Ölwechsel und Ideen der Neuzeit
Hi da ich alle 8tkm einen Ölwechsel machen muss bin ich auf der Suche nach Alternativen. In den Sinn sind mir bis jetzt gekommen
Trabold Ölfilter oder die sogenannten Nebenstromölfilter die das Ölwechseln gänzlich auf 0 Schrauben. Kennt sich jemand damit näher aus wäre das was für unsere Motoren?
Oder gibts was noch sinnvolleres, mein Büssle frisst zwar ein wenig Öl aber dafür hab ich ja immer die Reserve im Bus liegen...
Und wenn ich dann nur alle 20tkm nen Filter wechseln muss wäre mir das sehr recht 😛
Beste Antwort im Thema
@rosigarten:
Nein, trittst Du nicht. Bin ganz Deiner Meinung! 😁
@Tigra1998:
Daher hier auch als Tipp ein Link in den großen Motoröl-Thread, in dem auch ein T3-Eigner nach dem richtigen Öl fragt. Natürlich musst Du Dich auch noch den folgenden Dialog auf der Folgeseite arbeiten 😉 .
Dort ist auch das von rosigarten genannte "irgendwo hier". In dem Thread treibt sich öfters ein echter Öl-Fachmakk herum ("Sterndocktor"😉, der sich beruflich mit den Betriebsstoffen von Verbrennungsmotoren eines bekannten deutschen Autoherstellers (Stern... 😉 ) beschäftigt (Tribologie). Der gibt da fundierte und konkrete Empfehlungen und liefert Hintergrundwissen zum Thema Motoröl.
Nach ihm macht ein vollsynthetisches Öl auch in einem alten Motor Sinn. Nur bei echten Oldtimern können Probleme mit den früher verwendeten Dichtungsmaterialien auftreten. Und auch wenn in der Betriebsanleitung etwas von "Mineralöl" und "15W-40" steht, braucht man sich nicht darin zu verbeißen. Denn das dahinter stehende Wissen ist genauso alt wie die Anleitung, also mindestens 16 Jahre.
Vollsynthetisches Öl hat viele Vorteile:
- größere Viskositätsspanne (d. h. schnellere Ölversorgung aller Lagerstellen beim winterlichen Kaltstart (verschleißintensivste Phase!) und genügend Reserven im heißen Sommer)
- keine Veränderung der Viskosität am Ende des Öl-Intervalls (z. B. aus ein 15W-40 Mineralöl kann dann schon 'mal ein 15W-30er oder gar 15W-20er Öl werden, was dann bei hoher Last im Sommer zu Lager- oder Kolbenfressern führen kann)
- besseres Reinigungs- und Reinhaltevermögen (z. B. keine Ablagerungen an den Kolbenringen, die diese verkleben und damit die Verdichtung reduzieren) und Pflege der Dichtungen (elastizitätserhaltende Additive)
- geringerer Verdampfungsverlust (geringerer Ölverbrauch, weil weniger von dem Ölfilm verbrennt, der immer auf der Zylinderwand im Brennraum verbleibt)
- unter allen Umständen eine größere Belastbarkeit des Schmierfilms
Nun kann es bei der Verwendung von z. B. Synthetiköl mit einer 0W-40er Visko (z. B. das Mobil 1 0W-40 hier) in älteren Motoren trotzdem zu höherem Ölverbrauch kommen. Das liegt dann meist am Verschleiß bzw. an den Ablagerungen und spröden Dichtungen - die allerdings bei ausschließlichem Gebrauch des Synthetiköls noch gar nicht aufgetreten wären. Dann muss man - was die dynamische Viskosität (also die bei niedriger Temperatur) betrifft - "einen Gang zurückschalten" und eben ein vollsynthetisches 5W-40er (z. B. das Megol Super Leichtlauf 5W-40 hier) oder 5W-50er Öl (z. B. das Mobil 1 5W-50) wählen. Zur Not tut es auch ein gutes teilsynthetisches 10W-40er (z. B. das Liqui Moly Super Leichtlauf 10W-40, Katalog -> Schmierstoffe -> Motorenöle 4-Takt Auto -> Teilsynthetisch). Aber von einem rein mineralischem 15W-40er Öl sollte man einfach die Finger lassen!
Und keine Angst vor dem "0W-..."! Die Dünnflüssigkeit jedes Motorenöls ist bei Betriebstemperatur deutlich größer, als die eines solchen Öls bei 0° C. Wenn dieses Öl also beim Kaltstart zu dünn wäre (diskriminierende Bezeichnung: "Wasseröl"😉, dann wären es alle Öle bei höheren Temperaturen erst recht!
