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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

PS: Wo kann ichn gute Zündkerzen bestellen? Dachte da an Bosch Super 4.

Nimm lieber NGK.

@fireclosure

Gern geschehen. Bin auch happy mich mal in Ruhe umfassendst mit diesem (sehr interessanten) Thema auseinandergesetzt zu haben, jetzt wo ohnehin Ölwechsel bei 2 Wägen ansteht.

Die Zeiten daß ich einen 2.0i16V im Sommer mit 0w30 malträtiert, mich über schlaffe Leistung gewundert, und bei ~160.000km geheult habe - sind schon lange, aber nun wirklich restlos vorbei :)

Und trotzdem geil deine Sig *lach*

Zitat:

Original geschrieben von krankimkopf

Danke.. dat sach ich doch die ganze Zeit. KEIN Vollsynthetisch. ;) Irgendwie unverständlich oder findet ihr nicht? (ich meine jetzt NICHT mich)

Wie kommt ihr denn da drauf, dass das 5W-40er M1 kein vollsynth. wäre? Wenn ich mir die Zusammensetzung ansehe, sehe ich da weder eine konventionell mineralische, noch eine HC-Komponente. Das ist ein typischer (100%) "vollsyntheter".

Gegenüber dem 0W-40er u. 5W-50er kann ich da keinen wesentlichen Unterschied in der Zusammensetzung erkennen. Weder beim Grundöl noch beim Additivpaket. Hat gegenüber diesen nur eine andere Viskositätslage u. einen etwas niedrigeren VI (welcher aus einem geringeren Anteil an VI-Verbesserern resultiert). Weil man für ein 5W-40er eben keinen VI von gut 180 benötigt, sondern hier eben einer von rund 170 schon ausreicht (sonst wäre es ja auch kein 5W-40, sondern eben ein 5W-50er).

Von der generellen Qualität her gibts zwischen diesen dreien (0W-40, 5W-40 u. 5W-50) aber keinen nennenswerten Unterschied. Sind alle drei absolute Spitzenöle. Und wenn die Anforderungen der 229.5 (gegenüber der 229.3) nicht auch noch ein etwas höheres Spritsparpotential beinhalten würden, dann hätten das 5W-40er u. 5W-50er neben einer 229.3 auch noch zusätzl. eine Freig. nach Blatt 229.5 erhalten - so wie das beim 0W-40er M1 der Fall ist.

In den Punkten thermische u. oxidative Stabilität, Druck-, Scher- u. Viskositäts-Stabilität, Detergent- u. Dispersant-Eigenschaften sowie Korrosionschutz (also in allem was für die Alterung bzw. die Langzeitstabilität entscheidend ist) nehmen die drei sich überhaupt nichts!

Auch einen Verdampfungsverlust von nur rund 7 Massen-% erreicht man bei einem 5W-40er nur mit einer rein synthetischen Grundöl-Mischung. Bei teilsynth. oder 5W-40er HC-Ölen liegt der immer bei gut 10 bis 12,5 Massen-%.

Wie hier schon öfters erwähnt wurde, findet man das 5W-40er M1 in D leider nirgends. Deshalb erwähne ich das auch nie. Würde es das auch hierzulande geben, würde meine Reihenfolge bei den 5W-40ern so aussehen:

1. Mobil 1 5W-40

2. megol Super Leichtlauf 5W-40 / Fuchs-TITAN Supersyn 5W-40

3. Motul 8100 X-cess / Valvoline SynPower

dann gaaanz laaange nichts

und dann erst die ganzen typischen HC-Vertreter a la Mobil Special X (bzw. Synt S), Castrol GTX7 Dynatec, Aral High Tronic, Shell Helix Plus u. Co.

Gruß

P.S: DAS hier ist übrigens das 5W-40er HC von Mobil:

http://www.mobil.com/.../GLXXDEPVLMOMobil_Synt_S_5W-40.asp

In den deutschen Läden nennt sich das allerdings nicht "Synt S" sondern "Special X".

Mit den "unkonventionellen Grundölen" beim Special X (Synt S) ist HC gemeint. Beim 5W-40er M1 steht dagegen doch sogar auch in der Produktbeschreibung das dieses "aus synthetischen Grundölen plus Sypersyn" besteht!

