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DeutzDavid

Blog vonDeutzDavid

Mon May 30 00:40:12 CEST 2016    |    DeutzDavid    |    Kommentare (35)    |   Stichworte: 2121, Lada, Niva

Hallo Forum,

da ich in einer Gegend wohne, in der der Salzgehalt durch den Kaliabbau sehr hoch ist, habe ich beschlossen, meinem Niva eine Hohlraumversiegelung zu spendieren. Auch habe ich diese Entscheidung getroffen, da ich den Wert erhalten möchte. Ab Werk ist im Prinzip 0 Rostschutz vorhanden, daher sollte man, wenn man das Fahrzeug länger fahren will, auf jeden Fall vorsorgen. Diese Versiegelung ist bei allen Autos möglich, sei es ein Transporter, Wohnmobil, US-Car, Audi, Mercedes usw.

 

Es heißt immer, das Auslieferungswerk in Buxtehude bessert bei den deutschen Ladas nach, dem ist aber in 90% der Fälle nicht so. Je nachdem wie sie Lust haben:rolleyes: Sie ziehen ein paar Schrauben nach, das wars aber schon.

 

 

Als ersten Arbeitsschritt muss man zunächst das Auto in der Waschanlage einer Premiumwäsche mit Unterbodenwäsche unterziehen, um den ganzen Dreck loszuwerden. Dieser wird sonst mit versiegelt, was nicht gerade der Sinn der Sache ist :D Auch sollten zwischen Waschen und evtl. Regen 1-2 Tage trockene Garage liegen, um die Feuchtigkeit rauszubekommen.

 

Danach sucht man sich am besten jemanden, der sich genau mit Mike Sanders auskennt. Über das Forum bin Ich dann auf eine Adresse in der Nähe von Plauen gestoßen:

 

http://haendler.autoscout24.de/mergner-automobile

 

 

Hier werden nicht nur Nivas versiegelt, sondern alle erdenklichen Fahrzeuge. Wer Interesse hat, meldet sich am besten bei Jens Müller, seine Nummer kann ich jedem privat senden. Ist ein sehr guter und netter Spezialist im Bereich Ost-/ und US-Cars, aber natürlich auch für andere Marken.

 

 

Nachdem die Unterkunft geklärt war, bin Ich Freitag morgens losgefahren, und war nach ca. 2,5h in Plauen angelangt. Stau gab es keinen. Nach der freundlichen Begrüßung haben wir den Ablauf besprochen. Als erstes musste die komplette Innenaustattung des Niva entfernt werden, das sind Rückbank, sämtliche Verkleidungen, Teile des Dachhimmels, Fußraum usw. Vordere Sitze, Amaturenbrett konnten drin bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So viel ist gar nicht dran am Auto. Die Stoffreste kommen von den Bitumenmatten. Darüber liegt eine Gummimatte, über diese kommt dann wieder die Kofferaumwanne. Die Schrauben müssen wieder genau in die vorgesehenen Gewinde passen, ansonsten wackelt die ganze Einrichtung während der Fahrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir sehen: 0,0 Versiegelung. Wischwasser für hinten hat eine separate Pumpe + Behälter. Ohne Innenkotflügel und Versiegelung ist normalerweise hier schon der Rost am Werk.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alles robustes Plastik, mit Schrauben befestigt, nicht mit Haltenasen. Beim Gurtausbau, einen Knoten in dieselbigen reinmachen. Sonst bekommt man die kaum mehr raus, da sie ins Gehäuse zurückschnellen ;)

 

 

 

 

 

 

 

 

Dabei entdeckten wir eine kaputte Heckklappendichtung (13€) und ein paar kaputte Klipse (4,50€). Kleinkram, den Ich demnächst mal aus Russland bestellen muss, dazu ein paar neue Schmutzfänger (12€) für vorne.

