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Christoph2605

Blog vonChristoph2605

Sun May 10 08:58:42 CEST 2015    |    Christoph2605    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Ford, Model A, Modell A

Hallo Freunde des Altgerümpels.

Hier die Zusammenfassung von den Tagen 8 und 9.

8.Tag
Alle Wege führen nach Rom. Wir sind also Gestern Morgen (am 8.5.) aus dem schönen Hotel-Est in Piombino weg und nach einem Abstecher in den Fährhafen (alle Fähren fahren nach Elba) haben wir die SS1 Richtung Süden gewählt. Die plätschert so vor sich hin und man rollt mal näher und mal weiter vom Ufer dahin.
Was für eine tolle Fahrt. Wir cruisen mit Halbgas (haha) so mit 60 - 70 km/h. Ein wundervoller Tag.
Sehr angenehme Temperaturen..... Als es auf Mittag zugeht, kommt links ein Dorf mit vielen Türmen
hoch auf Felsen ins Bild und wir erinnern uns, dass der Pizza-Bäcker unseres Vertrauens (in Frankfurt)
von Tarquinia sprach. Wir werfen also den Anker , verlassen die SS1 und schon tuckert der Ford aufgeregt bergauf (okok - es könnte auch "getuckerte-Anstrengung" sein - Wer weiß das so genau). Große Schilder vor dem Ort reglementieren die Durchfahrt nach Tarquinia, aber ich interpretiere, dass Autos, die über 85 Jahre alt sind, sowieso überall hin dürfen. Wir fahren geradeaus bis wir einen schönen Stellplatz vor einer tollen Kneipe finden und es war eine perfekte Pause .
Leider müssen wir viel zu schnell weiter .

Die gute Nachricht: Je näher Rom, desto besser die Strassen.
Die schlechte Nachricht: Je näher Rom, desto quälender der Stau.
Es ist jetzt extrem schwül und Rom ist ja auf 7 Hügel gebaut....
Bergauf wird immer volle Lotte gefahren und bergab steht man im Stau. Verlierer ist, wer im Beschleunigungs-Rennen zur nächsten Ampel (bzw zum nächsten Stau) die Meiste Angst ums eigene Auto hat... Will sagen: der kleine Christoph arbeitet sich im Stau nach hinten durch.
Rasch kommt der Ford ins Kochen und hört bis zum Hotel nicht mehr auf. Meine Nerven flattern EXTREM und ich leide mit dem Auto . Weil der Kühler grob raucht, vermute ich dass die Kopfdichtung gestorben ist und der sowieso weiche Kopf-Bolzen Nr 8 nun endgültig "hin" ist. Meine gute Laune ist natürlich auch "hin", und wir parken den Wagen im vorgebuchten Hotel. Die Garage ist schön..... Der Rest ist "nur so mittel".

Zu Fuss schlendern wir durch das Viertel auf der Suche nach einem angemessenen Abendessen.
Wir erwischen einen nettes Dickerchen.... äh .....einen netten Gastronom, der uns Welt-Bestes-Original-Italienisches-Essen verspricht. Es wird ein sehr schöner Abend, wir haben gutes Essen und der "Chef" stellt sich nach diversen Bier und gemeinsamen Grappa als waschechter Ägypter heraus. Naja - etwas Schwund ist immer und ich wunderte mich schon, warum er so gerne Englisch spricht.

Im Hotel stellt sich dann heraus, dass die Klima-Anlage tapfer heizt und nebenan tönt eine
Alarmanlage in Italienischer Lautstärke und große Möven verbreiten Geräusche aus einer Mischung genau zwischen weinendem Kind und getretener Katze.
Der Schlaf ist eher "Komatös" aber es bleibt sowieso nicht viel zu tun weil das Internet (juchhuuuu - kostenlos) sowieso im Minutenabstand aussteigt.

9ter Tag = 9.5.
Das Frühstück ist spartanisch, Der Papst weigert sich uns zu treffen und ich hab mir den Magen verdorben (Die Frühstücksbutter schmeckte komisch). Weil wir dem Ford diese Stadt nicht weiter antun wollen, machen wir auf Touristen ... und ne Stadtrundfahrt. Da lernt man viel über die Zeit um Christi-Geburt (Plus-Minus 500 Jahre) und zusätzlich, wann und wo Christen gehängt, geköpft und verbrannt wurden.

Die Menge an alten Gemäuern in Rom ist wirklich extrem hoch.

Als wir am Vatikan vorbeikommen gucke ich demonstrativ weg weil der Pope uns ja nicht sehen wollte , bin aber heimlich über die riesigen Pilgerströme erstaunt. Nein - Der Balkon ist leer. Zum Ausgleich spreche ich ein "Urbi et Orbi " und die Bus-Mitfahrer sind offensichtlich ergriffen.

Nach 2 Stunden Rundfahrt ist es schon sehr heiß und wir werden am Hauptbahnhof aus dem Bus entlassen. Der Hütchenverkäufer will meinen Hut ( beim Kauf 2 Stunden vorher von 10 auf 8 Euro runtergehandelt )
nicht für 15.- zurückkaufen obwohl ich ihm versichere, dass ich schon sehr berühmt bin und sich das für ihn lohnen wird.

Wir schlappen ins Hotel zurück, satteln den Tudor und reiten Richtung Nord-Osten.
Bis die Navis sich "trianguliert" haben (Kopyright: Nr5 lebt), sind wir schon aus der Stadt.
Richtung Nord-Osten kann ich auch ohne Navi . Die Strasse ist voll, gewunden und eine Berg-und-Talfahrt.
Weiterhin freuen sich alle zufälligen Begegnungen über unser altes Gefährt. Wieviele davon Deutschland bzw Frankfurt als Ursprung erkennen ist eher ungewiss - Die rote Nummer wird wohl viele Verwirren.

Der Ford läuft wies Lottchen und macht mir klar, dass mein Nervenflattern wohl eher unbegründet war.
Kein Öl im Wasser und kein Wasser im Öl sind erstmal die wichtigsten Kriterien, die zum Glück einen
Kopfdichtungswechsel am offenen Herzen äh auf freier Landstrasse ausschließen. Was für ein Glück - Die grosse Hitze macht mir genug zu schaffen.

Wir haben uns ein Hotel in Narni in der Region Lazio (Umbrien ) gesucht, das per italienischer Suchmaschine eine eigene Garage zusagt. Die Postleitzahl gibt es nicht und der Ortsname stimmt nicht
und die Strasse heißt auch anders. Die Dame am Telefon hat das Problem sofort gewusst. Da es (natürlich) auch keine Garage gibt, fahren wir in der voreingestellten Richtung weiter und in Terni finden wir das schöne
"Michelangelo Palace" wo der Ford nach 117,7km gut steht und ein 4Sterne Zimmer Geldbeutel-freundliche 84.- kostet.
Nach einem Schlendern durch die überfüllte Fußgängerzone und mehreren Vorspeisenplatten in mehreren Restaurants ist der Tag auch absolviert.

Heute am 10.5. (=Muttertag) geht es weiter Richtung Nordosten und wir werden hoffentlich die "andere" Italienische Küste sehen

Ich werde berichten

LG Christoph

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