Mehr Sicherheit: neuer Polo oder alte S-Klasse?
Mehr Sicherheit in neuem Polo, oder alter S-Klasse?
Kann ein neuer Polo mit Airbag und Seitenairbag im Crash mehr Sicherheit bieten, als ein W126 mit Airbag?? Oder gilt, dass Masse, Knautschzone und "viel Blech" um einen herum einfach unersetzlich sind???
Ich spreche mal nur von passiver Sicherheit.
Für mich gilt nach wie vor: in einem W126 hat man die Lebensversicherung schon im Preis mit inbegriffen.
Was ist eure Meinung dazu???
MFG, DrBenz!!!
29 Antworten
Kurz ausgeholt:
Physikalisch gesehen erhält das Fahrzeug beim Aufprall einen Impuls, der dazu führt daß das Fahrzeug "seinen Bewegungszustand ändert", also plötzlich langsamer (Frontaufprall) oder schneller (Heckaufprall) wird.
Die Insassen müssen diese Geschwindigkeitsänderung entweder mitmachen oder das Fahrzeug verlassen.
Verlassen ist ungünstig, also mitmachen. Je geringer diese Geschwindigkeitsänderung ist, desto besser.
Die Änderung der Geschwindigkeit errechnet sich aus dem durch den Aufprall erhaltenen Impuls geteilt durch die Masse des Fahrzeugs.
Erster Pluspunkt für den dicken 126er: Man spürt schon viel weniger von dem Unfall, als in einem Fahrzeug mit geringerer Masse.
Dafür spürt´s ein leichterer Unfallgegner umso stärker. Pech für den anderen aber Pluspunkt für den 126er.
Als nächstes erfolgt die Änderung des Bewegungszustandes nicht schlagartig, sondern "allmählich" während die Fahrzeuge sich deformieren. Deformieren darf sich aber nicht der Innenraum sondern nur die Knautschzone. Je länger diese ist, desto langsamer und damit gleichmäßiger wird der Bewegungszustand der beiden Unfallgegner geändert, was die Beschleunigungskräfte für beide verringert.
Hierdurch sorgt der 126er zu einer Entlastung beider Unfallfahrzeuge.
2. Pluspunkt für den Dicken.
Eben schon am Rande erwähnt: Der Innenraum darf sich nicht verformen, damit keine Körperteile gequetscht werden.
Hier haben insbesondere Kleinwagen immer schwer zu kämpfen, da man aus Wirtschaftlichkeitsgründen Gewicht sparen muß und somit nicht beliebig starkes Material verbaut werden kann. Die S-Klasse hat mit derartigen Zwängen nicht zu kämpfen und die Fahrgastzelle ist dort schon aus Tradition eher wie ein Tresor gebaut. (Gilt auch weitgehend für den "kleinen" W123 etc...)
Man achte mal auf Unfallfotos, z.B. hier: http://www.w123news.de/modules.php?...
3. Pluspunkt für Benz. Die Insassenzelle hält überdurchschnittlich gut.
Der Polo schafft hier auch ganz passable Werte, aber der 126er schüttelt einfach aus dem Ärmel wofür die Polokonstrukteure sich richtig langmachen mußten, hat also noch satt Reserve wenn der Polo schon kaum noch zu erkennen ist.
Dann noch viele Gimmicks, die konstruktiv eventuelle Unfallfolgen berücksichtigen, wie z.B. nicht verkeilende Türschlösser u.ä.
Noch ein halber Pluspunkt für den Benz
Beim Seitenaufprall schützen im 126er nur die stabilen Türen. Ist schon nicht schlecht, aber hier gibt´s einen Pluspunkt für den Polo wenn er Seitenairbags hat.
Und last but not least: In einem 126er lehnt man sich zurück und läßt´s rollen. Streß haben nur die anderen. Allein die Fahrweise, zu der das Auto verleitet, senkt die Unfallwahrscheinlichkeit.
Noch mal einen halben Pluspunkt für den Dicken.
Insgesamt 4:1 für den 126er wie ich das sehe...
MfG ZBb5e8
Ein W126 ist sehr alt, war damals sehr gut, was passive Sicherheit betrifft, heute allerhöchstens noch ausreichend. Ob die alte S-Klasse bei einem Crash mehr Sicherheit bieten kann als ein voll ausgestatteter Polo, hängt stark vom Unfallvorgang selbst ab. Die Airbag-Systeme selbst haben sich stark weiterentwickelt und Knautschzone ist heutzutage wahrlich nicht mehr alles. Bei einem Seitencrash denke ich, dass der neue Polo wohl sogar bevorteilt sein dürfte, bei einem Frontalcrash dürfte die Situation wieder ganz anders aussehen.
