4 ist die 300er Ladesäule überdimensioniert, während die 150er eher zu gering ist. Da aber das Lademanagement zur Schonung des Akkus die Ladekurve eher herunterregelt, ist die 150er Ladung eigentlich ausreichend – aber die 300er Ladung schadet ja nicht – und die kWh-Preise sind gleich.
Was heißt das jetzt für den i4?
Da kommt man dann auf theoretische Ladezeiten von etwas über 1h (50kWh), 23 Minuten (150kWh) oder 17 Minuten (200kWH) bei der Ladung von 20 auf 80% - heißt für 303km.
öffentliches Laden
Wie FlashbackFM schon erwähnt hat, ist das Laden doch etwas anders als das Tanken.
Rüssel rein – laufen lassen – Rüssel raus – bezahlen gehen ist dann doch einfacher, als Ladekabel auspacken – Karte auslesen lassen – Kabel in Ladesäule, Kabel in Auto – warten oder einkaufen/Kaffee trinken gehen.
Aber man gewöhnt sich auch daran und wird bei jedem Laden effektiver. Tanken kennt man schon ewig – Laden muss eben neu gelernt werden.
Außerdem sehe ich das aber von der anderen Seite:
Während ich einkaufe, kann das Auto laden – beim Verbrenner müsste ich jetzt extra noch zur Tanke fahren.
Probleme mit dem Blockieren von Ladeplätzen hab ich noch nicht gehabt, da ich sie ja auch nur bei Langstrecken nutze. Außerdem wird die Auslastung auch immer vom Navi/GMaps angezeigt, so dass man entsprechend reagieren kann. Unterwegs hab ich auch schon in „Ladeparks“ geladen, da sind dann so viele Ladesäulen, so viele eAutos werden wir erstmal nie an einem Platz haben – teilweise gigantisch.
Ladekartenbingo
Hier kann ich FlashbackFM nur teilweise zustimmen.
Ja, auch ich habe mich intensiv mit den Ladetarifen beschäftigt und eine Tabelle mit den Preisen angefertigt, um einen Überblick zu haben. Habe aber schnell mit EWE Go einen 2. Ladepartner gefunden.
Ich konnte da aber ganz entspannt sein, da BMW ja eine Karte für 1 Jahr beim Autokauf dazu gibt.
Fazit
Auch bei mir klappte der Umstieg vom Verbrenner zum eAuto besser, als vorher gedacht. Gut, es kommen ein paar Stolpersteine auf einen zu - aber man kommt nur ins Stolpern, man fällt nicht um – man lernt nur dazu.
Bei mir ist jetzt schon klar, der Nächste wird wieder ein BMWi, nur kleiner, aber mit „großem“ eMotor – denn die Beschleunigung möchte ich nicht missen.
Und denen, die noch zweifeln, kann ich nur sagen: eine Probefahrt ist nur ¼ der eKomplexität. Hier sollte man schon wesentlich länger „probieren“. Denn die Umstände der eMobilität, die zu Anfang eher abschreckend wirken, werden immer einfacher und effektiver. Man muss die eMobilität erst erlernen.
Tanken kann jeder – aber Laden muss gelernt sein.
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27.09.2024 23:44 | pepe0312 | Kommentare (2) | Stichworte: BMWi eDrive40
Vorwort
Der Erfahrungsbericht von FlashbackFM hat mich dazu ermutigt, auch meine Erfahrungen mal zu teilen.
Außerdem habe ich versucht, die Textstruktur und die Überschriften vom Erfahrungsbericht von FlashbackFM zu übernehmen, dann kann man unsere Erfahrungen Abschnittsweise vergleichen – es ist mir nicht überall gelungen.
Knapp ein dreiviertel Jahr und knapp 7.000 km haben wir jetzt unseren BMW i4 eDrive40 gefahren. Man könnte doch jetzt schon mal ein Fazit ziehen – eins vorweg: jederzeit wieder!
Warum eAuto?
Während der Energiekriese nach dem Einmarsch in die Ukraine explodierten die Energiepreise.
Hier war dann die Überlegung, wie man Energie einsparen kann und was für den Geldbeutel tun kann. Der Fokus lag auf Strom und Gas.
