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Motorkultur

Maßgeschneidert: Artega GT

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Mit den Chromjuwelen auf Abwegen? Könnte man meinen. Denn moderne Sportwagen entsprechen nicht unbedingt unserem Beuteraster. Sicher, wir können einen Porsche von einem Ferrari unterscheiden. Aber was zur Hölle ist ein Artega GT?

Diese Frage stellte sich uns, als wir eine Einladung aus dem Hause Artega - überbracht von unseren Freunden von Dederichs Reinecke & Partner - erreichte.

Wir lernten schnell: Der Artega GT ist ein Sportwagen, der ähnlich z.B. dem Wiesmann GT, in einer Sportwagenmanufaktur gebaut wird. Und das war auch der ausschlaggebende Punkt für uns, dass wir uns dem Thema annehmen – denn maßgeschneiderte Fahrzeuge sind wiederum ganz nach unserem Gusto.

Maßgeschneidert

Die kohlefaserverstärkte Polyurethan Außenhaut offenbart ziemlich schnell, aus wessen Stall sie ist. Besonders, wenn man sich das Heck ansieht. Denn für die Formen zeigt sich kein geringerer als Henrik Fisker, unter anderem Schöpfer des BMW Z8 und des Aston Martin Vantage, verantwortlich. Der Antrieb, ein 3,6 Liter V6 (300 PS/220 kW), stammt aus der Großserie. Aus einem VW Passat, um genau zu sein. Was vielleicht erstmal spröde und unsportlich klingen mag, bringt aber auf der anderen Seite dramatische Vorteile mit sich: absolute Alltagstauglichkeit und – gepaart mit dem geringen Gesamtgewicht des Fahrzeugs – ein mehr als moderater Verbrauch. Eckdaten: 4,8 Sekunden auf 100 km/h, Höchstgeschwindigkeit 270 km/h. Angegebener EU-Normverbrauch: 9,2 l. Passt also.

Verstecken muss sich der maßgeschneiderte Sportwagen keineswegs, einzig einige Detaillösungen wirken vielleicht für den einen oder anderen etwas gewöhnungsbedürftig. So kollidiert z.B. das klassische Armaturendesign mit digitalen Instrumenten, was unmittelbar an eine Spielkonsole denken lässt. Ein Stück weiter, in den Türen, findet man elektrische Fensterheber, die als Fensterkurbeln getarnt sind. Geschenkt, hätten die Kurbeln nicht Knöpfe in Miniatur-Räderform. Was der eine für ein lustiges Gimmick halten wird, wird der andere als verspielten Nonsens abstempeln. Geschmäcker sind eben unterschiedlich. Was allerdings – vielleicht auch nur für uns – am irritierendsten ist, das ist die kleine Motorhaube. Schließlich handelt es sich um einen Sportwagen, da will man sein Kraftwerk doch auch mal zeigen können. Aktuell kann man das Triebwerk nur durch eine Heckklappe bewundern, die der Luke eines Topladers entspricht, wie man ihn aus dem Haushalt kennt.

Unser Fazit

Mit seinem Mittelmotor-Konzept tritt der Artega GT fürchterlich in den Rücken. Und macht höllisch Spass. Das merkt man sofort. Und seine präzise und solide Konzeption wird auch bei unseren schreibenden Kollegen sehr gut besprochen, die deutlich mehr Ahnung und Vergleichsmöglichkeiten haben, als wir. Bleibt dem Artege GT also zu wünschen, dass er sich möglichst schnell daran macht, sich seinen Charakter zu erarbeiten – denn daran mangelt es noch. Aktuell sucht man vergeblich nach der Seele des Nachwuchssportlers. Um das aber auch gleich klar zu stellen: Vor dieser Aufgabe steht jede Neukonzeption. Viel mehr gespannt sind wir aber auf unsere erste Probefahrt mit dem Artega "Sport Electric" (SE), um ehrlich zu sein ...

Tipp

Wer sich aber mal ein eigenes Urteil über den Artega GT bilden möchte, dem sei AutoNova in Glinde empfohlen. Denn die AutoNova GmbH vor den Toren Hamburgs bietet künftig Beratung, Verkauf und Service rund um den neuen Sportwagen made in Germany.

 

 

Quelle: Chromjuwelen

Avatar von Batterietester29650
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