Sun Jan 08 00:37:28 CET 2012
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flatfour
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Kommentare (7)
Endkontrolle bei frisch überholten oder gebraucht gekauften Getrieben. Naturgemäss ist man nie sicher ob das Getriebe - egal ob neu, überholt oder gebraucht gekauft - so läuft wie man sich das vorstellt. Fehler passieren jedem. Dem Profi, besonders dem Laien. Kopf hoch, ich zeige euch jetzt wie ihr das pro-forma testen könnt. Die Gebrauchtgetriebekäufer sollten noch auf Folgendes achten:- Was ich nur sagen kann ist, daß beim einen alten, unbekannten Getriebe dieses nicht mehr eingebaut bzw. gekauft werden sollte; zumindest nicht zu dem Preis. |
Sun Jan 08 06:10:13 CET 2012 |
rudi1967
Ein großes Lob an flatfour, der sich hier ein sehr umfangreiches Thema vorgenommen hat, um es zu dokumentieren.
Falls erlaubt ist, würde ich in Blogform ab und zu mal einen Hinweis und auch Bildas mit einfügen. OK?
Zur Prüfung eines Gebraucht-Getriebes gehört sicherlich auch die Überprüfung der Schaltbarkeit aller Gänge. Um erst einmal die richtigen Gänge zu wissen, wo die liegen, geht man am besten zu seinem Käfer und macht mal den Deckel unter der Rücksitzbank ab. Dann kann man schön beobachten, dass sich die Schaltstangenkupplung genau entgegengesetzt zum Schalthebel bewegt. So ist es ein leichtes, heraus zu finden, wo denn eigentlich die Gänge liegen. Eine alte Schaltstangenkupplung aufstecken und munter durchschalten und das 'Grummeln' abhören. Bei dem Gang, der gerade eingelegt ist, von dem kommt garantiert kein Lagergrummeln, da sich dessen Lager in dieser Stellung nicht lose dreht. So kann man eventuell den einen oder anderen Lagerschaden besser lokalisieren.
Aber mal zu dem, was ich Zitiert habe.
Sollte man sich an der Eingangswelle nicht ganz sicher sein, wie viel Achsialspiel nun wirklich ist, kann man das Rillenkugellager an der Eingangswelle auch durch Abnehmen des Schaltstangenkopfes gut kontrollieren. Den Schaltstangenkopf kann man ja bei den Getrieben leicht abnehmen. An den Rest des Getriebes kommt man nur über eine Totalzerlegung heran. Man kann dann die beiden Lager für die beiden Wellen des Getriebes sehen. Das obere ist das von der Eingangswelle und steht genau in der Verlängerung der Kurbelwelle des Motors. Nun mal wie im Bild 6 ziehen und drücken, dann wackelt vorne die Welle oder das ganze Lager mit. Wer sich immer noch unsicher ist, macht nun dort eine Messuhr heran. Drei Zehntel Millimeter gebe ich persönlich, als Verschleiss-Maß, für das Lager. Bei dieser Gelegenheit kann man auch den Schaltstangenkopf auf Abdrücke des Lagers untersuchen.
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Sun Jan 08 16:40:39 CET 2012 |
flatfour
Klar, rudi, solange es dem Sinn des blogs nutzt, immer nur zu.
Mon Jan 09 16:17:05 CET 2012 |
Kurvenräuber135635
Möchte noch was ergänzen: Wenn ein Gebrauchtgetriebe in den Keller oder die Garage kommt um es für schlechte Zeiten einzulagern würde ich folgendes tun:
a) Ist das Getriebe ausgebaut, kommt man nie mehr so einfach an den Hebel des Ausrücklagers ran. Ausbauen, reinigen, Gummilager erneuern und vor allem die Feder am Hebel des Kupplungszugs. Auch die Gegenseite des Ausrückhebels fetten - nicht vergessen!!
b) Öl ablassen - vorsicht stinkt höllisch - Öl in Wanne auffangen, kräftigen Magnet mit in die Wanne. Dann wie zu Goldgräberzeiten die Wanne ein paar Minuten hin und her kippen, sodass das Öl über den Magneten läuft. Zum Schluss den Magnet noch langsam durch die Wanne ziehen. Finden sich grossere Metallteile am Magnet, sollte die Nutzung des Teils überdacht werden. Ein wenig Metallpulver am Magnet ist normal (nach 30 Jahren und 150.000km).
c) Getriebe reinigen - ich mache das in der Teilewaschmaschine und achte darauf das ich die Entlüftung oberhalb des Schaltstangenanschlusses nicht flute. Dannach mit der Stahlbürste bearbeiten. Bei grober Verschmutzung Flex mit Topfzopfbürste nehmen. Am Schluß noch Lack drauf. Ich habe hier Brantho Korrux vom K.-Schutz-Depot gewählt. Kann aber noch nichst über die Haltbarkeit sagen.
d) Die Eingangswelle fetten. Die Kupplungsreibscheibe soll sich auf der Splinesverzahnung der Eingangswelle bewegen können. Daher die Splines auf der Welle gründlich reinigen, Fett drauf (nicht zu viel!!! leichte Fettfilm reicht) und dann ne Lümmeltüte (es geht auch Gummihandschuh drüber).
e) Neues Öl einfüllen. flat packt 3 Liter rein, das geht nur wenn das Getriebe auf der Seite liegt. Damit verbessert man auf jeden Fall die Schmierung des Getriebes und es wird auch etwas leiser - es gibt allerdings auch eine Nachteil der hier nur der Vorständigkeithalber genannt sei: du hast höhere Planschverluste und brauchst somit mehr Sprit...😎 egal, spielt bei den meisten eh keine Rolle ob der Motor damit jetzt 8, 10 oder 12 Liter braucht, Leistung ist uns doch wichtiger!!!
Zum Schluss noch ein Hinweiss zur Mehrfachnutzung der Schrauben an der Kupplungsdruckplatte. Diese Schrauben auf jeden Fall erneuern und mit Drehmoment gewissenhaft anziehen. Löst sich eine der Muttern gibt es GROSSE Späne oder eine neue Entlüftung an der Getriebeglocke (siehe Foto).
Mon Jan 09 16:18:35 CET 2012 |
Kurvenräuber135635
Schutz der Eingangswelle!
Wed Jan 11 18:31:39 CET 2012 |
flatfour
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