
Blacky11111
Wollen Deutschland Autohändler so Geschäfte machen?
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Blacky11111
Wed Mar 10 12:10:44 CET 2010 |
Blacky11111
Meine Frau wünscht sich seit langem ein neues Auto. Also wurden wir aktiv.
Lange Zeit war ihr Favorit wieder ein A3 Sportback. Ihr alter A3 hatte uns 13 Jahre die Treue gehalten und war ihr ans Herz gewachsen. Er machte kaum Probleme, war wirtschaftlich und hat Spass gemacht.
Also haben wir – wie sicher ganz viele – stundenlang im Konfigurator gespielt. Irgendwann war klar wie er sein sollte: A3 Sportback, 1,6 TDI mit DSG und allem möglich Schnickschnack einschließlich OpenSky und Xenon.
Listenpreis lt. Konfi etwa 36.000 Euro
Also haben wir uns an einem Freitagvormittag vor nunmehr 8 Wochen auf die Socken gemacht 3 Händler im Umkreis von 15 km zu besuchen. Am Tag vorher hatte unser alter A3 die fällige Inspektion und neuen TÜV und AU bekommen. Wie immer ohne jedes Problem.
Beim Ersten:
Irgendwie hatten wir das Gefühl zu stören. Und dass wir bereits den Ausdruck aus dem Konfigurator im Internet mitbrachten war schon zuviel. Eine Probefahrt war leider nicht möglich. Es war kein A3 Sportback im Hause und auch kein Auto mit dem neuen 1,6 TDI. Immerhin bei einem Autohaus mit Audi, VW, Skoda und Seat. Nach einer halben Stunde hatte der Verkäufer den gleichen Preis wie wir aus dem Konfig. Er tat sich schwer weil leider die Reihenfolge im Ausdruck anders war als an seinem PC. Leider musste der PC auch 2 mal neu gestartet werden. Preisnachlass dann 10,3 %. Ausdrucken konnte er das Angebot nicht, weil er keinen Drucker ansteuern konnte. Sollte per E-Mail geschickt werden. Gebrauchtwagenbewertung war leider an dem Freitagvormittag nicht möglich weil niemand im Hause war der sowas machen kann. Immerhin ein Betrieb mit insgesamt geschätzen 60 Mitarbeitern. Er hat die Daten notiert und wollte sich melden wenn wir das Auto vorstellen können. Am späten Nachmittag kam das Angebot per Mail. Das Angebot enthielt die falsche Farbe und die falschen Polster. Dem Verkäufer war eine Sonderaktion von Audi die uns 2.000 Euro plus Steuer gebracht hätte nicht bekannt oder er hat sie bewußt verschwiegen.
Eine Gebrauchtwagenbewertung war nicht dabei und es hat sich auch bis heute niemand mehr bei uns gemeldet.
Beim Zweiten:
Da waren wir willkommen. Hatten wir doch bei ihm vor 2 Jahren einen Golf Plus United gekauft. Sein PC Programm hat er im Griff. Nach 5 Minuten stand das Angebot. Preisnachlass 10,6 %. Die Sonderaktion von Audi war ihm bekannt und er hat nach dem Ausdruck des Angebotes diese Aktion noch abgezogen. Als es um den alten Audi ging hat er quasi die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Ohne ihn anzuschauen kamen dann die Hinweise er müsse erst mit den Leuten in Rumänien reden . Er wollte noch ein Bild machen, Kamera war allerdings ohne Karte (hab dann am Abend per Mail welche hingeschickt) und er hat sich die Daten notiert.
Er hat sich bis heute nicht wieder gemeldet.
Beim Dritten:
Unsere Stammwerkstatt wo wir seit nunmehr 30 Jahren unsere Autos reparieren lassen. Angebot ging schnell: 10 Minuten und wir hatten den Ausdruck. Preisnachlass 10, 5 %. Die Sonderaktion von Audi fand sie nachdem ich ihr davon erzählt habe. Bekannt war sie ihr nicht. Gebrauchtwagen? Oh Gott . Check war nicht notwendig denn die telefonische Rückfrage beim Werkstattmeister ergab: Fahrzeug einwandfrei. Leider konnte mir kein exakter Preis genannt werden weil aus dem Gebrauchtwagenbereich niemand da war der den Preis kalkulieren konnte. Der Preis sollte spätestens am Montag telefonisch durchgegeben werden.
Ihr ahnt es: Es hat sich niemand gemeldet. ICH habe nach ungefähr 4 Wochen angerufen und nach dem Preis gefragt. Maximal 1.800 Euro wären drin. Auf einer Internetseite (Schwacke oder ähnlich) ergab die Kalkulation einen Händlereinkaufspreis von 2.800 Euro. Die Verkäuferin sagt mir, diese Bewertungen wären nicht mehr zeitgemäss und man kalkuliere selbst seine Preise.
