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Lada Kalina Langzeittest

Ich habe mir Anfang Februar einen Lada Kalina 1119 gekauft, hier schildere ich meine Erfahrungen die ich mit dem kleinen Russen so mache

Mon May 03 19:19:33 CEST 2010    |    zwiebelhirsch    |    Kommentare (0)

Ich bin kein aggressiver Autofahrer, aber ab und an benötige auch ich die Hupe meines Fahrzeugs um andere Verkehrsteilnehmer aus ihren Träumen zu reissen. Bisher gelang mir das immer ganz hervorragend, verfügte der Kalina doch über ein überaus wohlklingendes und nicht zu überhörendes Horn. Urplötzlich, ich ging gerade wieder meinem Weckdienst nach, versagte die in vielen Situationen lebens-, oder zumindest blechrettende Einrichtung ihren Dienst.
Über die Gründe ihres viel zu frühen und allzuplötzlichen Ablebens, dass für mich vollkommen unerwartet eintrat, rätsele ich noch immer. Nur durch abruptes Bremsen und ein geschicktes Ausweichmanöver gelang es mir, mich vor dem havarierten, trotz Führers quasi führerlosen Wagen in Sicherheit zu bringen. Als die Schweißtropfen getrocknet und ich wieder zu Sinnen gekommen war, brannte mir die Frage nach der Disfunktion des Signalhorns meines Kraftwagens auf den Nägeln. Aufgrund einiger Erfahrungen wusste ich, dass es wohl sinnvoll wäre, strategisch vorzugehen und Fehler nach und nach auszuschalten. So testete ich die Funktion der Hupe nochmals bei laufendem Motor, jedoch mit dem selben Ergebnis, wie bei Vorfahrtnahme durch den Herr mit der chiquen Kopfbedeckung um englischen Stil. Auch ein beherzter Griff in den Sicherungskasten brachte kein Licht ins Dunkel, beziehungsweise Schall ins Gehör. Beim Druck auf die beiden mit einer symbolisch dargestellten Posaune, wie man sie von dem in manchen Bergregionen aufgestellen Verbotsschild her kennt, ertönte lediglich ein leises Knacken, welches vom Relais im Sicherungskasten herrührte.
Wohl oder Übel betätigte ich mit der linken Hand die Fernentriegelung der Motorhaube, die mit einem leisen "plopp" aufsprang, drehte mich nach links und verließ behände wie ein junges Reh das Fahrzeug. Rasch ging mit das Öffnen der Haube von der Hand, hatte ich diesen Handgriff doch schon so viele mal geübt. Ein Blick verriet mit, dass die Hupe, oder vielmehr das schallerzeugende Element dieser Warneinrichtung, nicht ohne Aufwand zu erreichen war. Mit einem Schraubendreher entfernte ich zunächst den Ziergrill, um dann mit geübten, wie spitzen Fingern die Hupe zu ertasten, die so ungeschickt, wie irgend möglich montiert war. Mit wenigen Handgriffen hatte ich den Übeltäter, oder vielmehr das, wovon ich ausging, dass er es war, demontiert und auf meine Werkbank gelegt, wo er alsbald unter dem gleißenden Licht, chirurgengleich inspiziert werden sollte. Äußerlich vermochte ich keine Defekte zu erkennen, schon gar nicht solche, die diese äußerst ärgerliche Disfunktion hätten verursachen können. Fluchs versuchte ich einen Wiederbelebungsversuch mit dem Netzgerät, die leider - ich mache es kurz - erfolglos blieb.
Die Suche nach einem Spenderorgan im Internet, wurde rasch belohnt, 14 Euro plus Versand sollte das Neuteil, original russischer Produktion kosten. Trotz des recht günstig erscheinenden Preises machte ich mich auf und holte Erkundigungen beim örtlichen Teilefachgeschäft ein, wo ich eine Hupe für 8,99 Euro erstehen konnte.
Als leicht zu lösendes Problem, stellte sich lediglich die Tatsache heraus, dass das Original, anstatt der hierzulande üblichen Flachstecker, über runde Anschlüsse verfügte. Also klemmte ich behände zwei kurze Kabel und den Originalstecker, und versah die anderen Enden mit Flachsteckern. Dies hatte, wie sich bei der Montage herausstellte, den Vorteil, dass ich aufgrund der längeren Kabel, sehr viel mehr Spielraum hatte und die Hupe, trotz meiner zarten Hände, innerhalb weniger Minuten montieren konnte. Da ich mir bei der Demontage die Reihenfolge gemerkt hatte, ging mit auch das Anschrauben des Grills fast wie dem Profi von der Hand und der anschließende Funktionstest geriet zum regelrechten Freudenfest. Zwar klingt die neue ein wenig zarter als ihr russischer Vorgänger, doch sagt man ja auch den Ungarn (von daher stammt das gute Stück) nach, etwas weniger robust, als ihre östlichen Nachbarn zu sein. In jedem Falle erfreue ich ich nun Tag für Tag an dem Geräusch meiner Neuerwerbung - viele nette Menschen sorgen für immer neue Einsatzgründe, des mir so wichtig gewordenen Bauteils an meiner kleinen Russen ;-)


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