Die unterschiedlichen Nuancen in der Beschreibung von 0W-40 /5W-50 u. 5W-40 resultieren nur daraus, weil die Beschreibungen zu unterschielichen Zeiten von verschiedenen Leuten geschr. wurden, oder man aus Marketing-Gründen hier absichtlich eine kleinen Unterschied haben wollte (wobei eher ersteres der Fall sein dürfte)

Jedenfalls sind alle drei reine vollsyntheter u. auch sonst qualitiv auf dem gleichen Niveau!

am 22. März 2006 um 9:00

Wirksamkeit Motorclean

 

Hallo an alle, speziell natürlich Sterndocktor:

Wie sind Eure Erfahrungen mit Motorclean? Kann es sein, dass auch im Kolbenringbereich noch einiges an Ablagerungen verbleibt? Mein "Pflegekind" BMW e34 520i 24V, 238.000 km, (künftig muß ich auch noch einen Twingo und einen E 200 D W124 "beraten" :( ) klingt mechanisch jede Woche anders seit dem Ölwechsel vor 3.000 km (Motoclean, Megol 5w-40, Wynn's Ölleckstop). Insgesamt immer besser, aber zwischendurch immer mal wieder richtig rauh. Hat in wechselnden Drehzahlbereichen Vibrationen, die nach langen Autobahnetappen verschwunden sind, aber dann wieder bei anderen Drehzahlen auftreten. Scheinbar sind noch nicht alle Kolbenringe frei, eine andere Erklärung fällt mir nicht ein.

Falls jemand einen Link zu Sterndocktors Aussagen zum Thema W124 Diesel AGR stillegen hat, wäre prima.

@Jan:

Ein Freund meines Sohnes hat einen alten 525i (E34) mit dem M20-Motor. Das ist noch der 2Ventiler mit nur einer NW u. den Kipphebeln ohne hydr. Spielausgleich u. Zahnriemen. Wenn man da bei geöffneter Motorhaube neben dem laufenden Motor stand, lief der mechanisch sehr rauh. Der Ventiltrieb ist bei diesem Motor generell etwas laut, bei dem war es aber besonders laut (hat unter dem Ventildeckel sehr laut "getickert u. getackert"). Vielleicht meinen DAS ja manche BMW-Fahrer, wenn sie sagen: "Meiner läuft wie ein "Uhrwerk" - weil eine Uhr ja auch "ticktack" macht. ;) (kleines "Späßle")

Weil ich aber nicht so bin, habe ich da mal einen ganzen Samstag geopfert, die Kopfdichtung gewechselt (im Ausgleichbehälter des Kühlers war mehr Öl als Kühlmittel), den Kopf sauber geplant, alles sauber gemacht u. das Ventilspiel penibel genau eingestellt.

Anschließend noch eine Spülung mit dem MC gemacht und ein erstes verkürztes Intervall mit dem (von mir "gesponserten") 5W-50er M1 gefahren. Danach das Fuchs-TITAN CARAT MC 10W-40 eingefüllt, welches er aus Kostengründen weiterhin verwenden wird. Der Motor hatte sich mit dem 5W-50er M1 deutlich spritziger angefühlt, schön ruhig läuft er aber auch mit dem gen. 10W-40er (M1 will er aber nicht, da er nicht übers IT kaufen möchte u. der 4L-Kanister vom M1 vor Ort min. 40€ u. der 5L- des gen. 10W-40ers nur 17€ kostet).

Motor läuft jetzt wieder wunderbar ruhig - bis auf den etwas rauhen Lauf des Ventiltriebs, was bei dem aber konstruktiv bedingt ist und man im Auto beim Fahren nicht hört, sondern nur wenn man bei offener Motorhaube daneben steht (jetzt aber immerhin wieder deutlich leiser als vorher).

Und noch etwas für alle, die bei diesem Motor immer gleich Kopfrisse vermuten, wenn im Ausgleichsbehälter Öl vorhanden ist: War bei dem nicht der Fall, sondern war nur die Kopfdichtung kaputt. Hat nach außen "gesaut" u. war zwischen einem Öl- u. Wasserkanal durch, wo es dann das Öl in den Kühlkreislauf drückt und nicht umgekehrt (weil beim Fahren der Öldruck deutlich höher ist als der Druck des Kühlsystems.

Der von Dir genannte E34 ist aber schon der M50-Motor. Also der 4Ventiler mit zwei NW u. hydraulischen Tassenstoßeln und Kette.