Beim Strom konnte ich am schnellsten reagieren – hier kam eine Photovoltaikanlage aufs Dach des Hauses. Von der Bestellung bis zur Inbetriebnahme dauerte es auch mehr als 1 Jahr, aber Ende 2023 liefen die ersten Testtage. Hier merkte ich schnell, dass bei Sonnenschein ganz schön produziert wurde, das kann man gar nicht alles verwerten, auch nicht mit Akku – es wurde also massiv ins Netz eingespeist. Im November bei 12 - 20kWh (natürlich nur bei schöner Sonne).
Und was bekomme ich dafür? Zwischen 0,96€ - 1,60€ pro Tag.
Also fiel die Entscheidung, diesen über(fl)schüssigen Strom selber zu nutzen, zugunsten des eAutos sehr leicht.
Warum kein Hybrid?
Der Hybrid hat eine zu geringe E-Reichweite und die Versuchung, gerade auf längeren Strecken, den Verbrenner zu benutzen, ist zu groß. Außerdem schleppt man 2 Antriebssysteme mit sich rum (2 Motorsysteme, Batterie und Kraftstoffsystem, etc.) – irgendwie nicht effektiv.
Und bei meinem Motto: Ganz oder garnicht! Da kommt dann nur ein Vollelektrischer in Frage.
E-Auto und die Lademöglichkeiten
Das zu-Hause-laden hatte ich ja oben schon erwähnt – war nur noch die Frage: wie?
Da ich keine Wallbox hatte – die kam erst später – musste ich also ein Stecker-Ladegerät zusätzlich kaufen.
Nach kurzer Recherche habe ich das „Daolar 3.5KW EV Ladegerät 16A“ mit 5m Kabellänge gekauft – es hatte das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Display ist übersichtlich und bietet ausreichende Infos – bin sehr zufrieden damit. Rein in die normale Steckdose und ins Auto und ab geht der Strom – nur die Ladezeit ist mit 3,5kWh nicht allzu üppig. Hier muss man dann aufpassen, dass man zum richtigen Zeitpunkt abends die Ladung unterbricht (per App), da sonst der Haus-Akku leer gesaugt wird. Am nächsten Tag die Ladung per App wieder starten – und schon geht’s weiter. Natürlich nur, wenn das Ladekabel dranbleibt und die Sonne kräftig scheint. Ist die Sonne nicht so üppig, wird erst der Haus-Akku geleert und dann aus dem Netz gesaugt. Aber mit 25,63ct/kWh bin ich hier gut aufgestellt.
Jetzt habe ich aber eine 22kWh-Wallbox mit intelligentem Lademanagement installieren lassen – damit lade ich dann nur den wirklich überschüssigen Strom.
Aber leider ist sie noch nicht aktiv – somit kann ich noch keine Erfahrungen berichten.
Bei den öffentlichen Ladestellen habe ich eigentlich genügend Auswahl, wobei ich feststellen muss, dass die Innenstädte meist nur läppische 11kWh-Möglichkeiten bieten – warum keine 50/150/300kWh-Säulen?
Hier sind dann dadurch die langen Lade-Park-Zeiten vorprogrammiert – aber Achtung, es gibt meist noch eine „Blockiergebühr“ vom Säulenbetreiber (sehr unterschiedlich - meist bei AC=120min).
Die schnelleren/größeren Ladesäulen finde ich dann im „Industriegebiet“ (300kWh). Da diese Säulen für mich dann nur für den „Notbedarf“ nötig sind, kann ich während der geringen Ladezeit (bei ½ bis 1 Stunde) eben bei DM oder Hagebau einkaufen gehen. Etwas weiter weg ist dann auch noch Kaufland (50kWh) – also Lade-Zeitvertreib genug.
Ladepreise
Bleibt nur noch die Bezahlung an den öffentlichen Ladesäulen.
Hier kann ich nach meinen Recherchen nur „EWE Go“ empfehlen, die bieten die günstigsten Preise bei 0€ Monatsgebühr. Und die Karte funktioniert bisher überall, während meine BMW Karte schon rumzickte und erneuert wurde – sie funktionierte nicht mehr, wir vermuten, hier war die Handy-Lade-Ablage schuld, da sie dort vorerst öfter lag.