Ich habe aber auch schon aus erster Hand Crashs, die bei 220 km/h in der Leitplanke endeten miterlebt, glücklicherweise in einer recht neuen Oberklasselimousine. Und auch da war die Fahrgastzelle quasi intakt, die Knautschzonen wurden vollkommen ausgenutzt, und die Insassen sind glücklicherweise ohne Verletzungen davon gekommen.
Hallo miteinander,
es ist schon ein paar Jahre her, als ein damaliges CSU-Vorstandsmitglied betrunken mit seinem 500er Mercedes auf den Fiat 500 eines Rentners stieß. Rentner tot, Politiker fuhr weiter, "weil ich nichts von dem Unfall gemerkt hab".
Für mich seit Jahren der Anlaß, lieber einen älteren DB als einen neuen Kleinwagen.
Achim
Ich kann euch allen nur Recht geben. ein W126 ist höchstens im Seitencrash gegenüber einem voll ausgestatteten Polo zu benachteiligt. Aber auch da ist es wichtig, dass die Türen noch auf gehen. Die Massiven Sicherheitstürschlösser von DB sind nach wie vor top!
Die Masse, Knautschzone, und Stabilität kann auch meiner Meinung nach von keinem Kleinwagen getoppt werden. Mag er auch noch so viele Raffinessen haben.
Unser Versicherungsvertreter hat meinem Vater nur gratuliert, als wir über ihn meinem W126 500SE angemeldet haben mit den Worten: "Da ist die Lebensversicherung schon dabei!"
Er selbst hatte vor 8 Jahren in einem W126 einen schweren Unfall, aus dem er nicht unbeschadet rausgekommen ist. Doch er ist davon überzeugt, dass ein kleinerer Wagen sein Grab gewesen wäre.
Noch zwei Dinge will ich klar stellen:
1. Es geht nichts über vorausschauendes Fahren!
2. Ich will keinen Polofahrer beleidigen!!
Problem ist nur: Man weis nie, wer einem entgegen kommt. Und: Man ist nur ein Mensch.
Also mein Fazit lautet: lieber ein gebrauchter, großer Benz. Billiger (ich bin Wenigfahrer) und womöglich noch sicherer.
MFG, Dr.Benz
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DB W126 500SE
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wieso ist denn der 126er vom seitenaufprall so schlecht?
da ist doch in der türe schon mehr stahl verarbeitet als im kompletten polo...
Würd auch sagen das der Benz die besseren Karten hat, weil die Masse bei nen Unfall sicher ein wichtiger Faktor ist. Wenns gegen ne Wand geht schauts vielleicht etwas anders aus...
Hier mal zBp das klägliche Abschneiden einer 97er C- Klasse
http://www.euroncap.com/.../details.php?id1=3&%3Bid2=18
MfG
der polo ist sicherer.Guck dir den unfall mit der diana an wär die in nem polo gefahren würde die heut noch leben.
Zitat:
Original geschrieben von Daniel28
der polo ist sicherer.Guck dir den unfall mit der diana an wär die in nem polo gefahren würde die heut noch leben.
Das war ein Scherz oder?
Zitat:
Original geschrieben von DonHoliday
Hallo miteinander,
es ist schon ein paar Jahre her, als ein damaliges CSU-Vorstandsmitglied betrunken mit seinem 500er Mercedes auf den Fiat 500 eines Rentners stieß. Rentner tot, Politiker fuhr weiter, "weil ich nichts von dem Unfall gemerkt hab".
Für mich seit Jahren der Anlaß, lieber einen älteren DB als einen neuen Kleinwagen.
Achim
Ja, und so ist er auch heute noch in Amt und (unverdienten) Würden als Finanzminister eines Bundeslandes.
Von seinem Unfallwagen habe ich mal Fotos gesehen. War ziemlich lädiert das gute Stück. Natürlich hat er überhaupt nichts davon gemerkt ! (Übrigens ein 116er, kein 126, aber auch der war schon recht stabil)
Zum Thema Stabilität des W126 habe ich hier was hübsches gefunden:
http://www.mercedes500.de/galerie_unfall.html
Der auf Bild 15/16 sieht so aus, als hätte er einen Baum erwischt.
