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Bahn-Streik: GDL will sechs Tage streiken - Sechs Tage Streik für eine Stunde weniger Arbeit

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Die GDL hat angekündigt, sechs Tage lang zu streiken: Für mehr Lohn und weniger Arbeitszeit. Das trifft nicht nur die Bahn und ihre Kunden, sondern auch die Autofahrer.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat einen sechstägigen Streik angekündigt Die Lokführergewerkschaft GDL hat einen sechstägigen Streik angekündigt Quelle: dpa/Picture Alliance

Berlin/Frankfurt - Wenn zwei sich streiten und die beiden Bahn und GDL heißen, dann freut sich darüber gar niemand. Der aktuelle Tarifkonflikt der beiden Parteien führt dazu, dass die Lokführer sechs Tage lang streiken wollen. Ab Montagnachmittag um 15:00 Uhr sollen keine Güterzüge mehr fahren. Der Personenverkehr wird ab Dienstagnacht um 2:00 bestreikt.

Es ist der achte und vor allem der längste Streik in der seit Monaten laufenden Auseinandersetzung. Er kostet die Bahnkunden, genau wie viele Autofahrer, in erster Linie viel Zeit. Der deutschen Wirtschaft droht ein Schaden von täglich 100 Millionen Euro, sagt Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. Und das alles, weil die GDL sich bessere Tarifbedingungen für ihre Mitglieder wünscht. Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche.

Die Bahn bot zuletzt eine Lohnerhöhung in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent. Dazu komme eine Einmalzahlung von insgesamt 1.000 Euro bis zum 30. Juni. Rechtfertigt das einen Streik, der ganz Deutschland betrifft? Die meisten Bürger sind empört und äußern ihre Kritik im Netz.

"Wir brauchen ernsthafte Verhandlungen"

GDL-Chef Weselsky wurde im vergangenen Herbst von der Mietwagenfirma Sixt zum "Mitarbeiter des Monats" gekürt GDL-Chef Weselsky wurde im vergangenen Herbst von der Mietwagenfirma Sixt zum "Mitarbeiter des Monats" gekürt Quelle: Sixt "Ich habe Verständnis dafür, dass viele Bürger über das Ausmaß des Streiks verärgert sind", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) der "Bild"-Zeitung (Montag). GDL-Chef Weselsky lässt sich davon allerdings nicht beeindrucken: "Wir wissen, dass die Bahnkunden nicht vor Begeisterung am Bahnsteig stehen und klatschen."

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte der "Bild": "Der Tarifstreit bei der Bahn ist für Außenstehende kaum noch nachzuvollziehen." Er betonte: "Alle Beteiligten müssen sich fragen, ob der Schaden, den dieser Ausstand anrichten könnte, noch in einem vernünftigen Verhältnis zur eigentlichen Auseinandersetzung steht. Statt Deutschland lahmzulegen, brauchen wir ernsthafte Verhandlungen."

Bahn fordert Schlichter, GDL lehnt ab

Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber brachte am Sonntag erneut eine Schlichtung ins Spiel. Auch der Vorsitzende des Dachverbands dbb-Beamtenbund, dem die GDL angehört, macht sich dafür stark. "Wenn dieser Streik nicht zu einem Verhandlungsergebnis führt, wird es sinnvoll sein, auf einen unabhängigen Dritten zurückzugreifen", sagte ddb-Chef Klaus Dauderstädt der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Dies lehnt die Gewerkschaft ab.

Der Vorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak, sieht die Notwendigkeit, das Tarifeinheitsgesetz schnell zu beschließen. "GDL-Chef Claus Weselsky führt scheinbar einen Privatkrieg gegen den Vorstand der Bahn - und das auf dem Rücken der gesamten Bevölkerung. Damit muss jetzt Schluss sein", sagte Ziemiak. Am Montag gibt es im Bundestag eine Anhörung zu dem Gesetz. Zuletzt hatten die Lokführer von 21. bis 23. April gestreikt.

Quelle: Mit Material von dpa

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