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DAS BESTE ODER NICHTS !

Qualität und Innovation von Mercedes - Fahrzeugen im Meinungsspiegel Ihrer Fahrer

Wed Sep 21 12:02:48 CEST 2011    |    dickschiffsdiesel    |    Kommentare (23)

Liebe Gemeinde,

 

Um diesen aktuellen Werbeslogan der Daimler - AG ist es in letzter Zeit ruhig geworden . Er hat ganz schön polarisiert . Den einen erschien er wie der reinste Hohn , den anderen als bloße Feststellung einer

selbstverständlichen Gegebenheit . War früher alles besser (Stichwort : "Der letzte , echte Mercedes")? Oder ist ein Mercedes heute so gut wie nie ?

 

Meine Frage an die Mercedes - Fahrer :

Was haltet ihr von eurem Mercedes und der Tradition des Herstellers ?

 

Gefragt sind natürlich auch die noch nicht / nicht mehr - Mercedes - Fahrer !


Wed Sep 21 14:45:17 CEST 2011    |    austriabenz

Der letzte, echte Mercedes?

Eine schon fast philosophische Frage.

Dazu eine kurze Geschichte.

 

1979 erstand ich einen /8 220D Bj. 1969. Aus eigener Erfahrung wusste ich, es ist ein robustes

und zuverlässiges Fahrzeug. Der Fahrkomfort und das Charisma dieses Wagens bediente

alle meine Wohlfühlfaktoren der damaligen Zeit. Ein Traum mit Schiebedach in dunkelblau.

Ich war damals, als unter 30jähriger, absolut stolz einen Mercedes zu fahren.

Die ungläubigen Blicke und Fragen wie "... einen Benz???... den kannst du dir leisten?" ,

umrahmt von unterschweligen Neidphrasen, waren schier endlos.

1980 sollte der Wagen eine 5000km Urlaubsreise absolvieren. Ein großer Check war angesagt.

Ich wollte ja zuverlässig am Ziel und wieder Zuhause ankommen.

 

Kurzum, dieser Check war ein Schreckenserlebnis - der /8 rostete:eek:. Und wie der rostete.

Der U-Boden war fahrerseitig durch, sodaß ich die Strasse von Fahrersitz beobachten konnte.

Das war mir vorher nicht aufgefallen, da eine Pfuschreparatur mit viel U-Bodenschutz, dies

geschickt verbarg.

Ein Schraubenzieher brachte alles Zutage. Die mit GfK zugeklebten

Rostlöcher und mit U-Bodenschutz überstrichenen Stellen wurden immer mehr.

Die Folge: Frust im Megabereich - Stimmung im Keller - Mercedes als Rosthaufen verflucht.

 

Aber, was nun?

Eine umfassende Reparatur war unumgänglich. Einige Tage später machte mich daran

diese Gammelstellen zu sanieren. Erfolgreich, wie sich herausstellte.

Der Benz brachte uns, ohne dem kleinsten Problem, durch halb Europa.

 

Der Frust war verschwunden, Freude und Zufriedenheit eingekehrt und der Glaube

an die Marke Mercedes wiederhergestellt.

War das nun der letzte, echte Mercedes?

 

Oder etwa der gelobte 124er?

Auch mein braver, wunderbarer E230, Bj 91 322tKm, hat bei mir schon eine umfassende und aufwendige Rostkur hinter sich.

Ein Weiterer E230, 172tKm, ebenfalls Bj.1991, liegt derzeit auf dem Krankenbett meiner hauseigenen "Rostkuranstalt".

War etwa Dieser, der letzte, echte Mercedes?

 

So wie damals beim Kauf meines ersten Mercedes, bin ich auch heute noch der Marke zugetan.

Trotz aller Macken, Wehwehchen und Sonderlichkeiten. Aber auch wegen den

Erfahrungen mit so manchen anderen Marken.

Auch andere Fahrzeuge haben produktionstechnisch wegen der max. Gewinnoptimierung

"Dreck am Stecken". Deren Besitzer klagen ebenso über einen Qualitätsrückgang.

