Fri Oct 24 21:03:01 CEST 2014
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hydroelement
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Es kam einfach aus dem Herzen heraus. Frei von jeglichen Gründen eines Trends wegen, weil es jetzt ja soviele machen. Auf sowas achte ich nie, früher als pubertierender Teenie aber heute mit Anfang 30 nicht mehr so stark. Meine Kumpels fragen dauernd was mich dazu bewegt hat einen solchen Weg einzuschlagen. Allein wenn man bedenkt das ich fünf Jahre lang 231 PS durch die Lande fuhr. Nein, nicht zum Stressabbau des in meinem Falle eher lockeren Job des Zustellers, auch nicht um sich seelisch zu entschleunigen, wie es von vielen anderen Fans dieser ganz speziellen Spezies heisst. Es war einfach eine Hommage an eine unbeschwerte Kindheit und Jugend. [bild=1] Ich kaufte mir im August 2012 einen perlblauen Mercedes 250 D der heiligen Baureihe W124, mit Automatik. Oft hieß es, kauf doch einen Benziner, was willst du denn mit so einer Rußschleuder, da kommst du doch nirgendwo mehr rein. Ja, wie man weiß kam es bekanntlich ganz anders. Rußen tut er nicht, und die Fahrt in die Großstädte genieße ich nach wie vor, der roten 2 in der Scheibe zum trotz. Es musste ein alter Mercedes mit Diesel sein, um noch einmal Kind zu sein. Mein Vater fuhr bereits zwei 190 D´s, von 1988 und 1992. Eigentlich wollte ich ja auch unbedingt einen 190er, selbstverständlich als Selbstzünder. Vorzugsweise einen 2,0-Diesel mit dem trotz des Vierzylinders famos klingenden Ölmotor 601, der Motor der mir noch immer Gänsehaut verleiht, mehr als mein Fünfzylinder 602. In der Farbkombi rauchsilber-metallic mit Stoff brasil, fast wie unser 92er 190 D, dem Paps seiner war innen schwarz. Aber richtig gute 190er waren zu dem Zeitpunkt entweder viel zu weit weg, oder von privatgewerblichen Zwischenhändlern zu astronomischen Preisen angeboten mit nicht immer echter Historie oder schlicht und einfach nur grottig. Da ist eine knusprige Wagenheberaufnahme das kleinere Übel gewesen. Aber, da ich nur ungerne lange nach meinem Wunschauto suche wurde es dann eben ein W124. Einem nach nassem Hund riechenden 200 D gab ich den Laufpass, die Hardyscheibe hatte ihren Geist aufgegeben und der Grünspan hat herzlichst am anthrazitgrauen Lack zugeschlagen. Über eine Kleinanzeige in Südbayern fand ich dann letztendlich den heutigen 250er. Vom Erstbesitzer inseriert, der mit 82 Jahren das Autofahren aufgab kaufte ich ihn dann mit ein bisschen Rost und leichter, liebenswerter Patina. Wie sich herausstellte, das Auto meines Lebens. [bild=2] Warum nur ein Diesel? Es ist für mich die Vollkommenheit um wirklich zufrieden zu sein und um die unbeschwerte Zeit als kleiner Bub und entdeckungsfreudiger Teenager noch konservieren zu können. Jedesmal denke ich gerne zurück und würde gerne nochmal mit 14 die Schulbank drücken oder mit 12 das erste Mal Autofahren, alleine mit dem rauchsilbernen 190 D, als ich mich wunderte wieso soviel schwarzer Rauch aus dem Auspuff kam, es war ja nur Ruß. Ganz klar, es musste ein Diesel sein, kein ewiger 230 E aber auch kein anfälliger Turbo, ein einfacher normaler und immer wieder dankbarer Saugdiesel. Im heutigen Verkehr kann ich mit seinen 94 PS locker mithalten, das Gaspedal ist schon wegen des früh einsetzenden Kickdowns noch nie richtig durchgetreten gewesen. Drängelnde Halbstarke hat man auch hinter einem Porsche oder Touareg. Ich lebe bestens mit dem geringen aber trotzdem immer sofort abrufbereiten Temperament des alten Diesels. Er hat ebenfalls dazu beigetragen jetzt entschieden sagen zu können, Ja, ich fahre nur noch einen Mercedes-Diesel. Etwas anderes kann ich mir garnicht mehr vorstellen. Nur traurig bin ich ich das mein Vater seinen zweiten 190 D nach nur drei Jahren Besitz wieder abgab, weil er was anderes wieder fahren wollte. Heute sagt er, er war sein bestes Auto in all den Jahrzehnten. Das kommt mir doch ein bisschen bekannt vor... |
Fri Oct 17 18:45:01 CEST 2014
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hydroelement