Falls die geschilderten Probleme einen mechanischen Hintergrund haben, dann kann das eigentlich nur daran liegen, dass die Ölversorgung der Stößel und/oder des Kettenspanners nicht optimal ist.

Sind diese Vibrationen nicht mit mech. Geräuschen verbunden, sondern eben nur ein unrunder Lauf, dann kann das aber natürlich auch andere Gründe haben, wie z. B. dass es an der Gemischaufbereitung oder Zündung liegt, bzw. ist so etwas dann sogar wahrscheinlicher. Aus der Entfernung und ohne etwas testen zu können ist so etwas immer schwer zu sagen.

Der M20 hatte auch noch einen mech. Zündverteiler, der bei dem ebenfalls schon lange austauschreif war. Habe da sowohl die Verteilerkappe wie auch den Verteiler-Läufer (-Finger) u. auch die Zündkerzen ersetzt (auf Bosch Super 4).

Der läuft jetzt wieder wie ein neuer, bringt wieder die volle Leistung u. hat einwandfreie ASU-Werte (läuft lt. Tacho jetzt wieder 230 km/h). Dabei darf man auch nicht vergessen, dass der inzwischen 17 Jahre alt ist u. knapp 300 TKM auf der Uhr hat! Motor ist jetzt auch wieder absolut dicht nach außen. Neben der Kopfdichtung mußte ich auch noch einen Wellendichtring erneuern (vorne oben, hinter dem oberen Rad des Zahnriemens).

Der M50 hat keinen mech. Verteiler mehr. Bei dem werden die Zündkerzen bereits direkt über das Steuergerät angesteuert. Jede Kerze hat eine eigene Zündspule, von denen öfters mal eine defekt ist - was sich bei dem mit dem ASU-Tester recht einfach feststellen läßt.

Ich würde mir da als erstes mal die Zündkerzen ansehen u. bei Bedarf erneuern. Und dann würde ich mal eine Tankfüllung mit ZWEI Dosen eines Einspritzsystem-Reinigers verfahren. Und wenn das Problem dann immer noch auftrifft, würde ich den mal an einen Tester hängen (ist bei einem Boschdienst in wenigen Minuten erledigt).

Außerdem habe ich auch noch das Öl im Schaltgetr. u. Diff gewechselt. Ins Schaltgetr. das Castrol SMX-S u. ins Diff. das SAF-XJ. Im Vergleich zu vorher fallen die Gänge jetzt fast von alleine rein. Vorher war die Schaltbarkeit ziemlich schlecht. Direkt nach dem Kaltstart ließen sich vor allem die ersten beiden Gänge kaum schalten. Erst mußte man den Schalthebel fast verbiegen, damit der Gang rein geht u. dann damit man ihn wieder raus bekommt. Ist jetzt aber wunderbar und flutscht auch auf den ersten Metern direkt nach dem Kaltstart wunderbar leicht. Außer Ölwechsel mit (für dieses Getriebe) optimalem Öl habe ich da aber nichts gemacht.

Bei Deinem "Pflegekind" dürfte aber ins Synchron-Getriebe schon ein ATF rein gehören. Für die älteren Getrag-Getriebe (an denen sich KEIN Etikett neben der Einfüllschraube befindet') ist das SMX-S das optimale. Und für die etwas jüngeren ZF-Getriebe (an denen sich ein orangefarbenes Etikett mit der Aufschrifft "ATF-OIL" befindet) wäre entweder das ATF III v. Meguin o. das TITAN ATF 4000 optimal (aber Achtung, die Etiketten können auch abgefallen sein, läßt sich aber auch anhand des MJ feststellen).

Gruß

P. S. Der Thread, indem es um die AGR der Diesel ging, nannte sich "Ansaugtrakt versifft" u. war bei den MB-Motoren.

Übrigens: Der gen. BMW soff. u. verlor vorher insges. schon einen guten L/1.000km. Mittlerweile max. ein bis 1,5L auf ca. 12TKM (mit dem gen. CARAT MC). Neben der Kopfdichtung u. einem Wellendichtring habe ich natürlich auch noch die Ventilschaft-Dichtungen erneuert - ist ja auch logisch, wenn man den Kopf schon ab hat.

Re: Re: Motoröl für TDI PD 96kW mit WIV

 

Zitat:

Original geschrieben von Jan0815

Anfangs schon, kürzlich hat er das präzisiert:

http://www.motor-talk.de/showthread.php?...

