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Ford Bronco und Ranger: Produktion in Michigan - Ford bringt den Bronco zurück

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Diese Bestätigung könnte Donald Trump mit seinen Angriffen gegen Ford erwirkt haben: Ford wird den Pick-up Ranger und einen neuen Bronco im Werk Wayne (Michigan) bauen.

Ford Bronco, Modelljahr 1995: Nach mehr als 20 Jahren wird Ford den Modellnamen wiederbeleben. US-Medien erwarten einen lifestyligen Wettbewerber für den nächsten Jeep Wrangler Ford Bronco, Modelljahr 1995: Nach mehr als 20 Jahren wird Ford den Modellnamen wiederbeleben. US-Medien erwarten einen lifestyligen Wettbewerber für den nächsten Jeep Wrangler Quelle: Ford

Detroit/USA - Es ist einer der Dauerbrenner im US-Wahlkampf: Der republikanische Kandidat Donald Trump wettert seit Monaten gegen Ford. Denn der US-Konzern hatte im Sommer angekündigt, die Kompaktmodelle Focus und C-Max ab 2018 in Mexiko produzieren zu wollen – und nicht mehr am Firmensitz im Bundesstaat Michigan.

Trump nannte Ford eine „Schande“ und warf dem Unternehmen vor, Jobs aus den USA ins südlich gelegene Nachbarland zu verlagern. „Ford geht“, sagte Trump zuletzt während des TV-Duells mit seiner Konkurrentin Hillary Clinton. Tausende Jobs würden aus den Bundesstaaten Michigan und Ohio verschwinden.

Ford stritt stets ab, rund um Detroit Jobs abbauen zu wollen. Man werde die frei werdenden Kapazitäten in Michigan nutzen, um profitablere Modelle zu bauen. Man habe in den letzten fünf Jahren 28.000 neue Jobs in den USA geschaffen.

Welt-Pick-up und SUV-Ableger

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump führt seit Monaten eine Kampagne gegen Ford. Er wirft dem Unternehmen Arbeitsplatzabbau vor US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump führt seit Monaten eine Kampagne gegen Ford. Er wirft dem Unternehmen Arbeitsplatzabbau vor Quelle: dpa/Picture Alliance

Jetzt weiß Amerika auch, welche neuen Modelle das Werk Wayne als Ausgleich für Focus und C-Max erhält. Verraten hat es der höchste Vertreter der Autogewerkschaft UAW im Werk, Bill Johnson: „Wir hassen es, dass diese Produkte nach Mexiko gehen. Aber dass Ranger und Bronco nach Michigan kommen, sichert die Zukunft unserer Menschen weit mehr als der Focus“, sagte der Gewerkschafter der „Detroit Free Press“.

Den Pick-up Ranger hatte Ford in den USA 2011 eingestellt und seitdem keine kleinere Alternative zum Topseller F-Series mehr verkauft. In anderen Teilen der Welt wird ein ähnliches Modell weiterhin angeboten: In Deutschland ist der derzeit aus Südafrika importierte Ford Ranger der erfolgreichste Pick-up.

Einen Bronco produzierte Ford in den USA seit 1996 nicht mehr. Das SUV wurde damals durch den Ford Expedition abgelöst. Dessen aktuelle Ausgabe wird nächstes Jahr zehn Jahre am Markt sein – Zeit für eine grundlegende Modernisierung.

Der Bronco dürfte indes eher auf den Jeep Wrangler zielen als auf die Klasse der Großraum-SUV und dabei den traditionsreichen Namen reaktivieren. Demnach könnte der Bronco künftig auf dem Leiterrahmen des Ranger basieren. Der soll laut „Car and Driver“ in der nächsten Generation nur weiter entwickelt werden und sich unwesentlich ändern.

UAW: Trump mit "wenig Fachkenntnis"

Ford Ranger: Der Pick-up soll wieder in den USA verkauft werden. Die Produktion siedelt Ford im Werk Wayne an - gemeinsam mit dem künftigen, neuen Ford Bronco Ford Ranger: Der Pick-up soll wieder in den USA verkauft werden. Die Produktion siedelt Ford im Werk Wayne an - gemeinsam mit dem künftigen, neuen Ford Bronco Quelle: Ford

Ford fühlt sich zu Unrecht im Kreuzfeuer des Wahlkampfs. Mit der Verlagerung der Produktion günstigerer Fahrzeuge in Länder mit niedrigerem Lohnniveau ist man nicht allein. Bei größeren Fahrzeugen mit höheren Margen lohnt sich die Produktion in den USA eher als bei vergleichsweise günstigen Kompakten.

Viele Gewerkschafter haben Sympathie für die Position von Donald Trump: Würde Ford nicht die Produktion nach Mexiko verlagern, gäbe es in Michigan nicht "nur" keinen Stellenabbau - sondern möglicherweise beträchtliches Wachstum, glauben sie.

UAW-Präsident Dennis Williams sagte kürzlich: Ja, das Freihandelsabkommen mit Mexiko müsse überarbeitet werden. Er stimme Trumps Forderung nach einer 35-Prozent-Einfuhrsteuer für Autos aus Mexiko zu. Im Prinzip. Aber der Vorschlag zeige auch, dass Trump "unrealistische Vorstellungen" vom Handel habe, und wenig Fachkenntnis.

Quelle: Detroit Free Press

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