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Fri Oct 23 13:29:58 CEST 2015 | Christoph2605 | Kommentare (0)
Hallo Freunde.
Mangels Fotos habe ich von den letzten Ford-Ausfahrten nicht berichtet.
Wir waren jedenfalls mit dem Ford noch mehrfach „privat“ unterwegs.
( u.A. Season-End-Events der Klassikstadt und der Zentral-Garage)
Die Herbst-Ausfahrt des ASC-Hessen (Thüringen, Rennsteig, Luisental)
haben wir mit dem Datsun ZX bestritten, sodass der auch noch ein
paar Kilometer in 2015 bewegt wurde.
Der Datsun hat jetzt im September die 70`000km absolviert und wenn
das so weitergeht mit der Jährlichen Fahr-Leistung, dann wird das Auto
die anvisiere Gesamtfahrleistung von 200`00km etwa im Jahr 2093 erreichen.
Ich werde berichten.
Zurück zum Ford, der Motomäßig weiterhin wie ein Uhrwerk läuft.
Kleineres Gebastel kündigt sich ja bei diesem Typ Auto immer LANGE
vorher an, sodass man eigentlich nie wirklich überrascht wird.
Seit Monaten war z.B. die Lichtmaschine auffällig.
Der Ampere-Meter hatte im Betrieb deutlich geschwankt, was ich zunächst
nicht deuten konnte.
Also hatte ich das Abdeckband vom Gleichstrom-Generator genommen und
den deutlich verschmutzten Kommutator „bewundert“. Dabei war auch hoher
Kohlen-Verschleiß aufgefallen und ich hatte bei der Gelegenheit die Kohlen
durch Unterlegen von Kunststoffstückchen (von nem Kabelbinder) wieder länger
gemacht. Son Gebastel geht bei den AMIs als „Farm-Fix“ durch und wir sind
damit noch 2 oder 3 Monate gefahren. Aber auch nach dem Gebastel waren
im Betrieb deutliche Lichtblitze an den Kohlen zu sehen und dieses „Feuern“
der Kohlen ist ein Hinweis auf großen Verschleiß.
Weil mir zu der Zeit dann auch ein Quietschen aus dem Bereich auffällig wurde,
konnte das Zerlegen der Lichtmaschine nicht endlos weiter heraus-gezögert werden.
Also hab ich Letztens den Schweinehund überwunden: Nato-Knochen raus; Elektro-Anschluß
von der Lichtmaschine abschrauben ( 8mm Schlüssel) , Schwenkarm-Verschraubung
der Lichtmaschine (19mm) losschrauben und herausnehmen; Keilriemen abnehmen;
Lichtmaschine auf die Werkbank legen…. (Aufwand bis hierher etwa 5 Minuten)
Die Lichtmaschine wird von 2 langen Schlitzschrauben zusammengehalten.
Also : Schlitz-Schrauben lösen und Generator zerlegen. Das hat nochmal 2 Minuten
gedauert und da liegen jetzt also jetzt die Einzelteile von dem Ding .
Der Zustand entspricht etwa dem ersten der beiliegenden Fotos.
Dabei wurde direkt auffällig, dass der Kommutator (auf dem die Kohlen schleifen)
völlig „eingelaufen“ und unrund ist. Da mussten die Kohlen im Betrieb immer etwa 3 Kontakte
überspringen und das führt natürlich dazu das die Kohlen „feuern“ und stark verschleißen.
Ausserdem ist natürlich das Springen der Kohlen die Ursache für den schwankenden Amp-Meter.
Also hab ich den ganzen Schlunz eingepackt und hab meinen Freund „Sulfato“ besucht.
Erstens tue ich das eh gerne und zweitens hat er ne Drehmaschine.
Wir haben den Lichtmaschinen–Läufer aufgespannt und den Kommutator überdreht bis
die Kommutator-Felder alle sauber und überdreht strahlen.
Das bedeutete, dass wir etwa 3/10mm Runter-Drehen mussten. Weil wir nicht wußten
wie stabil so ein Kommutator nach 86 Jahren ist, haben wir das auf sehr kleine Einzel-
schritte unterteilt.
Das ist wunderbar gelungen und der Kommutator sieht jetzt gut aus…. Naja - die
Verguß-Masse von Kommutator und Wicklung sieht halt so aus als wär sie etwa 86 Jahre
alt; Man kann nicht Alles haben.
Die neuen Kohlen für die Lichtmaschine haben tatsächlich 2,60 Dollar gekostet.
Wir haben noch schnell ein neues Kabel für die +Kohle in das Lichtmaschinen-Gehäuse eingelötet.
Das alte Kabel war so verhärtet, dass es sich nicht mehr bewegen wollte und so die Kohlen-
Bewegungen unterbunden hat ( Die Ursache für den unrunden- und verschlissenen Läufer?)
Jetzt ist da ein 4mm Silikon-Kabel drin (psssst – nicht verraten – ist nicht Original). Das Kabel
ist völlig Temperatur-unempfindlich und sollte jetzt also Verhärtungsfrei über die Distanz kommen – grins
Jedenfalls hat sich das Quitschen als Kohlen-Geräusch herausgestellt und die Lager der
Lichtmaschine sind spiel-frei und noch ok. Das freut mich . Ich hatte mir Ersatz-Kugel-Lager 6203-3 bereitgelegt, aber nun doch nicht verwendet. Die kommen ins Regal und werden dann bei der nächsten Lichtmaschinen-Überholung (geplant in 86 Jahren) verwendet.
Den Kram wieder zusammenstecken und montieren ist eine langweilige Fingerübung .
Im Bertieb: Die Kohlen feuern nicht mehr und der Ampere-Meter schwankt nicht mehr.
Da haben wir wohl ALLES richtig gemacht.
Vielen Dank und viele Grüße an „Sulfato“.
Zusammenfassung: Wie man sieht, ist das Gebastel an einem Gleichstrom-Generator
( = Dynamo) völlig unproblematisch und weil das so ist, würde ich mein Auto niemals
auf Drehstrom umstellen. Speziell die modernen Drehstrom-Generatoren die von
verschiedenen Zulieferern angeboten werden sind MEINES ERACHTENS häßlich wie
die Nacht und gehören in Vorkriegs-Autos keinesfalls rein. Elegant geht sowas auch:
Brattons-Antique bietet z.B. Schummel-Versionen an . Die sehen aus als wären es
Gleichstrom-Generatoren, verbergen aber Drehstrom und entsprechende Leistung im
Inneren. (google: brattons.com alternator 6 volt )
Wer wirklich starke Scheinwerfer will, wird um sowas nicht herumkommen.
Ich werde trotzdem lieber „Original“ bleiben.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Christoph