Ein Vergleich könnte offenbaren, daß Mercedes noch mitspielt.

Leider konzertant mit Anderen auf niedrigerem Level.

 

Dennoch, das Image der Marke Mercedes steht nach wie vor noch immer recht weit oben

und Unzulänglichkeiten werden daher fast als Katastrophe empfunden.

 

Wann es den letzten, echten Mercedes gegeben hat? Diese Frage ist nach wie vor offen.

 

Wir werden die Antwort erst dann erfahren, wenn der letzte Mercedes, so wie wir es kennen,

vom Band rollt.

 

 

Fazit: Jeder Mercedes ist ein letzter, echter Mercedes.

Noch steht edel und imposant vorne an der Haube drauf, was drin ist:D

Spätestens nachdem der China-Mann zugeschlagen hat und die silbernen Sterne eine

rote Unterlage bekommen haben, werden wir den letzten, echten Mercedes kennen.

Fri Sep 23 09:55:28 CEST 2011    |    Audilette

Wer schonmal alle "Premiumfabrikate" durch hatte, für den ist der Daimler-Spruch keine hohle Phrase. Bei Audi gibt es nunmal überteuerte VW-Technik, bei BMW wird an empfindlichen Stellen glatt gespart.

Bei Mercedes sah es über die Jahrzehnte doch immer etwas anders aus. Natürlich gab es die Schwachstellen der vorletzten E-Klasse. Schaut man sich einen Daimler mal wirklich genau an, wird dem Techniker ziemlich schnell klar, dass hier doch mit anderen Maßstäben gearbeitet wird. Wenn ich nur mal den Motorraum meiner alten SLK 170er Klasse oder auch den momentanen R171er ansehe und ich schau in den Motorraum eines Audi TT, dann weiß ich warum ich mehr Geld ausgegeben habe:D

 

Gruß

Audilette

Fri Sep 23 09:56:16 CEST 2011    |    Audilette

Wer schonmal alle "Premiumfabrikate" durch hatte, für den ist der Daimler-Spruch keine hohle Phrase. Bei Audi gibt es nunmal überteuerte VW-Technik, bei BMW wird an empfindlichen Stellen glatt gespart.

Bei Mercedes sah es über die Jahrzehnte doch immer etwas anders aus. Natürlich gab es die Schwachstellen der vorletzten E-Klasse. Schaut man sich einen Daimler mal wirklich genau an, wird dem Techniker ziemlich schnell klar, dass hier doch mit anderen Maßstäben gearbeitet wird. Wenn ich nur mal den Motorraum meiner alten SLK 170er Klasse oder auch den momentanen R171er ansehe und ich schau in den Motorraum eines Audi TT, dann weiß ich warum ich mehr Geld ausgegeben habe:D

 

Gruß

Audilette

Thu Sep 29 08:31:46 CEST 2011    |    Diesel73

Mein erste eigenes Auto war ein 200 D, 124er. Er war eigentlich ein wirtschaftlicher Totalschaden, die haben mich beim Kauf komplett über den Tisch gezogen. Aber ich habe ihn geliebt. Er lief. Ob bei minus 20 Grad oder plus 30 Grad. Er war von vorne bis hinten kaputt, durchgerostet an allen erdenklichen Stellen. Sogar die Bremse war nicht mehr wirklich zuverlässig. Vor 20 Jahren bin ich damit noch ohne nachzudenken gefahren, käme heute nicht mehr vor :). Er hat mich überall durchgebracht: die Anfängerzeit, dicken Nebel, Starkregen, Glatteis, alles eben. Meine ersten (kleineren) Unfälle fing er ab: wir flogen mit ca. 50 in ein hohes Maisfeld (mussten ausweichen), durch den Mais, rumms wieder auf die Straße, alles gut. Er musste einiges abkönnen. Geländefahrten waren keine Seltenheit. Er machte alles mit. Er war mein "Panzer". Wir fühlten uns unkaputtbar. Alle technischen Mängel konnte man entweder grad selbst beheben (festkleben, anbinden usw.) oder die Werkstatt arbeitet kreativ (ohne teuer Neuteile).