Ist jedenfalls keine einzige geknickte Fahrgastzelle zu sehen.
Bild 22 war ein Sprengstoffattentat (Herrhausen)
Ansonsten scheint´s auch öfter mal gebrannt zu haben.
Neigte der 126er dazu ? (bzw. gab´s da einen Schwachpunkt ?)
MfG ZBb5e8
Zitat:
Original geschrieben von BananaJoe
Das war ein Scherz oder?
Nein, es stimmt schon:
Der Polo wäre mit Chauffeur und Leibwächter voll gewesen und Diana hätte draußen bleiben müssen...
:-) ZBb5e8
zum thema diana: wär se angeschnallt gewesen würd se noch leben.. der bodyguard war angeschnallt und hat die sache überlebt...
und vergleich 126- polo: der mercedes ist wesentlich steifer.. vorne sind 2 vierkant rohre im 40er durchmesser drin hat mir ma wer erzählt.. nix mit knautschzone.. geknautscht wird der unfallgegner...
und das mit dem rentner und dem politiker: mein kollege fährt nen 280ce : würd mich net wundern wenn der das net gemerkt hat..
Zitat:
Original geschrieben von DasTimo
zum thema diana: wär se angeschnallt gewesen würd se noch leben.. der bodyguard war angeschnallt und hat die sache überlebt...
und vergleich 126- polo: der mercedes ist wesentlich steifer.. vorne sind 2 vierkant rohre im 40er durchmesser drin hat mir ma wer erzählt.. nix mit knautschzone.. geknautscht wird der unfallgegner...
An zu steifer Rahmen ist aber auch nicht gut..denn irgendwo muss die Energie abgebaut werden.
Hier mal ein link
http://www.whnet.com/4x4/crashes.html
Einfach mal bisschen runterscrollen
Neuere Autos sollen ja extra so gebaut sein, dass kleinere auch höhere Chancen haben. Hab zBp mal nen Smart gegen nen A4 gesehen, wobei der A4 nicht mehr gut aussah.
http://www.whnet.com/4x4/pix3/Crashtest_Smart_W210.jpg
ZBb5e8 :
Zitat:
Ist jedenfalls keine einzige geknickte Fahrgastzelle zu sehen.
Das muß aber auch nicht unbedingt viel bedeuten. Mit unserem W210 E320 gab es auf der Autobahn bei 220 km/h einen Crash und das Ding ist von Leitplanke zu Leitplanke geschleudert. Dennoch war die Fahrgastzelle quasi unbeschädigt, lediglich vorne und hinten war der Wagen deutlich kürzer. So ein Unfallverhalten muß nicht unbedingt etwas mit aussergewöhnlicher Masse oder Steifigkeit zu tun haben. Dadurch wurde die Energie hervorragend absorbiert, da bekämst du bei einem sehr steifen Wagen wie einer alten S-Klasse wieder deutlich mehr Probleme.
Zitat:
Bild 22 war ein Sprengstoffattentat (Herrhausen)
Naja, da jetzt eine gepanzerte Limousine eines Vorstandssprechers ins Spiel zu bringen im gleichen Atemzug mit Serienwagen, ist doch ein wenig übertrieben.
Daß mich bloß keiner falsch versteht:
Das ganze Auto steif zu bauen führt in die Katastrophe, nicht nur für den Unfallgegner.
Lediglich die Fahrgastzelle soll stabil sein, keine eingeknickten Schweller oer Dachlinien zeigen.
Drumherum sollte es weich (aber auch nicht zu weich) sein, so daß es beim Aufprall mit definierter Widerstandskraft nachgibt und Energie geschluckt wird.
Die unmittelbaren Nachkriegskonzepte waren von vorne bis hinten knacksteif gebaut, ohne jede Knautschzone.
Ich habe mal einen Zeitlupenfilm gesehen, wie so ein Wagen gegen eine Betonwand gecrasht wird. Es ist unverstellbar, welche Schockwellen da durch den Aufbau laufen. Das Lenkrad wabert, als wäre es eine nasse Nudel. Praktisch alles an Innenausstattung reißt sich los und schießt durch die Gegend.
Schätze alleine nur einen Schlag von dem wild gewordenen Lenkrad abzubekommen wäre schon lebensgefährlich.
Den Herrhausen-Wagen hatte ich nur deshalb erwähnt, damit das keiner für einen Unfall hält, denn der ist übler zerlegt, als es für einen "normalen" Unfall typisch ist.
MfG ZBb5e8