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Grosjean mit erster Bestzeit in Barcelona

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Die erste Barcelona-Testwoche musste Lotus noch aussetzen. Die zweite Woche beginnt das Team mit einer Bestzeit durch Romain Grosjean. Mercedes-Pilot Nico Rosberg verlegte sich am Donnerstag (1.3.) auf Longruns und konnte sich so immerhin die Bestmarke in der Kilometerwertung sichern.

Die letzte Woche der Wintertests hat begonnen. Zehn Teams waren am Donnerstag auf dem Circuit de Catalunya vor den Toren von Barcelona im Einsatz, um die neuen Autos auf den Saisonstart in Melbourne in zwei Wochen vorzubereiten. Die Bestzeiten aus der Vorwoche wurden zum Auftakt der letzten Testwoche noch nicht angegriffen.

Romain Grosjean fährt Tagesbestzeit

Mit 1:23.252 Minuten sicherte sich Romain Grosjean den ersten Platz im Tagesklassement. Dabei verfehlte der Lotus-Pilot die vergangenen Freitag aufgestellte Vorgabe von Kamui Kobayashi um fast eine Sekunde. Wie der Sauber in der letzten Woche war auch Grosjean mit weichen Reifen auf einem schnellen Fünf-Runden-Turn unterwegs, als er seine Bestzeit markierte.

Die Zeiten lassen sich allerdings nur schwer vergleichen. Am Donnerstag wurden deutlich höhere Asphalt- und Lufttemperaturen gemessen, wodurch die Zeiten automatisch etwas abfallen. Lotus wird sich trotzdem über den ersten Platz freuen. Vergangene Woche musste das Team nach nur sieben Runden aus Barcelona abreisen, weil die Befestigung eines Querlenkers am Chassis ausgerissen war. Mit dem verstärkten Material lief das schwarz-goldene Auto nun tadellos.

McLaren hinterlässt guten Eindruck

Zweiter in der Tageswertung wurde Jenson Button. Der McLaren-Pilot führte das Klassement lange an, wurde erst in der letzten Stunde von Grosjean um zweieinhalb Zehntel geschlagen. Der Vizeweltmeister legte es wieder einmal nicht auf eine Zeitenjagd an. Die weicheren Reifenmischungen blieben im Regal. Streckenbeobachter halten den Chrompfeil trotz der fehlenden Bestzeiten für einen ernsten veritablen Red Bull Kontrahenten.

Nur die Kilometerleistung passte nicht ganz. Vergangene Woche war McLaren noch das einzige Team, das jeden Tag mehr als 100 Runden abspulen konnte. Am Donnerstag stoppte der Zähler schon nach 64 Umläufen. Nur Williams-Pilot Pastor Maldonado, der am Nachmittag von einem hartnäckigen Elektronik-Problem eingebremst wurde, schaffte noch weniger (58 Runden).

Bei Sauber scheint dagegen alles am Schnürchen zu laufen. Sergio Perez fuhr nicht nur die drittschnellste Zeit, er landete mit 118 Runden auch deutlich im dreistelligen Bereich. Auch Mark Webber knackte mit 102 Umläufen die magische Marke. Mit beeindruckend konstanten Longruns am Nachmittag untermauerte das Weltmeisterteam seine Favoritenstellung. Der fünfte Platz in der Tageswertung besitzt keine Aussagekraft.

Mercedes läuft wie ein Uhrwerk

Auch Nico Rosberg auf Platz sechs war am Donnerstag nicht auf schnelle Runden aus. Der Mercedes fuhr ebenfalls am Nachmittag einige längere Stints. Im Vergleich zu Red Bull scheint der Silberpfeil gegen Ende der Turns deutlicher abzubauen. In puncto Reifenverschleiß müssen die Ingenieure noch arbeiten. An der Zuverlässigkeitsfront gibt es dagegen nichts zu meckern. Der Mercedes läuft wie ein Uhrwerk - 128 Runden am Donnerstag - der Bestwert.

Ein Auge muss man auch auf Force India haben. Paul di Resta fuhr am Nachmittag einige beeindruckende Longruns mit Medium-Gummis. Der Schotte konnte die Zeiten lange auf einem konstanten Niveau halten. Der VJM05 scheint deutlich pfleglicher mit den Reifen umzugehen als der Mercedes. Ein Fragezeichen steht natürlich immer hinter dem Zustand der Reifen zu Beginn eines Stints und der eingefüllten Spritmenge. Unterschätzen sollte man den Force India aber besser nicht.

Ferrari noch nicht auf der Höhe

Von Ferrari gab es dagegen wieder keine guten Nachrichten. Nicht alleine Platz acht für Felipe Massa sollte die Tifosi beunruhigen. Während die Konkurrenz den ganzen Tag am Speed und an Setups rumtüftelt, sammeln die Ingenieure der Scuderia immer noch Messdaten zu Aerodynamik und Hitzeentwicklung. Es scheint noch viel Grundlagenarbeit nötig zu sein, um den F2012 zu verstehen.

Am Nachmittag versuchte Massa wenigstens noch die erste Rennsimulation des Jahres abzuspulen. Kurz vor der "Ziellinie" kam aber eine Unterbrechung dazwischen. Die Rundenzeiten lagen dabei nicht ganz auf dem Niveau der Konkurrenz. Beobachter an der Strecke konnten nicht viel Gutes über das Fahrverhalten der Roten Göttin berichten. Mit 105 Runden lief das Auto wenigstens einigermaßen zuverlässig.

Kovalainen muss aussetzen

Heikki Kovalainen konnte am Freitag nicht in Barcelona fahren. Der Finne hatte sich eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Kurzfristig musste Vitaly Petrov einspringen. Der Russe fuhr 123 Runden und setzte immerhin die beste Caterham-Zeit aller bisherigen Barcelona-Testtage. Am Freitag soll Kovalainen dann wieder übernehmen. "Der Bauch fühlt sich schon besser an", twitterte der Pilot aus dem Hotel.

Neben Kovalainen werden am Freitag auch einige Superstars erstmals ins Geschehen eingreifen. Mit Weltmeister Sebastian Vettel, Rekordchampion Michael Schumacher sowie Fernando Alonso und Lewis Hamilton sind gleich vier Titelträger am Start. Die besten Bilder des Donnerstags sind in der Fotogalerie zu sehen.

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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