Nach ihm kamen diverse VW. Auch gut, bis heute. Aber das Mercedes-Feeling kommt nicht auf. Wenn ich hier im Fuhrpark einen Mercedes fahre oder beim Training (Driving Event), ist das jedesmal das gleiche: reinsetzen, Zuhause sein, alles gut.

1999 hatte ich als Mitfahrerin einen schweren Unfall. Glücklicherweise saß ich in einem Mercedes und der "Gegner" war auch einer. Die Aufprallenergie war unbeschreiblich grauenhaft, aber wir haben alle überlebt. Dafür bin ich Mercedes mein ganzens Leben lang dankbar. Die Bindung zu dieser Marke wird immer etwas besonderes sein, auch wenn ich derzeit privat keinen Mercedes habe.

Daimler forever. Der Slogan passt. Es ist das Beste. Punkt.

Thu Sep 29 08:53:31 CEST 2011    |    dickschiffsdiesel

Sehr einfühlsamer und nachvollziehbarer Beitrag . Warum kaufst du dir nicht einfach einen neuen 124er ?

Thu Sep 29 10:52:33 CEST 2011    |    Diesel73

Grins. Eigentlich gute Idee. Aber in den letzten 20 Jahren haben sich meine Ansprüche verändert. Ich brauche jetzt deutlich mehr PS und eine AHK. Sitzheizung möchten die Knochen auch nicht mehr missen.

Ich bin auch leider nicht in der Lage einen solchen Oldtimer "artgerecht" zu umsorgen (weder finanziell noch technisch). Aber ich freue mich jedesmal, wenn ich noch mal einen auf der Straße sehe.

Thu Sep 29 12:28:42 CEST 2011    |    dickschiffsdiesel

Man soll immer wieder dort neu anfangen , wo man durch widrige äußere Umstände zuvor gezwungen war , aufzuhören . Sonst bleibt immer das von dir beschriebene Gefühl zurück...

Thu Sep 29 13:30:41 CEST 2011    |    Diesel73

Das klappt leider nicht immer. Aber schöne Erinnerungen können einem auch ein Lächeln aufs Gesicht zaubern ;)

Ich habe ja auch beruflich immer mal wieder das Glück, einen Mercedes fahren zu dürfen.

Thu Sep 29 14:26:26 CEST 2011    |    Diesel73

Hallo nochmal, sorry, es war ein w123!!!

Thu Sep 29 14:47:38 CEST 2011    |    dickschiffsdiesel

Vom mangelnden Rostschutz abgesehen , war der noch wesentlich solider als der 124er und entsprach

eigentlich dem landläufigen Bild vom "echten Mercedes" was immer das auch sein mag (habe mal neulich

darüber räsonniert) .

Finde ich übrigens ganz tapfer , daß du dich als Frau (sofern das stimmen sollte) auf dieses männlich verminte Terrain wagst ! ;):cool:

Fri Sep 30 09:51:58 CEST 2011    |    Diesel73

Hallo,

ja der 123er war so ziemlich das solideste Auto, das je gebaut wurde. Der Rost raffte die meisten leider dahin, aber das Problem besteht leider bis heute.

Das ich eine Frau bin, stimmt :). Autobegeistert bin ich von Geburt an. Mittlerweile habe ich es geschafft, mich auch beruflich in der Autobranche durchzusetzen. KFZ Mechanikerin konnte ich leider nicht werden, da ich mit 14 schon den ersten Bandscheibenvorfall hatte. Jetzt bin ich Fuhrparkleiterin und Fahrerin. Zu Anfang (vor 5 Jahren) musste ich des öfteren mal laut werden. Nach einiger Zeit haben die Herren dann gemerkt, dass ich nur von Dingen spreche, von denen ich Ahnung habe und dann haben sie mich auch respektiert.

Sun Jan 01 22:01:52 CET 2012    |    sekman

Also der Dicke ist mein erster Stern und ich muss dazu sagen, dass ich zuvor immer der Meinung war der 210er seie der hässlichste Benz, der jemals Stuttgart verlassen hat.

