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84er Mexico-Käfer

ein Käfer mit seinen Macken und was ich gelernt habe

Mon Feb 27 22:08:24 CET 2017    |    PaschaMedlock    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Anzeige korrigieren, Nullpunkt, Vollausschlag

IV Justieren der Tankanzeige

Im Folgenden wird erläutert, wie die Tankanzeige am Mexico-Käfer eingestellt werden kann.

Bevor man irgendwelche Korrekturen vornimmt, sollte man sicher stellen, daß alle Bauteile der Kraftstoffanzeige intakt sind. Insbesondere diese Kontakte sind zu überprüfen:

Kabelschuh + am Konstanter
Kabelschuh Konstanter an die Tankuhr
Schraubenverbindungen Rückseite Tankuhr
Masse Konstanter
Kabelschuh Tankuhr zum Geber
Kabelschuh am Geber
Kabel zwischen Tankuhr und Geber
Verbindung Gebergehäuse zur Masse

Wenn keine der genannten Fehlerquellen in Frage kommt, überprüft man als nächstes den Widerstandswert des Gebers bei vollem und leerem Tank. Dazu zieht man den Kabelschuh am Geber ab, klemmt den Ohmmeter an und mißt gegen Masse. Der Widerstand sollte bei leerem Tank ca. 10 Ohm und bei vollem Tank ca. 50 Ohm betragen.

Der nächste Verdächtige ist nun der Konstanter, der auf der Rückseite der Tankuhr sitzt. Man kann ihn in eingebautem Zustand überprüfen (wenn man Finger wie eine Hebamme hat) - ich empfehle, ihn auszubauen und provisorisch mit Plus und Masse zu verbinden. Die Verbindung zum Tankgeber ist dabei offen. Nun sollte an diesem Anschluß eine Spannung von ca. 5,3 V anliegen.

Zum Schluß ist noch der Widerstand der Tankuhr zu überprüfen. Dieser sollte etwa 31,5 Ohm betragen.

Wird auch dieser Wert eingehalten, wird es knifflig weil dann die Tankuhr eingestellt werden muß.

Zur Einstellung von Reserve- und Vollanzeige

ABER: Bevor man sich an die Einstellung der Tankuhr macht, sollte man sich überlegen, was wichtiger ist. Eine korrekte Anzeige des vollen Tanks oder eine korrekte Anzeige der Reserve. Ich sage das deshalb, weil die ganze Prozedur einen hohen Aufwand an Zeit und Arbeit erfordert, wie wir noch sehen werden.
An Werkzeug werden neben den üblichen Schrauberutensilien noch benötigt:

1 Widerstand 10 Ohm / min. 1W
1Widerstand ca. 50 Ohm / min. 1W
1 Kabel um den Widerstand an der Tankuhr anzuschließen (an einem Ende
(Krokodilklemme, am anderen Krokodilklemme oder passende Lüsterklemme)
1 Kabel um den Widerstand an der Masse anzuschließen
1 Kabel um die Tankuhr an den Ausgang des Konstanters anzuschließen
(an einem Ende Krokodilklemme, am anderen Flachstecker)
ausreichend Kaffee
ausreichende Menge Zigaretten

Nun muß die Tankuhr ausgebaut werden, d.h. sie muß dem Tachogehäuse entnommen werden. (Unter Umständen ist es einfacher den gesamten Tacho auszubauen und dann erst die Uhr. Fällt von den beiden Messingschräubchen, die die Tankuhr am Tacho halten, eins zu Boden ist man für lange Zeit mit Suchen beschäftigt.)
Als nächstes muß die Plastikkappe der Uhr abgeschraubt werden.
Nun wird die Uhr an den Konstanter angeschlossen. Der zweite Anschluß der Uhr wird über einen Widerstand mit dem Masseanschluß des Konstanters verbunden. Dieser muß nun mit dem Minuspol der Stromquelle verbunden werden. Der "Schaltplan" ist ähnlich wie in Skizze 4 dargestellt, nur daß das Amperemeter entfällt.

Bild 5 zeigt das Innere der Tankuhr, auf Bild 8 ist die Rückseite abgebildet.
[bild=1][bild=2]
Auf diesem Bild ist die Öffnung zur Einstellung der Spreizung (Vollausschlag) unten links zu sehen. Die Öffnung zur Nullpunkt-Einstellung ist oben rechts und wird im eingebauten Zustand von der Plastikkappe verdeckt.


Steht der Zeiger im stromlosen Zustand im Reservefeld oder höher, muß zuerst die Nullpunkteinstellung korrigiert werden. Dazu werden die Zähne im oberen Loch (von hinten gesehen)nach rechts verschoben bis der Zeiger ca. 5mm links vom roten Reservefeld steht.

Die Verstellung sollte unbedingt mit einem passenden Flachschraubendreher durchgeführt werden ! Die Drehung erfolgt im Halb-Millimeterbereich. Auf keinen Fall zu weit drehen ! Sind die Zähne erst einmal hinter dem Ausschnitt verschwunden, muß das ganze Gerät zerlegt werden um die Stellhebel wieder zurück zu setzen.

Steht der Zeiger in der gewünschten Position, wird der Vollausschlag justiert. Dazu wird der 10 Ohm Widerstand zwischen Tankuhr und Masse geschaltet. Nun den Eingang des Konstanters mit Batterie-Plus verbinden, Zeiger etwa 2 Minuten beobachten und dabei gelegentlich mit dem Finger zart gegen das Gehäuse klopfen.
Wenn der Zeiger seine Stellung nicht mehr ändert, ist der Bimetall richtig aufgeheizt.
Steht nun der Zeiger unter "Voll" muß er höher gestellt werden. Dazu werden die Zähne im unteren Loch ebenfalls nach links verschoben bis die gewünschte Anzeige erreicht ist. Steht die Anzeige zu hoch, müssen die Zähne nach rechts bewegt werden.
Was über die Verstellung der Nullpunkt-Einstellung gesagt wurde gilt hier ebenso!
Da sich die beiden Einstellungen gegenseitig beeinflussen, ist nun wieder eine Überprüfung des Nullpunktes erforderlich.
Also: Konstanter von der Stromquelle trennen. Der 10 Ohm Widerstand wird nun gegen den von ca. 50 Ohm getauscht.
Nun ist es an der Zeit sich einen Kaffee einzugießen und eine Zigarette anzuzünden. Der Bimetall braucht sehr lange zum Abkühlen.
Beim Einschalten des Stroms sollte der Zeiger nun im Reservefeld stehen. Steht er zu hoch, muß der Nullpunkt wie, oben beschrieben, nachjustiert werden.
Ist das geschehen, muß der Vollausschlag erneut überprüft und ggf. korrigiert werden.
Danach ist wieder eine Nullpunktüberprüfung fällig, dann steht der Vollausschlag an usw.

Also ein aufwendiges Verfahren weshalb ich mich mit dem Ergebnis wie in Reihe 2 zufrieden gab.

Bild 5
Bild 5
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