An die „Intransparenz“ der Lade-Preise muss man sich erst gewöhnen. Es gibt ja keine großen Preisschilder an den Säulen. Entweder man kennt die Preise seiner Ladekarte, oder man kann sie vor dem Laden per App abfragen – aber wer macht das schon.
Wenn man größere Fahrten macht, sagt einem das Navi, wann ungefähr eine Ladung am effektivsten ist – da muss das System nicht schon leer sein – man hat also Zeit für Alternativen. Aber wenn man dann an der Ladesäule steht, wird angesteckt, egal wie teuer.
Wenn ich meine Ladepreise betrachte, komme ich zu dem Schluss, dass die Preise pro 100km beim zu-Hause-Laden (preiswerter Netzanbieter) nur halb so hoch sind, als bei meinem letzten kleineren Diesel – bei PVA-Nutzung ist es ja fast bei 0€. Beim öffentlichen Laden sind die Kosten/100km etwa gleich hoch.
Autokauf
Als ehemaliger BMWler kommt ja nur eines in Frage, aber welcher? Natürlich nur einer mit der größten Reichweite und Neu, wegen der Prämie. Da ich gerne Coupés fahre und natürlich die Preise beachte, war letztendlich der i4 das richtige Angebot im Oktober 2023. Dafür musste ich aber nach Ansbach fahren, da mein Händler in Pfaffenhofen uns nur immer Treppchen-Weise entgegenkam, aber den Ansbacher Preis nie erreichte.
Es wurde dann der i4 eDrive 40, denn hier stimmten die technischen Werte und die Reichweite.
Mit allen erforderlichen Extras, aber ohne Schiebedach und AHK, blieben wir aber knapp unter 60.000€.
Den 220d GranCoupé noch gut verkauft, brauchten wir nur noch etwas weniger als die Hälfte dazu legen.
Die Fahrzeugübergabe für Dezember 23 war dann auch noch ein Problem, denn erst stand das Auto wochenlang in der Endkontrolle, weil eine Zierleiste nicht lieferbar war. Also mit Ansbach die Abmachung getroffen, dass er im Dezember noch zugelassen wird – wegen der Prämie – wir ihn aber erst im Januar – nach dem Kenia-Urlaub – abholen.
Dann hat Herr Habeck die Prämienstreichung vorgenommen und wir mussten noch einiges schnell in Kenia unterschreiben – dank Mail und Unterstützung der Hotelchefin kein Problem.
Dann klappte die Zulassung erst am Montag – das war dann 1 Tag zu spät.
Im Januar stand er dann noch wegen Schneechaos im Auslieferungslager und kam nicht raus, aber am 23. Januar hatten wir ihn dann doch – und die Prämie gabs später dann von BMW.
Der i4 im Alltag
Auch wir sind zufrieden mit dem i4.
Nachteile:
- Er ist eigentlich zu groß für uns – ein i2 GranCoupé (mit großer Heckklappe) wäre genau richtig.
- Das DC-Ladekabel ist ganz schön unhandlich und steif – aber auch daran gewöhnt man sich.
- Ladepausen – tanken brauchten wir nur 1x, laden 2x-3x (Strecke: Bayern – Magdeburg – Bremen)
- Die Reichweite - aber die ist nur auf seltener Langstrecke entscheidend, Kurzstrecken sind alltäglich
Vorteile:
- die Beschleunigung ist immer wieder beeindruckend. Mit ihm komme ich öfter und schneller an den LKWs vorbei – bis der Verbrenner überlegt, ob er jetzt noch einen Zahn zulegen soll, ist der i4 schon weg.