Vorher hatte ich zwei französische Fabrikate eines davon sogar einen Citroen(André Citroen gilt ja neben Carl Benz zu den Pionieren des Automobilbaus), desweiteren verfüge ich über ausreichen Erfahrung mit Premiumherstellern wie V.W um mir zumindest ein subjektives Bild machen zu können.

 

Ja:

Weder die Franzosen, noch die VW haben bei mir jemals gerostet! Kein Bisschen!

 

Aber... mein Dieselkangoo war nach knapp 280.000 KM komplett an der Verschleisgrenze und nur noch für den Export geeignet!BJ 2001!!!!!

Der Saxo, den ich danach anschaffte, hatte bei 140.000 KM bereits den zweiten Motor und wie beim Renault klapperte da ALLES sowohl im Innenraum als auch an Karosserie und Motor.

Dazu muss man sagen, dass die Franzosen (zumindest bei der Herrstellung meiner Autos) offenbar keine sprachliche-Übersetzung des Wortes "Comfort" oder "Langlebigkeit" kannten. Deswegen ist der Benz nicht nur das erste Auto der Welt, sondern meiner Meinung nach auch das Beste!

Klar sollte gerade ein Benz, der mal knapp 75.000 Mark (meiner zumindest) gekostet hat auch nach 15 Jahren nicht rosten aber mehr Probleme habe ich mit meinem nicht.

 

Da können sich die Franzosen (abgesehen von der Citroen DS und dem 2CV) echt mal eine Scheibe abschneiden!Und selbst dann könnten Sie in der Liga nicht ANNÄHERND mitspielen.

Wenn man die Ausstattung un den Comfort beim VW-Konzern haben will muss man doch alles extra zahlen und ist dann bei einem halbwegs gut ausgestattet Passat oder A6 auch auf durchschnittlichem E-KLasse Preisniveau.

 

Schaut euch doch mal an was Citroen für den C6 an Preis aufruft(neu) vom VW Phaeton ganz zu schweigen....Da darf man wohl erst garkeine Qualität erwarten(ZUmindest bei der Markteinführung hatte der einen Neupreis für die Comfortausstattung der bei 94.135,00 € lag.

Und selbst dann würden wir hier immernoch Äpfel mit Birnen vergleichen!!!!

 

Manuel

Sat May 05 17:55:03 CEST 2012    |    dickschiffsdiesel

Tja , Mercedes und Rost - fuer jeden Kenner eigentlich nichts Aussergewoehnliches , eigentlich seit 50 Jahren eher der

Normalfall . Was AB schon damals mit seinem /8 erlebt hatte , war eben nichts Ungewoehnliches , dennoch einem breiteren Publikum unbekannt -der Qualitaets - Nimbus von Mercedes blieb im ganzen vorigen Jahrhundert voellig

unbefleckt . Meine These : Was ich nicht weiss , macht mich nicht heiss - da die damalige Fachpresse nichts ueber rostige

Daimler schrieb , war das auch kein Problem - das Internet gab's halt nicht ! Heute wissen es sofort Millionen , dass

VW bei den TSI's und Mercedes beim OM 651 ein Steuerkettenproblem haben !

Ich glaube , auch der schlechte Rost - Ruf des 210ers gegenueber frueheren Baureihen basiert vor allem auf dem Internet :

Mir kann keiner erzaehlen , dass ein /8 oder ein 123er weniger rostanfaellig seien - aber , sie haben einen besseren Ruf !

 

Ich bin ueberzeugt , dass ein 210er von der Blechsubstanz her eher laenger haelt als seine Vorgaenger - unter 2 Voraussetzungen : Der Lack bei der KTL war noch rel. frisch und nicht bakteriell verseucht und es fand eine ausreichende

Rostschutzkonservierung schon im Werk statt . Beides wr jedoch - leider ! - nicht immer der Fall !

Sat Dec 13 14:05:04 CET 2014    |    El Sibiriu

DSD, wann gibt es mal ein philosophisches Traktat zur aktuellen Entwicklung der Marke in Deinem Blog? Es ist sehr still hier! ;) Wenn wir das immer im Forum ausführen, wird unser austriabenz irgendwann böse ;).