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![]() Viele mögen sie nicht. Entweder sind sie so fest draufgeklebt oder sie wurden einlackiert, letzteres hat man schon öfters beobachten können. Ich bin ein sehr großer Fan dieser kleinen Accessiores, sie gehören für mich heimatliebenden Automobilisten zur Selbstverständlichkeit. Heute möchte ich meine Liebe zu Händlerplaketten am Heck eines Fahrzeugs öffentlich machen. Sie spiegeln die Herkunft eines jeden Fahrzeugs wider und konservieren bestmöglich die Faszination des Erstbesitzes. Manchmal sind sie transparent als Aufkleber in der Heckscheibe, oder ganz normal am Heck. In diesem Fall auf dem Foto handelt es sich um einen 95er VW Golf III 1.9 TDI mit 90 PS. Damals mit 210 NM schon sportlich und sparsam zugleich unterwegs gewesen. Gefahren wird er von einer älteren Dame. Sie hat ihn damals bei Hans Braucks in Kamen bei Dortmund gekauft. Aus Hans Braucks wurde später Hülpert und Braucks, bis das Autohaus an der Unnaer Straße 37 2008 geschlossen wurde und heute als Secondhand-Laden weitergenutzt wird. [bild=1] Schade eigentlich, war es mal ein schnuckliges, kleines VAG-Autohaus, wo sich ein Audi V8 und ein karger Steilheck-Polo Gute Nacht sagten. Aber wie es ja so ist, klein ist viel zu klein und deswegen wurde es nach Unna verlegt, wo heute die komplette VW-Palette mehr oder weniger in sehr modernem Ambiente präsentiert wird. Prospekte hole ich mir dort nicht, da mir die Atmosphäre überhaupt nicht zusagt, warum eigentlich? Kann ich nur schwer erklären, vielleicht sind moderne VW-Autohäuser einfach nicht meine Welt. Händlerplaketten bietet Hülpert heute ebenfalls nicht mehr. Sie hatten auch nie welche. Der Kennzeichenverstärker musste jedes Mal dafür herhalten, nach wie vor. Einen schwarzen Kennzeichenhalter möchte ich nicht an meinem Mercedes, er muss eine Botschaft mitbringen. Wie bei mir, die Dortmunder Niederlassung. Sie prangt auf dem silbernen Stück Plastik, wie es sich einfach gehört. Sollen doch die anderen ihren Lieblings-Fußballverein dort stehen haben, ich will mein Autohaus dort sehen. Auch wenn ich die Niederlassung für Wartungsarbeiten garnicht besuche, ein Mercedes sollte eine solche Kennzeichenunterlage tragen. Auch gab es in Werne bei Hamm das Autohaus Schmiemann samt Händlerplakette, transparent unter dem Kennzeichen. Oder die ehemalige BMW-Vertretung Heitmann aus Werne, jeder BMW trug die Händlerplakette unter dem linken Rücklicht so selbstverständlich wie Michael Mehlin aus der AMS seine Pilotenbrille. Diese kleinen aber feinen Individualisierungen am Fahrzeug sind mir sehr liebenswert und daher finde ich es sehr schade das es sie nicht mehr gibt. Es wirkt heutzutage viel zu altbacken, man braucht und will es nicht. Doch warum soll nicht am Heck der BMW-Händler am neuen 2er Active Tourer oder die Opel-Vertretung eine kleine Verewigung hinterlassen zum neuen Insignia, man ist einfach stolz ein Auto verkauft zu haben. Liebe Autobesitzer und Autohäuser, lasst die alten Zeiten der Händlerplaketten wieder aufleben. Ein bisschen Retro in gesundem Maße hat niemandem geschadet. |
Sat Oct 11 14:42:12 CEST 2014
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hydroelement
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Mit etwas Verspätung kommt der neue Artikel, leider gab es gestern einiges zu tun, archivmäßig. Viele neue Prospekte sowie Lieferungen an meine Packstation und Paketshops wollten besorgt und abgeholt werden. Natürlich kann man das ja nur mit einem ganz bestimmten Fortbewegungsmittel erledigen. Manch einer fährt Golf, ein anderer wiederum einen angesagten Audi oder um mehr Understatement zu haben einen Dacia, vielleicht als Duster, der SUV-Welle wegen. Das alles kann mir niemals das bieten was mir mein treuer Kumpel bietet, Freude. [bild=1] Die bietet er immer wieder aufs neue, egal auf welchen Wegen. Es ist ein Fahrzeug der Marke Mercedes-Benz. Ein alter Diesel, ein 250 D mit Automatik. Die und die Metalliclackierung sind die einzigsten