 

Nach ca. 3h war das geschafft, der Niva kam auf die Bühne, und wir demontierten die Innenkotflügel sowie die Räder, reinigten die Wasserabläufe und den Unterboden mit einer Druckluftpistole und bedeckten den Lack und die Bremsen mit einer Plane, um Fettspritzer zu vermeiden. Außerdem vergrößerten wir die Ablauflöcher mit einem Schraubenzieher, damit die Sonde durchpasst. Das Ganze dauerte nochmal ca. 2h, und es ging weiter am nächsten Tag. Vorher muss man beachten, es muss alles penibel sauber sein, sonst konserviert man den ganzen Dreck mit ein. Auch wenn man nach der Reinigung entsprechend aussieht, dafür gibts ja Arbeitsklamotten :D

 

 

Morgens wieder in der Werkstatt angekommen, erwärmten wir das Fett mithilfe von einer Herdplatte. Die Verarbeitungstemperatur liegt bei ca. 120 Grad, um die optimale Kriechwirkung zu erhalten. Es dauerte ca. 30min, bis wir beginnen konnten. Das Mike Sanders Fett wird mithilfe einer Sonde und einer Sprühpistole aufgebracht. Die Sonde erreicht jeden Winkel in den rostgefährdeten Teilen wie Schweller oder Türen. auch unter dem Dachhimmel und auf den Unterboden wird es großflächig aufgebracht. Auch die Batterie haben wir ausgebaut, um Teile des Motorraums zu versiegeln. Den Geruch von dem Fett empfinde ich als angenehm, aber da gibt es verschiedene Meinungen dazu ;) Muss jeder selbst austesten. Nach 1h hatten wir sämtliche erforderlichen Teile Außen und Innen gesandert, und während der Trockenpause wurden nette und interessante Gespräche geführt.:cool:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Betriebsanleitung gibt die Stellen vor, die behandelt werden müssen. Auch neue Autos bräuchten diese Versiegelung, der Rost tritt nur später auf bzw. ist unter Plastikverkleidungen versteckt, oder das Material ist besser verabeitet und zeigt erst nach jahren die Schwächeerscheinungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir benötigten ca. 9kg-10kg des Mike Sanders Fetts, das ist für jeden Autotyp verschieden. Auf den Bildern sieht man gut, das Lada Deutschland so gut wie nichts versiegelt hatte, und wie es eigentlich sein sollte. ;)

Nachdem alles angetrocknet war, begann wieder der Zusammenbau. Da wir vorher alle wichtigen Schrauben in kleinen Kästen einsortiert hatten, war das recht schnell und einfach erledigt, wir benötigten ca. 2,5h.

 

 

 

 

 

Mittags um 14:30 waren wir wieder fertig, Ich bezahlte, verabschiedete mich und trat die Heimreise an. Werde auf jeden Fall nochmal zurückkommen, mit einem anderen Auto. :)

Verbrauch lag auf der hin- und Rückfahrt bei 8l-8,5l, Gesamtstrecke am Wochende waren etwas über 600km. der weite Weg hatte sich auf jeden Fall gelohnt, ab jetzt ist mein Niva quasi rostimmun. Das Fett bleibt ewig kriechfähig, d.h. im Sommer dehnt es sich bei heißen Temperaturen aus und schützt somit das Auto weiterhin. Nach dem ersten Sommer muss man mit dem Pinsel am Unterboden und den Achsen immer mal etwas nachbessern, in die Hohlräume muss man aber nie wieder.

 

 

 

 

 

 

Ich kann das nur jedem empfehlen, der sein Auto länger fahren möchte, oder einen Youngtimer oder Oldtimer besitzt. Da rostet dann nix mehr danach... :) Und viel Geld kostet es auch nicht. :)

 

Je nachdem wie man es will, kann man entweder beim Auseinanderbau mithelfen oder es machen lassen. Man lernt das Auto sehr gut kennen, wenn man dabei ist. ;)

 

Auch Fahrzeuge, die schon Rost haben, können versiegelt werden, der Rost bleibt dann auf dem Niveau, das er zum Zeitpunkt der Versiegelung besitzt, er kann sich nicht mehr ausdehnen, da Ihm der Sauerstoff genommen wird.

 

 

Alternativen sind z.B. Fluid Film, Seilfett, Siega Fett, Elaskon etc. Habe mich für Mike Sanders entschieden, da das so gut wie nicht mehr abwaschbar ist. Daher an alle, die das komplett selber machen wollen: Legt was in der Werkstatt unter :D Die Flecken gehen fast nie mehr raus.

 

Weitere Bilder findet Ihr in der Galerie. ;)

 

 

 

Danke fürs lesen, hoffe es hat euch gefallen.;)

 

Gruß David

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