Seitdem keinen Kontakt mehr
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Ist es heute bei Verkäufern nicht mehr üblich bei Kunden einmal nachzufragen? Sich an das Vereinbarte zu halten bezüglich Rückruf? Ist es so uninteressant für die Autohäuser geworden neue Autos zu verkaufen?
Mir scheint, die Händler sind sich bei der Rabattierung untereinander sehr einig und machen sich nicht gegenseitig das Leben schwer.
Damit war das Thema Neuwagen Audi absolut gestorben
Während der vielen Besuche in Autohäusern hat sich meine Frau dann in den EOS verliebt. Cabrio, das wärs.
Also seit ungefähr 4 Wochen Mobile.de und Autoscout24.de mit Suchaufträgen beschäftigt . Jeden Tag fleißig alles durchgeschaut
Am Samstagmorrgen, den 6.3. stand dann exakt unser Wunschfahrzeug bei Mobile, Autoscout, bei VW und auf der Homepage des Händlers. Noch ohne Bilder weil ganz neu reingekommen. Den wollten wir.
Also am Samstagmittag den „alten A3“ ins Netz. Nach unseren Erfahrugen war das Auto ja kaum was wert. Aber uns war er 3000 Euro wert und so hab ich ihn bei Mobile.de mit 3.400 Verhandlungsbasis eingestellt. Scheckheft war lückenlos. Natürlich mit Bildern gegen Bezahlung. Man wollte ja nichts falsch machen. Die Paypalzahlung war noch nicht bestätigt, da ging hier die Hölle los. Dank ISDN alle Telefone gleichzeitig. Die Exporteure waren die schnellsten. Leider war die Verständigung sehr schwierig weil ich zum großen Teil ihre Sprache nicht spreche. Preis schien mit kleinen Abschlägen ok zu sein. Also durfte der erste kommen. Nach einer Stunde war er hier. Mercedes SL AMG. Schönes Auto.Er musste mir dann leider mitteilen, dass der Zylinderkopf defekt ist. Das Wasser im Kühlbehälter hätte ja schon die Farbe vom Öl angenommen. Da muss eine große Reparatur reingesteckt werdne. Also maximal wären ncoh 700 Euro möglcih. Aber nur wenn er den Wagen gleich mitnehmen kann. Überlegen wäre zwecklos. Ich hab ihn zum Teufel gejagt.
Der nächste kam dann am Samstag gegen 17 Uhr. Auch er hatte nur schlechte Nachrichten. Am Messstab hat er festgestellt dass leider Wasser im Öl ist. Deshalb sei es so hell. Da wäre sicher ein Riß im Motorblock. Außerdem wäre wohl das Motorsteuergerät defekt, denn er sei doch sehr laut. Wie bitte ? Ein TDI von 1997 nagelt im Stand wenn es draussen nur minus 3 Grad sind. Er war dann bereit uns 300 Euro zu geben und er würde uns ja damit die Entsorgung abnehmen. Ich habe mich für seine Freundlichkeit bedankt und hab ihn zum ………….
Danach habe ich nur noch am Telefon gefragt: Exporteur oder für sie selbst. Bei den Exporteuren hab ich mich nur noch für den Anruf bedankt .
Mit den privaten Anrufern hab ich mich dann intensiver unterhalten. Am Sonntag, 7.3. hab ich einen Vertrag gemacht für 3.100 und für den 9.3. die Übergabe des abgemeldeten Fahrzeugs vereinbart. Das hätte also nicht besser laufen können.
Montag morgen das Auto abgemeldet
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Am Montag morgen hat meine Frau sich dann um ihr Wunschauto im Ruhrgebiet gekümmert. Ja, Auto ist noch nicht verkauft, sieht toll aus und alles ist einwandfrei. Der Preis wurde noch ein klein wenig nach unten korrigiert und das Fahrzeug wurde meiner Frau reserviert. Sie hat gefragt wie weit sie sich darauf verlassen kann und da ist er fast böse geworden. Er sei ein Verkäufer und man könne sich auf ihn verlassen. Der Kunde hat die höchste Priorität usw usw usw. Er wolle über Nacht nochmal schauen ob vom Preis noch mehr geht und meine Frau wollte sich am Abend mit mir besprechen. Sie hat ihm 3 Telefonnummern hinterlassen falls jemand anderes Interesse zeigt und schnell eine Entscheidung gefällt werden muss. Es wurde die Abholung für den nächsten Tag Nachmittag vereinbart.
Am Abend haben wir entschieden dass es genau das Auto ist was wir haben wollen auch wenn der Preis so bleibt.
Also hab ich am Dienstag morgen meinen Versicherungsfritzen angerufen und die Deckungszusage für ein Kurzzeitkennzeichen geben lassen. Code notiert und dann mit dem Taxi zur Bank. Auto ging ja nicht mehr, war ja abgemeldet. Das festgelegte Geld mit Strafzinsen aufs Konto, Kredit für den fehlenden Betrag aufs Konto und 27.000 Euro in bar mitgenommen. Dann wieder mit dem Taxi zur Zulassungsstelle (auf dem Dorf alles weite Wege) und die Kennzeichen geholt.