Meine Wahl wäre auch hier M1 0w-40, ob mit Longlife oder ohne.

Hallo Jan,

das heißt aber, daß Du Dich rein formal nicht an die VW-Norm hältst, da ja das M1 0W-40 keine Freigabe nach 505.01 hat?

Grüße LLH

Vielen Dank!

Kerzen sind neu (Champion), Ventildeckeldichtung ist neu (in die Kerzenmulden floss Öl), und zwei Dosen Injektion-Reiniger sind auch schon durch (LM und Tunap). Der Ventiltrieb ist wie der Motor auch zumindest im Leerlauf leise, die Hydros klappern beim Kaltstart höchsten 1-2 Sek.

Ist es nicht denkbar, dass der eine oder andere Kolbenring noch nicht richtig arbeitet und aufgrund ungleichmäßiger Reinigung sogar minimal im OT "verkantet"?

Als der Wagen gekauft wurde, lief er extrem rauh, drehmomentschwach, und Drehzahlen über 4.000 waren aufgrund der Geräuchkulisse ohne schlechtes Gewissen nicht möglich.

Hat sich deutlich gebessert, und bei hohen Drehzahlen geht er jetzt ganz flott und hat wieder den turbinenartigen R6-Klang.

Jüngst hatte er fühl- und hörbare Vibrationen (keine Zündaussetzer) bei ca 3.500 U/min, darunter und drüber i.O.

Nach 400km Autobahn waren die völlig verschwunden.

Jetzt sind sie bei ca. 2.700 wieder da, darüber und darunter i.O.

Kein meßbarer Ölverbrauch, Spritverbrauch 9-10 Liter, also bestens.

Sehr merkwürdig.

Gruß

Re: Re: Re: Motoröl für TDI PD 96kW mit WIV

 

Zitat:

Original geschrieben von Left Lane Holle

Hallo Jan,

das heißt aber, daß Du Dich rein formal nicht an die VW-Norm hältst, da ja das M1 0W-40 keine Freigabe nach 505.01 hat?

Grüße LLH

Genau! Mittlerweile weiß ich als Stammleser hier soviel über Öle, dass ich diese Entscheidung ohne weiteres treffen würde.

am 22. März 2006 um 12:56

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor

Wie kommt ihr denn da drauf, dass das 5W-40er M1 kein vollsynth. wäre? Wenn ich mir die Zusammensetzung ansehe, sehe ich da weder eine konventionell mineralische, noch eine HC-Komponente. Das ist ein typischer (100%) "vollsyntheter".

Hallo Sternendock

Also glauben tu ich dir ja.

Aber selbst auf der Verpackung des Mobil 1 5W40 steht nix von Vollsynthetisch sondern "nur" synthetisch.

Wie erklärt sich das? Wollen die uns verar.....? ;)

Ausserdem, hat nicht Mobil extra für die Bezeichnung "Vollsynthetisch" geklagt? Ist es da nicht unnsinnig dem "Selbsterkämpften" in der Rücken zu fallen?

Ich persönlich gehe davon aus das die das 1zu1 aus dem Französischen 5W40-Datenblatt übersetzt haben. Weil da nämlich in den Beschreibungen kein Unterschied gemacht wird.

Ich schick denen mal gleich ne e-mail. Mal sehen wie die sich dazu äussern. Würde mich interessieren. :)

Bye

kik

PS: Schön das der Sterndock hier noch schreibt! :) *freu*

SO ICH SETZ MAL DEN SCHLUSSPUNKT, SONST IST HIER KEIN ENDE IN SICHT! DAS BESTE OEL IST JENES WELCHES DEN MOTOR AM BESTEN SCHMIERT.

IMMER DASSELBE.

UND SCHISS.

LETZTER MACHT´S LICHT A.....

Zitat:

Original geschrieben von Mucho Stereo

SO ICH SETZ MAL DEN SCHLUSSPUNKT, SONST IST HIER KEIN ENDE IN SICHT! DAS BESTE OEL IST JENES WELCHES DEN MOTOR AM BESTEN SCHMIERT.

IMMER DASSELBE.

UND SCHISS.

LETZTER MACHT´S LICHT A.....

Hugh, Cheffe hat gesprochen! (Das ist ja jetzt (wieder?) ein wirklich sinnfreier Beitrag!)