Die eingefügten Links führen Dich zu günstigen Anbietern im I-net. Für das M1 0W-40 gibt es natürlich auch noch andere. Nur das M1 5W-50 bekommt man am günstigsten bei einer dieser -20-%-Aktionen bei Praktiker. Das Megol wird über das firmeneigene Portal vertrieben und ist identisch mit dem Liqui Moly Synthoil High Tech 5W-40 (Link siehe wie oben, -> Vollsynthetisch), das man für fast den doppelten(!) Preis im Baumarkt bekommt. Diese Produktempfehlungen von Sterndocktor beziehen sich aber nur auf genau diese Öle. So hat z. B. das vollsynthetische LM Synthoil Energy 0W-40 zwar einen etwas grösseren Viskositätsbereich, dafür aber (noch) ein älteres und nicht so leistungsfähiges Additivpaket. Die Diesel-Versionen der jeweiligen Öle sollen zwar laut Anbieter besser für Dieselmotoren sein, weil sie ein größeres Rußbindevermögen haben sollen. Meist sind sie deswegen auch noch teurer. Im Endefekt kann man aber wohl nur daran glauben, da sie i. a. die gleichen Freigaben Dieselmotoren betreffen haben, wie die Nicht-Diesel Pendants.
Die genannten Öle kann man von ihrer Leistungsfähigkeit her nach ihrem Preis ordnen:
1) Mobil 1 als 0W-40 oder 5W-50 (vollsynth.)
2) Megol Super Leichtlauf 5W-40 (vollsynth.)
3) Liqui Moly Super Leichtlauf 10W-40 (teilsynth.)
Das M1 0W-40 ist Serienbefüllung bei Porsche und AMG, das M1 5W-50 im McLaren SL. D. h. Top-Qualität, die im Baumarkt auch schon 'mal 60 € / 5 l kosten kann! (im o. a. Link nur ca. 36 € / 5 l). Das Megol ist der Geheimtipp: Günstig und seeeehr leistungsfähig, zwar nicht so gut wie das M1, aber nur wenig schlechter. Selbst Castrol (auf das ja viele schwören) hat nichts vergleichbar Leistungsfähiges im Angebot. Sterndocktor meinte, er würde das auch ohne Zögern in einen Lamborghini Gallardo oder Murcielago kippen - und erst recht in jeden Dieselmotor, da das Öl dort i. a. (also auch bei Pumpe-Düse TDIs) weniger belastet wird, auch wenn es keine Freigabe des speziellen Herstellers hat. Denn diese langwierigen Prozeduren müssen vom Öl-Hersteller veranlasst und (teuer) bezahlt werden. Oft unterbleibt das daher aus finanziellen oder Marketing-Gründen.
Für Deine Verhältnisse musst Du Dir natürlich selbst ausrechnen, wie teuer Dich welche Lösung kommt - wobei ich bei Synthetiköl und dem Motor das Wechselintervall auf 10.000 km strecken würde (auch jedes mal den Ölfilter wechseln, weil ansonsten ja ca. 0,5 l Altöl für das nächste Intervall im Motor verbleiben). Das habe ich bei meinem Ex-Golf II mit 1,6-l-TD-Motor ("Umweltdiesel" mit 44 kW) auch so ähnlich gehandhabt. Wobei ich damals nur wenig über Synthetiköl wusste. Ich habe das o. a. gute teilsynthetische LM Super Leichtlauf 10W-40 benutzt und das Intervall auf ca. 10.000 - 12.000 km gestreckt. Den Wagen habe ich dann mit 262.000 km und einem perfekt laufenden Motor (Ölverbrauch weniger als 0,5 l während eines Intervalls!) verkauft.
Hier mein Beispiel: Mein Vento (siehe Sig.) kostet mich bei einer Fahrleistung von 25.000 km pro Jahr durchschnittlich ca. 2.600 € in einem Jahr. Darin enthalten sind Kraftstoffkosten (bei durchschnittl. 6,6 l Normalbenzin / 100 km), Wartungskosten inkl. Verschleißreparaturen, Reifenkosten, Versicherungskosten und Steuer - also alles bis auf Wertverlust und unplanmäßige Reparaturen. Wenn ich dann von einem mineralischen Billigöl mit 15W-40er Viskosität für 10 € / 5 l auf ein sehr gutes vollsynthetisches Öl wie das o. a. Megol Super Leichtlauf 5W-40 für 24 € / 5 l umsteige, kostet mich das ganze 23 € mehr pro Jahr. Das sind weniger als 1 % der Gesamtkosten oder 1/10 Cent pro km. Diese Geld lässt sich meiner Meinung nach kaum sinnvoller ausgeben und bestimmt irgendwo einsparen.