Sat Dec 13 22:05:28 CET 2014    |    dickschiffsdiesel

Hallo ES, ja, du hast völlig recht - hier ist es zu still, habe mich selbst zu wenig um den Blog und zu viel um's Forumgekümmert!

Aber das Thema ist nach wie vor zentral : Bietet Daimler heute noch das Beste oder ist dies alles nichts mehr für Leute, die sich früher bewußt für einen Mercedes und nicht für einen Opel Rallye Kadett entschieden hatten!?

Was ist das eigentlich - "das Beste"?

Allgemein gesagt, bietet etwas unter mehreren Gesichtspunkten viel mehr als eine Reihe von Vergleichsobjekten, so ist es das Beste. Wenden wir das auf einen Mercedes des 20. Jahrhunderts an, so war dieser

1.qualitativ hochwertiger

2. langlebiger

3.technisch fortgeschrittener

4.repräsentativer

5.teurer

als die Produkte der Konkurrenz.

EBEN DESWEGEN WAR EIN MERCEDES AUCH ERSTREBENSWERTER ALS EIN BELIEBIGES KONKURRENZPRODUKT - ER WAR STETS EIN SYMBOL !

 

Wie sieht das heute aus? Lässt sich das heute auch noch sagen? Warum - oder auch warum nicht ?

Sun Dec 14 16:31:49 CET 2014    |    El Sibiriu

Hallo DSD,

 

ja, so kann man das sicher zusammenfassen! Und wenn ich Deine Liste durchgehe, kann man die einzelnen Punkte bezogen auf heute bestenfalls mit "teilweise ja, teilweise nicht" beantworten.

 

Was würdest Du Dir für Dich eigentlich heute als Neuwagen kaufen? ("gut erhaltenen 300TD suchen" zählt also nicht als Antwort! ;) ). Du machst ja gerne mal Witze über japanisches Design, aber wenn ich in der Preisklasse eines neuen Mercedes suchen würde und das Ziel hätte, das Auto wenigstens 10 Jahre zu fahren, würde ich einen Lexus inzwischen ernsthaft in Betracht ziehen.

 

Mein Vater bekommt jetzt einen neuen A6. Der aktuelle hat in 3 Jahren 100.000 km gemacht und war, außer zum Service alle 25.000 km oder so, nicht einmal in der Werkstatt. Und so war es bisher bei jedem A6. Habe das Gefühl, mit einer neuen E-Klasse geht sowas nicht mehr.

Sun Dec 14 20:46:43 CET 2014    |    dickschiffsdiesel

Hallo ES, wie du sicher meiner 5- Punkte - Liste entnommen hast, habe ich dort Oberbegriffe gebildet, die sich zur näheren Diskussion aufsplitten lassen. In meinem Oberbegriff "Repräsentanz" ist z.B. der Begriff "Design" enthalten. Es wird dir einleuchten , dass das Design von Lexus noch eine Größenordnung grässlicher ist als das schon schreckliche aktuelle Daimler - Design - aus einem Lexus könnte ich nur noch nachts aussteigen, in der Hoffnung, dass mich keiner erkennt! Es wäre mir schon peinlich genug, mich aus einem GLE herauszuschälen, aber man muss so einen ästhetischen Tiefschlag nicht noch auf die Spitze treiben! (Das ist zwar sprachlich etwas schräg, passt daher aber recht gut zum Thema!;):p )

Nein, schon von daher scheidet ein Lexus völlig aus. Ich denke auch , dass Autos für Länder mit Linksverkehr und durchschnittlich kleineren Bewohnern auch nicht optimal an unsere Verhältnisse angepasst sind - vielleicht auch ein Vorurteil.

Meine Antwort auf deine Frage ist eigentlich im Forum nachlesbar. Nach meiner 5-Punkteliste passt eigentlich der 210er noch sehr gut zu meinen Ansprüchen. Daraus folgt, dass ich ihn behalten und weiter in Schuss halten werde. Natürlich haben modernere Autos auch ihre Vorzüge, z.B. im Gesamtbereich der Sicherheit , aktiv und passiv. Ich zähle auch nicht zu den Leuten, die sich durch irgendwelches "Bling-bling"angeblich so gestört fühlen, dass sie sich ein modernes Auto nicht leisten mögen - meist hat das andere Gründe!;) Ich empfinde aktuelle Assistenzsysteme eher als Fortschritt.