Brauchst ja nicht zu lesen, was Dich nicht interessiert! :D

Und: Warum SCHREIST Du hier eigentlich so 'rum. Ich bin nicht taub!

Schönen Gruß an alle Interessierten

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor

Würde es das auch hierzulande geben, würde meine Reihenfolge bei den 5W-40ern so aussehen:

1. Mobil 1 5W-40

2. megol Super Leichtlauf 5W-40 / Fuchs-TITAN Supersyn 5W-40

3. Motul 8100 X-cess / Valvoline SynPower

dann gaaanz laaange nichts

Das ist eine Liste, auf die ich ehrlich gesagt gewartet hab. Also zumindest aktuell, weil ich mich jetzt endlich durch alle Seiten durchgelesen hab (trotz modem, hat allerdings gedauert :D ). Könnte sowas nicht ganz oben "angepinnt" werden u. lediglich von Zeit zu Zeit aktualisiert werden? Der Monster-fred iss ja jetzt zwei Jahre alt, kann ja auch mal außer dem Mobil1 ein anderes, neues Öl empehlenswert sein.

Was jetzt noch fein wäre, wenn eine Empfehlung für die 0W-40 Marken von eins bis drei käme. Und ganz besonders fein, wie sich das Esther-blah Öl von MOTUL, das auch necromancer auf der letzten Seite angesprochen hat, allgemein "schlägt"; 8100 E-tech 0W-40, um genau zu sein. Bin zwar keineswegs abgeneigt, auch mal Mobil1 zu nehmen, hab aber seit über 20 Jahren nur MOTUL und nie ein Problem damit; und einen alten Baum usw. ...

Was bringt dieser Thread? Es gab schön unzählige Öldiskussionen, nicht nur in diesem Forum. Und wo enden die immer? Natürlich in der Unendlichkeit. Das bringt doch nichts, der eine schwört halt auf -250W1, der andere auf 2000W10004 Es heißt ja nicht umsont: "Welches Öl ist das richtige?" ist die Frage aller Fragen oder die unendliche Geschichte. Einfach Zeitverschwendung. Ich sags auch nochmal: DAS BESTE OEL IST JENES WELCHES DEN MOTOR AM BESTEN SCHMIERT.

Zitat:

Original geschrieben von Jan0815

Ist es nicht denkbar, dass der eine oder andere Kolbenring noch nicht richtig arbeitet und aufgrund ungleichmäßiger Reinigung sogar minimal im OT "verkantet"?

Nein, wie sollte das denn mgl sein? Die Ringe sitzen ja in den Nuten mit minimalem Höhenspiel.

Ist dieses Höhenspiel irgendwann verschleißbedingt zu groß geworden, dann würden die Ringe "flattern". Also abwechselnd mal oben u. unten in den Nuten anliegen. So ein Motor säuft dann aber Öl wie ein Loch, weil durch dieses abwechselnde Anliegen eine Pumpwirkung entsteht, wodurch das Öl regelrecht in den Brennraum gepumpt wird - hinder den Ringen vorbei durch die Nuten hindurch.

Könntest Du dieses "Vibrieren" (was wenn dann immer nur bei einer bestimmten Drehzahl auftritt) noch etwas genauer beschreiben, damit ich mir das besser vorstellen kann?

@krankimkopf (hoffe, dass das kein Dauerzustand ist)

Nur umgekehrt wäre das eine Verars..ung. Wenn also etwas von "vollsynthetisch" drauf steht u. es in Wirklichkeit doch nicht so ist.

Abgesehen davon gibts diesen Begriff ja nur in Deutschland. Das von Mobil erstrittene Urteil ist ja auch von einem deutschen Gericht und gilt natürlich auch nur für den deutschen Markt. Z. B. in Frankreich interessiert das niemanden!

Aber auch in D kann man sich nicht 100%ig darauf verlassen, dass es entweder wirklich ein reines Synthetik-Öl ist, wenn etwas von "vollsynthetisch" drauf steht. Und umgekehrt auch nicht, dass es keins ist, wenn das nicht drauf steht.

Wie erst vor nicht allzu langer Zeit hier mal erwähnt, verwendet Fuchs-Petrolub (der weltweit größte unter den unabhängigen Schmierstoff-Herst.) diesen Begriff künftig generell u. aus Prinzip nicht mehr.

Selbst bei deren 0W-20er aus der GT1-Serie, welches sogar auf synth. Carbonsäure-Estern basiert, findest Du weder auf der Öldose noch in der Produkt-Beschreibung den Begriff "vollsynthetisch".