Aber im Endeffekt muss das jeder für sich entscheiden: Entweder etwas mehr für's Motoröl ausgeben oder das Risiko teurer Motorinstandsetzungen in Kauf nehmen. Die Fakten liegen jedenfalls auf dem Tisch!
Und wer sich für mehr Infos interessiert, dem sei der große Motoröl-Thread (z. Zt. 476(!) Seiten) bzw. die Zusammenfassung aus seinen ersten 80 Seiten empfohlen.
So, jetzt reicht's. Bin doch etwas zu sehr in Eifer geraten. Hoffe, daß sich das hier überhaupt jemand durchliest - und vielleicht sogar noch meinen Argumenten folgen kann 😉 .
Schönen Gruß
19 Antworten
@rosigarten:
Zitat:
Original geschrieben von unbrakeable
... Solange er also aus seinem Erfahrungsschatz nicht sagen kann, daß Dein "vollsynthetisches 5W-40er Baumarktöl" wirklich gut oder identisch mit einem, bereits geprüften und als gut eingestuften Öl ist (die Frage danach würde ich mit einigen präzisierenden Angaben aber im großen Motoröl-Thread stellen), würde ich von solchen unbekannten "Schnäppchen" Abstand nehmen. ...
Oder
Duvergleichst selbst Punkt für Punkt die technischen Datenblätter der Produkte - so sie zur Verfügung stehen. Auf dem Kanister des bei Marktkauf erhältlichen vollsynthetischen "Gut & Billig" 5W-40er steht z. B., daß dieses von
www.poweroil.dehergestellt wird. Da die aber wahrscheinlich nicht mehrere dieser Öle herstellen, könnte der Vergleich Zusammenhänge aufdecken. Wenn die üblichen Kennwerte alle übereinstimmen, sollte es sich um das identische Produkt handeln, welches nur unter anderem Namen abgefüllt und verkauft wird.
@all:
Noch einen Punkt gibt es bei der Kostenbetrachtung der Umstellung von Mineral- auf vollsynthetisches Öl zu beachten:
Zitat:
Original geschrieben von unbrakeable
... Hier mein Beispiel: Mein Vento (siehe Sig.) kostet mich bei einer Fahrleistung von 25.000 km pro Jahr durchschnittlich ca. 2.600 € in einem Jahr. Darin enthalten sind Kraftstoffkosten (bei durchschnittl. 6,6 l Normalbenzin / 100 km), Wartungskosten inkl. Verschleißreparaturen, Reifenkosten, Versicherungskosten und Steuer - also alles bis auf Wertverlust und unplanmäßige Reparaturen. Wenn ich dann von einem mineralischen Billigöl mit 15W-40er Viskosität für 10 € / 5 l auf ein sehr gutes vollsynthetisches Öl wie das o. a. Megol Super Leichtlauf 5W-40 für 24 € / 5 l umsteige, kostet mich das ganze 23 € mehr pro Jahr. Das sind weniger als 1 % der Gesamtkosten oder 1/10 Cent pro km. Diese Geld lässt sich meiner Meinung nach kaum sinnvoller ausgeben und bestimmt irgendwo einsparen.. ...
Sparen kann man durch diese Umstellung insbesondere bei überwiegendem Kurzstreckenbetrieb und vielen Kaltstarts bis zu 5 % des Kraftstoffs. Aber selbst wenn das in der Realität dann nur 2 % wären, würde ich z. B. in meinem Fall (bei Annahme eines Literpreises von 1,20 €/l) schon knapp 40 € pro Jahr sparen!
D. h. ich bin deutlich im Plus und tue gleichzeitig noch das Optimum, um den Motorzustand zu erhalten!!!
Schönen Gruß
Oh mist... wieso hab ich das net vorher gelesen? Nun habe ich soeben 15W-40 gekauft...........
Soll ich das lieber umtauschen bevor ich heute Abend nen Ölwechsel mache ?
Hallo zusammen, ich will hier das Thema noch einmal hervor wühlen:
Bei mir steht nun ein ölwechsel nach ca. 8000 Km an. Im Moment fahre ich das Motul 15W40...
Nachdem ich nun wirklich lange im Forum gelesen habe, vorallem auch diesen Thread noch an die 2-3 mal...bin nich zu einem Ergbniss gekommen:
Zusammenfassend kann man sagen, dass egal ob nun T3 1.6 / 1.7 oder auch irgend ein anderes Auto (Ich will jetzt nicht sagen jedes....) keine Probleme mit folgenden Ölen hat:
1) Mobil 1 als 0W-40 oder 5W-40 (vollsyn)
2) Megol Super Leichtlauf 5W-40 (vollsyn)
3) Liqui Moly Super Leichtlaiuf 10W-40 (Teilsyn)
--> Bzw. auch zu empfehlen: Vom Praktiker das HighStar 5W-40
---> Wobei ich da nun eine Frage habe, weil nur die Rede von motoren waren, die viel Öll verbrauchen...
