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Formel 1: Kein Deutschland-Rennen - Fällt der deutsche Grand Prix in diesem Jahr aus?

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Es wäre das erste Mal seit 55 Jahren, dass die Formel 1 nicht nach Deutschland kommt. Bernie Ecclestone stiftet Verwirrung um den Deutschen Grand Prix.

Bernie Ecclestone sieht Schwarz für ein deutsches Formel-1-Rennen 2015. Das teilte er der "Rhein-Zeitung" in einem Fax mit Bernie Ecclestone sieht Schwarz für ein deutsches Formel-1-Rennen 2015. Das teilte er der "Rhein-Zeitung" in einem Fax mit Quelle: dpa/Picture Alliance

Koblenz - "Ich bin genauso so traurig wie unsere Fans, dass es kein Formel-1-Rennen in Deutschland geben wird." Mit diesem Satz sorgt Bernie Ecclestone – Mal wieder – für Irritationen in der Welt des Motorsports. Geäußert hat er ihn in einem Fax an die Koblenzer „Rhein-Zeitung“, die ihn in einem Artikel veröffentlichte.

Heute, einen Tag später, relativiert Ecclestone seine Aussage: „Es sieht nicht gut aus, aber wir versuchen es zu retten“, sagte der Formel-1-Chef der "Bild". Was aus dem Deutschland-Rennen wird, bleibt dennoch ungewiss.

Die Formel 1 auf dem Nürburgring. Sollte das deutsche Rennen 2015 ausfallen, wäre es das erste Mal seit 55 Jahren Die Formel 1 auf dem Nürburgring. Sollte das deutsche Rennen 2015 ausfallen, wäre es das erste Mal seit 55 Jahren Quelle: dpa/Picture Alliance

Finanzielle Turbulenzen am Nürburgring

Ursache für die Zweifel an einem Deutschland-Rennen sind die finanziellen Turbulenzen am Nürburgring. Nachdem die von Robertino Wild geleitete Capricorn Nürburgring Besitzgesellschaft im Oktober 2014 zahlungsunfähig geworden war, übernahm die NR Holding AG zwei Drittel ihrer Anteile. An der Holding ist unter anderem der russische Unternehmer Viktor Charitonin beteiligt. Die Verhältnisse am Ring scheinen derzeit unklar.

Das Rennen auf dem Kurs in der Eifel war ursprünglich für den 19. Juli vorgesehen. Längst gilt der Hockenheimring als Alternative. Allerdings steht eine Einigung zwischen Ecclestone und den Verantwortlichen in Hockenheim noch aus. Der Kurs machte im vergangenen Jahr ein Minusgeschäft mit dem Formel-1-Grand-Prix. Georg Seiler, Geschäftsführer der Hockenheimring GmbH, will zu den jüngsten Aussagen von Bernie Ecclestone keine Stellungnahme abgeben. Das ließ er über sein Büro schriftlich ausrichten. Üblicherweise wechseln sich beide Kurse seit 2009 ab. Ursache dafür waren ebenfalls finanzielle Gründe.

Georg Seiler, Geschäftsführer am Hockenheimring, wollte sich zu den neuesten Entwicklungen nicht äußern Georg Seiler, Geschäftsführer am Hockenheimring, wollte sich zu den neuesten Entwicklungen nicht äußern Quelle: dpa/Picture Alliance

Wie geht es weiter?

Die „Rhein-Zeitung“ zitiert weiter aus dem Fax von Ecclestone: „Es ist eine Tatsache, dass die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren so gering gewesen sind, dass es für die Vermarkter in Deutschland wirtschaftlich nicht machbar ist“. Käme es tatsächlich zu einer Absage des Deutschland-Rennens wäre dies ein weiterer Rückschlag für den früheren Kernmarkt der Königsklasse. Jüngst sprach er sich für lautere und PS-stärkere Autos aus, um das Interesse an der Formel 1 wieder zu steigern.

Allerdings haben auch manche Teams finanzielle Schwierigkeiten. Bei den Testfahrten in Jerez fehlten Marussia-Nachfolger Manor und Caterham. Beide Teams suchen händeringend nach einem Käufer. Berichte über finanzielle Probleme bei Force India wies ein Sprecher zwar zurück. Allerdings fehlte auch der indische Rennstall in Jerez, sodass gerade mal acht Teams den Auftakt in die Testphase nutzten. Sollte das Deutschland-Rennen in diesem Jahr ausfallen, wäre es das erste Mal seit 1960.

 

Quelle: dpa

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