Manche Hersteller schreiben das aber auf die Dosen, wenns NICHT so ist. Auch dass man sich mittlerweile darauf verständigt hat, dass man einen Schmierstoff (in D) auch schon ab einem Synthetik-Anteil von 70% als "vollsynth." bezeichnen darf, hatte ich erst vor kurzem hier erwähnt.

Außerdem sagt die Art des Grundöls alleine NICHT aus, dass es sich automatisch um ein Spitzenöl handelt. Gibt ja auch etliche ältere Formulierungen am Markt, welche nicht so toll sind. Oder auch solche, welche rein für den Motorsport formuliert sind, und für den Alltagsbetrieb weniger gut geeignet sind.

Deshalb habe auch ich mir überlegt (genau wie Fuchs auch), künftig den Begriff "vollsynth" NICHT mehr zu verwenden. Weil das von manchen Anbietern eben rein als Marketing-Instrument mißbraucht wird.

Also nochmal: Es gibt viele Formulierungen am Markt die man als "vollsynth." bezeichnen darf, und wo das auch gemacht wird, aber trotzdem nichts besonderes sind. Weil es einmal auch solche u. solche synth. Grundöle gibt, und dann natürlich auch die Additivierung noch eine große Rolle spielt. Es gibt z. B. auch vollsynth. 0/5W-40er, welche nicht einmal die Anforderungen der 229.3 schaffen, sondern nur eine Freig. nach Blatt 229.1 haben.

Solche 0/5W-40er sind in manchen Punkten einem der besseren unter den 15W-40ern natürlich auch schon deutlich überlegen (in den Punkten, für die das Grundöl ausschlagebend ist), aber eben nicht in allen. Und für alle Anford. der 229.3 (oder erst recht der 229.5) reicht es da dann halt nicht aus. Die Punke an denen solche vollsynth. scheitern, sind immer die Motorsauberkeit, der Korrosionsschutz und die Langzeitstabilität (nicht vom Grundöl her, sondern von der Additivierung).

Bei solchen, welche vor allem für den Motorsport formuliert sind (wie z. B. die 300V-Serie v. Motul), kommt dann noch der Punkt Dichtungs-Verträglichkeit hinzu. Von aufquellen bis schrumpfen, u. von verspröden bis zu stark aufweichen ist da (je nach genauer Zusammensetzung u. Dichtungs-Material) alles dabei.

Also: Schaut nicht so verkrampft darauf ob irgendwo etwas von "vollsynth." steht o. nicht, sondern ob das Öl einfach INSGESAMT etwas taugt oder nicht und auch ob das überhaupt für einen längeren Alltagseinsatz formuliert ist oder nicht.

Mit den Ölen welche ich hier empfehle, kann man jedenfalls nichts falsch machen - egal wie die Fahrgewohnheiten aussehen und um welchen Motor es sich dabei handelt.

O. K., für den aktuellen M3, die älteren M5 bis MJ 2000, einen F360 u. den aktuellen F430 sollte es das 5W-50er M1 sein. Auch für einen SLR u. den Carrera GT (den hochdrehenden V10). Für alles andere was so auf der Straße rum fährt, reicht aber auch schon das 0W-40er M1 oder eins der empf. 5W-40er locker aus!

Damit man mal eine einigermaßen Vorstellung hat, was in unserem aktuellen F1-Motor so vor sich geht, wenn der mit Vollast u. 19.700/min über die Piste kreischt (das ist die Max-Drehzahl die wir seit dem letzten Rennwochenende fürs Quali freigeben) passiert, hier noch einige Zahlen:

Die Kolben werden an den Umkehrpunkten in 0,3 TAUSENDSTEL Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Dabei erreichen sie in der Spitze eine Kolbengeschw. von rund 42 m/s (im Mittel rund 27). Dabei wirken auf die Kolben 10.000g!!!. Nach rund 20 Sek Vollast bei rund 19.000 U/Min.(wie das in Indianapolis der Fall sein wird) sind die Kolben 350 Grad heiß u. das Gemisch muß ordentlich angefettet werden, damit die Kolbenböden, die Auslaßkanäle im Kopf u. auch die Auspuff-Krümmer nicht schmelzen.