Ich denke eher an die fragliche Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Komponenten und an die Kosten im Falle eines Defektes,der mit zunehmender Komplexität der Teile immer wahrscheinlicher wird. Was kostet die Reparatur eines LED-Rücklichtes gegenüber einer Glühbirne? Was kostet ein moderner Turbolader und wie lange überlebt er die Garantiezeit?

Das sind z.B. Fragen, die mich interessieren ,denn ich lease meine Autos nicht, sondern kaufe sie neu.

Bei aller Technikbegeisterung darf natürlich das praktische Potential eines Autos nicht vergessen werden - Vehikel wie die A-Klasse , in denen man nichts sieht (vor allem nicht von und nach hinten) , in die man nichts als ein paar verbiegungssüchtige Yuppies hineinzwängen kann und die vor allem in jeder Hinsicht unbequem sind , fallen von vorneherein aus.

Natürlich muss einem ein Auto auch gefallen. Mir gefallen klare, funktionale Formen ohne unnötige Sicken und ohne Chrompofel. Von daher war ich vom neuen 124er gerade auch gegenüber seinem Vorgänger sehr angetan. Das heutige Mercedes- Design möchte ich jetzt nicht kommentieren - noch bin ich gut gelaunt!

Ich habe mir jetzt einen neuen Yeti bestellt, habe ihn aber noch nicht . Klares Design, kein Chrompofel, sehr übersichtlich. guter Ein-und Ausstieg, sehr praktische Beladbarkeit, gute Sitze, klar gegliedertes , übersichtliches Cockpit, gute Verarbeitung einschließlich Rostvorsorge, moderner Turbomotor mit 7G-DSG und rel. geringem Verbrauch. Ein schöner

Zweitwagen für meine Frau und mich. Hoffe ich jedenfalls...hat erstaunlicherweise viel mit dem 210er gemein...

Mon Dec 15 11:44:01 CET 2014    |    El Sibiriu

Guten Morgen DSD,

 

Du hast mal ein schönes Zitat gebracht. Sinngemäß: "Einen Mercedes fährt man nicht wegen seines Designs, sondern trotzdem!" So würde ich es mit japanischen Autos halten. Aber selbst gefahren bin ich so ein Teil noch nicht, nur mitgefahren. Man hört aber, anders als bei MB, überwiegend Positives über diese Autos. Ansonsten bin ich aber ganz Deiner Meinung ;).

 

Was Autos kaufen oder leasen betrifft, so glaube ich, dass wir mittelfristig Autos nur noch mieten werden. Die erste Komponente ist ja, dass es inzwischen als obligatorisch angesehen wird, eine S-Klasse mit Garantie zu kaufen, weil es sonst ein unkalkulierbares finanzielles Risiko ist. Das heißt, man zahlt eine monatliche oder jährliche Gebühr dafür, dass man sein Auto bewegen kann, ohne sich finanziell zu ruinieren. Der Schritt zum Mieten ist nicht weit. Ich nehm an, darauf wird es dann auch hinauslaufen..

Mon Dec 15 12:47:24 CET 2014    |    dickschiffsdiesel

Ich glaube eigentlich nicht an eine Zukunft der Mietautos. Eine ernsthafte Wirtschafts-und Finanzkrise, mit der ich jederzeit rechne, wird dem gewerblichen Leasing-Zirkus in der oberen Mittelklasse den Garaus machen,die zunehmend verarmende und arbeitslos werdende Mittelklasse wird sich diese bisher gewohnten Autos auch nicht auf Pump weiter leisten können , so dass auch privat der Miet-und Abzahlungsmarkt schrumpfen wird. Die Neuwagen werden wie Blei auf Halde stehen und der Gebrauchtmarkt an Leasing-Rückläufern wird preislich zusammenbrechen. Angesichts des Reparaturrisikos moderner Wagen wird das Versicherungsgeschäft mit Anschlussversicherungen boomen. Als Neuwagen werden technisch robuste und preisgünstige Autos wie Dacia erheblich zulegen , im Gebrauchtwagengeschaft werden auch technisch einfachere und risikolosere Autos gefragt sein. Viele Geschäftskunden werden finden, dass ein Passat im Grunde auch schon völlig ausreichend ist...

