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flatfour

Wie vor 10.000 Jahren: Jäger und Sammler- nur zusätzlich Schrauber aus Passion

Sun Jun 01 04:14:39 CEST 2008    |    flatfour    |    Kommentare (0)

Tja, denken einige, so ein Doppelvergaser ist ein Teil was nur Ärger bereitet und zudem noch Sprit ohne Ende braucht bei nur etwas mehr Leistung - hört man.

Wer das denkt, sollte auch die Finger von diesen Teilen lassen. Er hat nämlich keine Ahnung und das ist das schlimmste für einen Motor. Ein Besitzer der sich Doppelvergaser( abgekürzt DV) draufbaut und dann versucht den Motor zum Laufen zu bringen.

Lasst es, ihr habt nur schlaflose Nächte und die Scheine aus'm Portmanie werden bei anderen (Werkstätten) die leider auch keine Ahnung mehr haben versenkt. Bis man einen findet...... hat man kein Geld oder keine Lust mehr.

Bücher wälzen und mal - wenn überhaupt noch Gelegenheiten da sind - den Vergaserfritzen auf die Finger gucken.

 

Tja, denken viele, ".....so ein DV könnte meinem Motor schon stehen, macht 'nen schlanken Fuss und mit dem Serienvergaser- das einfache Ding- habe ich nie Einstellprobleme gehabt. Ich weiss ja wie so'n Dingen funktioniert und da sind eben 2 oder 4 davon, was soll's......"

Die könnten es schaffen. Warum? Weil sie wohl  grundlegende Kenntnisse über die Gemischbildung im Vergaser haben.

Und an diese wende ich mich jetzt, damit sie nicht so ein Nervenbündel werden wie ich es mal war, weil mein erster DV, ja der wollte ja( natürlich - klar:rolleyes:) gar nicht richtig laufen.

Also, gewisse Vorkenntnisse sind unabdingbar. Ich kann hier nicht  sozusagen das Rad neu erklären - sprengt den Rahmen.

 

Ich beziehe mich hier auf  WEBER Vergaser, die grundsäzlich ja auch Vergaser sind, aber einfache. Einfach heisst, in ihrem Aufbau und der Wirkungsweise einfach. Wer sich etwas mit Vergasern auskennt wird bis weit in die 80er Jahre festgestellt haben, dass die Dinger immer komplizierter wurden. Nicht nur Verbrauchsgründe auch das Abgas wollten die damals mit teilektronischen Vergasern lösen. Bis, ja bis die Chips billiger und immer leistungsfähiger und gleichzeitig störresistenter wurden. Die Einspritzanlage hielt ihren Einzug.

 

Ein Einspritzanlage  hat gg. einem Vergaser den gewaltigen Vorteil einer genauesten Zudosierung des Kraftstoffes ohne eben den Spritverbrauch eines Vergasers, aber bei min. gleicher Leistung. Ein einfacher Vergaser schafft das nur in einem bestimmten Bereich. Darunter/darüber ist er zu mager oder zu fett - meistens sicherheitshalber zu fett, denn zu mager heisst auch der Motor wird zu heiss. Die neueren Vergaser  versuchten das mit 4 oder 5 Vergaser in einem Gehäuse zu ändern und auch - wie geschildert - später noch zusätzlich  elektronisch.

Aber so richtig klappte es nie, da sie dadurch auch empfindlicher wurden. Kleinste Änderungen im Ablauf der Strömung, oder Verengung der Düsen brachten die Besitzer laufend in die Werkstätten. Und das Abgas, ja das ging auch nicht so genau wie gefordert über Lambda 1 +Kat wie bei einer elektr. Einspritzanlage mit ihren zahllosen Regeleingriffsmöglichkeiten..

Weiter hat eine Einspritzanlage keine Venturies( o.a.Lufttrichter .Eine künstliche Verengung zur Erzeugung eines Unterdruckes) oder Vorzerstäuber die allesamt den Gasstrom behindern.

So, nun zum prinzipiellen Aufbau.

1. Der einfache  Vergaser ist ein unterdruckabhängiges Gerät und  hat eigentlich 3 Vergaser inne die man von aussen nicht sieht :

den Leerlaufvergaser,

den Hauptdüsenvergaser

und den Volllastvergaser.

Sie sind in einem Gehäuse vereint und gehen strömungstechnisch inneinander über, als gemeint in der Wirkungsweise. Es gibt keinen abrupten Übergang von einem in den anderen "Vergaser". Jeder Teilvergaser beinflusst mit seiner Einstellung und Bedüsung auch den nächsten.

Und zwar in Abhängigkeit von der Drosseklappenstellung und der Drehzahl. Also vom herrschenden Unterdruck am Venturie.

Drosselklappe fast zu = Leerlauf = kein Unterdruck am Venturie = Leerlaufvergaser arbeitet

Drosselklappe halb auf = Leerlauf so gut wie gar nicht mehr drin = Hauptdüsenvergaser i. Betrieb, weil Venturie für Unterdruck sorgt  = Volllastvergaser fängt  gerade etwas an zu arbeiten.

Drosselklappe ganz auf = Leerlauf gar nicht mehr = Hauptdüsenvergaser voll drin = Vollastvergaser auch.

jetzt kommen schon einige ins Grübeln. Wie, 2 "Vergaser" in Betrieb?? Tja, iss so, denn der 3. Vergaser, der Volllastvergaser, besteht nur aus der Luftkorrekturdüse. Die verhindert mit Luftbeimischung das die Hauptdüse zuviel Kraftstoff durchlässt( durch den Unterdruck angesaugt).

Klartext: wenn die LKD nicht wäre würde der Motor auf der Autobahn an Überfettung sterben. Und so nebenbei 25L/50km brauchen. Siehe " GEMISCH.bmp" oder unter Hauptdüsenvergaser, da ist noch ein Bild wie es wäre wenn...

Alles klar?

gemisch1.bmp (1369 mal heruntergeladen)

Deine Antwort auf "1.Doppelvergaser einstellen"

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