Das Abgas schießt dabei mit Mach3 durch die Auslaßkanäle!!!Und die Druckspitzen am Ventiltrieb liegen jenseits von "Gut u. Böse". Deshalb haben die F1-Motoren ja keine Metall-Ventilfedern, sondern luftgefüllte Gummi-Bälge als Ventilfedern (mit Ventilfedern aus Metall wären diese Drehahlen überhaupt nicht mgl.).

Dass DAS mit Kolben aus einfachem Alu nicht ganz so einfach ist, kann sich wohl jeder selber denken. Unsere Lieblings-Materialien hat man uns ja schon lange verboten. Und seit der aktuellen Saison dürfen wir ja nicht mal mehr wenigstens faserverstärke Materialien verwenden, sondern MÜSSEN die jetzt ja unbedingt aus einfachem Alu sein. Dass das nicht nur für uns eine echte Herausforderung war, sondern auch die anderen ihre liebe Mühe damit haben, hat das letzte Rennwochenende ja gezeigt.

Unsere Motoren haben übrigens gehalten. Sogar der vom Kimi, der im ersten Rennen von Anfang bis zum Ende mit maximaler Leistung gelaufen ist (von der Motorsteuerung her u. auch im Rennen bis 19.500 drehen durfte). Anders wäre das auch für Kimi nicht mgl. gewesen mit dem schweren (da randvoll-getanktem) Auto von ganz hinten durchs Feld zu "pflügen".

Jedenfalls war da nichts mit Schongang u. reduzierter Drehzahl. Und auch beim zweiten Rennen nicht. Auch da durften beide im Quali bis 19.700 u. im Rennen dauernd bis 19.000 (und bei Bedarf kurzfristig auch mal höher) drehen. Wobei der Kimi da allerdings nicht lange gefahren ist, sondern ohne eigenes Verschulden durch Unfall ausgefallen. Der Motor vom Montoya ist aber die beiden kplt. Rennwochenenden ohne Schonung durchgelaufen.

Wie ich Anfangs mal geschr. hatte, war der Motor Anfangs (noch vor Beginn der Saison) eine ziemliche "Krücke". Ventiltrieb u. auch Kolben waren nicht drehzahlfest genug. Ansaugtrakt war so unglücklich gestaltet, dass die beiden hinteren Zylindern zuwenig Luft bekommen haben u. der Motor zuwenig Leistung hatte. Ist schon bei 18.700 auseinander geflogen und hatte gerade so 700 PS geleistet.

Mit etwas "Entwicklungshilfe" aus dem Stammwerk ist der aktuelle (neue) jetzt aber wieder ein richtig guter Motor geworden. Dreht jetzt schon genau 1.000 U/Min. höher, hat eine wesentlich fülligere Leistungskurve (was nicht ganz einfach war, da wir ja auch keine variablen Ansaug-Trichter o. Auspuffrohre mehr verwenden dürfen), hat eine um gut 50 PS höhere Max-Leistung und hat die beiden schwierigsten Rennen ohne Schonung problemlos durchgehalten (die Motoren hätten zwar kein kplt. drittes Rennwochende mehr, aber nochmal min. ein ganzes Rennen durchgehalten - auch der vom Kimi problemlos das zweite - wenn er nicht ausgefallen wäre - u. ebenfalls wohl nochmal ein ganzes Rennen)!

Schmiertechnisch ist das alles übrigens noch das geringste Problem. Ich könnte die Reibpartner auch noch bei deutlich höheren Temp, Drücken u. Scherkräften vollständig voneinander trennen u. brauche dafür immer noch kein "60er" Öl. ;)

Nur das Material muß halt auch die Temp. u. Belastungen aushalten. Verbauen die bei der Montage aber nicht (wie im letzten Jahr) immer wieder mal Teile mit Materialfehlern, dann sollte es jetzt auch damit keine Probleme mehr geben - jedenfalls keine vorzeitigen.

Grüße

tierische Schmierung

 

Zitat:

Original geschrieben von BioMarco

@Hakanxp

Wenn mineralische Öle immer teurer werden, wird das irgendwann wohl auch lukrativ, Pkw-Schmierstoffe aus tierischen Abfällen zu entwickeln. Ich denke in dieser Richtung besteht noch einiges Potential...

 

Viele Grüße

Marco

Na dann Mahlzeit !

Da weiß ich wohl was besseres - was?, darf ich hier nicht verraten :D

Obwohl´s schon lange die Zukunft ist !

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