----> Mein T3, KY, 1.7, 29.000 gelaufen, verbraucht kaum Öl. Bei jedem Kontrollieren war alles gut...habe bis jetzt vielleicht insgesamt ca. 1/2 Liter nachgekippt... Ist dieses Praktiker-Öl auch für den i.O.?
Ansonsten würde ich dann heute gerne einfach auf ein voll/teil Syn. öl umsteigen...würde sonst schaun ob ich gleich das Highstar im Praktiker bekomme, ansonsten erstmal (Weil Bestellen dauert zu lange) ein 5W-40 von Motul oder einer anderen bekannten Firma?
Ich danke für eure Hilfe!
also ich fahr seit knapp 2 jahren von liqui molly das MoS2 Leichtlauf 10 W-40 und hab keine probleme. ölverbrauch hält sich in mit weniger als 1 l/1000km im rahmen.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Dawn86
... Ansonsten würde ich dann heute gerne einfach auf ein voll/teil Syn. öl umsteigen...würde sonst schaun ob ich gleich das Highstar im Praktiker bekomme, ansonsten erstmal (Weil Bestellen dauert zu lange) ein 5W-40 von Motul oder einer anderen bekannten Firma? ...
Das Highstar ist von den Daten her (soweit ich mich erinnere) ganz i. O. und von den Freigaben her sehr gut (u. a. nach VW-Norm 502 00 und für die Porsche-Flotte). Auch gibt es hier etliche Foristen, die gute Erfahrungen damit gemacht haben (siehe auch ->
hier). Für deinen Motor geeignet ist es mit seiner Freigabe nach VW-Norm 505 00 (Dieselmotoren ohne Pumpe-Düse) auch.
Für mich ist es aber kein Grund, vom "Versuch" abzurücken, meinen alten Vento (siehe Sig., EZ 10/93, z. Zt. 227.000 km) mit dem Mobil 1 0W-40 zu fahren. Dafür sind meine Erfahrungen einfach zu gut (siehe meine vorherigen Beiträge und (aktueller) -> hier) und meine Skepsis gegenüber einem Öl, das bei Aktionen nur 10 € / 5-l-Kanister kostet, doch zu groß. Wobei das für den AAM bei moderaten Betriebsbedingungen auch ausreichen sollte. Aber ich will das Experiment jetzt auch zu Ende führen - bis der Abwracker (oder der Afrika-Exporteur) uns scheidet. 😉
Für deinen KY, der ja wahrscheinlich noch ein vorgeschriebenes Ölwechselintervall von 7.500 km hat, kannst du übrigens ohne schlechtes Gewissen die Intervallänge auf 10.000 - 12.000 km heraufsetzen. (-> Begründung, nach @AlexGolf3GT). Das hatte ich beim JX-Motor (1,6-l-TD im T3 mit Papmahl-Tuning auf 74 kW (100 PS), Bj. 90, Verkauf nach 214.000 km) und beim 1V-Motor (1,6-l-TD mit 44 kW (60 PS) im Golf II, Bj. 90, Verkauf nach 264.000 km) auch ohne feststellbare Nachteile gemacht.
Zitat:
Original geschrieben von evangel1on
also ich fahr seit knapp 2 jahren von liqui molly das MoS2 Leichtlauf 10 W-40 und hab keine probleme. ölverbrauch hält sich in mit weniger als 1 l/1000km im rahmen.
Das Zeug habe ich im Vento auch von km-Stand 53.000 bis 124.000 benutzt und nichts Negatives zu berichten. Da aber Feststoffe (wie das MoS2) im Öl keine Wirkung haben, sondern im Gegenteil evtl. auch noch Ärger hervorrufen können (so unterscheidet der Ölfilter nicht zwischen "bösen" Schmutzteilchen und "guten" Feststoffzusätzen), habe ich dann auf den MoS2-Zusatz verzichtet (das Öl hat mit diesem Zusatz nämlich auch keine Herstellerfreigaben!) und das Grundöl selbst verwendet (Liqui Moly Super Leichtlauf 10W-40), das damals noch eine 502 00-Freigabe hatte. Ab km 154.500 bis heute gab's dann das besagte Mobil 1.
Der Ölverbrauch änderte sich übrigens in der ganzen Zeit nicht. Er blieb bei konstant ca. 0,5 l / 15.000 km. 😁
Schönen Gruß