Harte Zeiten für Daimler - gut, dass manche Fanboys nicht über den Tellerrand blicken können...

Ich weiss auch nicht, ob bei der sich abzeichnenden Entwicklung im Ausland die dortigen Märkte Trost spenden können -

ich sehe da Russland mehr als Menetekel...

Mon Dec 15 13:19:14 CET 2014    |    British_Engineering

Ich bin zwar ein Nicht-Mercedes-Fahrer, kann aber trotzdem ein paar Sätze zur Thematik beitragen. Meine Eltern fahren schließlich seit 1981 Mercedes und haben in dieser Zeit vier Exemplare besessen. Drei von diesen Fahrzeugen bin ich selbst gefahren. Teilweise in recht großem Umfang.

 

Die ersten beiden waren 200D W123 (ein Mal Baujahr 76 und ein Mal Baujahr 81), dann folgte ein 1992er 190D und seit kurzem ein B180 Automatik Baujahr 2013. Ich finde, in den Details merkt man schon, dass Mercedes heute viel mehr auf die Kosten schaut als früher. Klar sind viele technische Baugruppen nach wie vor sehr hochwertig und ich gehe auch davon aus, dass ein 2013er B180 im Laufe des Lebens seine 250.000 Kilometer abspult wie frühere Mercedes-Modelle auch. Beim Blick auf die Türverkleidungen, die Art und Weise, wie der Unterbodenschutz aufgetragen ist und etc. werden aber Unterschiede zu früheren Modellen deutlich

 

Nur kurz ein paar Beispiele: Der Teppichboden ist beim B180 nicht mehr so dick und hochwertig wie beim 190er. Der hatte eine Qualität, die ich so noch nicht mal im Wohnzimmer habe. Die Rücksitzlehne ist geteilt, die Sitzfläche aber nur im Stück umzulegen. Das gab es früher bei keinem Mercedes-Modell mit geteilter Bank. Spart aber Geld und manchen Kunden scheint es nicht zu stören. Bei den Türablage-Kästen kann man nur hoffen, dass man da nicht mal versehentlich kräftig beim Aussteigen gegen tritt. Dann sind die Dinger kaputt. Die sind sogar bei meinem Kadett E hochwertiger gebaut gewesen. Auch die Art und Weise, wie einige Kabel hinter der Kofferraumverkleidung verlegt sind, wundert mich ein wenig. Das fällt nicht unter "Das Beste".

 

Aber selbst damals beim Wechsel vom W123 auf den 190er W201 waren ein paar Sparmaßnahmen sichtbar. Beim W123 kam immer genügend Frischluft aus den Düsen, ohne dass bei normalen Witterungsbedingungen überhaupt das Gebläse angeschaltet werden musste. Beim W201 dagegen musste es eigentlich immer schon auf Stufe 1 mitlaufen. Der Durchsatz der ganzen Belüftungsanlage war deutlich niedriger.

 

Letzten Endes ist es immer dasselbe: Die meisten Kunden wollen immer mehr Ausstattung, die Wagen dürfen aber nicht wirklich teurer werden. Also muss an den Dingen, die eh vorausgesetzt werden und die keiner mehr extra honoriert, gespart werden. Das merkt man aber auch, wenn man mit halbwegs wachem Blick ins Auto steigt.