Extras. Schiebedach oder die ach so wichtigen Kopfstützen sind Fehlanzeige, soll auch so bleiben. Ich brauche nicht viele Extras. Schon mein früheres BMW Coupé 330 Ci war recht nackt was das angeht. Es bestand hauptsächlich aus Motor und M V-Speiche 72, hat total gereicht. Den Mercedes kaufte ich im August 2012 aus einer Kleinanzeige des damals 82-jährigen Erstbesitzers heraus, ich war auf der Suche nach etwas ausgefallenem. [bild=2] Was kann bloß ausgefallener sein als ein alter Mercedes mit rustikalem Diesel. Von vielen geliebt, heute wegen der fiesen Umweltzonen teils verschmäht weil man sich nicht traut mal eben damit reinzufahren. Viele wollen auch wenn W124, dann einen Benziner. Ein 230 E soll es meistens sein, Alfatier. Kommt für mich keinesfalls in Frage, zu klischeehaft was manche Trends angeht. Ich halte nicht viel von Trends und einen Youngtimer fahre ich der alten Zeiten wegen. Ich liebe Autos der 70er bis 90er, erinnert mich an meine schöne Kindheit. Taunus, Golf I Diesel, W123 und /8, 190 D gleich zweimal und Co. sind für mich einfach die schönsten Autos. [bild=3] Da kommt der 250 D gerade recht. Mit alten Mercedes-Dieseln bin ich groß geworden. Paps hatte zwei 190 D, einmal arktikweiß und einmal rauchsilber-metallic, ganz früher 250 /8 in kaledoniengrün. Unglaubliches Fahrgefühl, den rauchsilbernen fuhr ich mit zwölf Jahren dann auch mal eben allein. Wenn ich heute meinen Ölmotor 602 starte denke ich sofort an die Kindheit und Jugend zurück. Das war der Hauptgrund weswegen es ein Diesel sein musste und der BMW als zweiter BMW nach fünf Jahren dann abgeschossen wurde. Heute fällt mir ein ob es nicht besser gewesen wäre ihn einfach wegzustellen, er kam schliesslich aus bestem Vorbesitz. [bild=4] Ich brauche nicht viele Pferdestärken um glücklich zu sein. Die 94 PS die mein 250 D bietet reichen mir. Er wurde hauptsächlich wegen des niedrigen Verbrauchs von nur sieben Litern und des unvergleichlichen Motorklangs gekauft. Umweltzone? Ach was solls, ich kann es nicht ändern. Er steht zu seiner roten 2 in der Scheibe, das ist auch gut so. Ein sehr teurer Partikelfilter wird nicht verbaut, selbst der Oxikat wird meiner Meinung nach in Frage gestellt da die Originalität für ein paar Euro gefährdet wird. Doch da er ja schon drin ist... Alles in allem, es ist echte Liebe zu einem Fahrzeug, dem Fahrzeug des Lebens. Wird diesen Status jemals einer seiner Nachfolger erreichen? Wohl kaum, denn der erste einer neuen Ära ist immer der schönste und besonderste, war bei meinem ersten Auto - ein 318i E46 - schon so und wird immer so bleiben. Wenn mal ein Markenwechsel stattfinden sollte, was ich weniger glaube, wird dieser Status wieder erneuert, doch selbst das wird sehr schwierig. Ist doch gut so. Ich liebe ihn, den 250 D! |
Fri Oct 03 20:57:43 CEST 2014
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hydroelement
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Wie das nunmal so ist, irgendwann sieht man sich wieder. Oder: man sieht sich nur zweimal im Leben. Genauso ergeht es auch vielen Fahrzeugen, irgendwann treffen sie sich wieder, auf dem Abstellgleis. Auf meinen üblichen Händlertouren für mein Literaturarchiv auf der Suche nach neuen Prospekten sehe ich so einige Inzahlungnahmen. Viele erleiden das Schicksal abgeschoben zu werden. Was genau jetzt dieser 300 SE, ein W140 von 1992 noch erleben wird kann ich nicht beurteilen. Noch heute steht er bei Hirsch in Werne, dem Mercedes-Benz-Vertragspartner Das Areal von Hirsch, Ex-Autohaus Schmiemann ist nicht sehr groß doch immer gut für nette Gebrauchtwagen in der hintersten Reihe. Der 300 gefällt mir. Leider hat sich der Rost im Bereich der Seitenbeplankungen an den Türen, gerne Saccobretter genannt breit gemacht. Die typische Schwachstelle vieler Mercedes, meinen hatte es damals auch erwischt. Weiter schleiche ich um den großen Stern herum. Die Prospekte zum SLS und E-Klasse Coupé/Cabriolet habe ich bereits in mein Auto gelegt. Der Analogtacho der alten S-Klasse zeigt 263484 Kilometer