- gerade auf langen Fahrten wirkt der i4 „entschleunigend“ durch die Ladepausen – man kommt entspannter an
- sehr leise Geräuschkulisse
- das ruhige Gewissen bei Extra-Fahrten
- Pieselpausen kann man mit Laden sinnvoll nutzen - geht beim Verbrenner mit dem Tanken irgendwie nicht
- Ausgaben/100km – gerade beim Heimladen (0€ - 4,87€/5,79€ zu 8,91€/11,33€)
- Wenn man es richtig managt, hat man immer ein „getanktes“ Auto vor der Tür stehen
- 2h öffentliches umsonst Parken in München
- Auto lädt beim Arztbesuch
Meine Werte/100km: lt. Bordcomputer 19kWh – lt. Spritmonitor 22,6kWh
vorheriger Spritmonitor-Verbrauch/100km: 435xdA GC = 7,5L – 220dA GC = 5,9L
Die Ladepausen liegen zwischen angenehmen 10 und 30 Minuten lt. Navi – nur halten wir uns selten daran, meist sind sie doch länger.
Schnellladefähigkeit
Erstmal generell AC (3,5/11/22kWh – zu Haus und ab 11kWh eher öffentlich innerstädtisch) wird als langsam – ab 50kwh (öffentlich Industriegebiete / Autobahn) wird als schnell bezeichnet.
Das Schnellladen ist wieder eher Theorie als Wirklichkeit.
Durch die Begrenzung auf 205kWh beim i4 ist die 300er Ladesäule überdimensioniert, während die 150er eher zu gering ist. Da aber das Lademanagement zur Schonung des Akkus die Ladekurve eher herunterregelt, ist die 150er Ladung eigentlich ausreichend – aber die 300er Ladung schadet ja nicht – und die kWh-Preise sind gleich.
Was heißt das jetzt für den i4?
Da kommt man dann auf theoretische Ladezeiten von etwas über 1h (50kWh), 23 Minuten (150kWh) oder 17 Minuten (200kWH) bei der Ladung von 20 auf 80% - heißt für 303km.
öffentliches Laden
Wie FlashbackFM schon erwähnt hat, ist das Laden doch etwas anders als das Tanken.
Rüssel rein – laufen lassen – Rüssel raus – bezahlen gehen ist dann doch einfacher, als Ladekabel auspacken – Karte auslesen lassen – Kabel in Ladesäule, Kabel in Auto – warten oder einkaufen/Kaffee trinken gehen.
Aber man gewöhnt sich auch daran und wird bei jedem Laden effektiver. Tanken kennt man schon ewig – Laden muss eben neu gelernt werden.
Außerdem sehe ich das aber von der anderen Seite:
Während ich einkaufe, kann das Auto laden – beim Verbrenner müsste ich jetzt extra noch zur Tanke fahren.
Probleme mit dem Blockieren von Ladeplätzen hab ich noch nicht gehabt, da ich sie ja auch nur bei Langstrecken nutze. Außerdem wird die Auslastung auch immer vom Navi/GMaps angezeigt, so dass man entsprechend reagieren kann. Unterwegs hab ich auch schon in „Ladeparks“ geladen, da sind dann so viele Ladesäulen, so viele eAutos werden wir erstmal nie an einem Platz haben – teilweise gigantisch.
Ladekartenbingo
Hier kann ich FlashbackFM nur teilweise zustimmen.
Ja, auch ich habe mich intensiv mit den Ladetarifen beschäftigt und eine Tabelle mit den Preisen angefertigt, um einen Überblick zu haben. Habe aber schnell mit EWE Go einen 2. Ladepartner gefunden.
Ich konnte da aber ganz entspannt sein, da BMW ja eine Karte für 1 Jahr beim Autokauf dazu gibt.
Fazit
Auch bei mir klappte der Umstieg vom Verbrenner zum eAuto besser, als vorher gedacht. Gut, es kommen ein paar Stolpersteine auf einen zu - aber man kommt nur ins Stolpern, man fällt nicht um – man lernt nur dazu.
Bei mir ist jetzt schon klar, der Nächste wird wieder ein BMWi, nur kleiner, aber mit „großem“ eMotor – denn die Beschleunigung möchte ich nicht missen.
Und denen, die noch zweifeln, kann ich nur sagen: eine Probefahrt ist nur ¼ der eKomplexität. Hier sollte man schon wesentlich länger „probieren“. Denn die Umstände der eMobilität, die zu Anfang eher abschreckend wirken, werden immer einfacher und effektiver. Man muss die eMobilität erst erlernen.
Tanken kann jeder – aber Laden muss gelernt sein.