 

Für mich ist es so, dass Mercedes mal wieder richtig ansprechende Baureihen auf den Markt bringt. Das gibt's auch heute noch. Die heutige E-Klasse gefällt mir ganz ausgezeichnet und auch den W203 fand ich immer sehr gelungen. Aber nur wegen der Qualität würde ich mir heute ganz gewiss keinen Mercedes kaufen. In Hinblick auf Materialqualität haben mich vielmehr zwei Autos bislang am meisten überzeugt, die nun wirklich keinen Stern am Kühler hatten: Der Golf II Baujahr 1984, den meine Frau in der zweiten Hälfte der 90er Jahre fuhr. Nicht schön zu fahren, aber robust wie ein Panzer. Das andere Fahrzeug ist ein Ford Sierra gewesen, der eine Weile im Freundeskreis lief. Der Wagen wurde ganz hart rangenommen, stets mit Hänger gefahren und immer an der totalen Belastungsgrenze. Es tat im nichts, er ging mit 280.000 Kilometern noch nach Montenegro.

Mon Dec 15 14:22:36 CET 2014    |    dickschiffsdiesel

British_Engineering: Mit der Kommentierung der Daimler-Qualität will ich mich mal etwas zurücknehmen - eigentlich sind meine eigenen Erfahrungen damit durchweg positiv.

Deine Gedanken zum Golf2 ( wir hatten davon 7 in der Familie von 50-112 PS!) und zum Sierra (1,8l) teile ich völlig!

Extrem zuverlässige Autos!

Tue Dec 16 21:11:14 CET 2014    |    El Sibiriu

Hallo DSD!

 

Also bei einem Untergang des Abendlandes, wie Du ihn beschreibst, wird die Firma Daimler wohl nicht das letzte Unternehmen sein, das die Fahne hochhält...das glaub ich auch. Allerdings bin ich, was die wirtschaftliche Zukunft des Landes anbelangt, verhalten optimistisch und glaube hingegen, dass Mercedes auch unabhängig davon in 30 Jahren nur noch eine Art Lable für besonders luxuriöse (oder besonders prollige? wenn sie mit ihrer aktuellen Palette im kollektiven Gedächtnis bleiben) Fahrzeuge eines chinesischen Herstellers sein wird, so ähnlich wie Maybach jetzt bei der neuen S-Klasse.

 

An eine Verschiebung vom Autokauf zum Mieten von Mobilität glaube ich aus mehreren Gründen. Einer davon ist, dass dies den Unternehmen einen kontinuierlichen Cashflow sichert. Mit "geplanter Obsoleszenz", die es heute zwar in Teilen geben mag, in noch größeren Teilen aber - vermute und hoffe ich - in die Kategorie "Verschwörungstheorie" einsortiert werden kann, ist das zwar auch, aber deutlich weniger elegant und planbar machbar. Die Überladung aktueller Fahrzeuge mit Weltraumtechnik wird zu einem Mangel an Wart- und Reparierbarkeit führen, der eine ökonomische Fahrzeughaltung nach einiger Zeit unmöglich macht. Jedenfalls während einer Übergangsphase, bis findige Ingenieure Lösungen dafür gefunden haben, so sie denn gefunden werden sollen. Gleichzeit wird es, vermute ich, ein Erstarken von "Basisfahrzeugen" wie Dacia geben. Diese Tendenz zur Bipolarisierung des Fahrzeugmarktes gibt es seit einiger Zeit. Nicht zuletzt das ist ein Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeit von traditionellen Mittelklassemarken wie Opel oder Ford (Europe): Die Kundschaft orientiert und verteilt sich zu den beiden Extremen.

 

Wie Du es beschreibst, wird die Überladung mit Technik aus den genannten Gründen aber auch für die Hersteller zu einem Problem, weil die gebrauchten Leasingkisten irgendwann herumstehen wie Blei. Dennoch wird es genauso weitergehen für einige Zeit, weil es hier ein klassisches Arms Race gibt. Jeder Hersteller, der was auf sich hält, muss damit weitermachen, weil es die anderen ja auch machen. (Gleiches gilt für das Bedienen des chinesischen Marktes).

 

Nur ein paar Gedanken zum Feierabend :).

 

Viele Grüße

ES

Wed Jul 08 15:22:20 CEST 2015    |    Multimeter41184

Bitte beachten

 

http://www.motor-talk.de/blogs/mercedes-benz-stammtisch-bremen

 

Viele Grüße von Stern zu Stern

 

Wilfried

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