Als ich zuhause war mit allem hab ich meine Frau angerufen und gefragt wie es aussieht. Nein, der Verkäufer hat sich nicht wieder gemeldet. Also ging sie davon aus der alte Preis gilt. Sie hat ihn angerufen und wollte ihm sagen dass wir losfahren.
Dann der Hammer. Er sagte meiner Frau dass ein Kollege das Fahrzeug bereits vor einigen Tagen verkauft habe und er vergessen habe das ins System einzugeben. Er habe auch versucht eine alternative zu finden aber er habe nichts. Ein Autohaus mit 6 Filialen!!! Sie solle doch selbst mal schauen auf der Homepage ob ihr nicht was anderes gefällt. Sie hat ihn an sein gegebenes Wort erinnert, was wir alles unternommen haben usw. . Kein Wort der Entschuldigung. Kein Wort des Bedauerns. Der Markt ist schnelllebig usw. Unser Aufwand sei unser Risiko wenn wir im Internet Geschäfte machen.
Am Abend habe ich festegestellt dass in seiner Filiale ein absolut identisches Auto steht allerdings in graumetallic statt Silber. ER schien das nicht zu wissen.
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Was haben wir falsch gemacht? Ist das die Art wie Verkäufer mit ihren Kunden umgehen? Haben wir bei all diesen Dingen Pech gehabt oder ist das der Standart?
Ich mache mir keine Gedanken mehr darüber dass unsere Autohäuser der Reihe nach in die Insolvenz geraten. Wer meint, ihm laufen die Erträge ohne jeden Einsatz nach muss gaaaaaaanz langsam gehen, sonst stolpert er.
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Nachdem das also nix war neue Suche.
Direkt auf der Werksseite von VW fündig geworden . Werkswagen, exakt passende Ausstattung.
Mail hingeschickt , Fragen gestellt und Interesse bekundet.
Nach exakt 10 Minuten hatte ich eine Antwort auf meine Fragen, eine Reservierungsbestätigung für exakt eine Woche ebenfalls per Mail.
Nochmal versucht telefonischen Kontakt zu bekommen aber unter allen angegebenen Rufnummern niemand erreicht.
Nach weiteren 30 Minuten riefen mich sämtliche Mitarbeiterinnen an und fragten nach meinem Wunsch weil sie meine Telefonnummer im Telefon vorgefunden haben.
Heute geht das Fax raus mit der Bestellung und in ca. 3 Wochen bekommen wir unser Wunschauto und kein Händler verdient daran auch nur einen Euro
SO KANN MAN AUTOS VERKAUFEN UND KUNDEN ZUFRIEDEN STELLEN
und am 22.3. um 12:30 Uhr nehme ich ihn in der Autostadt in Wolfsburg in Empfang und freue mich auf einen sonnigen Frühling, Sommer und Herbst
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Leider war die Fahrzeugübergabe in Wolfsburg ein absolutes Debakel. Meine Frau war den Tränen nahe als wir das Auto zum ersten Mal gesehen haben.
In der Auftragsbestätigung von der Vermittlungsstelle der Werkswagen hieß es wörtlich:
"Das Fahrzeug wird vor der Auslieferung nach den strengen Richtlinien der Volkswagen AG technisch und optisch geprüft und aufbereitet"
Das hatte man bei unserem schlichtweg "vergessen". Kratzer rundrum und im Innenraum, Schmutz an der gesamten Heckschürze, Scheiben und Glasdach total verschmiert. Felgen waren noch durch Bremsstaub schwarz. So gammelig kommen unsere Autos nicht einmal aus der Waschanlage am Samstag. Das Auto war nur irgendwo in einer Schnellwäsche und wurde ausgesaugt. Nach unserer Reklamation wurde dann ca. 15 Minuten Hand angelegt - natürlich im Verborgenen. Leider waren nicht alle Kratzer auszupolieren und eine Reinigung war auch nicht möglich. Die Beifahrertür muss wohl geflext werden und neu lackiert. Ein Dekra Gutachten welches VW für das Auto angefertigt hat wurde überhaupt nicht beachtet und zuhause haben wir weiter Lackschäden gefunden. Das mitgeliefert Nokia 3109 classic lässt sich nicht über das RNS510 bedienen. Mal sehen was noch alles auf uns zukommt. Das regt mich allerdings weniger auf denn ich hab noch viele Monate Garantie.
Die sehr nette Sachbearbeiterin bei VW will jetzt mit ihrem Vorgesetzten reden wenn er von der Dienstreise zurück ist und überlegen was man tun kann. Vielleicht muss ich den Wagen nochmal nach Wolfsburg bringen für die restlichen Arbeiten
Der Hit ist das wirklich nicht und trübt die Freude erheblich. Mal sehen, was VW tut um uns zufrieden zu stellen
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Ich hänge noch ein Bild von unserem alten A3 an den man uns entsorgen wollte. So sah er im September vorigen Jahres aus
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