Thu May 01 11:27:03 CEST 2008
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GismosStecher
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bedrohung, hungersnot, katastrophe
Realität Es ist schon eine sehr lange Zeit her, dass sich Menschen um ihre Nahrung selbst kümmern mussten und wir können uns Heute nichts mehr anderes vorstellen, als zum Supermarkt zu gehen, Alles in den Wagen zu packen was man so zum Leben braucht, an die Kasse zu treten, die Plastikkarte zu zücken und die Kohle zu blechen. Das wars. Die Nahrung wurde beschafft. Wissen sie was das sie da gemacht haben? Höchstwahrscheinlich nicht. Lassen sie es mich einmal genauer ausführen. Um bei den elementaren Dingen zu beginnen. Wer ist Heute noch in der Lage aus Weizen Nahrung zu machen? Wer weiß wie man Käse und Butter herstellt? Wer weiß wie man Fleisch konserviert, Tiere hält, Pflanzen anbaut? Oder um es ganz konkret zu sagen, wer zum Teufel weiß Heute noch wie man sich selbst versorgen kann? Setzen sie einen Banker, Richter, Anwalt, Rechnungsprüfer oder was es nicht alles gibt der Wildnis aus und er wird kläglich verhungern. Sie glauben, dass ist fern jeder Realität? Wer sollte sowas machen? Wir sind schließlich zivilisiert, bei uns ist das nicht mehr möglich? Denken sie einmal ganz genau nach. Heute gilt die Gleichung: Supermarkt = Zivilisation. Diese Gleichung gilt für mindestens 80% der Bevölkerung und in den Städten gilt sie sogar für 100%. Nehmen wir den Supermarkt weg, heißt die Gleichung ganz einfach: Kein Supermarkt = Wildnis. Ganz einfach. Wir stehen auf einer verdammt dünnen Eisschicht, genannt "just in time" Lieferungen. So gut wie unsere komplette Wirtschaft basiert auf dieser "optimierten" Produktionskette. Ja, wir produzieren nicht einmal alle Grundnahrungsmittel hier im Land. Wir kaufen Global! Wir kaufen billig! Wir "outsourcen" was zu teuer ist, dahin wo es billiger ist. Neulich ist mir aufgefallen, dass meine Früchtemischung in der Dose aus Thailand kommt! Dass das Fleisch längst aus Polen, die Tomaten aus Spanien und der Käse Holland kommt weiß ja inzwischen jeder, aber überlegen sie mal was noch aus Deutschland kommt. Kartoffeln, aber nur zur Erntezeit. Ok, das mag überzogen sein und auch nicht ganz korrekt, denn schließlich haben auch wir noch Bauern die anbauen. Aber was glauben sie wie viele Menschen jene Bauern ernähren könnten, die NICHT von den Großkonzernen ihr Saatgut beziehen? Es sind sehr sehr wenige Menschen. Jetzt werden sie sagen, "ja aber wir haben doch riesige Agrarbetriebe die Überschuss produzieren". Stimmt, aber erstens sind diese Betriebe annähernd zu 100% von Subventionen abhänig und zweitens, und das ist noch um einiges dramatischer, sie benutzen Hybrid-Saatgut! Sie wissen nicht was Hybrid-Saatgut ist? Es ist die perverseste Form von Kapitalismus die ich mir vorstellen kann. Dieses Saatgut ist durch Genmanipulation nicht mehr in der Lage, keimfähige Samen zu produzieren und somit ist der Betrieb von den Saatgut-Konzernen wie Monsanto, DuPont oder HiBreed abhänig, denn ohne diese, die ihnen den Samen liefert, wächst auf ihren Äckern NICHTS mehr. Die alte Methode, seinen eigenen Samen zu produzieren ist out. Jedes Jahr muss aufs neue gekauft werden. Das nennt man "Ertragsoptimierung". Die nächste Generation dieser Pflanzen steht schon in den Startlöchern. Diese nennt man bezeichnender weise "terminator Pflanzen". Sie steben ab, wenn sie geerntet wurden. Sie begehen, gentechnisch programmiert, Selbstmord. Damit hat man dann endgültig den Produzenten abhängig von den Großkonzernen gemacht und die komplette Nahrungskette wurde unter Kontrolle gebracht. Unter diesem Licht betrachtet sieht der von Bill Gates und den Rockefellers gesponsorte "Tresor des Jüngsten Gerichts", diese öminöse Saatgutbank im hohen Norden, schon ganz anders aus. Nun, noch ist es nicht so weit, aber die Realität ist schlimm genug. Warum? Erinnern sie sich an die Gleichung: Kein Supermarkt = Wildnis? Das ist schon