an. [bild=1] Der Kennzeichenträger trägt die Aufschrift "Beresa-Was immer Sie vorhaben". Deutet auf eine gute Historie hin trotz rostiger Wahrheit. Eine Anhängerkupplung mit stark rostigem Kopf hat er auch. Einst lies sich Helmut Kohl, der Ex-Bundeskanzler gerne mit der übergewichtigen S-Klasse chauffieren. Heute können auch wir normalsterbliche sie uns leisten, wenn wir denn auch wollen. Der Innenraum trägt hellen Stoff in grau. Die Sitzwange auf der Fahrerseite hat bereits Abnutzungserscheinungen. Auf der Rückbank haben es sich die Winterräder auf Stahlfelgen mit den attraktiven Radkappen mit Chromrand gemütlich gemacht. Das ganze Paket wartet auf die Weiterfahrt, wie lange noch? [bild=2] Den beiden C-Klassen ergeht es leider nicht anders. Den Kilometerstand erfahren wir leider nicht durch die Digitalisierung die in heutigen Fahrzeugen Einzug hält. Beruhigend wirkt es jedoch, das beide keinen sichtbaren Rost aufweisen. Der W203 ist bereits das Mopf-Modell, ein Elegance. Welche Motorisierung unter der Haube steckt erfahre ich leider nicht, aber ich gehe stark davon aus das es ein Benziner sein wird, vielleicht ein kräftigerer Kompressor. Was für ein Zufall das sein Nachfolgemodell W204 nebenan im Grunde exakt die gleiche Variante ist, ein dunkelblauer Elegance. Dessen Innenraum ist in herrlichem beige gehalten, nicht so dunkel wie das im 203. [bild=3] Die beiden tragen das Verkauft-Schild. An wen weiss man nicht. Ich tippe ganz frei auf einen Händler, vielleicht Export. Ob sie durch die viele Elektronik noch lange leben werden ist fraglich. Fest steht das sie sehr gepflegt erscheinen mit fast keinen Gebrauchsspuren, bei einem Alter von fünf bis zehn Jahren immerhin. Alle drei haben ihren Erstbesitzern einst sicherlich Freude bereitet. Ich denke, das die neuen Eigentümer dieser Sterne weiter ihre Freude haben werden, vor allem die S-Klasse steht für Fahren wie Gott in Frankreich. Die Radläufe waren an ihr ebenso einwandfrei wie die Kotflügel. Lediglich die Heckscheibe trägt einen Hauch von Milchrand, ohne Rost am Scheibenrahmen. Ich würde sie mir wegstellen wenn sie pikobello wär. Als Turbodiesel ist sie obendrein sparsam. Auch der 300 SE mit 231 PS ist kein Trinker, doch wissen das die wenigsten. So wartet sie immer weiter auf den zweiten Frühling, irgendwo im nahen Osten oder in der Garage eines echten Liebhabers. Die beiden C-Klassen sind jetzt schon weg. Wahrscheinlich bei einem Gebrauchtwagenhändler der beide als scheckheftgepflegt anpreist. Diese Hefte dürften dann immerhin auch echt sein. Meinem 250 D gefallen alle drei, besonders die Form des W140 ist gelungen. Man soll zu seiner Figur stehen. Sage ich auch immer. |
Fri Oct 31 21:01:46 CET 2014 |
hydroelement
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Wenn man schon Autoliteratur sammelt, was sollte Vorrang haben?
Es ist mittlerweile bekannt das ich eine große Vielfalt in meinem Privatarchiv besitze. Zwar weniger bei Fahrzeugherstellern, dafür umso mehr bei den Unterlagen. Nur Prospekte oder Preislisten? Nein, das ist mir zu öde, Vielfalt ist angesagt! Bücher, Fachzeitschriften, Farbtafeln und natürlich - mein aller Liebling - interne Vertriebsunterlagen befinden sich in meinen Aktenschränken.
Leider nicht immer vollständig, aber ich arbeite mit viel Liebe daran. Jede Auflage eines Prospekts mit aufzunehmen ist für mich ebenso ganz normal wie mehrere Magazine zu abonnieren, nur so kann man sich ein ideales Nachschlagewerk zusammenstellen. Ist natürlich nicht so praktisch wie viele es gerne hätten, doch es reicht um sich einen gemütlichen Abend mit einer Tasse Kaffee und netter Musik im Hintergrund gemütlich zu machen und einfach nur zu schmökern, herrlich!
Dieser Artikel ist heute mal eine Umfrage an die weitere Sammlerschaft hier auf Motor Talk, wie seht Ihr das so mit dem Sammeln? Nur Prospekte, bestimmte Marken oder doch besser von jedem etwas, sprich neben Prospekten auch Bücher, Magazine, interne Verkaufsunterlagen sowie andere Automobilia? Ich bin schon gespannt!