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Mercedes CLA: Sneak Drive - Aus diesem Zebra wird bald ein 190er-Erbe

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Im kommenden Jahr wird der Mercedes CLA offiziell vorgestellt. Wir haben vorher die Möglichkeit genutzt, im getarnten CLA mitzufahren. Unser Fazit vorweg: ein Hauch 190er schwingt hier mit.

2013 stellt Mercedes den CLA offiziell vor. 2013 stellt Mercedes den CLA offiziell vor. Quelle: Mercedes-Benz

Hochgurgl - Für so einen „Sneak Drive“ gelten strenge Regeln: Hinter dem Steuer Platz zu nehmen ist verboten, auch wenn das Auto steht. Selbstfahren ist sowieso verboten, genauso wie unkontrolliertes Fotografieren. Der Grund für so viel verordnete Unselbstständigkeit steht vor mir. Eine schlanke, viertürige Limousine, ein Vorserien-CLA 250. Unverkennbar Mercedes, aber formal nah an einem Coupé. Die Proportionen und Abmessungen erinnern an einen 190er.

Trotz Tarnung erkennt man viele Details. Das abfallende Dach, die breite C-Säule, die lange Haube oder das kurze Heck. Ob die Motorhaube endgültig so bleibt oder die Kofferraumklappe mit dem Bürzelspoiler? Da darf noch spekuliert werden.

Im Drift: Mercedes CLA. Im Drift: Mercedes CLA. Quelle: Mercedes-Benz

Wim ist nicht geheim

Filzmatten verhindern die Sicht auf den Innenraum. „Hallo, ich bin Wim“, stellt sich der Testfahrer vor, „ich bin das Einzige, was hier nicht geheim ist“. Wim hält ein Mercedes-typisches Lenkrad in der Hand, davor zeigen Rundinstrumente das Tempo an.

Wim lächelt und tritt aufs Gas. Die Unterschiede zur A-Klasse spürt man sofort. Der CLA ist deutlich sportlicher abgestimmt. Fahrstabilität und -dynamik gehen hier vor Komfort.

Der CLA 250 wird von einem 2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 211 PS angetrieben. Es soll später zwei Fahrwerksabstimmungen geben; ob ich gerade in dem Auto mit Sportfahrwerk sitze, muss ich erraten. Mein Rücken sagt ja.

MOTOR-TALK-Redakteur Björn Tolksdorf im Mercedes CLA. MOTOR-TALK-Redakteur Björn Tolksdorf im Mercedes CLA.

Allrad für die A-Klasse

Erstmals baut Benz im CLA einen Allradantrieb auf Fronttrieblerbasis ein, immer mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. In schnellen, glitschigen Kurven sorgt das System für mehr Haftung, stets unterstützt vom fein arbeitenden ESP.

AMG: 300 PS aus der Luftpumpe

211 PS reichen den CLA-Entwicklern nicht. Darum sitze ich jetzt in einem CLA 45 AMG, dessen 2-Liter-Turbo hier mehr als 300 PS leistet und über 400 Newtonmeter bereitstellt. Mit beeindruckender Wucht stürmt die kleine Sportlimousine nach vorn, aus dem Abgasrohr sprotzen Zwischengasstöße. Das soll wirklich ein Verwandter der friedlichen A-Klasse sein, dieses putzig-bequemen Stadtautos?

Limousine mit Bürzel: Mercedes CLA. Limousine mit Bürzel: Mercedes CLA. Quelle: Mercedes-Benz

Der CLA wird kein Taxi

Bevor die getarnten Autos wieder hinter den Garagentüren verschwinden, rutsche ich schnell noch auf die Rückbank. Zumindest hier zeigt der CLA klar seine Herkunft. Hat man sich an der schrägen, sperrigen C-Säule vorbei in die tiefe Sitzbank gesenkt, sieht man nicht mehr viel. Dafür sorgt die C-Säule als Sichtschutz. An den Knien und am Kopf macht der CLA deutlich: Ich bin sportlich und nicht bequem, wenn Du hinten sitzen willst. Die kleine, stürmische Benz-Limousine weckt Erinnerungen an den 190er und die sind durchweg gut. Dynamisch, straff, schnell. So ein Auto würde man aus Bayern erwarten, aber finden wird man es vorerst nur in Stuttgart.

Nur eine Karriere als Taxi wird dem CLA versagt bleiben. In diesem Auto lässt sich fürs Hintensitzen kein Geld nehmen.

 

Quelle: MOTOR-TALK

Avatar von bjoernmg
Renault
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