Opel-Diesel: Behörde ordnet Rückruf an

"Unzulässige Abschalteinrichtung" bei Opel?

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Oct 19 16:40:30 CEST 2018

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat einen Rückruf für Opel Cascada, Insignia und Zafira Diesel anordnet. Opel wehrt sich gegen die Bewertung der Software als "unzulässig".

Opel Zafira Tourer (2011-2016): Der Großteil der nun vom Rückruf betroffenen Fahrzeuge wurde bereits umgerüstet
Quelle: Opel

Rüsselsheim - Das Kraftfahrt-Bundesamt hat im Fall Opel ernst gemacht. Der Hersteller muss tausende Diesel-Autos abgastechnisch nachrüsten. Vom amtlichen Rückruf betroffen sind folgende Modelle: Opel Insignia und Cascada 2,0 l (125kw), Zafira 1,6 l (88kw , 100kw), Zafira 2,0 l (96kw, 125kw). Es handelt sich um Fahrzeuge mit der Schdstoffnorm Euro 6 aus den Modelljahren 2013 bis 2016.

Den bereits zu Wochenbeginn angekündigten amtlichen Rückruf veröffentlichte das KBA am Freitag auf seiner Internet-Seite. Er umfasst weltweit 96.000 Fahrzeuge. Von den in Deutschland verkauften rund 32.000 Autos wurden bereits 23.000 freiwillig einem Software-Update unterzogen, so dass unter dem Strich in Deutschland nur rund 9.000 in die Werkstätten müssen.

Opel bestätigte den Eingang des Bescheides, gegen den man bereits am Montag rechtliche Schritte angekündigt hatte. "Dem Hersteller wurde aufgegeben, die bereits für die freiwillige Maßnahme freigegebene Verbesserungsmaßnahmen unverzüglich auf alle betroffenen Fahrzeuge auszudehnen, um die unzulässigen Abschalteinrichtungen aus den betroffenen Fahrzeugen zu entfernen", teilt das KBA mit.

Opel wehrt sich gegen die Einstufung der Software als "unzulässig". Das Unternehmen bestreitet, illegale Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung eingebaut zu haben. Entsprechende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt laufen noch. Das im August 2017 vom französischen PSA-Konzern übernommene Unternehmen sieht den Alteigentümer General Motors in der Haftung. Eine Hardware-Nachrüstung lehnt Opel weiterhin ab.

 

 

Quelle: dpa; KBA