jetzt der Fall und alle "Reserven", falls man das so nennen kann, sind nicht in der Lage das Deutsche Volk länger als ein paar Wochen am Leben zu halten, wenn wir Glück haben. Hier kommen wir wieder an den Anfang, wo es um das persönliche Wissen um die Nahrungsmittelproduktion ging. Die Menschen vor 50 oder 100 Jahren waren deshalb in der Lage, sich auch ohne den Tante Emma Laden zu versorgen weil sie in einer Zeit lebten, in der das Umfeld sehr unstet war und Kriege samt Wirtschaftszusammenbrüche in jeder Generation gleich mehrfach vor kamen. Die Menschen wussten, wenn sie das Wissen um die elementaren Dinge verlieren würden, währe das gleichbedeutend mit dem Verhungern. Dazu kommt noch, damals waren die Städte nicht so riesig und es lebten weit weniger Menschen die versorgt werden wollten. Das ganze System war dezentral und funktionierte mehr oder weniger unabhängig, egal was geschah (von Kriegen abgesehen). Was ist Heute? Heute haben wir vollgestopfte Städte, kaum noch Bauernhöfe, 80 Millionen Menschen und kein Wissen, was zu tun ist, gäbe es über eine gewisse Zeit keinen Supermarkt mehr. Es wurde sozusagen "herauszivilisert". Können sie den Supergau riechen? Unser System ist so dermaßen von den Gegebenheiten abhängig, dass allein schon eine kleine Störung den Kollaps auslösen würde. Gäbe es kein Benzin mehr, stünde binnen einer Woche alles still. Kein LKW der das gerupfte Huhn aus Polen nach Belgien transportiert um es dort zerlegen zu lassen, nur dass wir es in Deutschland um ein paar Cent billiger ins Regal bekommen. Kein Traktor bestellt mehr die Felder, kein Betrieb produziert mehr. Achso, in einer Woche sind auch die Supermärkte leer (wahrscheinlich sogar viel früher). Würden die Banken dicht machen, geschieht genau dasselbe. Egal ob ein Bürgerkrieg, ein normaler Krieg, eine größere Naturkatastrophe oder ein großer Stromausfall, jedes einzelne Ereignis würde unser Leben, wie wir es gerade führen in die Knie zwingen. Können sie sich vorstellen was das bedeutet? Können sie sich vorstellen, was in Großstädten wie Berlin oder München in so einem Fall los wäre? Was würde passieren, stünde 10000 Menschen nur ein Silo Mehl gegenüber? Hungertote würden die Straßen pflastern. Berlin würde zu einem Totenhaus in dem Mord und Totschlag um jedes Stück Brot herrscht. Massen würden das Land stürmen und plündern. Das wäre ein Chaos, das die Welt bis dahin noch nie gesehen hat, das würde alles in den Schatten stellen. Ok, das klingt sehr düster und bestimmt würde Hilfe aus dem Ausland kommen oder? Vergessen wir den Titel nicht, hier geht es um die REALITÄT! Die Zeiten der billigen Nahrung sind vorbei. Machen sie sich das bewusst! Die derzeitige Finanzkrise ist nur ein Ausdruck des grotesken Ballons, den wir uns im Rennen um den größten Profit erschufen. Wir haben unseren Wohlstand auf Pump und Menschenleben gebaut, und das in einer Dimension, die in der Geschichte der Menschheit Beispiellos ist. Wir haben ein Derivatenuniversum erschaffen, in dem unglaubliche 600 Billionen (ja, Deutsche Billionen) Dollar über unseren Köpfen schweben. Dieses Geld ist durch absolut NICHTS in der Realität gestützt, das sind reine Zahlen in Banken. Das ist völlig losgelöst von der Wirtschaft, von der Arbeit. Hier gebärt Geld nur immer mehr Geld, sonst nichts. Ja, wir leben wahrlich in Babylon und der Anfang vom Ende ist bereits da. Diese Derivate sind gerade am kollabieren und sie werden alles mit sich reißen. Die Hypothekenkredite sind ein laues Lüftchen gegen dieses Monster. Dieser Markt wächst wie ein Krebsgeschwür seit dem Jahr 2000 atemberaubend schnell, damals war dieses "Finanzinstrument" gerade einmal 95 Billionen schwer. Sehen sie wo die Reise hin geht? Wenn sie das nächste mal in den Supermarkt gehen, seien sie sich bewusst was sie da tun: Sie tanzen auf einem Vulkan, dessen Boden zwar unglaublich fruchtbar ist, aber schon bedrohlich bebt und Risse bekommt.. |
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